RAMALLAH (inn) – Die anti-israelische Boykottbewegung BDS hat sich kritisch zum Oscar-prämierten Film „No Other Land“ geäußert. Die Motivation des Teams sei lobenswert. Doch es verstoße gegen die Anti-Normalisierungs-Richtlinien der Organisation, heißt es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Bereits vor der Oscar-Verleihung am Sonntag erhielt die „Palästinensische Kampagne für den akademischen und kulturellen Boykott Israels“ (PACBI) nach eigenen Angaben viele Anfragen. Sie berät die weltweite BDS-Bewegung bei Fragen der Anti-Normalisierungs-Richtlinien. Nach der Auszeichnung als bester Dokumentarfilm habe sich die „siedende Auseinandersetzung“ noch ausgeweitet.
Der palästinensisch-norwegische Film „No Other Land“ schildert die Räumung des Gebietes Masafer Jatta südlich von Hebron für militärische Zwecke aus Sicht der Einwohner. Bei der Entgegennahme der Oscars prangerte der palästinensische Regisseur Basel Adra Siedlegewalt und „erzwungene Deportation“ an. Er rief die Welt auf, „die ethnische Säuberung des palästinensischen Volkes zu stoppen“. Sein israelischer Kollege Juval Abraham forderte ein Ende der „grauenhaften Zerstörung des Gazastreifens“ und die Freilassung der Geiseln.
Die PACBI schrieb mit Bezug auf die Anfragen, sie erkenne die Bedeutung der Debatte an. „Aber es besteht eine große ethische Pflicht, das in einer Weise zu tun, die den Kampf zur Beendigung von Israels Genozid gegen 2,3 Millionen Palästinenser in Gaza und die massive Aggression und ethnische Säuberung in den Flüchtlingslagern des Westjordanlandes und vor allem in Jerusalem zum Zentrum hat.“ Es sei auch unabdingbar, diese Diskussion „in Israels 76 Jahre altem Regime von Siedler-Kolonialismus und Apartheid gegen das gesamte indigene Volk von Palästina zu kontextualisieren“.
Israelische Kritik für Entscheidung irrelevant
Dabei geht die PACBI auch auf die Kritik an dem Film ein: Israel, seine „massiven Lobbygruppen“ und „anti-palästinensischen rassistischen Partner in westlichen Kultureinrichtungen“, in den USA, Deutschland und anderswo hätten versucht, ihn zu unterdrücken. „Denn sie sahen ihn als Entlarvung einer wichtigen, wenn auch unvollständigen Dimension von Israels System der kolonialen Unterdrückung, der Palästinenser ausgesetzt sind und gegen die sie auf verschiedene Weisen Widerstand leisten.“
Israelische Angriffe indes spielen aus Sicht der Aktivisten keine große Rolle bei der Entscheidung, ob BDS eine Boykottkampagne gegen ein Projekt starte: „Unsere Hauptpriorität ist immer, die Grundrechte des palästinensischen Volkes zu verteidigen, indem wir Israels siedler-koloniales und Apartheid-Regime auseinandernehmen.“
Ein wichtiger Faktor sei, dass Palästinenser, viele Araber und viele aus der Solidaritätsbewegung den Film als einen Fall von Normalisierung kritisiert hätten. Manche hätten zu seinem Boykott aufgerufen.
BDS kam laut der Mitteilung von Anfang an zu dem Schluss, dass der Film die Anti-Normalisierungs-Richtlinien in mehrfacher Hinsicht verletze. Die Boykottbewegung habe Normalisierung als „starke Waffe, die Unterdrücker nutzen, um ihre Verbrechen schönzufärben“, immer bekämpft.
Definition von „Normalisierung“ laut BDS
„Normalisierung ist die Teilnahme an einem Projekt, einer Initiative oder Aktivität, örtlich oder international, die (auf derselben ‚Plattform‘) Palästinenser (und/oder Araber) und Israelis (Einzelpersonen oder Einrichtungen) zusammenbringt und nicht die beiden folgenden Bedingungen erfüllt:
1. Die israelische Seite muss öffentlich die von den UN bestätigten unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes anerkennen (zumindest ein Ende der Besatzung, ein Ende der Apartheid und das Rückkehrrecht für palästinensische Flüchtlinge); und
2. die gemeinsame Aktivität muss eine Form der Koexistenz gegen das israelische Regime von Besatzung, Siedler-Kolonialismus und Apartheid darstellen.“
„No Other Land“ sei mit Unterstützung von „Close-Up“ entstanden, merkt die Kampagne an. Diese Initiative engagiere sich für Normalisierung, sie werde deshalb von vielen Filmemachern und auch von PACBI boykottiert. „Close-Up“ habe das Ziel, die Beziehungen arabischer, iranischer, afghanischer und anderer Filmemacher mit Israel zu normalisieren, „als wäre Israel ein normaler Staat“, heißt es in einer Erklärung zu der Initiative.
