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Roger-Waters-Konzert in Frankfurt abgesagt

Der britische Sänger Roger Waters darf nicht in Frankfurt am Main auftreten. Grund sind antisemitische und anti-israelische Äußerungen.
Von epd

FRANKFURT/MAIN (epd) – Das für den 28. Mai in der Frankfurter Festhalle geplante Konzert von Roger Waters wird abgesagt. Grund sei das „anhaltend israelfeindliche Auftreten“ des Mitgründers der Rockgruppe Pink Floyd, teilte die Stadt am Freitag mit. Die Stadt Frankfurt am Main ist gemeinsam mit dem Land Hessen, das sich ebenfalls für eine Absage ausgesprochen hat, Gesellschafter der Messe Frankfurt GmbH, der die Festhalle gehört.

Mehrfach habe Waters einen kulturellen Boykott Israels gefordert, Vergleiche zum früheren Apartheidregime Südafrikas gezogen und Druck auf Künstler zur Absage von Veranstaltungen in Israel ausgeübt, führte die Stadt an. Immer wieder sei der Musiker wegen antisemitischer Verschwörungstheorien aufgefallen, die er unter anderem in Medien, die der Hamas nahestünden, verbreitet habe. Schon vor Wochen hatte die Jüdische Gemeinde Frankfurt mit einem Bündnis jüdischer Verbände die Absage des Waters-Konzerts gefordert.

Forderung nach Absage auch in anderen Städten

In der Messe-Festhalle waren nach der Pogromnacht im November 1938 rund 3.000 jüdische Männer zusammengetrieben und später in Konzentrationslager deportiert worden. Viele von ihnen wurden ermordet.

Im Rahmen der Tour „Roger Waters – this is not a drill“ sind nach Angaben der Stadt Frankfurt fünf Konzerte in Deutschland geplant. Forderungen nach einer Absage gebe es auch in Berlin, München und Köln.

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25 Antworten

  1. Eigentlich ist es erstaunlich, dass ein Hetzer wie Waters überhaupt noch irgendwo auftreten darf bzw. dass es noch Menschen gibt, die ihn hören wollen.

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    1. @ D.Mattmüller

      Als „Begründung“ für die Absage des Roger Waters Konzerts wird angeführt, dass dieser sich für Sanktionen gegen Israel ausgesprochen habe, er „BDS-Nähe“ habe, er behaupte, dass Israel Züge eines Apartheidstaates habe und er während seiner Show einen schweinsförmigen Ballon mit Davidstern fliegen lasse.
      Dazu ist zu sagen, dass es zurzeit mehrere Staaten dieser Welt gibt, denen mit massiven Sanktionen gedroht wird bzw. die Sanktionen unterliegen (Russland, Iran, Nordkorea und Myanmar) weil sie internationales Völkerrecht missachten. Dass Israel mit seinen völkerrechtswidrigen Siedlungen und Annexionen (Golanhöhen und Ostjerusalem) dies tun, haben die UN mehrfach festgestellt. Auch die Bundesregierung teilt diese Ansicht! BDS-Nähe ist laut Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 20.1.2022 keine Rechtfertigung dafür, dass Städte an Veranstalter keine kommunalen Räumlichkeiten vermieten, da dies Art. 5 des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit) verletzt. Dass Israel im besetzten Westjordanland und teilweise auch im Kernland Israel Züge eines Apartheidstaates hat, wurde von diversen UN-Ausschüssen sowie namhaften internationalen (auch israelischen!) NGOs bestätigt (u.a. Amnesty International, Human Rights Watch).

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    2. Tja, was soll man sagen: Herr Waters durfte sogar auf Einladung Russland vor dem UN-Sicherheitsrat sprechen. Schon toll, wenn man sich vor den Karren eines Kriegsverbrechers spannen lässt. Könnte sich glatt mit Wagenknecht und Schwarzer zusammentun. Und mit Tante Evi.

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  2. Dieser Typ ist seit Jahrzehnten von Judenhass zerfressen. Er hätte gut in die Zeit ab 1938 gepasst.
    Danke, Frankfurt!
    Die anderen Städte, vermute ich, lassen ihn rumgröhlen.

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    1. Entsetzlich, dass solche Meinungen in Worte gepackt und geäußert werden.

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    2. Die Meinungsfreiheit und die Kunstfreiheit haben in Deutschland Verfassungsrang und dürfen nicht eingeschränkt werden. Die neue israelische Regierung versucht dies gerade in Israel, wogegen hunderttausende Israelis auf die Strasse gehen. Wollen wir in Deutschland israelische Verhältnisse?

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      1. Wieviel Hunderttausende sind es, Herr Luley? Und die Hunderttausend (EIN-Hundertausend) gehen nicht wegen Meinungsfreiheit oder Kunstfreiheit auf die Straße, sondern wegen der Justizreform.

        In D haben wir keine Justizreform.

        Was bezwecken Sie mit dieser Hetze? Und den Halbwahrheiten. Die Wahrheit ist, dass Menschen auf die Straße gehen, die Lüge ist, dass es wegen Meinungsfreiheit und Kunstfreiheit ist. Schande!

