Suche
Close this search box.

Iran droht Trump mit Rache

Der Iran begeht den zweiten Todestag des Generals Soleimani. Dabei stoßen Regierungsvertreter Drohungen gegen die USA und Israel aus. Unterdessen gehen die Nuklearverhandlungen in Wien weiter.
Von Israelnetz

TEHERAN (inn) – Der iranische Präsident Ebrahim Raisi hat dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump mit Vergeltung gedroht. Trump, der „Aggressor, Mörder und hauptsächliche Verbrecher“, müsse „zur Rechenschaft gezogen werden, Rache muss es geben“, sagte Raisi am Montag in der Großen Mosalla-Moschee bei einer Zeremonie anlässlich des zweiten Jahrestags der Tötung des iranischen Spitzengenerals und Terrorförderers Kassem Soleimani im Irak.

Laut einer Mitteilung auf seiner Webseite erklärte der Staatschef weiter: „Wenn der Mechanismus für ein faires Gerichtsverfahren gegen Herrn Trump, [seinen damaligen Außenminister Mike] Pompeo und andere Kriminelle bereitgestellt wird, werden sie für ihre beschämenden Handlungen in einem fairen Verfahren für die Begehung dieses schrecklichen Verbrechens bestraft.“ Anschließend fügte er hinzu: „Wenn dies nicht der Fall ist, sage ich allen amerikanischen Staatsmännern, dass sie nicht daran zu zweifeln brauchen, dass es Rache geben wird.“

Raisi pries Soleimani als „Märtyrer“, der „keine Person, sondern eine Schule“ sei. „Und diese Schule wird nicht zerstört durch Terror oder Raketen. Diese Schule bleibt, diese Schule überlebt“, erklärte der Staatschef. Soleimanis Ziel sei es gewesen, „alle religiösen Menschen der abrahamitischen Religionen zu verteidigen“, seine Vision, „den Feind aus der Region zu befreien“. „Feind“ ist in der iranischen Terminologie häufig ein Ersatzwort für Israel.

Iranische Nachrichtenagentur startet hebräisches Angebot

Auch der iranische Außenminister Hossein Amir Abdollahian stieß am Montag eine erneute Drohung gegen Israel aus: „Der Zionismus hat keinen Platz in der zukünftigen Welt“, schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Nach Interpretation der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur „Irna“ reagierte er damit auf Äußerungen von Israels Außenminister Jair Lapid (Jesch Atid), der in der vergangenen Woche auf die militärische Stärke Israels hingewiesen und erklärt hatte, sein Land werde sich verteidigen und benötige dafür niemandes Zustimmung.

Unterdessen beging die iranische Nachrichtenagentur „Tasnim“ den Jahrestag der Soleimani-Tötung, indem sie eine hebräische Version ihrer Internetpräsenz startete. Es sei eine „unbestreitbare Realität, dass den Menschen Nachrichten über die ganze Wahrheit bezüglich der zionistischen Verbrechen vorenthalten“ würden, erklärte der Chef der Agentur, Madschid Qolisadeh. „Wir versuchen, den hebräischsprachigen Menschen die wahren und authentischen Nachrichten über die Geschehnisse in den besetzten Gebieten zu liefern.“ Auch die „Führer des zionistischen Regimes“ könnten das Angebot nutzen, „um die Wahrheit zu realisieren“.

Nuklearverhandlungen gehen weiter

Derweil gehen die Bemühungen weiter, das Iran-Atomabkommen von 2015 neu zu beleben. Nach einer Neujahrspause kamen Vertreter des Iran sowie der 4+1-Gruppe (Russland, China, Vereinigtes Königreich, Frankreich + Deutschland) am Montag einmal mehr in Wien zusammen. Am 27. Dezember hatte die achte Runde der Gespräche begonnen.

Aus dem Außenministerium der USA, die das Abkommen 2018 verlassen haben und selbst nicht direkt an den Gesprächen beteiligt sind, hieß es Ende Dezember, dass es „möglicherweise einen leichten Fortschritt in den letzten Tagen“ gegeben habe. Es sei jedoch zu früh, um zu erkennen, wie substantiell dieser tatsächlich ist.

