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Gedenken im Schatten des Massakers

Zum Gedenktag Jom HaSchoa betonen israelische Politiker die Einmaligkeit des Holocaust. Vergleiche mit dem Terrormassaker vom 7. Oktober gibt es dennoch.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Das Terrormassaker am 7. Oktober war kein „zweiter Holocaust“. Das haben der israelische Staatspräsident Jizchak Herzog und Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) am Sonntagabend in der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem betont. Sie sprachen bei der Eröffnungszeremonie zum diesjährigen „Gedenktag an Holocaust und Heldentum“, Jom HaSchoa.

Der Tag steht unter dem Thema „Seht: Es gab jüdische Gemeinden und gibt sie nicht mehr“. Moderatorin Doria Lampel sagte dazu, die Synagogengemeinde habe Juden in der Diaspora Identität und Rahmen gegeben. Die Gemeinden in Ost und West hätten sich durch ein reiches Kultur- und Bildungsleben ausgezeichnet. Tausende seien in der Nazizeit zerstört worden und bestünden nur noch in der Erinnerung.

Herzog: Bete um Heilung der Verletzten

Präsident Herzog wies darauf hin, dass es kein gewöhnlicher Gedenktag sei, weil der Staat Israel sich im Krieg befinde. Sowohl er als auch Netanjahu versprachen, nicht zu ruhen, bis die noch verbliebenen etwa 130 Geiseln aus dem Gazastreifen zurück nach Hause gekommen seien. Herzog nannte hier auch die Evakuierten aus dem westlichen Negev und aus Nordisrael. Er bete um die Heilung der körperlich und seelisch Verletzten, fügte er hinzu.

Herzog erinnerte an die Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch die US-Armee am 11. April 1945. Damals waren dort 4.000 Juden interniert – sie und die anderen Überlebenden seien die letzten Überreste der großen Gemeinden gewesen. Sie seien sicher gewesen, dass sie allein in der Welt waren.

Der slowakische Jude Naftali Fürst war im Alter von neun bis zwölf Jahren in drei Lagern, darunter Auschwitz-Birkenau. In Buchenwald habe er gesagt: „Ich fühle mich wie der letzte Überlebende.“ Seine Enkelin Mika erlebte mit ihrem Partner Assif und dem anderthalbjährigen Sohn Netanel in Kfar Asa das Terrormassaker der Hamas vom 7. Oktober.

„Sie waren in einem Schutzraum eingeschlossen, im Herzen des Infernos, ohne Wasser, ohne Nahrung und ohne Strom“, schilderte Herzog die Lage während des Großangriffes. Verwandte und Freunde, unter ihnen Assifs Mutter Tami, seien abgeschlachtet worden. „Die Häuser ihrer Nachbarn wurden in Brand gesteckt; sie hörten unentwegt Schreie des Terrors und Gewehrschüsse.“

Von der kleinen Gemeinde des Kibbuz Kfar Asa seien 10 Prozent getötet und fast 20 Bewohner in die Terrortunnel in Gaza entführt worden – an „jenem verfluchten Schabbat, dem Tag, an dem die höchste Zahl von Juden seit dem Holocaust an einem einzigen Tag ermordet und abgeschlachtet wurde“.

„Es wird keine zweite Schoa geben“

Der Überlebende Fürst habe nach dem Massaker zu seiner Enkelin Mika gesagt: „Dies ist ähnlich, es ist beängstigend, es gibt keine Worte für diese Brutalität. Aber es ist nicht dasselbe. Es ist keine Schoa. Es wird keine zweite Schoa geben.“

Herzog pflichtete dem bei: Kein zweites Mal in der Geschichte habe es über einen so langen Zeitraum hinweg eine solche Verfolgung mit so vielen Opfern gegeben. „Jeder dritte Jude auf der Welt wurde ermordet.“ Die Israelis sollten nicht vergessen: „Wir haben das, wovon unsere Geschwister während der Schoa träumten.“ Dazu gehörten die Armee und der jüdische Staat: „Dieses Haus kann nichts auslöschen.“