BDS vermisste Kritik an „Genozid“
Ferner kritisiert die PACBI, einige israelische Teammitglieder unterstützten die „umfassenden Rechte des palästinensischen Volkes“ nicht: „Sie haben es nicht geschafft, einzuräumen, dass Israel einen Genozid begeht. Oder sie haben gar eine falsche Gleichwertigkeit zwischen dem Kolonialisten und dem Kolonialisierten gezogen, die verwendet werden kann, um Israels Genozid zu rationalisieren.“ Der Film verletzte also Richtlinien.
Zwar habe das Team eine Erklärung veröffentlicht, in der „Nakba, ethnische Säuberung, Siedler-Kolonialismus und Apartheid“ erwähnt seien. Auch Gerechtigkeit für palästinensische Flüchtlinge werde gefordert. Aber Israel sei nicht Israel als Täter genannt.
Nach der PACBI-Veröffentlichung hat das Filmteam die Erklärung ergänzt, wie die Kampagne in einer Fußnote anmerkt. Es erwähne nun den „Genozid“ und bezeichne Israel als Schuldigen.
„Hollywood entmenschlicht Palästinenser“
„Hollywood hat jahrzehntelang Palästinenser, Araber, Muslime, Indigene, Schwarze und andere rassifizierte Gemeinschaften entmenschlicht“, kritisiert die Kampagne. Diese Entmenschlichung sei „einer der Faktoren, die Israels Genozid ermöglichen“. Deshalb hätten viele die problematische Seite des Filmes übersehen und ihn dafür gefeiert, dass er „einen Beitrag dazu leistete, diese Entmenschlichung zu hinterfragen“.
Die PACBI kommt zu dem Schluss: „Indigene Palästinenser haben kein anderes Land als Palästina. Aber wir müssen einen anderen Weg in unserem Kampf um Befreiung und Selbstbestimmung finden, der frei ist von den weniger sichtbaren Ketten der Normalisierung.“ (eh)
91 Antworten
Die Organisation ist echt krank, sorry, aber anders kann man es nicht bezeichnen
Wieso? Der Ansatz, einen Film oder eine öffentliche Äußerung aus dieser sauber und klar definierten Perspektive zu kritisieren, ist doch ein positiver. Ich muss damit ha nicht überein stimmen. Ich kann mich aber damit auseinander setzen, weil die Bewertungsmaßstäbe nachvollziehbar offen gelegt werden. Das ist zu selten der Fall, zu oft reagieren wir nur moralisch wertend. Letzteres ist im deutschsprachigen Raum verbreiteter, als im angelsächsischen oder im postkolonialem Raum. Und es ist doch diskussionswürdig, die israelischen Staatsbürger vorwiegend jüdischen Glaubens, die im Laufe der letzten Jahrzehnte von dem Land Besitz ergriffen haben, als Siedler zu bezeichnen und die von ihnen millionenfach vertriebenen Palistinenser als weitgehend entrechtete Autochtone oder Indigene zu bezeichnen. Das die, wie wir alle ursprünglich als Afrika stammen, spricht doch nicht dagegen oder?
Sie sollten den Artikel nochmals lesen. Wäre vielleicht hilfreich vor dem Schreiben gewesen.
Millionen vertriebener Palästinenser? Es gab Vertreibung und Flucht oder möchten Sie dies bestreiten?
Welche Millionen? Es waren 750.000, die entweder vertrieben oder geflohen sind. Dagegen stehen 850.000 Juden, die aus den arabischen Staaten vertrieben wurden und in Israel Schutz fanden.
Ihre Millionen sind entstanden weil die UNRWA den Flüchtlingstatus vererbt. Die UN hat eine Definition für Flüchtlinge: Flüchtling ist, wer geflohen ist. Erklären Sie mal wie das im Jahr 2024 dreimonate alte Baby Mohammed aus Gaza im Jahr 1948 geflohen ist.
Hätte die UNRWA ihren Job gemacht, hätten wir heute noch ein paar Zehntausend Flüchtlinge anstatt von künstlich geschaffenen 6 Mio, die Sie aber offensichtlich beeindrucken.
Und dann erklären Sie mal von welchen Indigene Sie sprechen. Meinen Sie die Araber, die zwischen 1880 und 1945 zugezogen sind und für deren Steigerung schon vierjährige Zwölflinge hätten bekommen müssen?
