Israel-Berichterstattung: „Deutsche Welle“-Mitarbeiter kritisieren eigenen Sender

Mitarbeiter der „Deutschen Welle“ werfen ihrem Sender vor, im Falle von Israel nicht ausgewogen zu berichten. Häufig werde der jüdische Staat als Hauptaggressor dargestellt.
Von Israelnetz
Deutsche Welle

BERLIN (inn) – Ehemalige und aktive Mitarbeiter des Auslandsrundfunks „Deutsche Welle“ (DW) haben ihren Arbeitgeber wegen der Israel-Berichterstattung kritisiert. Sie werfen dem Sender bei der Berichterstattung über Israel und den Krieg im Nahen Osten vor, „kontinuierlich gegen die journalistischen Standards der Pluralität, Neutralität und Unabhängigkeit zu verstoßen“, heißt es in einem Bericht der „Evangelischen Zeitung“. Zudem stelle die DW Israel als Hauptaggressor dar, während Terrorgruppen wie die Hamas in den Beiträgen des Senders kaum vorkämen. Es finde eine Täter-Opfer-Umkehr statt.

Der „Evangelischen Zeitung“ liegt nach eigenen Angaben umfangreiches schriftliches Material vor, das Mitarbeiter der DW gesammelt haben und das die Vorwürfe belegen soll. Wie die „Welt am Sonntag“, die ebenfalls über das Material verfügt, berichtet, sollen zahlreiche Social-Media-Posts des Senders und die von Mitarbeitern die Vorwürfe dokumentieren und belegen. So sollen Mitarbeiter beispielsweise auf der Plattform X Israel einen Genozid vorgeworfen haben.

Mangelnde redaktionelle Kontrolle

Als möglichen Grund nennen die Kritiker eine mangelnde redaktionelle Kontrolle. Schuld daran trage die Schließung der deutschen Abteilung im Jahr 2018. Deswegen könne die DW ihre Inhalte, die in mehreren Sprachen verbreitet werden, „nicht wirklich kontrollieren“, heißt es.

Gleiches gilt wohl auch für Nutzer-Inhalte in den Sozialen Medien. Die „Evangelische Zeitung“ zitiert eine frühere Mitarbeiterin: „Ich habe die einseitige Berichterstattung auf Englisch auf allen Kanälen beobachtet, von der Fernsehberichterstattung über DW-Online bis hin zu – besonders stark – Facebook und Instagram.“ Ganz klar sei, dass eine „Flut antisemitischer Nutzerkommentare zu den DW-Beiträgen in den Medien einfach stehengelassen wird“.

Auf Nachfrage der „Evangelischen Zeitung“ antwortete eine Sprecherin der DW, dass sie auf „Pauschalkritik ohne konkrete Fragen“ nicht antworten könne. Und weiter: „Wir teilen diese Ansicht nicht und können die Gründe dafür nicht nachvollziehen, weil nicht bekannt ist, worauf sie sich genau bezieht.“ (mas)

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3 Antworten

  1. Die „Deutsche Welle“ wird mit rund 400 Millionen Euro jährlich vom Bund finanziert. „Deutsche Welle“ schließen? Ja.

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