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Zwei Palästinenser bei Konfrontation mit Siedlern getötet

Palästinenser und Siedler geraten aneinander. Zwei Araber sterben. Die Berichte über den Vorfall widersprechen einander.
Von Israelnetz

NABLUS (inn) – Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung mit Siedlern sind am Montagabend im Westjordanland zwei Palästinenser getötet worden. Der Vorfall ereignete sich zwischen der palästinensischen Ortschaft Aqraba und der Siedlung Gitit, südlich der Autonomiestadt Nablus. Vom Ablauf der Ereignisse gibt es unterschiedliche Darstellungen.

Nach Schilderung der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA griffen Siedler eine Gruppe Bauern auf dem Weg zu deren Farmland an. Zwei Palästinenser seien durch Schüsse verwundet worden und später ihren Verletzungen erlegen. Soldaten mit Gewehren hätten einen Krankenwagen behindert, dadurch seien die beiden verblutet.

Das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Ramallah gab die Namen der Toten an. Demnach handelt es sich um den 30 Jahre alten Abdulrahman Maher Bani Fadel und den 21-jährigen Mohammed Aschraf Bani Dschame.

Die israelische Organisation „Jesch Din“ veröffentlichte ein Video. Es soll Siedler zeigen, die in Gegenwart israelischer Sicherheitskräfte in Richtung Aqraba laufen. Danach hätten sie das palästinensische Dorf angegriffen.

Armee: Schüsse wohl nicht von Soldaten

Militär und Polizei untersuchen den Vorfall. Die Armee teilte mit, sie habe einen Bericht über einen verdächtigen Palästinenser erhalten, der nahe der Siedlung Gitit einen jüdischen Hirten angegriffen habe. „Eine gewaltsame Auseinandersetzung entwickelte sich dort zwischen Palästinensern und israelischen Bürgern“, zitiert die Onlinezeitung „Times of Israel“ aus der Mitteilung. Truppen seien an den Schauplatz beordert worden, um die Auseinandersetzung aufzulösen.

„Während des Vorfalles wurden zwei Palästinenser getötet“, heißt es weiter. Erste Ermittlungen deuteten darauf hin, dass die Schützen keine Soldaten waren.

Einem Bericht der Zeitung „Ha’aretz“ zufolge war nach einem Angriff auf einen Siedler eine Konfrontation entstanden. Dabei hätten sich Palästinenser und Israelis gegenseitig mit Steinen beworfen.

Die Nachrichtenseite „Arutz Scheva“ wiederum schreibt, mehr als 50 Araber hätten jüdische Hirten angegriffen. Nach Benachrichtigung der Armee seien Soldaten eingetroffen. Infolge einer lebensbedrohlichen Lage hätten sie auf Randalierer geschossen, die Steine warfen. Dabei seien zwei Angreifer getötet worden.

Mehr Gewalt nach Mord an 14-jährigem Israeli

Am Samstag war die Leiche des vermissten 14-jährigen Israeli Binjamin Achimeir entdeckt worden. Nach Angaben der Armee wurde der israelische Hirte Opfer eines Terroranschlages. Der oder die Täter sind noch nicht gefasst. Infolge des Mordes hat die Siedlergewalt zugenommen.

Die USA verurteilten am Montag die Ermordung des Jugendlichen scharf. Gleichzeitig äußerte sich die Regierung besorgt wegen Gewalt gegen Palästinenser und deren Eigentum. Übers Wochenende wurden demnach zwei Palästinenser getötet: der 25 Jahre alte Dschihad Abu Alija und der 17-jährige Omar Ahmad Abdulghani Hamed.

Das US-Außenministerium verurteilte die Morde und fügte an: „Die Gewalt muss enden. Zivilisten sind nie legitime Ziele. Wir rufen die Behörden auf, Maßnahmen zu ergreifen, um alle Gemeinden vor Schaden zu schützen.“ Israel und die PA müssten alles tun, um die Spannungen zu deeskalieren. (eh)

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11 Antworten

  1. Die Gewalt wird leider nicht so bald ein Ende haben, die Gesamtsituation ist so schwierig, dass Friedensinitiativen momentan auf der Strecke bleiben.
    Es ist eine Tragödie, dass es keinen Frieden gibt.

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    1. @Martin Sechting
      Zum Frieden gehören zwei und zur Liebe auch. Wollen die Palästinenser Frieden? Nein. Will Israel Frieden? Ja. Will die unfreie Welt Frieden? Nein. Kann man da was tun? Nein.

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      1. Israel als Ganzes möchte sicher Frieden. Bei den (jüdischen) Siedlern habe ich jedoch erhebliche Zweifel!

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  2. „zwischen Palästinensern und israelischen Bürgern“ – interessant, dass es palästinensische Bürger nicht zu geben scheint…

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  3. Es geht um Nachbarn. Da spielt die Bürgerschaft keine Rolle. Es sind Menschen und die sollen wie Menschen behandelt werden. Da macht Gott keinen Unterschied zwischen Rassen, Völkern oder Staaten. WEnn sie doch anerkennen könnten, dass sie Brüder sind!

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  4. Leider wird auch in diesem sonst sehr niveauvollen Nachrichtenportal schnell über: Die Siedler, als homogene Gruppe gesprochen. Im praktischen Alltag werden auch hier viele Nuancen zu entdecken sein. Ebenso bei „den Palistinänsern im Westjordanland. Wer waren die jüngsten Opfer? Fatach Anhänger oder Gegner von Abbas. Sympathisierten sie mit: „Der Höhle des Löwen“, oder mit Hamas? Oder waren sie einfach zu falschen Zeit am falschen Ort. Das Problem ist nicht der einzelne Bericht der zu wenig differenziert, sondern die vielfache Wiederholung die alles in zwei Lager einteilt. Allerdings ist es bei sehr objektiver Berichterstattung die grosse Herausforderung hier noch ein aufgeklärtes Publikum zu finden.

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    1. Ja, und im Jahre 2166 hat dann die Hamas ihre letzte Geisel auch freigelassen. Wie möchten Sie mit der Hamas verhandeln? Haben Sie ein paar Vorschläge?

      Ja, Verhandlungen sind immer besser. Aber verhandeln Sie mal mit Terroristen. Verhandeln Sie mal mit Menschen, die die Hamas- und PLO-Charta umgesetzt sehen wollen.

      Am vergangenen Samstag habe ich eine Überlebende des 7.10. erlebt. Die erzählte, dass auch in ihrem Haus Terroristen waren, die versucht haben in den Schutzraum einzudringen. Hätten sie auch verhandeln sollen. Und was? Könnt ihr von uns 5 vielleicht wenigstens einen leben lassen? Oder die beiden 15.jährigen Mädchen dabei. Vielleicht könnt ihr sie nur zur Hälfte vergewaltigen. Oder nur eine Brust abschneiden, anstatt zwei. Welchen Vorschlag hätten Sie den 5 im Schutzbunker gegeben?

      4
  5. Tja viele orientalische Menschen machen auch ihren Frieden, der kommt nur nicht in die Nachrichten. Da steht nur immer, was NICHT funktioniert. Hitler hat alle beschnittenen Kriegsgefangenen sofort erschossen nach der perversen Demütigung die Hose herunter lassen zu müssen. Darunter waren endlos viele Muslime auf französischer, englischer und amerikanischer Seite. …SHALOM … das muss mal erzählt werden … AM ISRAEL CHAI!

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