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Liturgie zum Weltgebetstag aus „Palästina“ vorgestellt

Die Liturgie für den Weltgebetstag 2024 stammt von palästinensischen Frauen. Dabei bleiben Klagen über die israelische Besatzung nicht aus.
Von Israelnetz

BERLIN (inn) – Die Stimmen palästinensischer Frauen will der Weltgebetstag im kommenden Jahr zu Gehör bringen. Das betonten Mitglieder des Vorbereitungskomitees am Donnerstag bei der offiziellen Vorstellung der Liturgie in Berlin. Dabei gehe es nicht darum, „gegen Israel zu beten“.

Der Weltgebetstag am 1. März 2024 steht in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter der Überschrift: „… durch das Band des Friedens“. Die Formulierung ist dem Bibeltext entnommen, der die Grundlage der Gottesdienste bilden soll. Er steht in Epheser 4,1–7. In Vers 3 heißt es: „Der Frieden ist das Band, das euch alle zusammenhält.“

„Bemühen um Frieden“

Die evangelische Theologin Brunhilde Raiser sagte auf der Pressekonferenz, sie habe selten eine so gut komponierte Ordnung erlebt. Die Liturgie sei theologisch stimmig. Der internationale Titel lautet: „I Beg You… Bear With One Another in Love“ (Ich bitte euch … Ertragt euch gegenseitig in Liebe). Dies steht ebenfalls im Epheser-Text.

Da „Ertragen“ im Deutschen eher ein Reizwort sei, habe sich das Komitee für das „Band des Friedens“ entschieden, erklärte Raiser, die zum Vorstand gehört. In diesem Fall habe das palästinensische Vorbereitungskomitee nicht nur Friedenssehnsucht, sondern auch Friedenswillen in der Gottesdienstordnung deutlich gemacht. „Das Bemühen um Frieden zieht sich durch diese Ordnung.“

Im Vorfeld über „Land und Leute“ informieren

Die katholische Theologin Ulrike Göken-Huismann führte aus, dass der Weltgebetstag am 1. März 2024 wie immer durch verschiedene „Veranstaltungen zu Land und Leuten“ vorbereitet werde. Dabei werde das Motto der ökumenischen Veranstaltung „Informiert beten – betend handeln“ umgesetzt. Familiengottesdienste und Einsätze in Pflegeheimen seien ebenso geplant wie Gottesdienste in einfacher Sprache. Namhafte Referentinnen wie die Politologin Muriel Asseburg würden sich am Programm beteiligen.

Göken-Huismann betonte, das Programm richte sich nicht gegen Israel. Es sei nicht antisemitisch. In diesem Jahr sei die Liturgie aus Taiwan gekommen. „Da haben wir auch nicht gegen China gebetet.“ Das katholische Mitglied des Vorstandes ergänzte: „Wir beten die Gebete, die uns geschenkt werden.“

„Man lebt ohne Menschenrechte in Palästina“

An der Pressekonferenz beteiligten sich auch zwei Palästinenserinnen: Die Psychotherapeutin Ursula Mukarker leitet in Bethlehem das Traumazentrum „Wings of Hope“ (Flügel der Hoffnung). Sally Azar wurde Anfang des Jahres als erste Pastorin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land ordiniert.

Moderatorin Bettina von Clausewitz fragte Mukarker nach dem „Alltag in Palästina“, mehr als 50 Jahre nach dem Sechs-Tage-Krieg von 1967. Diese antwortete, die israelische Besatzung des Westjordanlandes, Ostjerusalems und des Gazastreifens habe „das Leben auf dramatischer Ebene verändert“. „Man lebt ohne Menschenrechte in Palästina.“ Sie sprach von Demütigung: „Es hängt von Lust und Laune eines 18-jährigen israelischen Soldaten ab, ob man den Checkpoint überqueren kann.“

Als Beispiel für die Willkür nannte Mukarker die Journalistin Schirin Abu Aqla, die im Mai 2022 versehentlich von einer israelischen Kugel tödlich getroffen wurde. Diese habe eine Weste angehabt, auf der in großen Buchstaben das Wort „Presse“ stand. „Das hat sie leider nicht gerettet.“ In der Gottesdienstordnung kommt als eines von drei Beispielen palästinensischer Frauenschicksale ein Patenkind von Abu Aqla zu Wort.

Frauen hätten es in diesen schweren Lebensbedingungen doppelt schwer: Zur Besatzung komme die „Bürde der patriarchalischen Gesellschaft“ hinzu, fügte Mukarker an. Trotzdem gebe es starke palästinensische Frauen, etwa Professorinnen, Gouverneurinnen und Bürgermeisterinnen. Sie hätten die Kraft, die Verhältnisse zum Guten zu verändern. Dies war bei der Vorstellung einer von wenigen Hinweisen auf Probleme innerhalb der palästinensischen Gesellschaft.

