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„Israel behält sich vor, gegen iranisches Atomprogramm vorzugehen“

Bei einem Treffen der Außenminister Israels, der USA und der Vereinigten Arabischen Emirate steht die Kooperation der drei Länder im Fokus. Die israelische Seite warnt vor der Gefahr durch das iranische Atomprogramm.
Abstimmungen unter Partnern: Lapid, Blinken und Al-Nahjan (v. l. n. r.)

WASHINGTON (inn) – Der israelische Außenminister Jair Lapid ist in Washington mit seinem amerikanischen und seinem emiratischen Amtskollegen zusammengekommen. Bei dem Treffen mit Antony Blinken und Abdullah Bin Sajed al-Nahjan am Mittwoch ging es für Lapid vornehmlich um das iranische Atomprogramm.

Der Jesch-Atid-Chef sprach im Anschluss von einem „kraftvollen Treffen“. Er sei dankbar für die „Allianz und Freundschaft“ zwischen diesen Staaten. „Es ist eine Quelle der Hoffnung für die ganze Welt.“ Zugleich betonte Lapid, Israel behalte sich vor, jederzeit und auf jedwede Weise gegen das iranische Atomprogramm vorzugehen. „Das ist nicht nur unser Recht, sondern auch unsere Verantwortung.“ Als Begründung nannte Lapid öffentliche Drohungen Teherans, Israel zu vernichten.

Lob für Kooperationen

Blinken und Al-Nahjan stellten die Bilanz nach einem Jahr Abraham-Abkommen in den Fokus. Für Blinken fällt sie positiv aus: Es gebe Botschaften, Direktflüge und Tourismus zwischen Israel und den Emiraten. Eine Frucht sei zudem, dass die drei Länder nun gemeinsam regionale Themen besprechen könnten, etwa Syrien und Iran.

Der Demokrat verkündete zudem, die drei Länder hätten zwei neue Arbeitsgruppen gegründet: Eine befasse sich mit religiöser Koexistenz, um Antisemitismus und Islamophobie zu begegnen. Bei der zweiten Arbeitsgruppe gehe es um Wasser und Energie. Blinken lobte die Pläne der beiden Länder: die Emirate wollen demnach bis 2050 komplett emissionsfrei werden, Israel wolle die Emissionen bis dahin um 85 Prozent senken.

Bezüglich des Atomabkommens mit dem Iran zeigte sich Blinken auf Nachfrage eines Journalisten pessimistisch. Der Iran habe bislang wenig Willen gezeigt, sich erneut an das 2015 geschlossenen Deal zu halten. Hinzu komme, dass Teheran inzwischen massiv an der Anreicherung von Uran arbeite.

Palästinenser im Blick

Al-Nahjan dankte den USA für die Unterstützung bei den Normalisierungsabkommen. Das Narrativ in der Region habe sich in ein positives verwandelt, gerade bei den jungen Menschen. „Wir sind offenkundig tief beeindruckt von unserer wachsenden Beziehung mit Israel, aber wir werden immer davon abhängig sein, dass wir in den USA einen Freund, einen Partner haben“, sagte er laut einer Mitteilung des amerikanischen Außenministeriums.

Die neue Partnerschaft sieht Al-Nahjan auch als Möglichkeit, Frieden zwischen Israel und den Palästinensern voranzubringen. „Die Palästinenser werden das wichtigste Element eines Friedenserfolges in der Region sein.“ Aktuell seien beide nicht gesprächsbereit, doch es gebe positive Entwicklungen, etwa durch Treffen israelischer Minister mit Vertretern der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ende August war Verteidigungsminister Benny Gantz (Blau-Weiß) nach Ramallah zu einem Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Fatah) gereist.

Lapid war bereits am Dienstag in Washington eingetroffen. Als erstes besprach er sich mit dem Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan. Zudem traf er mehrere Politiker, darunter die amerikanische Vizepräsidentin Kamala Harris und die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi.

Von: df

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