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„Streitkultur ist Demokratie“

Prävention gegen Judenhass ist ein zentrales Thema der Antisemitismuskonferenz in Schwäbisch Gmünd. Teilnehmer einer Diskussionsrunde vermissen eine demokratische Streitkultur.
Von Elisabeth Hausen

SCHWÄBISCH GMÜND (inn) – Wie können Pädagogen mit dem zunehmenden Antisemitismus unter Jugendlichen in Deutschland umgehen? Mit dieser Frage hat sich am Montagabend eine Podiumsdiskussion in Schwäbisch Gmünd auseinandergesetzt. Das Gespräch war Teil der Antisemitismuskonferenz im Gästezentrum Schönblick.

Frauke Bernehm ist Religionslehrerin an einer Gemeinschaftsschule in der Nähe von Ulm. Sie ermutigte dazu, Position zu beziehen und Haltung zu zeigen. Initiativen wie „Meet a Jew“ (Triff einen Juden) oder „Hope Speech statt Hate Speech“ (Hoffnungs-Sprache statt Hass-Sprache) könnten wirksam sein – auch wenn es nur ein kleiner Anfang sei. Der Religionsunterricht sei oft der erste Punkt, an dem Kindern und Jugendlichen das Wort „Jude“ und „Israel“ bekannt werde. „Wie reden wir von Land und Menschen?“, fragte die württembergische Pädagogin. Es gelte, sensibel zu sein für antisemitische Tendenzen.

Gabriel Stängle unterrichtet an der Christiane-Herzog-Realschule in Nagold im Schwarzwald. Er hat gute Erfahrungen mit Projekten gemacht, bei denen Schüler zur regionalen nationalsozialistischen Geschichte forschten. Da hätten die Jugendlichen plötzlich festgestellt, dass in zwei Häusern auf ihrem Schulweg Menschen gewohnt hätten, die der nationalsozialistischen „Euthanasie“ zum Opfer gefallen seien.

Der Mitarbeiter der „Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel“ (amzi), Jurek Schulz, ist überzeugt: „Wenn wir einen Menschen erreichen können, in seinem Denken verändern können, kann er ein Multiplikator werden.“ Nachdem er zum Glauben an den Messias Jeschua gekommen sei, habe es ihn schockiert, „wie sehr von der Theologie her Antijudaismus da ist“. Deshalb habe er es sich zur Aufgabe gemacht, durch Vorträge und Bücher Hilfestellung zu geben, dass Christen selber reflektieren könnten.

Ahmad Mansour: „Antisemitismus befeuert Nahostkonflikt“

Aus Sicht des arabischen Psychologen Ahmad Mansour aus Israel können Muslime davon lernen, wie sich christliche Theologen kritisch mit einem fragwürdigen Erbe befassten. Er merkte an: „Nicht der Nahostkonflikt befeuert Antisemitismus, sondern Antisemitismus befeuert den Nahostkonflikt.“ Deshalb sei ein Umdenken im Umgang mit den heiligen Schriften des Islam notwendig. Hoffnung machten ihm die „in Deutschland unterbeleuchteten“ Abraham-Abkommen zwischen Israel und arabischen Staaten. Sie könnten die Theologie des Islam massiv verändern.

Der Hauptfehler in der Gesellschaft sei, dass sich viele Menschen Demokratie mit Harmonie und Konsens vorstellten. Doch Demokratie sei Diskussion. „Gehen Sie hin, wo es unbequem ist und führen Sie diese Diskussionen, solange sie respektvoll geführt werden“, ermutigte er einen Konferenzteilnehmer, der um Tipps für Auseinandersetzungen über den israelisch-palästinensischen Konflikt bat. Schulz pflichtet ihm bei: „Streitkultur ist Demokratie.“

In einem Impulsreferat hatte Mansour zuvor über „Prävention gegen Antisemitismus in Schule und Jugendarbeit“ gesprochen. Er selbst sei als Antisemit in Nordisrael aufgewachsen, habe den Hass „mit der Muttermilch aufgenommen“. Als er beim Studium in Tel Aviv Juden kennenlernte und mit ihnen im Alltag konstruktive Diskussionen führte, habe er seine Vorurteile aufgegeben.

