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Juden und religiöse Minderheiten

Von Anfang an gehörten auch Anhänger anderer Religionen zur Bevölkerung des jüdischen Staates. Die zweitgrößte Gruppe sind die Muslime. Die Zahl der Christen nimmt zu.
Von Israelnetz

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Staates Israel. Kompakt stellen wir Ihnen darin verschiedene Aspekte eines vielfältigen Landes vor.

Israel ist der einzige Staat der Welt, in dem Juden die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen. Seit der Gründung gibt es auch arabische Bürger. Mit etwas mehr als 20 Prozent der Bevölkerung bilden sie eine große Minderheit. Kleinere Gruppen sind Drusen – die Glaubensrichtung entstand vor etwa 1.000 Jahren aus dem Islam –, Aramäer, Armenier, Tscherkessen und Samaritaner.

Es gibt auch Schwarze Hebräer – das sind Afroamerikaner, die sich als Nachkommen der Verlorenen Stämme Israels betrachten. Weitere Minderheiten sind die Bahai, die an die mystische Einheit aller Menschen und Religionen glauben, Buddhisten oder Areligiöse.

Die meisten Araber sind Muslime. Diese Religion bildet mit 18,1 Prozent die zweitgrößte Gruppe im jüdischen Staat. Zudem gibt es mehr als 185.000 Christen. Ihr Anteil an der israelischen Bevölkerung beträgt 1,9 Prozent. Ihre Anzahl wuchs 2021 um 2 Prozent, die der Juden um 1,6 und die der Muslime um 2,2 Prozent.

Juden teilen sich in mehrere Gruppen: Das Wort „Misrachim“ bezeichnet Juden aus der islamischen Welt. Die Vorfahren der sogenannten sephardischen Juden lebten auf der Iberischen Halbinsel. Von dort wurden sie ab 1492 vertrieben. Sie siedelten sich in Nordafrika, Südost- und Nordwesteuropa sowie in Nordamerika an.

Spätestens seit Anfang des 14. Jahrhunderts wurden Juden, die aus Deutschland emigrierten, Aschkenasim genannt. Zur Blüte kam ihre Kultur in Osteuropa. Eine weitere Einteilung richtet sich nach der Religiosität. Hier wird vor allem zwischen ultra-orthodoxen, nationalreligiösen und säkularen Juden unterschieden.

Freie Tage nach Religionszugehörigkeit

Jeder Israeli hat Anspruch auf einen arbeitsfreien Tag in der Woche. Ob sie ihn am Freitag, Samstag oder Sonntag nehmen, können die Bürger je nach Religionszugehörigkeit entscheiden. Ebenso legen muslimische und christliche Schulen die Ferien auf ihre eigenen Feiertage, statt auf die jüdischen Feste.

Araber prägen die Gesellschaft durch Teilhabe am politischen Leben, zum Beispiel als Richter, Polizisten oder Sicherheitskräfte. In israelischen Krankenhäusern arbeiten Juden, Muslime und Christen Seite an Seite. Von einer angeblichen „Apartheid“ sprechen nur Menschen, die Israel nicht aus der Nähe kennen. (eh/mh)

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Israelnetz Magazin

Dieser Artikel ist in einer Ausgabe des Israelnetz Magazins erschienen. Sie können die Zeitschrift hier kostenlos und unverbindlich bestellen. Gern können Sie auch mehrere Exemplare zum Weitergeben oder Auslegen anfordern.

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4 Antworten

  1. @ Redaktion
    Eine Verständnisfrage: Sie schreiben „Es gibt auch Schwarze Hebräer – das sind Afroamerikaner, …“ Sind das Afroamerikaner oder Afrikaner? Ich denke dabei z.B. an Juden aus Äthiopien, Jemen oder dem Sudan.

    3
    1. Es handelt sich bei den Schwarzen Hebräern um US-Amerikaner, deren Vorfahren aus Afrika stammen.

      3
  2. In den israel. Personalausweisen wird die „Nationalität“ des Karteninhabers vermerkt (nicht die Religion, auch wenn das häufig identisch sein kann). Angeblich soll es 16 „Nationalitäten“ geben (also ein ähnliches System wie in Russland), es gelang mir allerdings nicht, alle aufzuzählen. Bei 10 musste ich bereits passen. Wer weiß bitte mehr?

    0
  3. Eine sinnvolle Darstellung der Religiosität in Israel müsste berücksichtigen, dass viele jüdische Israelis überhaupt nicht religiös sind, auch wenn sie sich an Verhaltensregeln halten, die auf religiöse Ursachen zurückgehen.

    1

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