„Unser Christentum und Palästina gehört zusammen“

Pastorin Azar leitete das palästinensische Weltgebetstagskomitee. Die Gottesdienstordnung hätten die Frauen per Videokonferenz erarbeitet. „Das war die einzige Möglichkeit, sich mit allen zu treffen.“

Die Liturgie habe das Anliegen, der Welt zu vermitteln, wie palästinensische Frauen in ihrer Gesellschaft leben – und wie fest sie in ihrer Heimat verwurzelt seien. „Unser Christentum und Palästina gehört zusammen. Das ist quasi in unserem Blut“, sagte Azar. Sie ergänzte, dass es nicht um Gebet „für Israel oder für Palästina“ gehe, sondern „für Menschenrechte, die da verletzt werden“.

Die Gottesdienstordnung 2024 haben 23 palästinensische Frauen aus sechs verschiedenen Kirchen erarbeitet. Sie sind evangelisch-lutherisch, römisch-katholisch, anglikanisch, armenisch-orthodox, griechisch-orthodox und griechisch-katholisch. Das Wort „Israel“ kommt nur im Zusammenhang mit Besatzung oder Siedlungsbau vor.

Als Friedensgebet ist Psalm 85 vorgesehen. Dort heißt es in Vers 2: „Gott, du hast dein Land wieder liebgewonnen und das Schicksal Jakobs zum Guten gewendet.“ Jakob als Synonym für Israel ist der einzige direkte theologische Bezug auf die jüdischen Wurzeln des Christentums. Zudem sind die Feinde, mit denen die Palästinenserinnen Frieden schließen wollen, nicht genannt.

Im Jahr 1927 wurde erstmals international ein Weltgebetstag von christlichen Frauen unterschiedlicher Konfessionen gefeiert. Mittlerweile entwickeln für jedes Jahr Christinnen in einem Land eine Liturgie für den Gebetstag, der am ersten Sonntag im März begangen wird. Bereits beim Weltgebetstag 1994 kam die Gottesdienstordnung von palästinensischen Frauen. (eh)

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13 Antworten

  1. Wenn das Christentum und Palästina zusammen gehören, warum verlassen dann immer mehr pal. Christen die Autonomiegebiete?

    Alltag seit 1967. Und was ist mit den Alltag zwischen 1949 und 1967? Die israelische Besatzung ist ein Thema, die jordanische nicht? Wohl etwas verlogene Geschichtsklitterung.

    Und was werden wir hören? Wieder vom Palästinenser Jesus? Auf diese Liturgie bin ich sehr gespannt.

    Als die zweite Intifada begann und Arafats Privatterrorgruppe die christlichen Ortschaften überfielen und sie zur Basis ihrer Terrorakte auf Gilo benutzten, trafen sich die Bewohner von Beit Jala. Ihr Ziel war es, dies zu verhindern. Leider musste man dabei feststellen, dass die pal. Christen als erstes Palästinenser und als zweites Christen sind. Passiert ist aus diesem Grund nichts.

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  2. Shalom,“nicht gegen Israel gerichtet“!!! So wird es gesagt.Aber wenn man z.b. liest:von Lust und Laune eines 18j.israelischen Soldaten od.die Aussagen von Frau Mukarker od. Schirin Abu Akla,wo sogar ein Patenkind von ihr spricht.All dies unter dem Deckmantel des heiligen Scheins! Ist dies etwa nicht gegen Israel gerichtet??? Ich will hier kein Glaubenskrieg od.jemand falsch bezichtigen,und trotzdem dürfen wir Juden/Israelis nie vergessen wer die vielen Judenverfolgungen angezettelt hat.Zum Beispiel:Kreutzritter,Zeit der Pest,Luther,ect.,die kathol.Kirche zur Zeit des2.Weltkrieges wo Sie die Augen verschlossen hat,Bis heute!!! Man denke an all die Skulpturen an Kirchen in DE,die ja nicht entfernt werden dürfen-Schmach gegen Juden-immer wieder die kath.Kirche!!! Habe nichts gegen Christen,Sie unterstützen uns auch,sehr sogar in Israel und zum Beispiel auch ICEJ und andere.Trotzdem ist diese Angelegenheit hier zum Teil Antisemitisch. Jerusalem

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    1. Shalom Jerusalem
      Sie haben vollkommen Recht, im Namen von Jeschua sind unzählige Greueltaten am jüdischen Volk begangen worden.
      Jedoch: Bitte machen Sie Jeschua nicht verantwortlich für die Verbrechen seines Bodenpersonals. Wer ihm wirklich nachfolgt, kann nicht das jüdische Volk hassen, denn er selber ist ja Jude.
      Und wer sein Volk hasst, verachtet und verfolgt, kann nur auf dem Papier Christ sein. Und das ist gar nichts wert.
      Ich bin Christin und seit über einem halben Jahrhundert in Freundschaft und Liebe mit Israel verbunden, und es tut mir zutiefst weh, was Ihrem Volk im Namen des Christentums angetan wurde und noch immer wird.
      Ich kann das alles nicht ungeschehen machen, kann nur Sie und Ihr Volk von Herzen um Vergebung bitten.