Die Prävention gegen Judenhass in der deutschen Gesellschaft ist für den Psychologen eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Im „postfaktischen Zeitalter“ sei es ein sehr emotionales Thema. Eine Lösung sieht er in Schulen. Es gehöre zur Integration von Muslimen, die „historische Verantwortung, die diese Menschen mittragen, zu vermitteln – nicht für die Vergangenheit, aber für die Zukunft“. Das müsse Voraussetzung sein, wenn jemand Deutscher werden wolle. Die Behauptung, „Deutschland ist pro Israel und Deutschland hat die Palästinenser vergessen“, stehe einer Integration im Wege.

Wenn ein Film mit Falschbehauptungen Menschen auf die Straße treibt

Dabei gelte es besonders, die Sozialen Medien im Internet in den Blick zu nehmen, führte Mansour weiter aus. Er fragte, warum im Mai 2021 Menschen in Berlin und Stuttgart auf die Straße gegangen seien, als Israel militärisch gegen den Terror der Hamas im Gazastreifen vorging.

Seine Antwort: Ein kurzer Film, der in den Sozialen Medien um die Welt ging, sei der Auslöser gewesen. Darin ist zu sehen, wie Juden mit Israelflaggen vor der Klagemauer feiern und auf dem Tempelberg ein Baum in Flammen geraten ist. Die Botschaft sei: „Juden feiern, weil unser heiligster Ort gerade in Flammen steht.“

Doch die Juden hätten den Jerusalem-Tag gefeiert, der an die Vereinigung der Stadt im Juni 1967 erinnert. Palästinenser hätten sich in Tagen davor massive Ausschreitungen mit den israelischen Sicherheitskräften geliefert und entschieden, diesen Tag zu stören. Also hätten sie Feuerwerkskörper geworfen, von denen einer den Baum in Brand gesteckt habe. „Wir können die Sozialen Medien nicht den Radikalen überlassen“, folgerte Mansour. Ein Mechanismus müsse gefunden werden, um auf solche Falschdarstellungen in Echtzeit zu reagieren.

Kritik an israelischer Politik mit Liebe äußern

Mit dem Thema „Antisemitismus und Kritik an der Politik der israelischen Regierung“ befasste sich David Pileggi, der Leiter der „Christ Church“ in Jerusalem. Der Nichtjude lebt seit 43 Jahren in Israel. Klassische antisemitische Klischees würden auf den jüdischen Staat übertragen, sagte er. Jetzt sei es „nicht mehr nur der Jude, der Brunnen vergiftet oder Frieden in der nichtjüdischen Welt stört, sondern der Staat Israel“.

Israel sei in vielen Bereichen ein Segen, aber in anderen eben auch nicht, ergänzte Pilleggi. Der Waffenverkauf an „böse Länder“ trage nicht zum Segen bei. Anders sei es, wenn der jüdische Staat Technologie und praktische Hilfe in die Welt bringe. Dabei kritisierte er die aktuelle israelische Regierung, die Korruption fördere und versuche, die religiöse Freiheit einzuschränken. Es sei „nicht antisemitisch, zuzugeben, dass Israel diese Probleme hat“ – nur, wenn man speziell Israel herausgreife oder Erwartungen an Israel habe, die man nicht gleichzeitig an Deutschland oder Pakistan stelle. Christen müssten Kritik mit Liebe und aus der hingegebenen Fürbitte heraus äußern.

Vom Schicksal der messianischen Juden im Holocaust

Der Pfarrer im Ruhestand Ulrich Läpple fragte in seinem Vortrag nach der Bedeutung messianischer Juden in einer „Theologie nach Auschwitz“. Die Kirche habe einen schweren Irrtum begangen, indem sie nach eigenem Verständnis Israel ersetzte: „Ein unjüdischer Jesus muss einhergehen mit einer Theologie ohne Israel.“ Die falsche Überzeugung sei nicht nur am Rande der Kirche präsent gewesen, sondern habe wie Gift nach innen gewirkt in die christliche Lehre.

Laepple verwies auf die „Hebrew Christian Alliance“ (Hebräisch-christliche Allianz), die 1866 in England gegründet wurde. 1938 habe es in Europa 16 nationale Zweige gegeben, auch in Deutschland. Diese getauften Juden hätten sich zusätzlich zum Sonntagsgottesdienst am Schabbat getroffen und ihre jüdischen Wurzeln betont.