Foto: Yad Vashem, Facebook
„Wir haben das, wovon unsere Geschwister in der Schoa träumten“, sagte Herzog

Präsident und Regierungschef bezogen sich in ihren Ansprachen auch auf die Lage der Juden in der Diaspora und an den dortigen Universitäten, die seit dem 7. Oktober deutlich mehr Feindseligkeit ausgesetzt sind als davor. „Wir stehen Schulter an Schulter mit euch, in Antisemitismus und Hass“, versicherte Herzog. Er betonte die Bedeutung der Einheit, auch im israelischen Volk. Der Kampfgeist in der aktuellen Bedrohung, wie ihn schon die Überlebenden gezeigt hätten, bringe die Menschen zusammen – ungeachtet aller Meinungsverschiedenheiten.

Netanjahu: Das Ziel ist gleich geblieben

Premier Netanjahu sagte, 80 Jahre nach der Schoa habe sich „wieder das Böse gegen uns erhoben“ – mit der gleichen Absicht wie die Nazis: jeden Juden zu töten. Er verwies auf das Kinderzimmer in einem Haus von Terroristen im Gazastreifen, in dem eine Ausgabe von „Mein Kampf“ in arabischer Übersetzung entdeckt wurde. In einem anderen Haus seien Soldaten auf ein Bild von Adolf Hitler gestoßen. Doch „heute hat das jüdische Volk die Kraft, sich selbst zu verteidigen“. Die Prüfung bestehe darin, bis zum Sieg zusammenzustehen.

Auf Englisch wandte sich Netanjahu während seiner hebräischen Rede an die führenden Politiker der Weltgemeinschaft: „Vor 80 Jahren, im Holocaust, waren die Juden völlig schutzlos gegen diejenigen, die unsere Vernichtung anstrebten. Keine Nation kam uns zur Hilfe. Heute sind wir erneut mit Feinden konfrontiert, die unsere Vernichtung anstreben.“

Kein Druck, keine Entscheidung und kein internationales Forum werde Israel daran hindern, sich zu verteidigen. „Wenn Israel gezwungen ist, allein zu stehen, wird es allein stehen. Aber wir wissen, dass wir nicht allein sind, weil unzählige anständige Leute in aller Welt unsere gerechte Sache unterstützen. Und ich sage Ihnen, wir werden unsere genozidalen Feinde besiegen.“

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Der Regierungschef wies Vorwürfe zurück, Israel verübe einen „Völkermord“ im Gazastreifen oder lasse Palästinenser verhungern: „Von was für einem Völkermord sprechen sie? Wir tun alles, was wir können, um zu vermeiden, dass Zivilisten Schaden erleiden. Wir ergreifen Vorsichtsmaßnahmen, die keine Armee in der Geschichte je ergriff. Was für ein Aushungern? Seit Anfang des Jahres haben wir unzählige Lastwagen voller Lebensmittel und Medikamente in den Gazastreifen gelassen, um genau das zu verhindern. Um eine humanitäre Krise zu verhindern.“

Sechs Überlebende bei Fackelzeremonie

Den Mittelpunkt der Veranstaltung bildet traditionell die Fackelzeremonie. Dabei stecken Überlebende sechs Fackeln in Brand. Diese symbolisieren die sechs Millionen im Holocaust ermordeten Juden. Jeder Überlebende wird in einem Video kurz vorgestellt. In diesem Jahr waren es Juden aus Osteuropa und Libyen.

Pnina Hefer: Brot gegen ein Gebetbuch eingetauscht

Pnina Weiss stammt aus der rumänischen Ortschaft Nuşfalǎu. Sie war das 20. von 21 Kindern des Rabbiners Anshel Asher Weiss. Die zionistisch ausgerichtete Familie wohnte neben der Synagoge. Pnina lernte Hebräisch. Ihr Vater ermutigte seine Kinder auch, sich Allgemeinwissen zuzulegen. 1940 geriet das Gebiet unter ungarische Kontrolle, im März 1944 marschierte die deutsche Wehrmacht ein. Juden wurden öffentlich gedemütigt. Aber es gab auch hilfsbereite Nachbarn.

