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Herzog zu Gast bei Erdoğan

Zwischen Israel und der Türkei waren die Beziehungen zuletzt kühl. Ein Besuch des israelischen Präsidenten Herzog in Ankara soll die Besserung beginnen.
Von Israelnetz
Erdogan empängt Herzog in Ankara

ANKARA (inn) – Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Mittwoch den israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog empfangen. Bei dem Treffen in Ankara sprach er von einem „historischen Besuch“. Er hoffe, dass dieser einen Wendepunkt in den Beziehungen der beiden Staaten bedeute: „Es liegt an uns, dazu beizutragen, dass Friedensbemühungen, Gelassenheit und Koexistenz in unserer Region wieder vorherrschen.“

Der türkische Präsident betonte weiter, er hoffe auf den Ausbau der Handelsbeziehungen. Das Handelsvolumen habe im vergangenen Jahr 8,5 Milliarden Euro erreicht, für dieses Jahr seien 10 Milliarden Euro möglich. Auch bei den Thema Energiesicherheit strebt Erdoğan eine Zusammenarbeit an.

Herzog: Wir schauen nach vorne

Herzog bekundete ebenfalls die Hoffnung, dass der Besuch zum Aufbau freundschaftlicher Beziehungen dient. „Leider haben die Beziehungen zwischen unseren Ländern in den vergangenen Jahren eine Dürrezeit erlebt.“ Die Last der Vergangenheit lasse sich nicht einfach abstreifen. Doch mit Vertrauen und Respekt sei ein Neuanfang möglich. „Wir entscheiden uns dafür, gemeinsam nach vorne zu schauen.“

Die Türkei steckt derzeit in der größten Wirtschaftskrise seit zwei Jahrzehnten. Die Inflationsrate lag Anfang Februar bei fast 50 Prozent. Auch aus diesem Grund sucht Erdoğan nun wieder eine engere Anbindung an Israel.

Beziehungen im Wandel

Traditionell pflegten Israel und die Türkei ein enges Verhältnis. Im Mai 2010 endete diese Phase, als die israelische Marine das Schiff „Mavi Marmara“ stoppte. Die Aktivisten gaben vor, Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu bringen; es befanden sich aber auch Waffen an Bord. Bei dem Vorfall wurden neun türkische Aktivisten getötet, ein weiterer erlag später seinen Verletzungen.

Es folgten Jahre des Streits, im Jahr 2016 nahmen die beiden Länder ihre Beziehungen wieder auf. Das Verhältnis blieb aber distanziert. Von der Türkei aus konnten Hamas-Terroristen operieren. Und Erdoğan stichelte immer wieder gegen Israel, etwa mit der Behauptung, Israel sei der „rassistischste Staat der Welt“. Noch im Oktober 2020 sprach er davon, Jerusalem sei die Stadt der Türken, weil sie einst Teil des Osmanischen Reiches gewesen sei. (df)

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9 Antworten

  1. Der israelische Historiker Ilan Pappe, Autor des Buches „Die ethnische Säuberung Palästinas“ hat auf die Heuchelei, beziehungsweise die unterschiedlichen moralischen Standards des Westens bezüglich der israelischen Kriegsverbrechen gegenüber den Palästinensern hingewiesen:

    „Wenn es um Palästina geht, erreicht die Heuchelei ein neues Niveau. Ein Anschlag auf ein leerstehendes Hochhaus in der Ukraine beherrschte die Nachrichten und gab Anlass zu einer eingehenden Analyse über menschliche Brutalität, Putin und Unmenschlichkeit. Diese Bombardierungen sollten natürlich verurteilt werden, aber es scheint, dass diejenigen, die die Verurteilung unter den führenden Politikern der Welt anführen, geschwiegen haben, als Israel im Jahr 2000 die Stadt Jenin, 2006 das Viertel Al-Dahaya in Beirut und in den letzten fünfzehn Jahren die Stadt Gaza in einer brutalen Welle nach der anderen dem Erdboden gleichgemacht hat. Für die Kriegsverbrechen Israels im Jahr 1948 und seither wurden nicht einmal Sanktionen diskutiert, geschweige denn verhängt. In den meisten westlichen Ländern, die heute die Sanktionen gegen Russland anführen, ist sogar die Erwähnung der Möglichkeit, Sanktionen gegen Israel zu verhängen, illegal und wird als antisemitisch bezeichnet.“

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    1. Wie kann man russische Invasion mit tausenden Toten mit israelischer Selbstverteidigung vergleichen. Hatte israel so mit Hass umgegangen wie rusian in ukraine wären alle in taxy längst tot.