Etwa 400.000 Judenchristen habe es vor der Scho’ah in Europa gegeben, 198.000 seien ermordet worden. Das Leiden dieser Menschen sei vergessen, fügte der Theologe an. „Bis heute spielen sie in einer Theologie nach Auschwitz keine Rolle.“

„Gott rechnet von Anfang an mit Antisemitismus“

In einer Bibelarbeit ging Tobias Krämer (Christen an der Seite Israels) auf Antisemitismus als Thema in der Bibel ein. Die erste Erwähnung sei in 1. Mose 12,3. Da spricht Gott zu Abram: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen.“ Schon hier klinge an, dass das erwählte Volk Israel in Zukunft auf Feindschaft stoßen. „Alle Nichtjuden müssen sich in Verhältnis zu diesem Volk setzen. Gott rechnet von Anfang an mit Antisemitismus.“

Ein Beispiel sei dann der Pharao, der „auf sehr massive Weise gegen das Volk vorging“. Er habe sich von diesem Volk bedroht gefühlt – ein typisch antisemitisches Klischee. Und so habe der ägyptische Herrscher die Zwangsarbeit der israelitischen Sklaven verschärft. Die Nationalsozialisten hätten den Gedanken wieder aufgegriffen: „Arbeit macht frei.“

Krämer zeigte auch, wie biblische Texte missgedeutet und missbraucht worden seien. So hätten die Jebusiter laut 2. Samuel 5,6 über David gespottet, der Jerusalem einnehmen wollte: „Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich vertreiben.“ Darauf habe David mit dem Versprechen reagiert, wer die Blinden und Lahmen töte, werde in der Armee befördert. Kriege habe es in der Antike Tausende Male gegeben. Hier sei hineingedichtet worden, Juden seien brutale Leute, die sogar Blinde und Lahme umbrächten.

Ein weiteres Beispiel sei Jesu harte Aussage in Johannes 8,44: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm.“

Das beziehe sich nur auf die Juden, die Jesus hätten töten wollen. Es habe aber zur verheerenden Deutung geführt, jeder Jude sei „ein Teufelskind, unbekehrbar, gefährlich“. Daraus sei der Gedanke gewachsen, man müsse die Juden bekämpfen. Diese Theologie habe mit zum Holocaust beigetragen. Krämer wies auch darauf hin, dass innerjüdische Auseinandersetzungen mitunter in einem scharfen Ton geführt worden seien – wie das auch in Familien der Fall sei. Der Teufel selbst stehe hinter Antisemitismus.

Seminar: Als Bundesbürger Stimme erheben

In Seminaren konnten die Teilnehmer das Konferenzthema „Antisemitismus heute“ vertiefen. Bei amzi-Mitarbeiter Schulz ging es um „Anti-Judaismus, Anti-Semitismus, Anti-Zionismus, Anti-Israelismus“ und eine wirksame Positionierung dagegen. Christen und Demokraten sollten die freiheitliche Demokratie nutzen, um als Bürger ihre Stimme zu erheben. Nur durch eine schweigende Mehrheit könne sich eine Minderheit in der Weise profilieren, dass sich Vorurteile gegen Juden und Israel etablierten.

Der Iran sei so ehrlich, wie es auch Adolf Hitler gewesen sei, führte Schulz weiter aus. Dieser habe in „Mein Kampf“ den Fahrplan der Osterweiterung genau beschrieben – und auch die Auslöschung der Juden. 1945 habe sich die Erkenntnis verbreitet: „Man hätte ihm glauben sollen.“ Auch der Iran mache keine Geheimnis aus seinem Ziel, den jüdischen Staat auszulöschen. Doch Israel sei der einzige Staat, der die Ziele ernstnehme.

Mit der iranischen Bedrohung befasste sich auch das Seminar der Israelnetz-Mitarbeiterin Carmen Shamsianpur. Sie brachte den Teilnehmern die „aktuelle Entwicklung im Iran und ihre Bedeutung für Israel“ nahe.

Messianische Gemeinden in Israel und christlicher Palästinismus

Um die Lage messianischer Gemeinden in Südisrael ging es im Workshop des Pastors Howard Bass, der in Be’er Scheva lebt. Besonders messianische Christen litten derzeit unter Repressionen von Ultra-Orthodoxen, sagte er. Doch es gebe auch hoffnungsvolle Entwicklungen. So würden verhärtete Fronten in einem Missionscafé aufgeweicht, in dem Christen mit Interessierten ins Gespräch kämen über die Frage, warum Jesus der Messias sei.