Das iranische Außenministerium erklärte am Montag laut iranischen Agenturberichten, es gebe unter anderem Fortschritte bezüglich der Sanktionen und Verifikationsmaßnahmen. Ob und wann es zu einer Einigung kommen könnte, ist noch unklar. Nicht zuletzt die USA warnen davor, dass den Verhandlern die Zeit davon laufe und es bald für eine Rückkehr zum Abkommen zu spät sein könnte, da der Iran sein Atomprogramm in der Zwischenzeit weiter vorangetrieben hat. (ser)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

5 Antworten

  1. Israels Feinde drohen von morgens bis abends und Israel handelt stets zum richtigen Zeitpunkt. Immer das gleiche Muster.

    0
  2. „alle religiösen Menschen der abrahamitischen Religionen zu verteidigen“, seine Vision, „den Feind aus der Region zu befreien“. „Feind“ ist in der iranischen Terminologie häufig ein Ersatzwort für Israel.
    Man darf hundert Prozent sicher sein, dass Herr Raisi weiss, dass auch die Juden und damit die große Mehrheit der Israelis, einer „abrahamitischen Religion“ angehören. Insofern ist die Schlußfolgerung, dass „Feind“ in der iranischen Terminologie ein Ersatzwort für Israel sein, falsch, und zwar total falsch – wenn auch gewollt falsch. Es ist der Zionismus, der aus ihm folgende Landraub und die Unterdrückung eines anderen Volkes, die „der Feind“ ist und der zu bekämpfen ist. Das ist ein großer Unterschied. Aber es ist ja viel bequemer, dem Iran Dinge zu unterstellen und zu diskreditieren, um ihn dämonisieren zu können und damit von der eigenen unsäglichen Politik ablenken zu können. Dies festzustellen sollte im Übrigen nicht gleichgesetzt werden mit einer Unterstützung des religiös verbrämten Mullah-Regimes im Iran, das nicht auf ewig sich wird halten können. Es wird über kurz oder lang einem demokratischen Regime Platz machen müssen, denn nichts bleibt, wie es ist. Weder im religiös verbrämten Israel, noch in der Theokratie des gegenwärtigen Iran.

    0
  3. „Aber es ist ja viel bequemer, dem Iran Dinge zu unterstellen und zu diskreditieren, um ihn dämonisieren zu können und damit von der eigenen unsäglichen Politik ablenken zu können“

    Guter Satz, Luley. Sie sollten ihn beherzigen, denn Sie tun dies Tag für Tag:

    Aber es ist ja so wunderbar, Israel Dinge zu unterstellen und zu diskreditieren, um ihn zu dämonisieren und damit die eigene judenhassende Einstellung zur Schau zu stellen.

    0
  4. JAHWE – Gott wird sich seines Volkes Israel erneut in besonderer Weise annehmen! Während verschiedene Islamführer sich „abrahamitischer Religion“ zugeordnet „zeigen“, wiewohl Allah auf keinen Fall derselbe Gott wie JAHWE sein kann! (Siehe Vergleich in der jüdischen und christlichen Bibel versus Koran) Aller Knie werden sich vor dem EWIGEN beugen müssen, und viele werden mit Schrecken erkennen, dass sie einem Götzen gefolgt sind und nicht dem Lebendigen Gott JAHWE und seiner Barmherzigkeit und Gnade in seiner Menschwerdung durch seinen lieben Sohn! JESUS – Ha Maschiach Israels und Christus der Nationen!

    0
  5. Wie die in New York angesiedelte jüdisch-amerikanische Wochenzeitung The Algeminer berichtet, brannten Demonstranten am Mittwoch in der iranischen Provinzhauptstadt Shahr-e Kord im Südwesten des Landes eine Statue des Kommandeurs der Quds-Einheit der Revolutionsgarden, Qassem Soleimani, nieder – nur wenige Stunden, nachdem diese errichtet worden war.
    Aktivisten der iranischen Opposition veröffentlichten ein Video der in Flammen stehenden Statue und kommentierten die Bilder mit den Worten, sie seien »drastische Symbole des Scheiterns« der Islamischen Republik und ihres Versuchs, Qassem Soleimani als »Symbol der nationalen Einheit des Iran« zu etablieren.

    Was ich dagegen immer wieder von Iranern/Persern lese ist der Wunsch nach den Zeiten vor den Ayatollars, als Iran und Israel noch Freunde waren. Sie haben die Nase voll von diesen Kriegstreibern und Hetzern.

    0

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen