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Hamas lässt zwei weitere Geiseln frei

Zwei weitere Geiseln sind wieder zurück in Israel. Sie schildern ihre Erlebnisse – und üben Kritik an der Regierung.
Von Israelnetz
Die Hamas hat zwei Geiseln freigelassen und filmte die Aktion zu Propagandazwecken mit

JERUSALEM (inn) – Die Terror-Organisation Hamas hat am Montag zwei weitere Geiseln freigelassen. Dabei handelt es sich um die 85-jährige Jocheved Lifschitz und die 79-jährige Nurit Kuper. Sie stammen beide aus dem Kibbutz Nir Os. Ihre Ehemänner befinden sich weiterhin in der Hand der Hamas. Ohne die beiden nun freigelassenen Frauen beläuft sich die Zahl der Geiseln auf mindestens 220.

Lifschitz erzählte, wie die Hamas sie entführte: Die Terroristen hätten sie auf einem Motorrad transportiert, die Hände auf der einen und die Füße auf der anderen Seite. Während der Fahrt hätten die Terroristen mit Stöcken auf sie eingeschlagen.

Im Gazastreifen wurde die eigentlich an den Rollstuhl gebundene Frau gezwungen, selbst zu gehen. Der lange Weg führte durch ein Tunnelsystem, das Lifschitz als „Spinnennetz“ beschrieb.

„Wir waren die Prügelknaben der Regierung“

Schließlich sei sie in einen größeren Raum mit 25 weiteren Geiseln gekommen. Die Terroristen hätten sie „gut“ behandelt: Die Entführten hätten Nahrungsmittel und Medizin erhalten. Sie ergänzte: „Letztlich hatten sie Angst vor dem Ausbruch einer Plage.“ Ihr Sohn Arnon sagte, wenn alle Geiseln ähnlich behandelt würden, gebe es Grund, optimistisch zu sein.

Ihre Schilderung verband Lifschitz mit Kritik an der Regierung und der Armee. „Wir waren die Prügelknaben der Regierung. Sie hat die Brandballons und die abgebrannten Felder nicht ernst genommen.“ Auch die Sperranlage habe nichts genützt.

In den vergangenen Tagen war bereits Kritik laut geworden, dass sich die Armee zu sehr auf das Westjordanland fokussiert habe. Am Tag des Terrormassakers seien die Posten an der Gaza-Grenze unterbesetzt gewesen.

Ihr Enkel Daniel Lifschitz beschrieb seine Großmutter als „Menschenrechtsaktivistin“ und „Friedensaktivistin“. Sie und ihr Ehemann hätten über Jahre hinweg kranke Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Israel in Krankenhäuser gebracht.

Einige Kommentatoren in Israel bemängelten, dass die Worte von Lifschitz ein Reputationsgewinn für die Hamas sei: Lifschitz habe vor laufender Kamera erklärt, wie sich die Terroristen um die Geiseln gekümmert hätten. Obwohl ihre Schilderungen auch dramatisch gewesen seien, bleibe dieser Aspekt bei der Weltöffentlichkeit hängen. Dabei sei jedoch nicht zu vergessen, dass die Hamas die Geiseln als Faustpfand brauche.

Weitere Freilassungen im Gespräch

Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari dankte Ägypten für seine „Schlüsselrolle“ bei der Freilassung der beiden Geiseln. Zugleich warnte er davor, auf die Propaganda der Hamas hereinzufallen. Die Terror-Organisation hatte ein Video veröffentlicht, auf dem unter anderem zu sehen ist, wie vermummte Männer den Geiseln Essen überreichen und auf diese Weise fürsorglich wirken.

Unterdessen ist offenbar die Freilassung von 50 weiteren Geiseln mit doppelter Staatsbürgerschaft im Gespräch. Medienberichten zufolge laufen die Verhandlungen vor allem über Katar. Die Hamas habe jedoch mitgeteilt, dass so ein Deal im Falle einer Bodenoffensive unwahrscheinlicher wird. (df)

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5 Antworten

  1. Hamas lässt die 85-Jährige Jocheved Lifschitz und die 79-jährige Nurit Cooper frei.
    „Ihr Sohn Arnon sagte, wenn alle Geiseln ähnlich behandelt würden, gebe es Grund, optimistisch zu sein.“
    Das glauben wir nicht.

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    1. Absolut richtig. Auch „Kreide fressen“ gehört zur Strategie der Hamas.

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  2. Und hier in Berlin feiern die „woken“ Linken mit den Islamisten.
    Was für ein Gesindel.

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  3. Aber deren Männer haben sie nicht frei gegeben. Sehe es auch nicht so, als dass das Grund zum Optimismus gibt. Da kann man nur weiter beten und die Hoffnung nicht verlieren.

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  4. Überhaupt so alte wehrlos Großmütter als Geiseln festzuhalten ist schon an Unmenschlichkeit nicht zu überbieten. Diese Hamas-Bestien haben mit Menschlichkeit nichts mehr zu tun und müssen von den Israelis auch so bekämpft werden.

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