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Update

Armee gibt begrenzte Razzien im Südlibanon bekannt

In der Nacht gibt Israel den Beginn von Bodeneinsätzen im Südlibanon bekannt. Später erklärt die Armee, dass entsprechende Razzien schon zuvor stattgefunden haben. Die Hisbollah feuert derweil auf den Großraum Tel Aviv.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben mit „begrenzten und gezielten Razzien“ mit Bodentruppen auf libanesischem Territorium begonnen. Während auch die Luftschläge weitergehen, nähmen die „lokalisierten“ Einsätze Hisbollah-Hochburgen entlang der Grenze ins Visier, erklärte Armeesprecher Daniel Hagari am Dienstag. Die libanesisch-schiitische Terrormiliz Hisbollah nutze libanesische Dörfer als Ausgangspunkt für eine mögliche Invasion in Nordisrael.

Aus der Armee hieß es weiter, die Truppen arbeiteten gemäß eines Planes des Generalstabs, für den Soldaten in den vergangenen Monaten trainiert hätten. Die Bodeneinheiten würden durch die Luftwaffe und durch Artillerie unterstützt. Eine Bodenoperation war von der Armeespitze und der politischen Führung mehrfach angedroht worden: Erst am Montag hatte Verteidigungsminister Joav Gallant (Likud) bei einem Besuch in Nordisrael betont, die Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sei nicht der letzte Schritt gewesen: „Wir werden alle unsere Fähigkeiten anwenden.“

Aus dem Südlibanon wurden allerdings bis zum frühen Dienstagnachmittag zunächst keine Berichte über israelische Truppenbewegungen bekannt. Der Hisbollah-nahe Sender „Al-Majadin“ schrieb auf seinem Telegram-Kanal, Behauptungen über große Kämpfe entsprächen nicht der Wahrheit. Ein Hisbollah-Sprecher sagte zu „Al-Dschasira“, es habe bis dato keine „direkte Konfrontation am Boden“ gegeben. Auch israelische Medien meldeten zunächst keine weiteren Details, die größere Operationen bestätigen würden.

Israel fordert Bewohner im Südlibanon zur Flucht auf

Israels Botschafter in Frankreich, Jehoschua Sarka, erklärte am Dienstag im französischen Radio, Israel habe keine Absicht, eine Invasion zu starten oder monatelang im Libanon zu bleiben. Es handle sich nur um eine Sache von Stunden oder Tagen, „sicherlich nicht von Monaten“. Die Nachrichtenagentur „Reuters“ gab einen nicht namentlich benannten israelischen Vertreter mit den Worten wieder, eine israelische Operation in der Nacht habe auf libanesischer Seite in unmittelbarer Nähe zur Grenzlinie stattgefunden.

Unterdessen relativierte die libanesische Armee Medienberichte, wonach sie sich von der Grenze zurückgezogen habe, um nicht in Gefechte verwickelt zu werden. In einer Mitteilung auf ihrer Website sprechen die Streitkräfte von einer bloßen „Umgruppierung“.

Die israelische Armee forderte derweil die Bewohner von zahlreichen Ortschaften im Südlibanon zur Flucht auf: Wer sich in Richtung Süden begebe, bringe sein Leben in Gefahr, hieß es in einer „dringenden Erklärung“. Die UN-Truppen der UNIFIL-Mission erklärten, ihre Kräfte blieben „trotz der gefährlichen Entwicklung“ auf Position.

Foto: Magen David Adom
In Zentralisrael wurden am Dienstag zwei Israelis bei einem Raketenangriff der Hisbollah verletzt

Die Hisbollah setzt ihren Beschuss auf Israel derweil fort. Am Dienstagvormittag feuerte sie nach eigener Auskunft mehrere Geschosse in Richtung Zentrum des Landes ab. Alarm wurde unter anderem im Norden Tel Avivs sowie in Herzlia ausgelöst. Auf der wichtigen Schnellstraße 6 kam es zu einem Einschlag. Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, ein 54-jähriger Busfahrer sei von Splittern an Kopf und Brust verwundet werden; ein 31-jähriger Fahrer eines Privatfahrzeuges sei leicht verletzt.

Frankreich macht sich für Evakuierungen bereit

Das israelische Heimatfront-Kommando verhängte am frühen Dienstagnachmittag Beschränkungen für Zentralisrael, darunter neben der Tel Aviver Region auch für Jerusalem. Damit sind Versammlungen im Außenbereich nun auf 30 Menschen beschränkt; im Innenbereich dürfen 300 Personen zusammenkommen.

