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Mehrere Tote bei Razzia in Dschenin

Israelische Sicherheitskräfte gehen im nördlichen Westjordanland gegen Terroristen vor. Bei Schusswechseln sterben mehrere Palästinenser.
Von Israelnetz

DSCHENIN (inn) – In der palästinensischen Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland sind bei einem mehrstündigen Einsatz israelischer Sicherheitskräfte am Donnerstagmorgen mehrere Palästinenser getötet worden. Nach israelischen Angaben waren Kräfte des Inlandsgeheimdienstes Schabak, der Spezialeinheit Jamam, von Grenzschutz und Armee für eine Razzia im dortigen sogenannten Flüchtlingslager unterwegs, um Mitglieder der Terror-Organisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) aufzuspüren.

Medienberichten zufolge bewegten sie sich dabei in einem Milchlastwagen fort. Laut Armee wurden vier gesuchte Personen „neutralisiert“. Sie seien der Beteiligung an umfangreichen Terroraktivitäten verdächtig gewesen. So sollen sie Angriffe auf Soldaten verübt und andere „bedeutende Anschläge“ geplant haben. Israelische Medien zitierten einen nicht genannten Armeevertreter mit den Worten, es habe sich um eine „tickende Zeitbombe“ gehandelt.

Während des Einsatzes kam es laut Armee zu Kämpfen. Die Gesuchten hätten das Feuer eröffnet und seien dann bei einem Schusswechsel getötet worden. Zudem sei „eine Reihe von Bewaffneten“ getroffen worden. Gleichzeitig hieß es, eine der gesuchten Personen habe sich den Einsatzkräften gestellt. Behauptungen über weitere Todesopfer würden geprüft. Auf israelischer Seite gebe es keine Verluste.

Palästinenser: Neun Tote, darunter eine Frau

Die tatsächliche Zahl der Toten und Involvierten bleibt damit zunächst unklar. Das palästinensische Gesundheitsministerium sprach am Vormittag in einer Stellungnahme von neun Toten und 20 Verletzten. Unter den Todesopfern befinde sich auch eine 60-jährige Frau. Außerdem sei ein Kind getroffen worden.

Sollten sich die Zahlen bestätigen, würde es sich um eine besonders tödliche Auseinandersetzung im Westjordanland handeln. Eine Reaktion des PIJ ist nicht ausgeschlossen. Im Dezember etwa war nach der Tötung von PIJ-Mitgliedern im Westjordanland eine Rakete aus dem Gazastreifen nach Israel abgefeuert worden – ein eher symbolischer Akt.

Ein Sprecher des Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas (Fatah), erklärte am Donnerstag, Israel führe ein Massaker in Dschenin durch, und international herrsche schweigen. Premierminister Mohammed Schtaje (Fatah) forderte die Vereinten Nationen auf, Schutz für die Palästinenser bereitzustellen.

Angespannte Sicherheitslage

Seit Monaten ist die Sicherheitslage im Westjordanland äußerst angespannt. Angesichts einer Terrorwelle in Israel hatten die israelischen Sicherheitskräfte im März 2022 die Operation „Wellenbrecher“ gestartet, um gegen Terroristen vorzugehen. Bis heute halten regelmäßige Razzien und Festnahmen an. Dschenin, das seit jeher als Terrornest gilt, steht dabei immer wieder im Zentrum bewaffneter Auseinandersetzungen.

Allein in diesem Jahr hat es über die Razzien hinaus zudem zahlreiche weitere Sicherheitsvorfälle gegeben. Am Mittwoch etwa erschoss die Armee im nördlichen Westjordanland einen Palästinenser, der mit einem Messer auf Soldaten losgegangen sein soll.

In Ostjerusalem wurde ebenfalls am Mittwoch ein Palästinenser von einer israelischen Kugel getroffen, nachdem er bei Ausschreitungen mit einer Waffe hantiert haben soll. Die Waffe stellte sich als Attrappe heraus. Nach palästinensischen Angaben erlag der Jugendliche später seinen Verletzungen. (ser)

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12 Antworten

  1. “ Laut Armee wurden vier gesuchte Personen „neutralisiert“. Sie seien der Beteiligung an umfangreichen Terroraktivitäten verdächtig gewesen“

    Fand das Gerichtsverfahren direkt vor Ort statt, oder ist so etwas bei einem Verdacht gar nicht nötig im israelischen Rechtssystem?

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    1. Wer nichts zu befürchten hat, eröffnet nicht das Feuer, wenn er von der Polizei gesucht wird.

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      1. Einer hat sich ja gestellt aber eine „Neutralisierung“ geht natürlich schnelle rund einfacher als ein aufwändiges Gerichtsverfahren.

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    2. Ein Ahnungsloser fragt, ob „das“ im israelischen Rechts System gar nicht nötig ist.
      Da formiert sich eine der gefährlichsten Terrororganisationen im Judäa und Samaria, baut seine Infrastruktur des Tötens auf, wird ausfindig gemacht und empfängt das Verhaftungskommando mit todbringenden Schüssen. Die weitere Entwicklung ist aus zahlreichen Beispielen bekannt. Ein Zugriff auf die Rädelsführer kann nicht so locker erfolgen, wie z.B. in Lützerath. Also sterben die Terroristen, die ihr Leben dem Sieg des Islam verschrieben haben, wie von ihnen selbst laut Kampfbefehl ihres obersten Heerführers . Das ist natürlich für die verweichlichten deutschen Bübchen unvorstellbar. Der Unterschied zwischen dem Tatsachen gebeutelten Israel und dem wohlstandsverwahrlosten Deutschland mit seinen Klimaklebern, die die Polizei und die Berufspendler täglich terrorisieren ist, dass bei Fehlern der Armee in Israel, das Verhaftungskommando irgendwo im WJL verbuddelt werden. Vergessen Sie niemals, dass wer die Musik bestellt diese auch bezahlen muss. Die zunehmenden Messerattacken auf unschuldige Bürger in Deutschland, sind bereits ein laues Lüftchen/Vorgeschmack auf das, was auch in Europa um sich greift.
      Zugfahren wird immer gefährlicher…

