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Sicherheitslage bleibt angespannt

In Aschkelon attackiert ein Palästinenser einen Polizisten, im Westjordanland soll ein palästinensischer Beamter an einem Anschlag gehindert worden sein. Die Armee greift weiter durch, und der Premierminister erklärt seine Sicherheitspolitik im Fernsehen.
Von Israelnetz

ASCHKELON / DSCHENIN (inn) – Israel kommt nicht zur Ruhe: Nach vier schweren Terroranschlägen im Kernland binnen weniger als drei Wochen gehören sicherheitsrelevante Vorfälle zur Zeit zum Alltag in den Palästinensergebieten wie in Israel selbst. Am Dienstagmorgen griff ein Palästinenser in Aschkelon nördlich des Gazastreifens einen Polizisten mit einem Messer an. Der Beamte hatte den Mann kontrollieren wollen, weil er ihm verdächtig vorgekommen sei, hieß es in israelischen Medien.

Der Polizist wurde bei dem Angriff nach polizeilicher Auskunft leicht verletzt. Er hatte sich mit seiner Waffe gewehrt und den Angreifer erschossen. Laut Polizei handelt es sich um einen Palästinenser aus Hebron in Judäa, dem südlichen Westjordanland, der sich illegal in Israel aufhielt. Die noch laufende Anschlagswelle hatte zuletzt eine Diskussion über Löcher in der seit 2002 errichteten Sicherheitsbarriere entlang der Grünen Linie (Waffenstillstandslinie von vor 1967) und im Westjordanland ausgelöst.

Bericht: PA-Beamter wollte Anschlag verüben

Unterdessen berichtete der israelische öffentlich-rechtliche Fernsehsender „Kan“ von einem Vorfall bei der Siedlung Wered Jericho nahe Jericho im Westjordanland. Dort habe am Sonntag ein Sicherheitsbeamter der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) erfolglos versucht, einen Anschlag mit Schusswaffe durchzuführen. Der Mann sei schließlich von PA-Sicherheitskräften festgenommen worden und habe seine Absichten gestanden, hieß es.

Die Sicherheitskräfte der Autonomiebehörde sollen eigentlich dazu beitragen, Terror im Westjordanland einzudämmen. Die israelische Armee arbeitet auch mit ihnen zusammen. Allerdings waren PA-Sicherheitsbeamte in der Vergangenheit auch immer wieder selbst in Terror involviert. Zuletzt hatte in israelischen Medien die Nachricht für Aufmerksamkeit gesorgt, dass der Vater des Terroristen von Tel Aviv einst ebenfalls in den PA-Kräften gedient hatte.

Auf palästinensischer Seite wiederum war am Sonntag bei Betlehem eine Frau von israelischen Sicherheitskräften erschossen worden. Die Armee erklärte, die Frau habe sich Soldaten „in verdächtiger Weise genähert“ und nach Warnschüssen nicht angehalten. Es stellte sich heraus, dass die Frau unbewaffnet war. Der UN-Sonderkoordinator für den Nahen Osten, Tor Wennesland, zeigte sich am Sonntag „schockiert und beunruhigt“ wegen des Vorfalls. Es gab zuletzt weitere Tote in anderen Fällen, bei denen es sich aber nach israelischen Angaben eindeutig um Angreifer gehandelt hat.

Sicherheitskräfte führen weitere Razzien durch

Die israelischen Sicherheitskräfte führen derweil ihre Anti-Terror-Operationen fort. Die Armee teilte am Vormittag mit, sie und weitere Sicherheitskräfte seien in der Nacht und am Morgen in Samaria, dem nördlichen Westjordanland, im Einsatz gewesen. Es habe an mehreren Orten Verhaftungen von Personen gegeben, die unter Terrorismusverdacht stünden. Insgesamt soll es sich um 20 Personen handeln. Zudem seien Waffen gefunden worden.

In Dschenin schossen Soldaten nach Armeeangaben auf Terroristen, welche Sprengsätze geworfen hätten. Die Armee war bereits in den vergangenen Tagen in Dschenin im Einsatz. Von dort stammt der Terrorist, der am Donnerstag in Tel Aviv drei Israelis ermordet hatte. Dschenin ist im Kontext von Terror und Anti-Terroroperationen berühmt-berüchtigt: Vor genau 20 Jahren kam es dort im Rahmen der von der israelischen Armee als Reaktion auf die sogenannten „Zweite Intifada“ eingeleiteten Operation „Schutzmauer“ zu heftigen Straßenschlachten.

