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Israelische Biennale-Künstlerin fordert Waffenstillstand und Freilassung der Geiseln

Tausende Künstler fordern den Ausschluss Israels von der Biennale. Nun lässt die israelische Vertreterin den Pavillon aus eigenen Stücken geschlossen.
Von Israelnetz
Die israelische Künstlerin Ruth Patir arbeite mit computergenerierten Bildern

VENEDIG (inn) – Die israelische Künstlerin Ruth Patir lässt den israelischen Pavillon auf der Biennale von Venedig aus Protest geschlossen. Sie fordert einen Waffenstillstand und einen Geiseldeal. Ihre Werke sind im Inneren vollständig aufgebaut. Am Dienstag, zum Start der Vorbesichtigung, schloss sie den Eingang ab. Die Biennale eröffnet am Samstag und läuft bis zum 24. November.

An der Glastür brachte das israelische Team, zu dem auch die Kuratorinnen Tamar Margalit und Mira Lapidot gehören, eine großformatige Erklärung an: „Die Künstlerin und die Kuratorinnen des israelischen Pavillons werden die Ausstellung öffnen, wenn ein Waffenstillstand und eine Vereinbarung zur Geiselbefreiung erreicht ist.“

Biennale mit Politikum

In einem Gespräch mit der amerikanischen Zeitung „New York Times“ betonte Patir, sie sei entschieden gegen Kulturboykott. „Aber ich habe ein großes Problem damit, ein Projekt über die Verletzlichkeit des Lebens zu zeigen, wenn es zugleich eine unfassbare Missachtung dafür gibt.“

Bereits im Vorfeld hatten Künstler unter dem Namen „Art Not Genocide Alliance“ einen Ausschluss Israels von der Biennale gefordert. Nach eigenen Angaben haben den Offenen Brief bislang fast 23.800 Personen unterschrieben. Italiens Kulturminister Gennaro Sangiuliano (parteilos) kritisierte hingegen den Aufruf. Israel habe angesichts der Terrorangriffe die Pflicht, seine Kunst zu zeigen.

Terrormassaker im Blickfeld

Die Videokünstlerin wurde am 6. September auserwählt, ihr Land auf der Biennale zu vertreten. Die Ausstellung läuft unter dem Namen „M/otherland“, der Hauptteil mit der Bezeichnung „Wehklage“ befasst sich mit dem Terrormassaker vom 7. Oktober. Zu sehen sind darin computererzeugte Figuren, die an antike Götterstatuen erinnern, bei einer Trauerprozession.

Ruth Patir kam 1984 in New York zur Welt. Sie lebt und arbeitet in Tel Aviv. Außerdem unterrichtet sie an der Kunst- und Designhochschule Bezalel in Jerusalem und an der Hochschule Sapir in Scha’ar HaNegev. In ihren Werken verbindet sie dokumentarische Erzählungen mit computererzeugten Bildern. (df)

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4 Antworten

  1. Danke für den Bericht.
    Ich weise auf die „Neben-Information“ hin: „Italiens Kultusminister Gennaro Sangiuliano kritisierte hingegen den Aufruf.“ Das ist ein Zeichen, dass Italien Boykott-Aufrufe gegen Israel NICHT akzeptiert.
    Italien ist für mich ein sympatisches Land mit vielen Israel-freundlichen Italiener/innen.
    Ich nehme bewusst Bezug auf diese Teil-Information des Berichts, um einmal deutlich zu machen, dass es Länder gibt, die anders denken als zur Zeit Schweden u.a., bei denen Israel-Hasser in der „Vorhand“ sind.
    Ich wünsche Italien viel Erfolg für die Ausstellung.

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  2. Ich wünsche mir auch einen Geiseldeal und einen Waffenstillstand lang darüber hinaus. Der Jom-Kippur-Krieg hat nur 3 Wochen gedauert und der 6-Tage-Krieg nur 6 Tage. Das ist mein Lieblingskrieg, weil er so kurz und erfolgreich war und ISRAEL fast 30 Jahre Ruhe hatte und entspannt „Land gegen Frieden“ in Salami-Taktik verkaufen konnte. Außerdem ist es der einzige Präventivkrieg, den Israel jemals angefangen hat, es wurde sonst immer angegriffen?! Ich wünsche dem Heiligen Land Ruhe und Frieden und ganz vorn dabei dem Volk und dem Land ISRAEL. Que Jésus vous bénissent!

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  3. Ob sich die Hamas-Terroristen wohl von dieser Aktion beeindrucken lassen?
    Vielleicht eher die Anti- Netanjahu Künslerkollegen und -kolleginnen?
    Man kann nicht oft genug darauf hinweisen: Die Hamas hat Israel angegriffen, weit mehr als 1000 Menschen ermordet und hunderte verschleppt.
    Der Deal könnte sein: Hamas lässt sofort alle Geiseln frei und legt die Waffen nieder. Die Menschen in den sogenannten palästinensischen Gebieten brauchen die Hamas so dringend wie ein Krebsgeschwür. Ohne Hamas und UNWRA könnte das viele Geld, welches von der EU nach Gaza gepumpt wird, endlich zur Verbesserung der Lebensumstände der Menschen dort verwendet werden.
    Für den Wiederaufbau in Gaza sollten die Gelder der Hamasführung und befreundeter Clans wie der Erdoganfamilie verwendet werden.

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