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  3. Im Strafgesetzbuch unseres Landes findet sich kein Paragraf, der

    -Unterstützung der gewaltfreien BDS-Bewegung,
    -Benennung Israels als „Apartheidstaat“, oder
    -Kritik an der völkerrechtswidrigen Politik Israels

    als Strafbestand ausweist.

    Die Rechtslage ist seit dem Grundsatzurteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 20.1.2022 unmissverständlich klar: Städte dürfen Veranstaltern mit der Begründung von „BDS-Nähe“ oder „israelkritischer Haltung“ die Anmietung kommunaler Räumlichkeiten nicht verweigern, weil dies im Widerspruch mit Art. 5 des Grundgesetzes (Meinungsfreiheit) steht.

    Warum nehmen die Stadt Frankfurt M. und das Land Hessen eine 100%ig sichere Niederlage vor dem Verwaltungsgericht in Kauf und machen sich zum willfährigen Büttel einer aggressiven Israel-Lobby, die mit allen Mitteln verhindern will, dass ein international anerkannter Musiker vor Zehntausenden Fans (alle Deutschlandkonzerte von Roger Waters sind bereits ausverkauft!) die völkerrechtswidrige Politik Israels öffentlich anprangert?

    Geht die Solidarität mit Israel jetzt so weit, dass wir die von der rechtsradikalen und national-religiösen Regierung angestrebte Kulturpolitik in Israel auch in Deutschland übernehmen? In Israel gehen gegen diese Politik Hunderttausende Israelis auf die Strasse. In Frankfurt gefällt sich der Magistrat im ungerechtfertigten Unterstellen von Antisemitismus und übler Diskreditierung internationaler Künstler.

    Das Konzert von Roger Waters wird stattfinden.

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    1. A) ist die Politik Israels NICHT VÖLKERRECHTSWIDRIG – da ISRAEL – wie oft soll wollen Sie es noch lesen? – KEINEM ANDEREN STAAT LAND ABGENOMMEN HAT, SONDERN EIN GEBIET EROBERT HAT, DAS NICHT ANDERS, ALS „KRIEGSBEUTE“ BEZEICHNET WERDEN KANN. Denn für Jordanien war es das genauso. UND NOCH EINMAL, HÄTTEN SICH DIE ARABER DARUM GESCHERT, wenn sie 1948 gewonnen hätten, irgend ein Stück Land noch für einen Judenstaaat zu reservieren?
      B) Sie bezeichnen Israel-Unterstützer als „aggresive Israel-Kobby“. Diejenigen die wirklich aggresiv sind, sind Sie und Leute wie Roger Waters, die den gesamten Judenstaat verdammen und wahllosen Terror gegen die Zivilbevölkerung rechtfertigen.

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  4. Schlagzeile in heutiger Times of Israel: „Wir brauchen brennende Dörfer“: Gesetzgeber der Koalition unterstützt beispiellosen Amoklauf von Siedlern
    Mit einem getöteten Palästinenser, Autos und angezündeten Häusern aus Rache für den tödlichen Terroranschlag sagt der Leiter des Nationalen Sicherheitskomitees: „Ein geschlossenes, verbranntes Huwara – das ist es, was ich will!“

    All jene, die solche Faschisten unterstützen, sollten sich überlegen, welches Land sie da anbeten.

    So etwas werden Sie nie von Roger Waters hören…

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  5. Dass während der Show von Roger Waters beim Song „Pigs“ mehrere (!) schweinsförmige Ballons aufsteigen, die mit den Symbolen der Weltreligionen (Kreuz, Halbmond und auch Davidstern), aber auch den Symbolen internationaler Währungen wie US-Dollar, Pfund, Euro, Yen und den Logos multinationaler Ölkonzerne wie BP, Shell und Exxon versehen sind, weil in dem Lied Kritik am kapitalistischen Wirtschaftssystem, der Umweltzerstörung und der Rolle der Religionen an der Entmündigung der Menschen geübt wird, ist richtig. Aber es ist unwahr, dass es nur einen Ballon mit Davidstern gibt. Hier wird ganz eindeutig bewusst gelogen und der Eindruck erweckt, es werde antisemitische Propaganda betrieben! Das ist einfach nicht wahr!

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  6. Sorry,ich plädiere für die Freiheit der Kunst und der Kultur!
    Bejamini Netanjao ist ja nun wirklich kein Heiliger!
    Waters Statement zum Ukraine Krieg ist nachvollziehbar!

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    1. Stellen Sie sich mal vor, Putin greift D an und übernimmt die Macht. Ist es dies, das Sie wollen würden?
      Genau das versucht er mit der Ukraine. Aber ist ja egal, meine Zeit, dann haben die Ukrainer halt zu kuschen , die Klappe zu halten, eingesperrt zu werden, wenn sie es wagen etwas gegen Putin zu sagen.
      Die Kultur ist dann russisch und die Freiheit der Kunst bestimmt dann Putin. Das wollen Sie für die Ukraine, Rolaanino?