Ein weiteres Seminarthema lautete: „Christlicher Zionismus, Palästinismus und theologischer Antisemitismus“. Der Schulleiter der Bibel- und Missionsschule Ostfriesland (BMO), Andreas Heimbichner, zeigte palästinensisch-verklärende Tendenzen einer christlichen Perspektive auf. Dazu gehöre etwa die unreflektierte Behauptung, Jesus sei Palästinenser gewesen.

Multimediales Projekt für Grundschüler

Ein multimediales Projekt im Bildungs- und Begegnungszentrum des Hilfswerkes Zedakah in Bad Liebenzell-Maisenbach stellten Frank Clesle und Alexander Cyris vor. Es soll Kinder für Antisemitismus sensibilisieren. Derzeit ist es für Dritt- und Viertklässler konzipiert. „Was man den Kindern ins Herz legt und was sie aufnehmen, das kann ihnen danach keiner mehr wegnehmen“, stellte Clesle fest.

Nach einem animierten Kurzfilm über den biblischen Auszug aus Ägypten werden die Kinder zu Forschern. Mit Tablet, Spezialtaschenlampe und QR-Codes nähern sie sich der Geschichte von der Unterdrückung der Israeliten durch den Pharao und der Befreiung an. Doch nicht nur digitale Medien kommen zum Einsatz. Die Jungen und Mädchen bauen auch Stationen vom Exodus bis zum Einzug ins gelobte Land mit Legosteinen nach. Im anschließenden Austausch geht es auch um die Frage, wie Gott in den einzelnen Episoden wirkt. Das Programm orientiert sich am Lehrplan für den baden-württembergischen Religionsunterricht.

Die Antisemitismuskonferenz läuft vom 24. bis 26. September im Gästezentrum Schönblick in Schwäbisch Gmünd. Veranstalter sind die „Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel“ (amzi), „Christen an der Seite Israels“ (CSI), der „Evangeliumsdienst für Israel“ (edi), die Internationale Christliche Botschaft Jerusalem (ICEJ), der Schönblick und die Christliche Medieninitiative pro, zu der auch Israelnetz gehört.

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10 Antworten

  1. Herr Mansour ist meines Erachtens der einzige Diskussionsteilnehmer der Ahnung hat und Lösungen hätte, wobei die komplette Migration in der BRD versagt hat und Kirche schon immer ein Übel für uns Juden war und ist. Mit kleinen Ausnahmen von hinterfragenden Christen.
    Solange Antisemiten mit Abermillionen von der BRD- Politik finanziert werden, ändert sich nichts. Im Gegenteil, jeder Pippifax im Land kann Juden beleidigen, angreifen oder unsere Einrichtungen beschmieren.
    Dazu noch einige Intellektuelle. Manche mit Dummheit gesegnet. Viele Lehrer* haben keine Courage, legen sich nicht mit muslimischen Eltern an. Dazu noch die Rechten im Land oder Höckes.
    Danke, Herr Mansour.

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  2. Ich bin auch ein Kritiker der deutschen Kirchen, kenne aber das Gegenteil: Israel-freundliche Kirchen im Französischen Sektor Berlins. Ich bin gut geschult, werde immer an Israel glauben und bin enttäuscht, dass Pro-jüdische Pfarrer/innen in deutschen Medien und Politik kaum oder gar keine Rolle spielen. Die Jüdische Tradition, die Geschichte des „Christentums“ kann Vieles zeigen, was in der Bibel prophezeit ist: Das Römische Reich ist das Vierte Weltreich, auch die Inquisition ist eine Folge dieses Reichs und falscher Christen, vor denen Jesus gewarnt hat. In Deutschland ist viel Böses wahr geworden: „Und Ihr werdet Euch untereinander hassen…“ Hass zw. Katholiken u. Protestanten usw. Weihnachten 800 ist ein schwerer Fehler der Menschheitsgeschichte, 1096 begann der jahrhundertelange Antisemitismus, während Jan Hus ein von Gott Geliebter ist, so machte Martin Luther alle Verständigung zunichte in GER. Mit Martin Luther’s antisemitisscher Schriften und dem späteren Nationalsozialismus wurde das wahr, was im Lied des Moses prophezeit wurde: Nicht-Volk= Sog. Heil.Röm.R.Deutscher Nation; Gottloses Volk= Böses Deutschland 1914-1945, Ich will in meiner „Revolution der wahren Nächstenliebe“ Martin Luther ersetzen durch Jan Hus, Jeanne d’arc und Martin Luther King, will aufzeigen, dass es in anderen Ländern eingepropfte Zweige gibt. Reformationstag soll durch Martin-Luther-Kings-Day ersetzt werden, am 1.Nov. Allerheiligen für alle, dazu Israel International TV mit Infos über alle Jüdischen Feiertage. Ich habe noch keine MItstreiter gefunden.