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    2. Ilan Pappe ist ja nun wirklich kein Aushängeschild für objektive Berichterstattung.
      Pappé bezeichnet sich selbst als Antizionist und gibt zu, dass seine Arbeit nicht objektiv ist.
      Und gern werden auch zu direkten Lügen gegriffen.
      Ein Beispiel war eine Diplomarbeit eines Doktoranden namens Teddi Katz, der behauptete, die israelischen Streitkräfte hätten 1948 ein Massaker im arabischen Dorf Tantura verübt. Als seine Behauptungen einer Prüfung unterzogen wurden, verteidigte sein Mentor Pappé sie. Letztendlich wurde festgestellt, dass Katz einige der Aussagen in seiner Zeitung gefälscht hatte und dass kein Massaker stattgefunden hatte.

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      1. Ne, ein Aushängeschild ist er wahrlich nicht. Aber ein nützlicher Mentor für die, die Israel ausgetauscht sehen wollen gegen Großpalästina.

        Ach ja, Großpalästina: Gerade eben hat ein Amnesty Beamter mal wieder bestätigt, dass es das Ziel von Amnesty ist, dass kein jüdischer Staat existieren darf. Und es gibt leider auf dieser Seite auch ein paar User, die dieser Meinung sind.

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  2. Jenin. Ja, die alle 50 mtr. vergrabenen Sprengsätze von Arafats Schergen, verschweigt Herr Pappe.

    Beirut: wie sagte Nasrallah? „Hätte ich gewusst, wie die Isaelis reagieren, hätte ICH DEN KRIEG NICHT BEGONNEN. Verschweigt Pappe natürlich.

    Und Gaza? Ja, meine Zeit. Man wird doch auch noch Raketen auf Israel abfeuern dürfen? Steht doch schon in der Hamas-Charta, dass dies eine Pflicht ist.

    Und klar, 1948 überfielen von KZ ausgemerkelte Juden mit ein paar Hundertausend Schuss Muniton und einem Flugzeug, dass Wochen später aus Tschechien ankam, 6 arabische Staaten. Die völlig hilflos arabischen Staaten, meine Zeit. Die hätten wirklich Schutz gebraucht vor der Übermacht der Juden, die 90 % der Welt beherrscht haben. Zynismus Ende.

    Wo blieben die Sanktionen gegen die 6 arabischen Staaten? Wo blieb der Aufschrei, als die arabischen Staaten die arab. Flüchtlinge in Lager steckten, gegen die ein Schweinestall eine Luxusvilla ist?

    Und der beliebte Vergleich unserer Judenhasserfraktion mit Russland ist absolut irre. Wann hat die Ukraine Raketen auf Russland geschickt? Wo waren die ukrainischen Selbstmordattentäter, die sich auf russischen Straßen und in Bussen in die Luft sprengten. Aber dazu schweigt Pappe und sein Sprachrohr auf dieser Seite.

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  3. Also bitte, die Behauptung das Waffen auf der Mavi Marmara gefunden worden seien entspricht nicht der Wahrheit. Die einzigen Waffen an Bord waren die der Israelischen Soldaten die das Schiff gestürmt hatten. Ansonsten hätte es auf Israelischer Seite auch Tote gegeben.

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    1. Ach je, und die verletzten israelischen Soldaten haben sich selbst angeschossen? Ja, ich weiß, die Juden sind so böse und tun so etwas, um es den armen türkischen Terroristen – sorry natürlich Freiheitskämpfer in die Schuhe zu schieben, Zynismus Ende.

      Die Waffen, die die israel. Armee im Anschluss zeigte, die waren natürlich nur gefakt, Ironie off.

      Was war die Mavi Marmara denn für Sie? Ein Hilfstransport? Ich habe auch schon Hilfstransporte begleitet. Wir hatten keine vergammelten Lebensmittel und Kleidung dabei. Und unbrauchbare Rollstühle, wie auf der Mavi Marmara. Schrott ist kein Hilfsmittel.

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  4. Die Medien hierzulande sind weiß Gott nicht Türkeifreundlich. Aber über Waffen an Bord der Mavi Marmara war kein Wort zu hören geschweige denn von verletzten Israelischen Soldaten.

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    1. Die Medien hierzulande? Vielleicht über den Tellerrand raussehen? Wäre hilfreich.

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