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Israelischer Schriftsteller A.B. Yehoshua verstorben

Die Bücher des israelischen Schriftstellers A.B. Yehoshua sind auch in Deutschland bekannt. Nun ist er mit 85 Jahren gestorben.
Von Ulrich W. Sahm

TEL AVIV (inn) – Der renommierte israelische Schriftsteller Abraham B. (A.B.) Yehoshua ist tot. Er wurde am Dienstag im Alter von 85 Jahren für tot erklärt, nachdem er jahrelang gegen Krebs gekämpft hatte. Er verstarb im Tel Aviver Ichilov-Krankenhaus. Zuvor lebte er in Haifa. 

Yehoshua galt als einer der wichtigsten und einflussreichsten Schriftsteller Israels. Er wurde von der „New York Times“ als „israelischer Faulkner“ bezeichnet, in Anlehnung an den berühmten amerikanischen Schriftsteller William Faulkner (1897–1962). 

Der Romancier, Aktivist, Dramatiker und Essayist wurde 1936 in Jerusalem als Sohn einer Familie aus dem griechischen Saloniki geboren. Er besuchte das Rehavia-Gymnasium und diente in der israelischen Armee als Fallschirmjäger, bevor er sich für ein Literaturstudium an der Hebräischen Universität bewarb.

Kurzgeschichten und Romane

Nach dem Ende seines Militärdienstes begann Yehoshua mit der Veröffentlichung von Belletristik. Sein erstes Buch mit Kurzgeschichten, „Mot HaSaken“ (Der Tod des alten Mannes), wurde 1962 veröffentlicht. Er wurde zu einer herausragenden Figur der neuen Generation israelischer Schriftsteller, die sich von ihren Vorgängern durch eine stärkere Fokussierung auf das Individuum unterschieden.

Im Jahr 1977 veröffentlichte er seinen ersten Roman „HaMe’ahev“ (Der Liebhaber). Später folgten viele erfolgreiche Bücher, die auch auf Deutsch erschienen. Zu ihnen gehören „Die Manis“, „Die Rückkehr aus Indien“, „Die Passion des Personalbeauftragten“ und „Der Tunnel“. 1995 wurde der Schriftsteller mit dem israelischen Literaturpreis ausgezeichnet. 

Politisches Engagement

Neben seiner künstlerischen Tätigkeit war Yehoshua eine der führenden Stimmen im linken Lager Israels. Er war Mitglied des öffentlichen Rates von B’Tselem und stand in einigen Wahlkämpfen auf der Liste der Partei Meretz für das israelische Parlament. 

Gegen Ende des Zweiten Libanonkriegs im Jahr 2006 nahm er an einer Pressekonferenz teil. Dort forderte er die israelische Regierung auf, einem Waffenstillstand zuzustimmen und die Kampfhandlungen nicht auszuweiten. 

Yehoshua hinterlässt eine Tochter und zwei Söhne.

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2 Antworten

  1. Abi setzte sich vehement gegen Besatzung und Siedlungsbau ein. Das unterschlägt israelnetz geflissentlich. Warum!!!!

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  2. Ich erlaube mir, die von mir oben gestellte Frage zu beantworten: Weil keiner der sich hier produzierenden Israel-Anbeter und angeblichen „Freunde Israels“ wahrscheinlich auch nur ein Buch dieses großen Schriftstellers je gelesen hat.

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