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  3. An der Konferenz hat, soweit ich das richtig gelesen habe, kein Vertreter des Zentralrats der Juden in Deutschland und auch kein Jude aus einer reformierten oder orthodoxen jüdischen Gemeinde teilgenommen, die ja die überwältigende Mehrheit der Juden in Deutschland darstellen und sehr, sehr viele Erfahrungen mit Antisemitismus in Deutschland haben und nahezu wöchentlich in der „Jüdischen Allgemeinen“ verbreiten.
    Nichts gegen die „messianischen Juden“, jeder kann ja in Deutschland nach seiner Fasson selig werden. Aber auf welche heilige Schrift stützt sich ihre Erkenntnis, dass sie Jesus von Nazareth als Messias anerkennen?

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    1. Worauf sie sich stützen? Auf die Bibel.

      Im übrigen werden auf evang. Kirchentagen keine messianische Juden eingeladen, also ausgleichende Gerechtigkeit.

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      1. Danke für die Antwort. Im Ersten Testament, im Tanach, ist aus jüdischer Sicht von Jesus nichts zu lesen außer einer allgemeinen Messiaserwartung. Wenn sie sich auf das Zweite Testament stützen, warum sind sie dann keine Christen?

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        1. Die so genannten „ersten Christen“ waren keine Christen, sondern Juden, die den Menschen Jeschua aus Galiläa als den verheißenen Maschiach angenommen haben. Zur Zeit Jeschuas lebten die Juden, bedingt durch die unglaubliche brutale Unterwerfung durch die Römischen Horden in der Naherwartung des Maschiachs. Da erschien ein Mann Gottes und lehrte die Torah und tat Wunder. Heilte Kranke und konnte der Überlieferung zu Folge, die Naturgesetze außer Kraft setzen. Er „sammelte“ in den wenigen Jahren seiner Wirkzeit ca. 20 – 50 T Anhänger. Als die Jeschuanachfolger nach seinem Tode vergeblich auf die Wiederkunft innerhalb einer Generation (dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis ich wiederkomme) warteten, so sagte ein Teil seiner Nachfolger, dass er nicht der versprochene Maschiach sein konnte, da der damit einhergehende „Frieden auf der ganzen Welt“ nicht eintraf. Im Gegenteil, es gab blutige Kriege bis in unsere Gegenwart. Die Schwerter wurden nicht zu Pflugscharen gemacht, sondern die Pflugscharen zu Schwertern. bis in das 4. JH waren die Messianischen Juden eine anerkannte Glaubensgröße. Bis der Kaiser Konstantin die Messianer von ihrem Glauben trennen wollte und jeden bestrafte, der den Shabbat hielt und an diesem Tag nicht arbeitete, sondern den G“tt Israels gedachte und den von IHM verordneten Ruhetag gebührend, wie vom Schöpfer selbst verordnet, begann. Und somit haben die so gen. Christen eine hohe Blutschuld auf sich geladen. Zu dem kommt, dass Christen verkünden, dass der Mensch Jesus G“tt selbst gewesen sei. Für Juden ein Lästerung par Excellence. Shalom

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          1. Sehr interessante Erkenntnis. Lt. Evangelien hat Jesus auch gesagt „Ich bin nicht gekommen zu bringen Frieden, sondern das Schwert „. Jesus hat nie gesagt (lt. Evanglien), dass die Zeit nach ihm besser werden wird, im Gegenteil. Er hat auch die Zerstörung Jerusalems prophezeit usw. Frieden wird es in Zukunft geben, wenn der Messias das messianische Friedensreich bringt. Lt. amerikanischen Christen wird Jesus dann wiederkommen… Die Prophezieungen aus das Lied des Moses und Vom Kommen Christi sind schon zum Teil eingetroffen, es wird weitergehen. Aber ich befürchte, wir werden die friedliche Zeit, die da kommen wird, nicht mehr in unserem Erdenleben erleben…

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        2. Nichts mit allgemein. Es gibt im AT etwa 60 Ankündigungen über den Messias. Diese sind alle mit der Person Jesu in Erfüllung gegangen. Der Mathematiker Stoner hat berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass dies auf einen einzelnen zutrifft bei eins zu einhundert Millionen Milliarden liegt.