WJL: erklären Sie mal wer dieses Land im Jahre 1960 als sein Eigentum bezeichnete und warum?
Und erklären Sie auch wieso Arafat und Abbas sich gegen jede Verhandlung über Land verweigert haben. Außer wenn es from the river to the sea – judenrein muss es sein, gegangen wäre.
Na, Stepdja hier gehts um die Geschichte des nahen Ostens seit der Pharaonen, und nicht um den Auszug der Menschen aus Oldowai, aus dem Grabenbruch. Wenns danach ginge könnten wir ja gleich bis zu
,, ES WERDE LICHT „zurückkehren.
Vor allem aber geht es hier um wahre Historie und nicht um Interpretation Relativierung oder gar Verfälschung seitens
wohlmeinender Idioten……………SHALOM
Drei Dinge wissen Sie nicht: den Fall Masafer Yatta im Film, die Oslo-Verträge, was war 1948.
Daher liegen Sie falsch.
Der Film zeigt den Abriss von Häusern und die Vertreibung der paläst.Bewohner – alles Unwahr. Wahr ist, dass Palästinenser ab 1980 illegal Häuser auf einen Armee-Uebungsplatz bauten und sagten, sie seien vorher da gewesen. Nach 20 Jahren entschied das Oberste Gericht, dass alle Beweise (auch Luftaufnahmen) zeigten: die Armee war zuerst da. Es wurde illegal auf staatlichem Land gebaut und Fakten verdreht. Zudem haben die betroffenen Palästinenser einen regulären Wohnsitz im Dorf Yatta, es ging ihnen nur um Landnahme. Ich hatte diesen Fall vor 3 Jahren recherchiert. In Oslo wurde das Westjordanland in 3 Zonen aufgeteilt – mit Unterschrift Arafats – , wovon Zone A und B von den Palästinensern zu verwalten sind, die Zone C allein von Israel. Masafer Yatta ist in der Zone C, auch die legalen, zu Unrecht kritisierten Siedlungen von Juden. Vertreibung? Im Laufe des arabischen Angriffskriegs 1948 verliessen etwa 650,000 Palästinenser ihre Häuser, vor allem weil von arabischen Stellen dazu aufgefordert. Dies beweisen z.B. britische Polizeberichte vom April 48. Die Araber nahmen diese Leute absichtlich nicht auf, um sie in Lager zu stecken und dann als psychologische Waffe gegen Israel zu verwenden. Das Problem kam, weil man später deren Flüchtlingsstatus als vererbbar erklärte, ein Irrsinn, einmalig auf der Welt! Wussten Sie, dass damals 830,000 Juden aus arabischen Ländern vertrieben wurden? Offenbar nicht. Israel nahm sie auf.
@Hanspeter Büchi
Vielen Dank, Herr Büchi, für diese ausführliche Erklärung, gut informiert!
Aber denjenigen, die uns im Forum Kritikunfähigkeit vorwerfen wollen werden weiter gegen Israel protestieren und auch Ihrer guten Erklärung etwas dagegenzusetzen haben.
@ Hanspeter Büchi
Eine wunderbar schlüssige und sachliche Darstellung der Fakten. Aber ich befürchte wie Ella, diese Fakten werden die Unbelehrbaren, auch die in unserem Forum, nicht zum Umdenken bewegen, leider. Dennoch, es ist wichtig, den Nebelkerzen im Zusammenhang mit den Tatsachen der Historie immer wieder entgegenzutreten. Danke dafür!
Diejenigen, die Israel grundsätzlich ablehnen, interessiert die Wahrheit nicht, leider. Trotzdem muss man ihnen widersprechen. Leider steht es schlecht um das Wissen um die Tatsachen, weil die meisten Medien sie unter den Tisch wischen.
Richtig, Herr Büchi. Shalom
Klasse Herr Büchi!
Vielen Dank für die sehr gute und gut recherchierte Darstellung.
Es wird Leute geben, bei denen es auf fruchtbaren Boden fällt. Vielleicht nicht bei denjenigen, die hier immer wieder Israel schlechtmachen wollen, aber bei denen, die zu wenig Wissen haben. Damit sie den anderen nicht auf den Leim gehen.
Danke sehr, Herr Büchi, besser hätte ich es auch nicht hingekriegt.
Top recherchiert……SHALOM ALEJCHEM
Die anti-israelische Boykottbewegung BDS verbieten? Ja, je früher desto besser.
Hä, indigene Palästinenser?
Die kommen doch gar nicht aus dem arabischen Raum.