Bennett: „Zuckerbrot und Peitsche“

Unterdessen gibt es in Israel auch eine innenpolitische Debatte über den Umgang mit der Terrorwelle: Ehemalige Verbündete aus dem rechten Lager werfen Premierminister Naftali Bennett (Jamina) vor, nicht angemessen auf die Terrorwelle reagieren zu können, weil sich seine Regierung auch auf die konservativ-islamische Ra’am-Partei mit Wurzeln in der Muslimbruderschaft stützt.

Der Premier erklärte seine derzeitige Sicherheitspolitik am Montag im Interview des Fernsehkanals 12 so: „Was wir machen, ist Zuckerbrot und Peitsche (wörtlich: Stock und Karotte).“ Hintergrund ist, dass Israel auf die Anschläge nicht nur mit Razzien reagiert, sondern zum Fastenmonat Ramadan auch Erleichterungen für die palästinensische Zivilbevölkerung verkündet hat. (ser)

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9 Antworten

  1. In allen zivilisierten Staaten dieser Welt gilt, dass bei Gewalttaten die Polizei die Täter „kampfunfähig“ zu machen hat, also z.B. auf die Beine zu schießen hat. Es gibt wohl kaum ein Land auf der Welt, in dem es gang und gäbe ist, dass Gewalttäter – besonders, wenn es sich um arabische Menschen handelt, in der Regel sofort erschossen werden. Ob man sich scheut, das Urteil eines ordentlichen Gerichtes abzuwarten, um den Beschuldigten zu richten und womöglich ihm die Gelegenheit zu geben, etwas zu seiner Tat auszusagen? Die ebenfalls in Israel praktizierte „Sippenhaft“, d.h. die Zerstörung des Hauses der Familie, aus der ein Gewalttäter stammt, wird in keinem zivilisierten Land dieser Welt als rechtmäßiges Verfahren anerkannt. Es wurde übrigens während der Nazidiktatur gegen Oppositionelle angewandt.

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    1. In allen zivilisierten Ländern dieser Welt kommt es auch sehr selten vor, dass die Polizei von jemandem der ihr den Tod wünscht und Polizistenmorde als etwas gutes ansieht, mit einer allenfalls todbringenden Waffe angegriffen wird, Ihr Vergleich ist nicht nachvollziehbar. Und ohne genau zu wissen, wie die Lage war machen Sie wieder eine ungerechtfertigte Vorverurteilung, Herr Luley.

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    2. Als ein Attentäter in die Beine geschossen wurde, um ihn daran hindern, dass er weiter mit der Axt auf Passanten losging, nahm er die Axt in die Hand und versuchte von Boden aus liegend weiter zu morden.

      Was möchten Sie bei dem Sachverhalt vor Gericht klären? Dass er nur versehentlich die Axt gefunden hat und nicht wusste wohin? Der Betreffende hatte sie dabei als er sein Auto in eine Menschenmenge an einer Bushaltestelle steuerte, ausstieg und mit der Axt weiter mordete.

      Also ich habe keine Axt auf dem Beifahrersitz liegen. Und Sie?

      Wenn die Attentäter in der Regel erschossen werden, dann fragen Sie sich mal, warum dann welche im Gefängnis sitzen und von Abbas fürstlich entlohnt werden.

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      1. Und nicht zu vergessen, es ist ja auch schon vorgekommen, das solche Attentäter auch noch Sprengstoff bei sich hatten, das sie vielleicht noch zünden können, auch wenn „nur“ verletzt sind, um doch noch andere Menschen zu töten.

        Aber wenn es um jüdische Opfer geht, habe ich noch nie ein Wort des Bedauerns von Herrn Luley gelesen, was ja eigentlich schon alles über ihn aussagt.

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        1. Das auch. Ja, ist nicht nur einmal passiert. Es ist immer ein Abwägen, das die Sicherheitskräfte in einer Sekundenentscheidung treffen müssen.

          Ich war vor ein paar Jahren in Jerusalem als gerade Ramadam war, das enge Gedränge in der Altstadt ist grauenvoll. Mit Umsicht hat die Polizei für die Sicherheit der Gläubigen gesorgt. Immer wieder mit Straßensperren zugemacht, dass sich nicht alles drängte. Halbe Stunde Warten, dann konnten sie weiter. Ohne sich zu Tode zu trampeln. Wer daran schuld gewesen wäre, dürfte ja klar sein.

