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Autonomiebehörde attackiert Chamenei

Der Krieg gegen Israel sei notwendig für die Region, meint Irans Revolutionsführer. Die Palästinensische Autonomiebehörde feuert zurück: Teheran gehe es darum, palästinensisches Blut zu opfern.
Von Israelnetz
Normale Beziehungen als „giftiger Dolch“: Fatah-Chef Mahmud Abbas bei einer Konferenz aller palästinensischen Parteien

RAMALLAH (inn) – Die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ist am Montag auf Konfrontation zum iranischen Revolutionsführer Ali Chamenei gegangen. Chamenei hatte zuvor erklärt, der Krieg im Gazastreifen erfülle regionale Bedürfnisse. Er habe einen „sinistren“ Plan „des zionistischen Regimes“ vereitelt, „Politik und Wirtschaft ganz Westasiens zu dominieren“.

Der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA zufolge teilte das Präsidialamt der Autonomiebehörde daraufhin mit, Chameneis Äußerungen zeigten deutlich, „dass das Ziel ist, palästinensisches Blut und tausende Kinder, Frauen und Alte zu opfern und palästinensisches Land zu zerstören“. Dies werde nicht zur Errichtung eines Palästinenserstaates führen.

Nicht das erste Mal

Das palästinensische Volk habe seit 100 Jahren gekämpft und es brauche keine Kriege, „die seinen Ambitionen für Freiheit und Unabhängigkeit nicht nutzen“: „Was wir wollen, ist ein Ende der Besatzung und ein Staat mit Ostjerusalem als Hauptstadt, und nicht eine Politik, die den nationalen palästinensischen Zielen nicht nutzt sowie das palästinensische Volk zerstört und von seinem Land vertreibt“.

Laut dem Nahostportal „Al-Monitor“ äußerte auch Mahmud al-Habbasch, ein Berater von PA-Präsident Mahmud Abbas, Kritik. Demnach sagte er im saudischen TV-Kanal „Al-Arabia“, der Iran habe kein Recht, zu beurteilen, was am 7. Oktober geschehen ist. Teheran habe alle Taten der Hamas seit Kriegsausbruch unterstützt. Bereits Anfang April hatte die Fatah dem Iran vorgeworfen, „Chaos und Verwirrung“ stiften zu wollen, wovon „nur die israelische Besatzung“ profitiere.

Die Stellungnahmen sind auch vor dem Hintergrund jahrelanger innerpalästinensischer Streitereien zu sehen, die sich auch in Kriegszeiten fortsetzen. Die Fatah-Partei kontrolliert die international unterstützte Autonomiebehörde in Ramallah und stellt mit Abbas deren Präsidenten. Sie ist verfeindet mit der islamistischen Hamas, die seit 2007 im Gazastreifen regierte, aber auch im Westjordanland stark ist. Die Hamas wiederum wird genau wie der Palästinensische Islamische Dschihad vom Iran gefördert.

Zunehmende Kritik an der Hamas

Insbesondere Fatah und Hamas buhlen um die Anerkennung der Bevölkerung als Wahrer der nationalen palästinensischen Sache. Die Hamas genießt dabei aber ein deutlich größeres Ansehen als die ältere Fatah: Laut einer Umfrage von Anfang März meinen 49 Prozent der Palästinenser, dass es die Hamas am meisten verdiene, das Volk zu repräsentieren. Nur 17 Prozent sagen das über die Abbas-geführte Fatah.

Die israelische Organisation „Palestinian Media Watch“ stellte jüngst fest, nachdem PA und Fatah seit dem 7. Oktober lange Zeit zur Einheit aufgerufen hätten, verurteilten sie nun zunehmend die Hamas. Sporadische Kritik habe es schon vorher gegeben, nun werde sie aber heftiger. PA und Fatah stellten die Hamas als Feind des Volkes dar und kritisierten deren Egoismus und Korruption. (ser)

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9 Responses

  1. Sagt ausgerechnet Abbas. Der, der Jugendliche in den Tod treibt, weil er sie zur Verteidigung der Al Aksa aufruft. Der für Judenmord bezahlt, nicht wenige der Mörder kommen dabei selbst ums Leben. Was für ein Heuchler.

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  2. Von Abbas konnte man noch nie etwas für bahre Münze nehmen. Und ja, ein Heuchler! Passt aber in diese Zeit.

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  3. Abbas bringt was Neues! Ganz sicher aber ist, dass Chameini sich nicht im gerinsten für die Palästinenser interessiert. Er benutzt sie und sie lassen sich so einfach benutzen. Wenns nicht mehr notwendig ist oder nichts mehr rausgeholt werden kann, lassen die Iraner Abbas mit Hamas eiskalt fallen!

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  4. es ist schon interessant, das die Palästinenser sich schon über 100 Jahre gegen die Besatzung wehren. Also schon zur Zeit, als Palästina brit. Mandatsgebiet war. Die damals dort lebenden Araber wehrten sich gegen den Landkauf durch jüdische Einwanderer und deren Erfolge. Da sollte man die Geschichte zu jener Zeit mit bedenken. Das Land wurde damals nicht durch Juden enteignet, mit welcher Handhabe auch. Rafah im heutigen Gazastreifen war vor der Staatsgründung vorwiegend jüd. Privatland. Die Engländer schauten schon, das die jüdische Gemeinschaft sich nicht zu stark entwickeln konnte. Desweiteren möchte ich daran erinnern, das die PLO schon 1964 gegründet wurde. Wollte sie etwa Jordanien aus Judäa/Samaria vertreiben. Denn Jordanien hatte ja ab 1948 diese Gebiete besetzt. Und Jordanien ist doch eigentlich schon ein Palästineserstaat, es wurde im damaligen Mandatsgebiet Palästina als Königreich Transjordanien gegründet.
    Ja, es ist gut, wenn sich die Feinde Israels ebenfalls zerstreiten.
    Shalom an Alle

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  5. Die gefangenen Palästinenser sollten unter den gleichen Umständen eingesperrt werden wie die Geiseln es erleiden mussten ! Dazu kein Licht und Wasserrationen vermindern. Ich denke, dass das für die Hamasleute absolut normal wäre. Für die Geiseln war es ja auch „normal“!

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