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      1. Leider ist das kein Ahnungsloser (den könnte man aufklären), sondern einfach ein Hetzer. Für dessen Haltung ist es eben besser, ein toter Jude als ein toter Terrorist.

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    3. Soll passieren, wenn man sich der Verhaftung entzieht. Das wäre die Vorstufe zur Gerichtsverhandlung.

      Dass ein Verdächtiger bei einem Schusswechsel stirbt kommt auch in D vor.
      2019 waren es 15
      2020 waren es 15
      2021 waren es 8

      In den USA sind es ca 1000 pro Jahr.

      Aber ist ja egal, in jedem anderen land ist es kein Problem. Die dürfen. Nur Israel darf nicht. Da müsste sich die IDF wahrscheinlich hinstellen und sagen: „töte mich „Freiheitskämpfer“, denn ich bin Abschaum und habe es verdienst getötet zu werden“, Zynismus Ende.

      Wenn die PA die Terroristen verhaften und aburteilen würde, bräuchten die Israelis dies nicht tun. Aber die PA zahlt ja für Judenmörder und sperrt die ein,die sich gegen ihre Regierung auflehnen.

      Aus dem Brandbrief der Palästinenser:
      „Wir können über die tausende von willkürlichen Gefangennahmen, Foltern und Hinrichtungen berichten, die ohne Gerichtsbeschluss im Namen der pal. Autoritäten geschehen sind“

      Was tun Luley, Dieter oder Karin für diese Menschen? Aber schon klar, diese Palästinenser tun ja nichts für das „mordende Gemeinwohl“ der PA. Also hat Abbas Recht sie hinzurichten. Nur die Pal. die bereit sind zu morden, das sind gute Palästinenser, die man unterstützen muss. Zynismus Ende

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  2. In Artikel 24 ihrer Charta von 1964 verzichtete die PLO sogar noch ausdrücklich auf Souveränitätsansprüche auf das Westjordanland und den Gaza-Streifen. Die Strategie änderte sich erst nach 1967, als diese Gebiete nicht mehr jordanisch bzw. ägyptisch, sondern israelisch besetzt waren. Schon 1965 rühmte sich die PLO aber, 35 Juden getötet zu haben, die Zahl erhöhte sich in den Folgejahren. Auch dies zeigt die Verlogenheit des gebetsmühlenhaft vorgetragenen Lamentos, die Angriffe auf Juden seien nur eine Reaktion auf die israelische Besetzung der Westbank, die jedoch erst im Zuge des Sechstagekriegs 1967 erfolgte.

    Bekanntlich bot Israel noch im selben Jahr an, im Rahmen eines Friedensvertrags über die Rückgabe der besetzten Gebiete zu verhandeln, doch die arabischen Staaten antworteten auf der Konferenz von Khartum mit dem berühmt gewordenen „dreifachen Nein“: nein zum Frieden mit Israel, nein zur Anerkennung Israels, nein zu Verhandlungen mit Israel; nur Habib Bourguiba, der Präsident der weitgehend säkularen tunesischen Republik, war schon 1965 für eine Einigung mit Israel eingetreten.

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  3. Ich zitiere einfach mal: „Bei einem Einsatz der israelischen Armee in Dschenin sind neun Palästinenser getötet und mindestens 20 verletzt worden. Israel begründete die Razzia mit einem bevorstehenden Terrorangriff.“

    Fragen über Fragen: Natürlich muss Antisemitismus mit allen Mitteln bekämpft werden, aber was ist mit „Antiislamismus“, gibt es das Wort überhaupt? „Präventiv“ zuschlagen? Und wen interessiert das Schicksal der Tausenden in Dschenin? usw. — Ausgewogenheit als Ziel von Journalismus

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    1. Herr Bernd Feldmann! Sie haben wohl leider keine Ahnung, was die „verpflichtende“ Anwendung der „Taqqia“ im Koran für Nichtmuslime bedeutet! Nämlich, alle Ungläubigen, und das sind nach dem Koran alle Nichtmuslime, sollen und dürfen, belogen, betrogen, verfolgt bis zum Tod, werden um den ISLAM auszubreiten. Sogenannte „Märtyrer“, die bei solchen Handlungen ihr Leben verlieren, kommen in das „Paradies mit 70 Jungfrauen“ ! (???)
      Israel wird leider weltweit oft für die Einsätze zum Schutz des eigenen Volkes verurteilt, was bei manchen anderen Staaten nicht einmal angedacht wird!

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  4. Ich kann es selbst nicht besser formulieren als meine Mitforistin Christin am 28.1.2023 um 9:34 Uhr: „Was für eine abscheuliche Tat. Mein Mitgefühlt gilt den Familien der Ermordeten und Verletzten. Mögen sich die Verletzten bald wieder erholen.“

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  5. Symphatisanten der Schurken sind auch Schurken. Möge die Zahl der Schurken weiter sinken.

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