Diese Invasoren (Seevölker) kommen aus der südosteuropäischen Ecke, helenistisch geprägtem Raum so mehr aus der Gegend rund ums schwarze Meer.
Das ist ne ganz andere ethnische Herkunft.
Die faseln vielleicht einen Tinnef zusammen.
SHALOM ALEJCHEM
„Indigene Palästinenser haben kein anderes Land als Palästina.“
Ihre Herkunft ist doch ziemlich klar: Jordanien, Ägypten, Saudi Arabien.
Richtig. Und wer es nicht glaubt, lasse sich vom ehemaligen Hamas-Innenminister Fathi Hamad belehren:
„Hamas Official: There are no Palestinian people. They are Egyptian and Saudis.“
Der charmante Herr hat noch einige andere nette Botschaften.
Indigene Palästinenser? Was für eine Bezeichnung, die von historischer Ahnungslosigkeit zeugt!
Ab jetzt bezeichne ich mich als Indigene Deutsche statt Bio Deutsche. Schon mal was von Völkerwanderung gehört?
@Friederike
Völkerwanderung verbieten? Ja.
Eine anti-israelische/antisemitische Bewegung kritisiert einen anti-israelischen Film, weil er nicht anti-israelisch genug ist. Weil er, vielleicht, eventuel, unter Umständen, mit allem Aufwand größter Toleranz, jüdischen Menschen in – natürlich – Palästina ein gewisses Überlebensrecht einräumen könnte (Vorsicht Ironie). Es wäre zum Lachen, wenn es nicht so traurig wäre. Am israel hai und git schabbes allerseits.
Ist schon lachhaft, für Israel und seine Freunde zu einseitig palästinensisch, für die BDS und Palifreunde zu sehr auf Ausgleich mit Israel. Wenn man boshaft sein will, könnte man sagen ein Gleichgewicht des Misstrauens, auch ein gemeinsamer Nenner,halt nur ein negatiever. Für eine „friedliches“ Nebeneinander eine super Basis. Wer der friedlichste Partner ist kann man hier gut ablesen, die schieben sich die Sachen selbst in die Schuhe.
Ja, Antonia, dieser Witz ist in der Tat zu bitter, um drüber lachen zu können.
SHALOM SHABBAT
Den Film zu boykottieren ist ja nicht verkehrt.
Danke BDS, wenn dank euch auch mal weniger gegen Israel gehetzt werden wird. 😅
Man muss auch mal das Gute sehen.
Aber auch das ein Beispiel dafür, wie verrückt die Zeiten sind.
Gott der Vater Sohn und Heiliger Geist ist, ER hat alles in der Hand, SEIN Wille geschieht
Flügelpfeil Sie haben die Absicht ,die dahintersteckt,nicht ganz durchschaut. Lesen Sie, was der Nussknacker56 dazu schreibt, der ist recht nah dran………….SHALOM ALEJCHEM
Danke Klaus, habe Nussknacker56 später dann auch gelesen. Perfide trifft es genau. Wie krank das alles.
Wolfgang Koppenhöfer, kann durchaus sein das ich ihren letzten Satz nicht richtig untergebracht habe.
In diesem Falle bitte ich um Verzeihung.
SHALOM ALEJCHEM
Klaus
Alles gut, kein Grund sich zu Entschuldigen
Ich habe auch schon Sätze falsch interpretiert.
In diesem Sinne, Ihnen noch eine angenehme Woche!
Die Absicht ist klar: Man nörgelt von BDS-Seite etwas an dem Film herum, obwohl er der eigenen Propaganda absolut entgegenkommt. Damit erreicht man, dass ein extrem einseitiger Film „neutral“ beim Publikum ankommt – schließlich ist er ja „von beiden Seiten“ kritisiert worden.
Es ist zu befürchten, dass diese ebenso perfide wie raffinierte Strategie aufgeht.
Ein Genozid ist das für mich, wenn Menschen sagen, „Free Palestine, from the River to the Sea“
die Vernichtung, der Juden, Christen und alle anderen ungläubigen
@ Madita
Judenfeindschaft
„die Vernichtung, der Juden, Christen und alle anderen ungläubigen“
Diese alte Diskussion hat nie so ganz aufgehört. Fest steht jedoch, dass in allen Konflikten, mag man sie als „legitime“ (Widerstands-)Kämpfe ansehen oder nicht, die Grundsätze des Kriegsrechts gelten: direkte Angriffe auf Zivilisten und zivile Objekte, Folter oder unmenschliche Behandlung, sexuelle Gewalt, Geiselnahmen, Plünderungen sind ebenso verboten wie bestimmte Formen der Kriegsführung (etwa die Errichtung von Militärbasen in zivilen Objekten oder das Nichttragen von Uniformen). Terroristische Handlungen, also massive und ideologisch, ethnisch, politisch oder ethnisch motivierte Gewalt zur Einschüchterung der Bevölkerung und Druckausübung auf eine fremde Regierung, sind in jedem Fall verboten. Alleine deswegen ist die Hamas keine „Befreiungsorganisation“ – die Errichtung eines Palästinenserstaats ist etwas anderes als die Vernichtung Israels.