International ist die Sorge angesichts einer weiteren Eskalation groß. Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes in Berlin hatte bereits am Wochenende beschlossen, die Krisenstufe für die Auslandsvertretungen in Beirut, Ramallah und Tel Aviv anzuheben. Familienangehörige von entsandten Beschäftigten würden die Länder nun schrittweise verlassen, erklärte ein Sprecher am Montag in Berlin. Es handle sich aber explizit nicht um ein „Evakuierungsszenario“. Derweil hat die deutsche Lufthansa alle Flüge nach Tel Aviv und Beirut bis Ende Oktober respektive Ende November gestrichen.

Ein Sprecher des französischen Verteidigungsministeriums teilte am Dienstag laut „Reuters“ mit, ein Hubschrauber-Träger des Landes werde in den kommenden Tagen im östlichen Mittelmeer eintreffen, um notfalls Evakuierungen französischer Staatsbürger aus dem Libanon durchzuführen. Das Vereinigte Königreich hat laut Regierungsangaben für Mittwoch einen kommerziellen Flug aus dem Libanon gechartert, um britischen Bürgern die Ausreise zu ermöglichen.

Update 15:15 Uhr: Armeesprecher enthüllt bisher unbekannte Bodeneinsätze im Libanon

Am Nachmittag gab Israels Armeesprecher Hagari mehr Details zu den israelischen Einsätzen im Libanon bekannt. Demnach habe die Armee seit Kriegsbeginn vor einem Jahr „eine Serie an Operationen“ durchgeführt, die nun publik gemacht würden: „Während dieser Operationen sind Spezialeinheiten der Armee an dutzenden Orten in Hisbollah-Gelände entlang der Grenze eingedrungen“. Sie hätten Informationen gesammelt und Waffen zerstört.

Hagari benannte drei konkrete Beispiele für solche Einsätze. So zeigte er ein Haus in der grenznahen libanesischen Ortschaft Mais al-Dschabal. Dieses sei von der Hisbollah für einen möglichen Angriff genutzt worden. Israelische Einsatzkräfte hätten deshalb dort eine „gezielte Razzia“ durchgeführt. Dabei seien zahlreiche Waffen gefunden und ein Tunneleingang im Keller entdeckt worden. Hagari ließ offen, wann genau dies stattgefunden hat.

In einem weiteren Statement führte Hagari aus, man habe „seit vielen Monaten“ dutzende Operationen durchgeführt; nun erweitere man den Umfang. Hagari wollte auf Nachfrage nicht sagen, wie viel Zeit dies in Anspruch nehmen wird: „Wir werden versuchen, es so schnell wie möglich zu tun“. Ihm zufolge zielen die Einsätze auf Dörfer, nicht auf Städte. Auf ihrer Website veröffentlichte die Armee Aufnahmen, die Einsätze israelischer Soldaten auf libanesischem Gebiet zeigen sollen. (ser)

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7 Antworten

  1. Die libanesische Armee spricht von Umgruppierung. Früher nannte man so etwas „taktischen Rückzug“. Wie auch immer, warum sollen libanesische Soldaten für die Hisbollah sterben ? Der Libanon hatte schon einmal Frieden mit Israel, das kann wieder passieren. Hoffen wir es, für Israel und den Libanon. Gott schütze Israel, seine Bürger und seine Soldaten. Am Israel chai.

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    1. Im Prinzip hast du leider recht, was die Medien angeht, ich war selbst lange genug Journalistin, um mich über meine ex-Kollegen aufzuregen. Aber es gibt Ausnahmen, ausgerechnet bei der verpönten Springerpresse. Welt und ja auch BILD sind beispielhaft. Übrigens ist es interessant, die Leserkommentare bei Welt.de zu lesen die überwiegend proisraelisch sind.

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  2. Ich wünsche der IDF für die Einsätze gegen die Hisbollah viel Kratf und Erfolg !
    Eine geschwächte Hisbollah kann ein Garant dafür sein, dass die Israelis im Norden wieder in ihre Häuser zurückziehen können. Militärisch glaube ich an den Sieg Israels, in dieser Welt bedarf es jedoch nach wie vor einer 2.IDF, die die Stimmung zu Gunsten Israels und gegen den Terrorismus umdreht.
    Es wird eine bessere, Israel-freundlichere Welt geben !

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  3. Ich wünsche der israel. Armee jeden nur möglichen Erfolg. Die Soldaten haben ein Ziel vor Augen: Die sichere Existenz Israels. Die Hisbollah nur leere Sprüche und Lügen! Die ehrlosen Terrorbanden der Hisbollah mit dem „neuen Anführer“ und die Hamas müssen eliminiert werden. Die Iranschiiten haben den Libanon zerstört und das Volk betrogen. Diese „Gottes Partei“ (wie sich Hörigen des Irans selbstherrlich betiteln) hat dem Land nichts gebracht! Rein gar nichts ausser Leid und Zerstörung, eingepackt in Gefasel von Märtyrertum!

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