Jüdische Organisation: Mamdani muss für Schutz von Israel-Unterstützung sorgen

In seiner Siegesrede verspricht der neugewählte New Yorker Bürgermeister Mamdani Einsatz gegen Antisemitismus. Jüdische Gruppen reagieren skeptisch. Israelische Vertreter äußern sich bestürzt über die Wahl.
Von Israelnetz

NEW YORK (inn) – Jüdische Organisationen in den USA und israelische Politiker haben sich kritisch zur Wahl von Zohran Mamdani zum Bürgermeister von New York geäußert. Der Demokrat gewann die Wahl am Dienstag mit etwa 50 Prozent der Stimmen. Trotz anti-israelischer Äußerungen konnte der Muslim auch im jüdischen Lager punkten.

Dem Nachrichtensender CNN zufolge stimmten 33 Prozent der Juden für Mamdani. Seinen Gegenkandidaten Andrew Cuomo wählten 63 Prozent. Der ehemalige Demokrat trat als parteiloser Kandidat an. Dem Republikaner Curtis Sliwa gaben 3 Prozent der jüdischen Wahlteilnehmer ihre Stimme. Insgesamt erhielt Cuomo demnach 42 und Sliwa 7 Prozent.

Vor der Wahl hatten mehr als 1.000 amerikanische Rabbiner einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie vor Mamdani warnten. Grund waren unter anderem anti-israelische Äußerungen des Politikers, der Israel „Völkermord“ vorgeworfen hatte. Zudem kündigte er an, er werde den Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag gegen Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) achten.

Kampf gegen Antisemitismus versprochen

Mamdani gab sich in seiner Siegesrede betont pro-jüdisch: „Wir werden ein Rathaus aufbauen, das fest an der Seite der jüdischen New Yorker steht und nicht schwankt beim Kampf gegen die Geißel des Antisemitismus.“ Er fügte aber auch hinzu: „Die mehr als fünf Millionen Muslime wissen, wohin sie gehören – nicht nur in die fünf Bezirke dieser Stadt, sondern in die Hallen der Macht. Nie mehr wird New York eine Stadt sein, wo man mit Islamophobie Handel treiben und eine Wahl gewinnen kann.“

Selbstironisch fügte der 34-Jährige an: „Die herkömmliche Weisheit würde Ihnen sagen, dass ich weit vom perfekten Kandidaten entfernt bin. Ich bin jung, trotz meiner besten Bemühungen, älter zu werden. Ich bin Muslim: Ich bin ein demokratischer Sozialist. Und am schlimmsten von allem: Ich weigere mich, für irgendetwas davon um Entschuldigung zu bitten.“

Weiter sagte Mamdani mit Bezug auf den republikanischen US-Präsidenten: „Wenn jemand einer Nation, die von Donald Trump verraten wurde, zeigen kann, wie man ihn besiegt, dann ist es die Stadt, die ihm zum Aufstieg verhalf. In diesem Augenblick politischer Dunkelheit wird New York das Licht sein.“

Jüdische Organisationen fordern Eintreten gegen Antisemitismus

Cuomo hatte den Kampf gegen Antisemitismus zu einem zentralen Wahlkampfthema gemacht. Dies sicherte ihm die Unterstützung vieler jüdischer Gruppen.

Die Anti-Defamation League erklärte nach Mamdanis Wahlsieg, sie werde den neuen Bürgermeister genau beobachten: „Wir erwarten, dass der Bürgermeister der Stadt mit der größten jüdischen Bevölkerung der Welt eindeutig gegen Antisemitismus in all seinen unterschiedlichen Formen steht und alle seine jüdischen Bewohner unterstützt, wie er alle anderen Wähler unterstützt.“

Der New Yorker Zweig der jüdischen Organisation „United Jewish Appeal“ (UJA) erklärte laut der Nachrichtenseite „Times of Israel“: „Wir anerkennen, dass Wähler von einer Vielzahl von Themen zu ihrer Entscheidung bewogen werden. Aber wir können nicht ignorieren, dass der gewählte Bürgermeister Kernüberzeugungen vertritt, die den tiefsten Überzeugungen und wichtigsten Werten unserer Gemeinschaft entgegenstehen.“

Die UJA forderte den Wahlsieger auf, „mit Demut, Inklusion und einem tiefen Respekt für die Verschiedenheit von Ansichten und Erfahrungen zu regieren, die unsere Stadt ausmachen“. Alle gewählten Vertreter seien verantwortlich dafür, „dass New York ein Ort bleibt, wo jüdisches Leben und Unterstützung für Israel geschützt sind und gedeihen können“.

Israelische Reaktionen: „Israelhasser und Hamas-Unterstützer“

Von Netanjahu und aus dem israelischen Außenministerium kam zunächst keine Reaktion. Polizeiminister Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke) sagte: „Der Antisemitismus hat den gesunden Menschenverstand besiegt. Mamdani unterstützt die Hamas, hasst Israel und ist ein erklärter Antisemit.“

Der Vorsitzende der Oppositionspartei „Israel Beiteinu“, Avigdor Lieberman, äußerte sich ebenfalls kritisch: „Der Mann, der die Hamas unterstützt, Israel angegriffen und den Westen für alle Probleme in der Welt verantwortlich gemacht hat, wurde zum Vorsitzenden der New Yorker Stadtverwaltung gewählt.“ Mamdani sei ein „Rassist, Populist und schiitischer Islamist“.

Der frühere Botschafter bei den Vereinten Nationen und in den USA, Gilad Erdan, sprach von einem „Israelhasser, der uns als Apartheidstaat betrachtet, der einen Völkermord verübt. Dabei erkennt er Israel nicht als jüdischen Staat an“. Dies berichtet die Zeitung „Yediot Aharonot“.

Mamdani wird der erste muslimische Bürgermeister von New York. Er tritt die Nachfolge des Demokraten Eric Adams Anfang 2026 an. New York hat seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 mit antijüdischen und israelfeindlichen Ausschreitungen an Universitäten und mit Protestaktionen gegen den jüdischen Staat zu kämpfen. (eh)

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3 Antworten

  1. – Die französische Zeitung „Franc Tireur“ hat geschrieben, dass Mamdani der Muslimbruderschaft nahesteht
    – Er will die Forderungen der BDS-Bewegung zu einem Baustein seiner Regierung machen.
    – Er erkennt Israel als Staat nicht an, was ihm automatisch zu einen Antizionist macht.
    – Er fordert nicht die Entwaffnung der Hamas.

    Das ist alles was man über Zohran Mamdani wissen muss.

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  2. 1.000 amerikanische Rabbiner haben vor Mamdani zu Recht gewarnt . 33 Prozent linker Juden haben für Mamdani gestimmt. Jetzt haben wir den Salat.

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  3. Auf diese Problematik hatte ich heute morgen um halbsieben OT in einem parallelem Artikel hingewiesen. OT, weil es wieder einmal bis in den Nachmittag dauerte, bis der Redaktion aufging, dass sich hier ein höchst relevantes Thema herauskristallisiert. Trotz angemessener Wortwahl fiel der Beitrag in den Orkus, statt dessen lese ich unmögliche Hetze gegen Juden vom Untertänigsten.

    Die Redaktion sollte sich schämen.

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