@ Friedhelm Schneider
Nach der guten Darstellung „Grundsätze des Kriegsrechts“ (wobei eine Diskussion über die Sinnhaftig- und Umsetzbarkeit eines solchen Rechts sehr interessant sein dürfte, was aber hier den Rahmen sprengen würde) kommen Sie zu dem Schluss, dass die Hamas keine sog. „Befreiungsorganisation“ ist, verstehe ich Sie da richtig?
Dann aber werfen Sie in den letzten Worten Ihres Kommentars ein, die Errichtung eines Palästinenserstaats sei etwas anderes als die Vernichtung Israels.
Sollte, bevor eine solche Schlussfolgerung gezogen wird, nicht erst mal überprüft werden, ob die betreffende Seite überhaupt als Grundvoraussetzung für die Errichtung eines „Palästinenserstaates“ glaubhaft die Bereitschaft zur friedlichen Koexistenz mit Israel nachweisen und garantieren kann? Unter den gegebenen Umständen ist das doch überaus zweifelhaft und damit das Überleben Israels mit einem „pal. Staat“ in unmittelbarer Nachbarschaft wenig aussichtsreich. Ohne grundlegende Änderung und Entmachtung der feindseligen Terrororganisation Hamas und ihrer Sympathisanten wäre folglich eine Zwei-Staaten-Lösung, so wie sie bisher von vielen unisono anvisiert wird, zwangsläufig gleichbedeutend mit der zukünftigen Vernichtung Israels.
@ Caja
Durch das Vorgehen gegen die Hamas in Gaza sollten nicht nur den Entführten sondern den Israelis auch Sicherheit zurückgeben werden. Doch nach mehr als 15 Monaten Krieg gibt es inzwischen viele, die nicht mehr daran glauben, dass die Hamas verschwindet-und dass ein „totaler Sieg“ wie Netanjahu es formuliert überhaupt möglich ist. Yair Golan fragt sogar, was ein „totaler Sieg“ überhaupt sein soll. „ Ich kann sagen, dass die, die vom totalen Sieg sprechen, keine Ahnung haben“ sagt er. Golan versteht etwas vom Krieg: Er hat für Israel anderen Fronten gekämpft und war unter anderem stellvertretender Generalstabschef. Inzwischen ist er Chef der Arbeiterpartei und damit einer der führenden Oppositionspolitiker ( FAZ)
Das auch der frühere Chef des israelischen Inlandgeheimdienstes Ami Ayalon nicht an einen Sieg über die Hamas glaubt , und stattdessen Verhandlungen favorisiert, hatte ich Ihnen bereits geschrieben
Das der ehemalige Chef des MOSSAD Efraim Halevy sich ähnlich geäußert , sei nur nebenbei erwähnt.
Was mich nun anbelangt, ich stimme mit diesen Politikern, die folge ich Ihrer „ Logik“ hier auch mit Nebelkerzen um sich werfen, vollkommen überein!
Und nun wäre es nett, wenn Sie mir erklären würden, wie Sie sich eine Lösung des Konflikts vorstellen. Die Frage hatte ich Ihnen übrigens schon einmal gestellt.
@ Friedhelm Schneider
In unserem wortreichen Austausch unter einem Artikel an anderer Stelle mit Ihnen und @ hajo hatte ich dazu bereits ausführlich geantwortet. Ich ging davon aus, dass ich meine Ansätze zu einer möglichen Lösung nicht noch einmal explizit an Sie gerichtet wiederholen müsste.
Verkürzt dazu: Eine wirklich tragfähige Lösung habe ich nicht, genauso wenig wie alle anderen, die sich zu möglichen Lösungswegen äußern. Ansonsten wäre mir der Friedensnobelpreis sicher und den visiert ja schon Trump mit seiner Gaza-Evakuierung an. Meine Hoffnung ist, dass es durch zunehmenden israelischen und internationalen Druck auf die Hamas und die Entwicklung von Alternativen, bspw. unter vorübergehender Führung und Überwachung der USA und Israels o.a., irgendwann zu einer spürbaren Verbesserung der Lebenssituation der „Palästinenser“ kommt, so dass diese erkennen, dass die Unterstützung von Hamas für die Lebensqualität der „Pals“ nichts bringt und die Hamas dadurch als Akteur in der Bedeutungslosigkeit verschwindet . Aber ob das als Rezept ausreicht, den Extremismus und Hass aus den Köpfen der „Pals“ endgültig zu entfernen, vermag ich nicht zu beurteilen.