          Gott selbst hat einen Schleier vor die Augen des jüd. Volkes gelegt. Und damit den Weg frei gemacht, dass auch Nichtjuden an ihn glauben können. Ihr letzter Satz zeigt mir, dass die Christen nicht nur einen Schleier in Bezug auf das jüd. Volk vor Augen haben, sondern einen Lattenrost samt Matratze. Sie fordern, dass Juden Christen werden? Jesus sagte nicht, ich bringe euch zu den Nichtjuden. Er sagte, es gibt noch andere, ich ich in euren Stall holen muss, damit ihr eins werdet.

          Also genau umgekehrt, als das, was manche Christen so verdrehen.

          Warum sollten Juden Vertrauen zu Christen haben? Christen haben über Jahrtausende versucht sie im Namen Jesu zu vernichten, zu verunglimpfen. Christen sollte Buße dafür tun, bevor sie sich über das jüd. Volk erheben. Wir haben keinen Grund uns als etwas besseres zu fühlen. KEINEN!

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  4. Wichtig ist und bleibt eine lebendige Streitkultur. Wir müssen aber auch daran denken, dass alle Biblischen die anderen Gefahren von außen erkennen: Nicht dass am Ende eine dritte Religion uns „Biblischen“ verschlingt oder das mörderische Systeme alle Gottesfürchtigen in Bedrängnis bringt. Konkret: Mullahs, Putin-RUS, China, Nordkorea sind am Ende für alle , Menschen Jüdischen und Christlichen Glaubens, und die, die einfach in Demokratie leben wollen, eine Existenzbedrohung. Und den Ernst der Weltlage sehen nicht viele Mächtigen, ein Miteinander ist wichtig. Wenn z.B. in Deutschland viele nicht mehr an die Bibel glauben, dann ist das für Judentum und Christentum eine große Gefahr, denn dann gibt es Alternativen, die ich nicht haben möchte. Der Christlich-Jüdische Dialog und die Ringparabel sind wichtige Meilensteine, um unsere freie Welt zu schützen. Natürlich auch ein neues, notwendiges militärische Denken, das durch die Bedrohungen wichtig wird.

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  5. Und so ist eine gewisse Überheblichkeit auch heute noch und wieder bei gewissen Christen zu beobachten, die „besser wissen, was den Juden gut tut“. In Israel selbst tobt ein geistlicher Kampf. Da wird von linken (nicht nur) Gruppierungen gegen die Gläubigen Juden gekämpft. So erklärt sich auch die Auseinandersetzung am Jom Kippur und deren Folgen. Der Hass auf die von G“tt gegebenen Gebote nimmt sichtbar zu. So wie überall auf der Welt. („Der heutige Mensch ist ja sowas von aufgeklärt, dass er G“tt nicht mehr braucht“.) In Deutschland ist das nicht anders. Juden werden wieder so stark bedrängt, wie schon lange nicht mehr. Mit der Kippa z. B. durch gewisse Städte zu laufen, kann tödlich enden. Zurück zu Israel und die Unruhen… Ja, es ist der Durcheinanderbringer, der will, dass die Gesellschaft sich entzweit. So kann er die Grundfesten des Judentums erschüttern und Israel wird geschwächt. Auch wenn es so düster aussieht dürfen wir gewiss sein, dass ER alles in seiner Hand hält und sein Volk nicht untergeht, wie das gerne diverse Fanatiker herbeiwünschen. In der Hoffnung, dass die frommen Christen zu der gewichtigen Einsicht gelangen, dass sie ohne den Juden Jeschua gar nicht existieren würden und dass sie von ihren doch manchmal sehr antijüdischen Wegen abkehren. Ihre Liebe nicht nur zu Israel entdecken, sondern zu den älteren jüdischen Geschwistern. Denn sie sind eingepfropft in den „Ölbaum des Lebens, in das Volk des Ewigen“.

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