Im Mai wurde die Familie in ein Ghetto gebracht und kurz darauf nach Auschwitz deportiert. Im Zug sagte ihnen der Vater, im Fall einer Trennung sollten sie sich bemühen, nach Eretz Israel zu gelangen. Die damals 16-jährige Pnina und ihre Schwester Bluma überlebten das Vernichtungslager. Sie blieben dort fünfeinhalb Monate und überstanden viele Selektionen. Brotrationen sparten sie sich vom Mund ab und tauschten sie gegen ein jüdisches Gebetsbuch ein. Sie beteten mit anderen Häftlingen aus ihrem Block: „Das gab uns Hoffnung.“

Ende 1944 wurden die Schwestern nach Bergen-Belsen deportiert. Sie leisteten Zwangsarbeit in einer Munitionsfabrik in Salzwedel. Am 14. April 1945 wurden sie von amerikanischen Soldaten befreit. Sie fuhren nach Jugoslawien und bestiegen 1946 das Schiff „Knesset Israel“, um ins Mandatsgebiet Palästina zu gelangen. Es wurde von Briten aufgebracht. Diese warfen das kostbare Gebetsbuch ins Meer. Ein Foto, das zeigt, wie die beiden mit den Briten diskutierten, erschien in einer Zeitung. Zwei ihrer Brüder, die überlebt hatten und schon in Eretz Israel waren, sahen es.

Pnina und Bluma wurden auf Zypern und später in Atlit bei Haifa interniert. Im September 1947 kamen sie frei. Sechs Kinder von Rabbi Weiss hatten überlebt. Pnina wurde Lehrerin und heiratete Jacob, der aus Tunesien stammte. Sie arbeitete an einer jüdischen Schule in Argentinien und wurde später Direktorin der Masuot-Schule im ultra-orthodox geprägten Bnei Brak bei Tel Aviv. Ihre drei Töchter wurden ebenfalls Lehrerinnen. Die Schoa-Überlebenden haben 16 Enkel und mehr als 45 Urenkel.

Allegra Gutta: „Mein Sieg über die Nazis“

Allegra Naim wurde 1928 in der libyschen Stadt Benghasi geboren, sie hatte neun Geschwister. Ihr Vater Vittorio Naim hatte einen Laden auf dem Markt. Das Zusammenleben zwischen Juden und Arabern war freundschaftlich.

Im April 1941, zwischen dem britischen Abzug aus Benghasi und der Ankunft der italienischen Truppen, plünderten mehrere Bewohner jüdische Häuser und Geschäfte. Anfang 1942 wurde der größte Teil der 3.000 Juden von den Italienern ins Konzentrationslager Giado deportiert, über 1.000 Kilometer westlich der Stadt in der libyschen Wüste. Nur zwei ältere Brüder entkamen und schlossen sich der britischen Armee an. Die Gefangenen wurden mehrere Tage in Lastwagen transportiert, ohne Essen und Trinken.

Allegra verbrachte ein Jahr und zwei Monate in dem überfüllten Lager. Ihr Vater sowie ihre Schwestern Jamila und Fortune starben an Typhus. 1943 befreiten die Briten Giado. Die Familie kehrte nach Benghasi zurück, die Brüder reparierten das zerstörte Haus. Allegra lernte Englisch und arbeitete in der Armeekantine.