          Die Polizei war über Stunden im Einsatz, ohne zu trinken, aus Respekt vor den muslimischen Gläubigen. Erst wenn sie außer Sichtweite waren, konnten sie trinken und essen.

          In einer solchen Menschenmenge kann viel passieren, auch Attentäter unterwegs sein, die kannst du dann nicht stoppen ohne ein Blutbad zu verursachen. Da könnte man auch in Mekka nichts machen. Da kann man nur hoffen, dass nichts passiert. Aber an den Stellen, wo es geht, da muss eingegriffen werden. Und wenn es nicht anders geht, ja dann stirbt so ein Attentäter halt. Es hat keiner gezwungen zum Mörder zu werden. Aber leider gibt es nützliche Idioten, die jeden Terroranschlag rechtfertigen. Und ja, es stimmt. Wenn es einen Israeli dabei trifft, kommt von genau diesen keine Wort.

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  2. Als Armeeangehöriger würde ich ebenso handeln. Es könnte sich ja immer auch um einen Selbstmordattentäter handeln, der verletzt noch seine Sprengweste explodieren lässt, wenn sich ein Israeli ihm nähert. Es ist also vollkommen richtig, was die Israelische Armee macht.

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  3. Allen jenen, die in den obigen Kommentaren für den „Daumen nach unten“ votierten: Stellen Sie sich vor, Sie wären das Angriffsziel dieser (verhetzten) arabischen Muslime! ???????
    Ich überlasse die Antwort darauf jedem persönlich!

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  4. Es gibt einen einfachen Grundsatz, den Israel ignoriert: Eine Gesellschaft, die auf der Unterdrückung eines anderen Volkes beruht, kann nicht von einem normalen Leben träumen.
    Und noch etwas: israelnetz wird von der „Christlichen Medieninitiative pro e.V.“ herausgegeben. Wissen das diejenigen, die sich hier zugunsten des israelischen Polizei- und Militärverhaltens äußern? Man kennt ähnliches Vorgehen von Sicherheitsorganen nur von den Philippinen, wo ein international geächteter und höchst umstrittener Präsident Duterte polizeiliche Killerkommandos angebliche Drogenhändler und Konsumenten zu Hunderten in den Slums von Manila abknallen läßt.
    Interessant finde ich übrigens die Entwicklung der „likes“ und „dislikes“ zu den verschiedenen Kommentaren in diesem Forum. Ist der Mensch womöglich doch lernfähig und überzeugenden Argumenten gegenüber aufgeschlossen? Man möchte es hoffen!

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    1. Ach Herr Luley.

      Wenn in einem Kommentar steht, dass es zur Normalität kommen muss und dann kommen 12 dislikes, dann zeigt es nur wessen Geistes Kind diese Personen sind. Es geht nicht um den Inhalt von Kommentaren, es geht einschließlich um eines: der Versuch die „politischen Gegner“ von Ihnen mundtot machen zu wollen. Sie haben uns als politische Gegner bezeichnet. Wir sind aber hier um die Vorkommnisse in Israel und den Palästinensergebieten zu diskutieren, uns darüber auszutauschen. Nicht mehr, nicht weniger.

      Das Böse konnte siegen, weil das Gute schwieg, heißt es im Abspann des Hitlerfilmes. Das Gute hier schweigt nicht Herr Luley. Sie, sind nicht in der Lage zu diskutieren, Herr Luley. Sie wollen nicht diskutieren. Sie haben keine Argumente. Und schon gar keine überzeugende.

      Solange Sie nicht in der Lage sind, zu den Häftlingsgehältern Stellung zu nehmen, zu den Mordaufrufen durch Abbas und die Hamas. Solange Sie Terroranschläge nicht verurteilen, solange Sie Mörder als Freiheitsskämpfer bezeichnen, ist es das Böse, das hier gestützt wird. Manch einem würde ich dringend empfehlen über Ostern mal den Film „Die Welle“ anzusehen. Denn er zeigt, wie Menschen andere manipulieren können, auch dahin gehend, dass man die Normalisierung zwischen Israelis und Palästinenser angelehnt und die, die diese Forderung stellen, als „politischen Feind“ betrachtet und vor dem PC im Wohnzimmer mit Daumen hoch oder runter das OK für Mord an Israelis und Palästinensern erteilt. Ob man sich da wirklich wohlfühlt dabei?

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