Das mit dem „totalen“ Sieg hat mich zu sehr an die Worte von Goebbels und Hitler erinnert („Wollt ihr den totalen Krieg?“) und empfand sie von daher gleich als ziemlich daneben und auch ungeschickt in der Zielausrichtung.
Dennoch sehe ich zu der Entschlossenheit des Vorgehens Israels zwecks Geiselbefreiung und Bekämpfung der Hamas im ersten Schritt keine Alternative. Weil Verhandlungen sinnlos mit diesen Terroristen sind.
@ Friedhelm Schneider
Unterstützend in einem Friedensprozess wäre natürlich, wenn die umliegenden arabischen Staaten die Begrenzungen der bei ihnen lebenden P. (keine Arbeitserlaubnis, fehlender dauerhafter Aufenthaltsstatus bzw. keine Anerkennung aller Bürgerrechte etc.) aufheben würden, um so einen Abbau von bestehender Bitterkeit, Groll und Hass zu fördern und den P. attraktivere Lebensperspektiven in ihren Ländern zu bieten („arabisches Brudervolk“?). Allerdings sehe ich als Hindernisse dafür u.a. die Erfahrungen dieser Staaten mit dem „revolutionären Geist“ der P . Außerdem müssten diese Staaten ihre Ambitionen aufgeben, die P. als „lebende Munition“ gegen Israel zu missbrauchen.
Auch hier wieder sehr fraglich, ob dieser Ansatz realistisch umsetzbar sein könnte. Allenfalls wäre dies denkbar, wenn den entsprechenden Staaten wirtschaftliche, monetäre Vorteile in Aussicht gestellt würden, bspw. durch Förderung der Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen mit USA, Europa oder sonstigen. Unsere Welt tickt nun mal – leider – vorwiegend rund um „den Mammon“.
Was sollen denn „indigene Palästinenser“ sein? Was man sich heutzutage alles so ausdenkt! Jetzt kommen die schon mit Indigen! Ob die wirklich wissen,was Indigene Völker sind????
Es ist jede Menge Unrecht geschehen, auf beiden Seiten. Wenn ein Film das dokumentiert, finde ich das in Ordnung. Natürlich hat man das Recht, wütend und verletzt zu sein.
Diese Spirale von Gewalt, Unrecht und Zerstörung zu durchbrechen haben seinerzeit Rabin und Arafat versucht. Was aber ist geschehen? Rabin wurde von einem eigenen (!!!) Landsmann ermordet! Seitdem dreht sich die Spirale weiter. Es gibt sowohl auf israelischer als auch auf palästinensischer Seite genug Menschen, die sich ein friedliches Miteinander von ganzem Herzen wünschen! Doch sie haben keine Chance.
Polarisierung ist jedenfalls kein Weg zum Frieden. Alles, was man da seit Jahrzehnten erlebt, ist eine intellektuelle und moralische Bankrotterklärung. Man muss auch nicht von indigenen Palästinensern reden. Wir sind in erster Linie alle Menschen und haben ein Recht auf unsere Heimat und auf Frieden. Dabei sollte Israel mal nicht vergessen, dass die meisten Israeli aus anderen Ländern eingewandert sind.
Und was in diesem Zusammenhang so gerne aus den biblischen Texten abgeleitet wird, um daraus regionale Ansprüche abzuleiten: wir können gerne alle anfangen, das alles gegeneinander auszuspielen. Es findet sich sicher genug auch in den Texten anderer Religionen. Religion wird eben immer wieder missbraucht, egal von wem. Wir können ja direkt froh sein, dass die Christen aktuell so zurückhaltend sind und nicht auch noch mitmischen!
Und das alles ist ein Beweis der grenzenlosen Dummheit, von der Albert Einstein gesprochen hat!
Sorry, aber Arafat hat gar nicht getan. Vorne schön geredet und hinten gemordet. Das war Arafat. Einer, der auf Englisch etwas anders sagte als auf arabisch. Abbas beherrscht dies ebenfalls wunderbar.