Foto: Yad Vashem, Facebook
Allegra Gutta fühlt sich als Siegerin über die Nazis

Im September 1948 floh die Familie über Tripoli, Neapel und Bari nach Israel. Allegra heiratete Aaron Gino Gutta, der bereits verstorben ist. Sie siedelten sich in Tel Aviv an. „Als Holocaust-Überlebende versuche ich, ein volles und aktives Leben zu führen“, sagte Allegra Gutta. „Ich stehe täglich im Kontakt mit vielen Freunden. Ich bin Teil einer Gruppe von Menschen, die das libysche Arabisch und Italienisch sprechen. Ich trainiere in der Turnhalle, spiele Bridge und erfreue mich and er Familie. Das ist mein Sieg über die Nazis.“ Sie hat zwei Kinder, drei Enkel und sechs Urenkel.

Arje Eitani: Als „italienischer Patriot“ nach Ungarn ausgewiesen

Arje Eitani kam 1927 als Armin Guttman in Mailand auf die Welt. Er war das einzige Kind der ungarischen Einwanderer Samuel und Etel Guttman. An seine Kindheit in Italien hat er glückliche Erinnerungen – er sei „italienischer Patriot“ gewesen. Vor dem Zweiten Weltkrieg mussten Juden mit ausländischer Staatsbürgerschaft das Land verlassen, die Familie kehrte nach Ungarn zurück. In Eger lernte er Hebräisch im Cheder, besuchte aber auch eine staatliche Schule.

1944 kam seine Familie in ein Ghetto und wurde einen Monat später nach Auschwitz deportiert. Dort wurden seine Angehörigen in den Gaskammern ermordet. Er leistete Zwangsarbeit im oberbayerischen Kaufering. Ein Todesmarsch führte ihn in den Münchener Stadtteil Allach, wo er an Typhus erkrankte. Bei der Befreiung durch die US-Armee war er zu schwach, um aufzustehen.

In Eger schloss sich Michael den illegalen Einwanderern an und bestieg im November 1946 ebenfalls das Schiff „Knesset Israel“. Er wurde auf Zypern interniert. Der Zaun weckte traumatische Erinnerungen in dem KZ-Überlebenden. Nach seiner Ankunft in Palästina 1947 trat er der Hagana bei.

Im Unabhängigkeitskrieg wurde er schwer verwundet und geriet in syrische Kriegsgefangenschaft, wo er 13 Monate blieb. Arje Eitani gehört zu den Gründern des Kibbuz HaOn am See Genezareth. Er heiratete Rina aus Polen, die 2020 starb. Aus der Ehe gingen zwei Kinder, acht Enkel und sieben Urenkel hervor. Die älteste Tochter Esther verstarb im vergangenen Jahr.

Raisa (Rachel) Brodsky: Sowjetische Behörden verboten Gottesdienst

Raisa Brodsky wurde 1937 im ukrainischen Scharhorod geboren. Ihre Familie war traditionell jüdisch, sie sprach Jiddisch. Ihr Vater Samvel arbeitete in einem Restaurant. Da die sowjetischen Herrscher Synagogengottesdienste verboten, betete die Familie zu Hause.

Nach der deutschen Invasion 1941 wurde der Vater Zwangsarbeiter. Im September übergaben die Nationalsozialisten die Kontrolle über das Gebiet an Rumänien. Die Familie kam ins Ghetto, dort unterstützte sie Partisanen. 1942 erkrankte der Vater an Typhus. Die Mutter Molka hörte, dass jüdische Häuser, in denen die Krankheit herrschte, mit allen Bewohnern verbrannt wurden. Deshalb stellte sie sich rumänischen Soldaten in den Weg, die ins Haus kommen wollten.

Die Rote Armee befreite die Juden im März 1944. Raisa studierte Mathematik und Zeichnen, dann erteilte sie Unterricht. 1989 wanderte sie mit ihrer Familie nach Israel ein. Nach einem Jahr konnte sie genügend Hebräisch, um an einer Grundschule unterrichten zu können. Heute spricht sie akzentfrei. Mit ihrem Ehemann Semion bekam sie zwei Kinder. Zur Familie gehören auch fünf Enkel und zwei Urenkel.