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  7. Die Messe Frankfurt kann ihr Hausrecht wahrnehmen und Pöblern ihre Räumlichkeiten verweigern. Dafür ist keine Straftat nötig. Waters kann seine „Meinung“ ja woanders kundtun. Auch würde ich eher die Pali-Lobby als aggressiv bezeichnen. Sind Juden nun aggressiv, weil sie sich von Waters beleidigt und angegriffen fühlen? Nach dem Motto „hab dich mal nicht so?“

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  8. Da die Messe Frankfurt eine GmbH ist, wird es spannend, ob das angeführte Urteil so ohne Weiteres auf diesen Fall anwendbar ist.

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    1. @ Fabian Voigt

      Praktisch alle großen Städte managen ihre kommunalen Räumlichkeiten über eine städtische GmbH. Im Falle der Festhalle Frankfurt M geschieht dies durch die Messe GmbH, die zu 60% der Stadt und 40% dem Land Hessen gehört. Das von mir zitierte Urteil basiert auf dem Rechtsstreit in München, wo die Stadt für eine Diskussion über BDS keinen städtischen Saal vermieten wollte und die Veranstalter geklagt hatten. In der ersten Instanz hat München den Prozess verloren und ging in Revision, worauf das oberste Verwaltungsgericht der Bundesrepublik jenes Grundsatzurteil vom 20.1.2022 gefällt hat, welches ich zitiert habe und das auf alle deutschen Städte und Gemeinde zutrifft.
      Ganz infam war die Begründung der Israel-Lobby, die Festhalle Frankfurt sei quasi ein „historisch diskreditierter Ort“, weil 1938 nach der Pogromnacht am 9. November dort viele Hundert jüdische Frankfurter von den Nazihorden zusammengetrieben und in KZs transportiert worden sind. In dieser Festhalle finden seit Jahrzehnten (!) große Konzerte internationaler Künstler statt, sie war der Ort des zentralen Impfzentrums während der Corona-Pandemie und dort haben in der Vergangenheit auch sog. Israeltage stattgefunden.
      Es ist ganz offensichtlich, dass man verhindern will, dass auf die völkerrechtswidrige Besatzungs- und Landraubpolitik Israels und seiner rechtsradikalen, rassistischen und nationalreligiösen Regierung hingewiesen wird, wobei man den dazu stets praktischen Antisemitismus-Vorwurf ins Felde führt. Warum gibt es in keinem Land der Welt Protest gegen Roger Waters? Nur in Deutschland?

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        1. Nachtrag: auch Polen überlegt sich scheinbar, Konzerte von ihm abzusagen, nachdem er sich als Putinfreund geoutet hat. Das dürfte in manchem europ. Land ganz übel aufgeschlagen haben.

          Und noch immer entscheiden die Veranstalter selbst, ob sie einem Kriegsverbrecherunterstützer eine Plattform geben.

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  9. Ich bin gegen ein Verbot des Konzerts.

    Waters ist ein begnadeter Musiker, aber zum Thema Israel / „Palästinenser“ ein Blindgänger. Das sollte man aushalten können, Grenze sollte immer die strafrechtliche Relevanz von Äusserungen sein.

    Ob die Argumentation von Björn.L. obig hier passt, ist zweifelhaft. Schlicht weil die Messehalle einer GmbH gehört (so schon Fabian V. obig). „Drittwirkung der Grundrechte“ kann man andenken, muss man aber nicht. Dementsprechend ist die Problematik unter Juristen umstritten.

    Und: Dass die Jüdische Gemeinde Frankfurts sehr sensibel reagiert. Das kann ich nachvollziehen.

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  10. Der Bundestag ist hier ja eindeutig. Der Bundestag hat am 17. Mai 2019 einen gemeinsamen Antrag von CDU/CSU, SPD, FDP und
    Bündnis 90/Die Grünen mit dem Titel „Der BDS-Bewegung entschlossen entgegentreten – Antise-
    mitismus bekämpfen“ (BT-Drucksache 19/10191) angenommen.1 Der Bundestag tritt damit jeder
    Form des Antisemitismus schon im Entstehen entschlossen entgegen und verurteilt die BDS-
    Kampagne und den Aufruf zum Boykott von israelischen Waren, Unternehmen, Wissenschaftlern,
    Künstlern und Sportlern. Es sollen keine Organisationen finanziell gefördert werden, die das
    Existenzrecht Israels in Frage stellen. Länder, Städte und Gemeinden werden aufgerufen, sich
    dieser Haltung anzuschließen.

    @ Herrn Voigt. Eine GmbH ist eine juristische Person und kann natürlich entscheiden, was sie in ihren Räumen möchte. Es gibt für eine GmbH keine Verpflichtung ihre Räume jedem zu Verfügung zu stellen.
    Das Problem ist der bereits geschlossene Vertrag und die Entschädigung laut Bild kostet eine Eintrittskarte 450 Euro.
    Bild titelt: Israel Hasser Festhalle droht Millionenklage

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  11. ich hoffe das die stadt frankfurt und die politiker die das gefordert habe richtig bezahlen müssen,sie sollten das aus eigener tasche bezahlen müssen!!!

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