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Medikamente für Geiseln nach Ägypten gebracht

Mit Hilfe von Katar und Frankreich kommt eine Vereinbarung zustande: 45 Geiseln sollen Medikamente erhalten. Unterdessen wird die Ermordung zweier Entführter bekannt.
Von Israelnetz

GAZA (inn) – Nach mehr als 100 Tagen sollen 45 Geiseln im Gazastreifen Medikamente erhalten. Am Mittwoch brachte ein Flugzeug die Arzneimittel von der katarischen Hauptstadt Doha ins ägyptische El-Arisch. Von der Stadt auf der Sinaihalbinsel sollen sie in den Gazastreifen transportiert werden.

Möglich wurde die humanitäre Aktion durch Katars Vermittlung zwischen Israel und der Hamas. Auch Frankreich war beteiligt. Das französische Außenministerium erstellte eine Liste der benötigten Medikamente und sorgte dafür, dass sie beschafft wurden. Am Samstag wurden die Arzneimittel von Paris nach Doha geflogen, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) bestätigte die Vereinbarung. Er bekundete Wertschätzung gegenüber allen, die beim Prozess geholfen hätten.

Wie ein israelischer Beamter gegenüber der „Times of Israel“ sagte, stocken die Israelis als Gegenleistung die zugelassenen Transporte medizinischer Güter für den Gazastreifen auf. Die Hamas sprach von 1.000 Packungen für jede Packung, die an die Geiseln geliefert werde.

Von den am 7. Oktober entführten Geiseln befinden sich nach Einschätzung der Sicherheitskräfte noch 132 in den Händen palästinensischer Terrorgruppen. Nicht alle sind am Leben.

Zwei Geiseln ermordet

Der Kibbutz Be’eri gab am Dienstagabend den Tod von Itai Svirsky und Jossi Scharabi bekannt. Die beiden Israelis seien in der Geiselhaft ermordet worden. Der 53-jährige Scharabi war vor 30 Jahren von Tel Aviv nach Be’eri gezogen. Er war am Schabbat und an Festtagen für die Synagoge verantwortlich.

Scharabi hinterlässt seine Ehefrau und drei Töchter. Sein Bruder Eli ist ebenfalls in Geiselhaft. Dessen Frau und Töchter wurden am 7. Oktober ermordet. Svirsky war 38 Jahre alt. Laut Botschafter Steffen Seibert besaß er auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

Am Sonntag hatte die Hamas ein neues Propagandavideo veröffentlicht. Darin waren die beiden Männer mit der Geisel No’a Argamani zu sehen. Die Armee geht davon aus, dass die 26-Jährige noch lebt.

Bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen fielen unterdessen zwei Reservisten im Alter von 32 und 34 Jahren. Ein weiterer Soldat wurde schwer verwundet.

Zahlreiche Angriffe auf Hisbollah-Stellungen

An der israelisch-libanesischen Grenze kam es am Dienstag erneut zu Kampfhandlungen. Die Hisbollah feuerte mehrere Raketen auf Truppen in Nordisrael ab. Die Armee beschoss daraufhin nach eigenen Angaben Dutzende Stellungen, Militäreinrichtungen und Produktionsstätten der Terrormiliz im Südlibanon. Diese waren in einem Waldgebiet versteckt.

Die Hisbollah habe damit Angriffe auf israelische Zivilisten und Soldaten geplant gehabt, hieß es. Luftwaffe und Artillerie seien an einem der größten Bombardements seit Ausbruch des Krieges beteiligt gewesen.

Gezielter Drohnenangriff auf Terrorzelle in Nablus

Im Westjordanland kamen die Sicherheitskräfte einem „großen, unmittelbar bevorstehenden Anschlag“ zuvor, indem sie eine Terrorzelle mit einer Drohne beschossen. Laut Armee und Inlandsgeheimdienst Schabak leitete deren Anführer Abdullah Abu Schalal „eines der Haupt-Terrornetzwerke“ im Westjordanland.