Michael Bar-On: „Nie verzweifeln!“

Michael Brownfeld kam 1932 in der polnischen Stadt Krakau auf die Welt. Er war das jüngste von acht Kindern einer chassidischen Familie. Vater Haim war Händler und leitete in Gottesdiensten das Gebet an, Mutter Nachama war Hausfrau. 1941 wurde die Familie in ein Ghetto gebracht. Eine Typhusepidemie brach aus. Die Eltern starben binnen zwei Wochen.

Ein Cousin gab sich als Christ aus. Er schmuggelte Michael und seine Geschwister an seinen Wohnort Brzesko. Als eine Aktion drohte, floh Michael mit einem Bruder und einer Schwester nach Piwniczna, sie legten fast 200 Kilometer zu Fuß zurück. Letztlich gelangte er in die ungarische Hauptstadt Budapest. Aus einem weiteren Ghetto gelang ihm 1944 die Flucht. In Rumänien wurde er gefasst, doch ein reicher Jude aus Bukarest kaufte ihn aus dem Gefängnis frei.

Michael bestieg ein Schiff nach Istanbul, mit dem Zug ging es weiter durch Syrien und den Libanon nach Palästina. Dort wurde er von den Briten in Atlit interniert. Nach der Staatsgründung diente er 25 Jahre in der israelischen Armee. Deshalb musste er seinen Namen hebraisieren. Mit seiner Ehefrau Chaja bekam er drei Kinder. Sie haben viele Enkel und Urenkel. In dem Video richtete er eine Botschaft an das Volk Israel: „Nie verzweifeln!“

Izi (Itzhak) Kabilio: Von einem Deutschen gerettet

Izi Kabilio stammt aus der jugoslawischen Stadt Sarajevo, die heute Hauptstadt von Bosnien und Herzegovina ist. Er wurde 1929 als einziges Kind von Leon und Netta geboren. Zu Hause sprachen sie Ladino, der Sprache der spanischen und portugiesischen Juden. Nach der jüdischen Grundschule besuchte er ein staatliches Gymnasium. Er sang im Kinderchor der Synagoge. Vater Leon besaß eine Seiden- und Wollfabrik, in der etwa 250 Arbeiter angestellt waren.

Im Januar 1941, wenige Monate vor der deutschen Invasion, wollte Izi Alija machen. Doch sein Großvater und die Mutter hielten ihn zurück. Im April wurde die Fabrik verstaatlicht. Ein Mob zerstörte die Große Synagoge. Ein deutscher Angestellter der Fabrik, Josip Eberhardt, war der Familie freundlich gesinnt, obwohl er für die Gestapo rekrutiert wurde.

Die Großeltern wurden im September 1941 von der ultranationalistischen kroatischen Organisation Ustaša in ein Lager deportiert und ermordet. Eberhardt eskortierte Leon, Netta und Izi in sein Haus und versteckte sie im Keller. Er besorgte ihnen falsche Papiere und schmuggelte sie in die Stadt Mostar, die unter italienischer Militärkontrolle stand. Sie flohen von Ort zu Ort. In Split wurden sie gefasst und im März 1942 in ein Lager nahe Dubrovnik auf der Insel Rab gebracht.

Im September 1943 kapitulierte Italien vor den Alliierten. Partisanen brachten die Juden des Lagers mit Booten aufs Festland. Izi schloss sich dem Kampf der Partisanen an. Nach dem Krieg studierte er in Sarajevo Maschinenbau. Er wanderte 1948 nach Israel ein, leistete Armeedienst und studierte am Technion in Haifa. Izi wurde Architekt. Er heiratete Odeda. Sie haben zwei Töchter, fünf Enkel und sechs Urenkel. Eberhardt wurde 1995 als „Gerechter unter den Völkern“ anerkannt.