Suha Arafat hat zugegeben, dass die 2. Intifada von ihrem Mann losgebrochen wurde, weil er vom gescheiterten Versuch 95 % Land zu geben und die rest. 5 % im Gebietstausch, ablenken musste. Das ist leider eine Tatsache. Und bis heute zieht es sich durch. Nachdem Barack bei Arafat gescheitert ist, scheiterte ein paar Jahre später Olmert mit genau dem Gleichen bei Abbas.
Nennen Sie mal Gründe dafür, warum man ablehnt, wenn man seinen Staat haben könnte und nein ich will nicht, schreit. Das ist in der Tat grenzenlose Dummheit. Aber es wirkt: wir armes Opfer, das ewige Spiel der Führung der Palästinenser. Den Hintern nicht rum bekommen, aber jammern. Hilft ja, sieht man ja hier wieder.
Und was die bibl. Texte angeht, nein es findet sich nichts derartiges. Nichts von Gott, dass ihm das Land gehört und er es einem bestimmten Volk gegeben hat – und dazu Bedingungen gestellt hat. Aber eines findet sich im Koran: tötet die Ungläubigen. Die PA und die Hamas kommen dem sehr gerne nach.
Israel ist aus andern Ländern eingewandert? Und was ist mit den Palästinensern? Waren die schon immer da? Wann wurde denn der eigenständige Staat Palästina vor 1948 gegründet? Welche Grenzen hatte er? Wer wer Regierungschef?
A.B.–Dann wäre ja das Zeugnis der Bibel nichtig und Gott wäre ein Lügner. Das ist eine merkwürdige Herleitung, zumal es Allah garnicht gibt und diese islamgesonnenen am Ende die Betrogenen sind !
@A.B.
Warum sind die Israelis aus anderen Ländern eingewandert?
Als Christin glaube ich, was in der Bibel steht. Da halte ich meine Meinung nicht zurück.
Das hat mit Dummheit nichts zu tun.
Gott spricht auch hier das letzte Wort.
A.B. Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille heute
Frau Saba-Nur Cheema und Meron Mendel erhalten die Auszeichnung bei der feierlichen „Eröffnung des Jahres der Christlich-Jüdischen Zusammenarbeit 2025 – 5785/5786“ in Hamburg. Das muslimisch-jüdische Paar wird dafür ausgezeichnet, gemeinsam für einen offenen Dialog, Demokratie und Menschenrechte zu streiten, auch über Konfessionsgrenzen hinweg. Die Verleihung findet, bzw. fand, am Sonntag, 9. März im Hamburger Rathaus statt. Ein Video des NDR steht zur Verfügung.
@Brigitte
Die Medaille mehr als verdient. Eine Ausnahme, die die Regel ( Konfessionsgrenzen überwinden so gut wie unmöglich) bestätigt.
Das freut mich sehr für die Beiden! Ich schätze sie, weil sie für mich und andere Interessierten so hilfreiche, mutige Gedanken haben für ein würdiges Miteinander.
Das ist der gleiche Witz wie die Schnapsidee mit Yeshuah (Jesus) als Philister (Palästinenser)
SHALOM ALEJCHEM
Solche Kommentare kommen hier leider nicht gut an. Es heißt dann gleich…haben sie die hammas charta nicht gelesen und wo würden sie den gerne die juden sehen…usw usw. Die VIP Kommentatoren hier sind felsenfest davon überzeugt das es Ihr Gott ist und eben dieser ihnen das Land versprochen hat…und all jene die das nicht akzeptieren sind antisemitisch. Sie wollen ja Frieden aber eben ohne palästinenser in ihrem Land..die sollen nach Ägypten und Jordanien…dann sind alle glücklich
@Zionismus
Wir sind nicht nur felsenfest überzeugt,sondern wir wissen!!! Im Übrigen ist das hier doch ein christlich/jüdisches Forum in dem es doch um Glaube und Überzeugung geht,oder????
Manu, das wäre Ausgrenzung,und das ist ja wohl nicht das Ziel eines Diskussionsforums.
Wir wären wohl kaum hier,würden wir nicht auch kontroverse Ansichten zulassen,noch weniger ,wenn wir uns nicht auch selber mal korrigieren,falls wir mit beiden Händen in die Kacke greifen. SHALOM ALEJCHEM
@Klaus
Das ist richtig. Nur wenn Zionismus anprangert,das wir Kommentatoren felsenfest überzeugt sind,das Gott ihnen das Land versprochen hat,dann werde ich ihn ja wohl mal daran erinnern dürfen,das dies hier ein christliches/jüdisches Forum ist. Und da geht es nun einmal um Glaube und Überzeugung.
An Zionismus
Da kann ich Ihnen nur vollumfänglich zustimmen.