Der Geheimdienst hatte demnach Informationen über einen Plan, in einer israelischen Stadt einen Anschlag zu verüben. Finanzen und Anweisungen habe die Terrorzelle aus dem Iran sowie von Terrorgruppen in Gaza und im Ausland erhalten.

Bei dem gezielten Drohnenangriff in der Nacht zu Mittwoch in Nablus starben gemäß palästinensischen Berichten drei Menschen. Die beiden anderen Terroristen benannten die israelischen Sicherheitsdienste nicht. Nach dem Angriff seien Waffen in dem Fahrzeug gefunden worden, in dem die drei Palästinenser unterwegs waren. Von der Armee veröffentlichte Bilder zeigten ein Maschinengewehr, zwei Handfeuerwaffen, Magazine und mehrere Sprengsätze.

Ein weiterer Luftangriff galt bewaffneten Palästinensern in der Stadt Tulkarm. Armeeangaben zufolge hatten sie auf Soldaten geschossen und Sprengsätze geworfen. In palästinensischen Berichten war von vier Toten die Rede. (eh)

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16 Antworten

  1. „Der Geheimdienst hatte demnach Informationen über einen Plan, in einer israelischen Stadt einen Anschlag zu verüben.“

    Puh, zum Glück hat man die Informationen nicht wieder ignoriert.

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    1. @Martin Sechting
      Hamas will die Geiseln im Moment nicht töten um uns zu erpressen. Aber die Medikamente werden zunächst für die Hamaskämpfer gebraucht. Ein fauler Kompromiss mit Mördern zu verhandeln. Aber irgendwie sind alle Kompromisse faul.

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  2. Hoffentlich kommen die Medikamente bei denen an, die sie brauchen! Wer kann das kontrollieren?

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    1. Das Internationale Rote Kreuz. Aber die haben ja keinen Zugang zu den Geiseln verlangt. Warum auch. Schließlich unterstützen sie eindeutig die Hamas. Und fühlen sich großartig dabei. Schande.

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  3. Nicht Medikamente, sondern Soldaten müssen bei den Geiseln ankommen.
    Was macht ihr eigentlich da, wenn ihr die Geiseln nicht rausholt?

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      1. Ein Tunnel und „Geisel- Shabbat Tisch.
        Das können Sie sicher nicht verstehen oder sind Ihre Lieben in Geiselhaft? Sollte das mal kommen……viel Spass beim Lästern.

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      2. Kümmern Sie sich lieber um die Sommercamps der Hamas und UNRWA. Oder finden Sie es toll, dass da schon vierjährige für den Mord an Juden gedrillt werden?

        Dieser nachgestellte Tunnel erinnert an die Geiseln. Und nur zur Erinnerung: es sind Zivilisten, die nichts getan haben. Einfach nur gelegt haben. Lesen Sie mal die Hamas-Charta.

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      3. Tunnelnachbauten für Leute wie Sie, damit nicht vergessen wird, wer den Krieg begonnen hat.

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  4. 1 Medikament für Geisel, gegen 1000 Medikamente für Hamas.Einmal kommt Gerechtigkeit ….Wo ist die Stimme vom Roten Kreuz ??? Zu Hamasfreundlich???

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    1. Diese Diskrepanz kennen wir von Geiseldeals zwischen Israel und Hamas. Überrascht bin ich nicht. Aber verärgert.

      Der Allmächtige wird eines Tages für Gerechtigkeit sorgen.

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  5. Es ist schon irritierend. Es muss eine Vermittlung geben und sogar zusätzliche Leistungen, damit Medikamente an „Gefangene“ gehen. Es ist völkerrechtswidrig, notwendige Medikamente den „Gefangenen“ vorzuenthalten. Wer klagt an? Niemand.

    Ich kann über das ganze Szenario nur staunen.

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    1. Südafrika klagen Hamas nicht an. Erdogan, Iran, Jordanien auch nicht. Denen sind Jüd. Geisel egal. UNO auch.

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