„Wir haben kein anderes Land“

Im Namen der Überlebenden trat Chaim Noi vor das Mikrophon. Seine Familie wurde von den Nationalsozialisten im heute ukrainischen Kamenez Podolski ermordet. Er selbst kam nach Auschwitz, wo er eine Häftlingsnummer erhielt. Später sei dieser Nummer eine neue hinzugefügt worden, sagte der Überlebende: die eines stolzen Kämpfers in der israelischen Armee. Er rief die Versammelten dazu auf, an die Schoa zu erinnern. „Denn wir haben kein anderes Land.“

Foto: Yad Vashem, Facebook
Chaim Noi sprach im Namen der Überlebenden

Der aschkenasische Oberrabbiner David Lau verlas verschiedene Psalmverse, unter anderem: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück“ (23,4). Sein sephardischer Kollege Jizchak Josef sprach das Kaddisch-Gebet für Trauernde. Das Gebet „El Male Rachamim“ (Gott voller Erbarmen las ein Überlebender aus Ungarn, Jizchak Perelmutter. Die Zeremonie endete mit der israelischen Nationalhymne „HaTikva“ – „Die Hoffnung“. (eh)

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6 Antworten

  1. Liebe Israelfreunde, nur einer – der allmächtige Gott, kann und will euer Fels sein, auf dem ihr völlig sicher seid! Sehr bedauerlich das Jahwe nicht in der Nationalhymne vorkommt, ja das ist ein Drama! Lieber Gruß Martin

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    1. Das ist kein Drama … ADONAI tut es auch … wir Christen sind gesegnet, wenn wir uns von den Juden inspirieren lassen *AM ISRAEL CHAI

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  2. Margot Friedländer: „So hat es damals auch angefangen. “ Jeder, der schon einmal in Yad Vashem, Auschwitz, Bergen-Belsen, Theresienstadt, Birkenau , … war, muss sagen: „Nie wieder.“
    Als ich 2018 mit einer Reisegesellschaft in Yad Vashem war, sagte eine Teilnehmerin: „Ich kann das nicht mehr hören. Immer werden alle Deutschen für schuldig am Holocaust gemacht. Dabei kann ich gar nichts dafür, ich war da nicht dabei.“
    Wie einfach sich es die Menschen mit einer solchen Aussage machen. Auch heute wieder.

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    1. Und indem man die Israelis als Nazis bezeichnet, wenn sie gegen Terror vorgehen, wird die Schuld der Vorfahren legitimiert.

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  3. Es ist wichtig, an die schwerste Zeit dieser Welt zu denken, wir sollten zukünftig in Deutschland den Israelischen Gedenktag übernehmen. Deutschland muss sich wieder mehr mit der bösen Vergangenheit auseinandersetzen, das geschieht zwar hier auf Israel Netzwerk, aber in breiten Teilen der deutschen Bevölkerung wird die historische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus gering geschätzt. Das muss sich ändern ! Gleichfalls benötigen wir in der heutigen Zeit mehr Israel-Freunde in den weltweiten Medien. Nur so kann auch die Wahrheit über den HAMAS-Krieg der breiten Masse bekannt werden.
    Wir müssen von den Jüdischen Historikern lernen, wir müssen von Polen, Tschechien, Italien u.v.a. lernen, wofür Deutschland verantwortlich ist. Wir müssen auch die guten Vorbilder wie Oscar Schindler, Otto Seitz, die Frauen der Rosenstraße, Ferdinand von Dunckwitz u.v.a. in die zukünftige Zeit tragen, Dietrich Bonhoefer sollte für die Protestanten WICHTIGER sein als der böse Martin Luther.
    In der heutigen Zeit für Israel und Ukraine kämpfen, für Demokratie, Glaubensfreiheit, aber auch die vergangene Zeit näher beleuchten. Wir brauchen eine vollständige Analyse des antisemitischen Deutschlands seit 1096, auch alle Verfehlungen des „Christentums“, die von Jesus ja prophezeit worden sind.
    Es gibt zu wenig ehrliche Menschen in dieser Welt, aber außerhalb Deutschlands gibt es mehr davon.
    Deutschland MUSS endlich umkehren und Buße tun !

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