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  3. Gottes Wort sagt: Matth. 6,33 „Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Das wünsche ich dem Weltgebetstag 2024 – dass alle Beteiligten erkennen, dass Gott unsere Gerechtigkeit ist – das Blut Jesu wäscht uns gerecht von aller Schuld. Wenn wir das verstanden haben, suchen wir nicht mehr unsere eigene Gerechtigkeit und schimpfen auf die Anderen. Wenn der Herr Jesus, der Herr von allen Menschen (Juden und Heiden) wird, dann lieben sich jetztige Feinde, dann lieben Palästinensiche Nachfolger Jesu – Israelische Nachfolger Jesu – dann kann Frieden einkehren.
    Lieber Gruß Martin

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    1. @Untertan
      „dann lieben Palästinensiche Nachfolger Jesu „. Nein, das glauben wir nicht.

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  4. Natürlich nicht gegen Israel. Von der Willkür eines 18 jährigen Israelischen Soldaten wird da gesprochen, oder es gehe nur um „Menschenrechte“ die da verletzt werden und die „Feinde mit denen die Palästinenserinnen Frieden schließen wollen“ sind nicht genannt.
    Und wehe ,sie würden sagen was sie von ihren eigenen „moslemischen Brüdern“erdulden müssen.

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  5. Nicht in meinem Namen ! Ich, römisch-katholisch, fühle mich dem jüdischen Volk und Israel näher als diesen Christen, die vergessen haben, woher ihr Glaube kommt.
    Dem jüdischen Volk und Israel wünsche ich ein gesegnetes Jahr 5784
    Schalom ve al kol Israel

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  6. „…durch das Band des Friedens“? – und in Zürich organisierte der Schweizer Zweig des Weltgebetstags einen Vortrag von Sumaya Farhat-Naser, die Israel seit Jahren in Büchern und Vorträgen diffamiert. Darauf kritisch angesprochen gab es von der Verantwortlichen nur ausweichende, unbrauchbare Antworten. Es wurde gemauert und man zeigte seitens dieser Organisation keinerlei Bedauern, antiisraelische Propaganda verbreitet zu haben. Zudem die Verbindung des Weltgebetstages mit „Palästina“, gibt es doch völkerrechtlich kein „Palästina“. Auch hier ein Tritt ans Schienbein Israels, natürlich immer durch Frömmigkeit getarnt. Dass die Charta der PLO/Fatah die Vernichtung Israels zum Ziel hat, schon Jugendliche zu Märtyrern erzogen werden, es in den paläst. Schulbüchern kein Israel gibt – zu all dem schweigen die Organisatorinnen des Weltgebetstags.

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    1. Der Weltgebetstag wird von abgefallenen Kirchen organisiert, so kann kein Gott wohlgefälliges Ergebnis herauskommen.
      L.G. Martin

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  7. Oh weh Oh weh,
    Weltgebetstag…schimpft es sich…und die betonen noch das man nicht gegegen Israel betet und man sei auch nich antisemitisch…nein bestimmt nicht…und man lebe auch ganz ohne Menschenrechte im sogenannten Palästina…
    Ich schmunzel nur noch bei diesen frechen und dreisten aber zugleich primitiven LÜGEN…
    Die die sich Palistinenser nennen haben im Staat Israel überhaupt erst Menschenrechte und werden Menschenwürdig behandelt….Aber natürlich solche unter denen die Israel mit Hass und Terror begegnen, beschneiden sich Ihrer Rechte und Würde selbst….

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  8. Schämt euch, „Theologen“, ihr seid Marxisten, keine Christen. Die Kommentaren haben viel mehr Verstand, als die verantwortliche ohne Verantwortung.

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  9. Ich möchte fragen, zu WEM beten die Palästinenserinnen, welche den WGTAG organisieren, zum Gott der Bibel oder zu ihm vom Koran?
    Nächste Frage: Wo ist Palästina, wo sind die Grenzen, wo ist die Hauptstadt?
    Was heisst free Palästin vom Fluss bis zum Meer? Ausrottung ISRAELS?? und IHR wollt für den FRIEDEN BETEN?
    Habt Ihr im GAZA eine demokratische Regierung? Kommen die Millionen von Dollars von Entwicklungsgeldern dem Volk zugute? Leben die Frauen frei und fröhlich im GAZA, können alle Kinder die Schule besuchen? Kein Jude wohnt im GAZA, aber bringen täglich Lastwagen von Hilfe, warum? Wo ist das Geld Eurer Regierung?
    Diese Fragen soll WGT mir beantworten?

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