Es sind vor allem die „ VIP-Kommentatorinnen“ die mit den immer gleichen Plattitüden hier jegliche Kritik an Israel im Keim ersticken wollen.
@Wolfgang Koppenhöfer
Ist auch meine Ehefrau, die beste von allen, damit gemeint?
Wen interessiert das? Das ist
Hier kein Forum wo es um das
Nachaeffen schlechter Autoren
Geht.
@Anvil
Warum so unhöflich gegen Albert Nola?
Das haben Sie völlig richtig erkannt, Herr Koppenhöfer
Sehr geehrter Herr Koppenhöfer,
wenn Sie Israel kritisieren wollen und Kritik an Israel gutheißen, sind Sie hier eindeutig verkehrt und sollten sich ein Antisemitenforum suchen.
Mit freundlichen Grüßen,
Flügelpfeil
Flügelpfeil
Nur zur Erinnerung Ich schrieb „
Es sind vor allem die „ VIP-Kommentatorinnen“ die mit den immer gleichen Plattitüden hier jegliche Kritik an Israel im Keim ersticken wollen.“
Und Sie kommen mir jetzt hier mit der Antisemitismuskeule?
Auch Ihnen empfehle ich das Buch von Heinz-Lothar Worm „ Texte verstehen Schritt für Schritt“
Weiterhin empfehle ich Ihnen folgendes Buch aus dem Hugendubel Verlag „ Was ist Antisemitismus?
Begriffe und Definitionen von Judenfeindschaft“
Eine angenehme Woche noch
Sie haben mit Ihrem Beitrag doch geradezu nach der Keule geschrien.
Flügelpfeil
„und sollten sich ein Antisemitenforum suchen“
Wo hat sich Herr Koppenhöfer Antisemitisch geäußert?
Wer vorgibt, so zu formulieren, dass man seine Texte eindeutig verstehen kann, sollte anders formulieren und andere Begriffe wählen. Sonst versteht man Kritik an Israel als Israelkritik.
Israelkritik kommt nunmal bei Antisemiten besser an als bei den meisten hier.
@Flügelpfeil
Ich habe also geradezu nach der Keule geschrien?
Mit manchenMenschen zu streiten, ist wie mit einer Taube Schach zu spielen. Egal, wie gut du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf das Brett kacken und herumstolzieren, als hätte sie gewonnen.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende!
Nicht beschweren, beantworten. Armes Opfer, solche Kommentare kommen leider nicht gut an. Aber sie sind ja nicht bereit und nicht fähig unsere Argumente zu widerlegen. Sie haben jede Chance. Statt dessen machen Sie dass, was die Pal. auch gut können, jammern, jammern, jammern. Mehr haben Sie nicht drauf?
Wolfgang Koppenhöfer
Es geht hier darum, in welchem Kontext diese Kritik geäußert wird.
Hätten Sie geschrieben, Kritik an der Politik der israelischen Regierung oder Teilen dieser Politik, könnte ich das ansatzweise nachvollziehen. Aber sie haben geschrieben,
Israelkritik, und das ist per Definition sowohl antizionistisch als auch antijüdisch, und somit dezidiert antisemitisch.
Sie mögen es vielleicht als Gewäsch von Semitophilen abtun, aber da werden von Juristen aller Richtungen schon deutliche Unterschiede definiert
Ich würde Ihnen empfehlen, mal in das Buch
,,Judenhass, Geschichte ohne Ende “ von Sebastian Voigt hineinzuschauen.
Dort finden Sie alles, um vernünftig zu kritisieren, falls Ihnen nach dieser Lektüre noch nach Kritik zumute ist……SHALOM
Klaus
Zunächst einmal vielen Dank, für die nette Buchempfehlung!
Meinen letzten Satz haben Sie offenbar nicht richtig verstanden.
Deshalb empfehle ich Ihnen nun meinerseits das Buch von Heinz-Lothar Worm „Texte verstehen Schritt für Schritt“
Argumente? Sie haben ja wohl
Noch nie welche gehabt außer
Hysterischen phrasen
@Anvil
Was soll das? Wollen Sie stänkern? Haben Sie sonst nichts zu berichten? Dann lassen Sie das bitte. Das brauchen wir hier nicht. Wir kommen ganz gut klar alle zusammen. OHNE Sie!
@Zionismus
Erst wenn Palästinenser den Staat Israel nicht anerkennen und Terror gegen Juden begehen, dann wird es problematisch und sie sorgen so selbst dafür, das Zusammenleben mit ihnen zu erschweren.
Da sowohl Hamas als auch Palästinensische Autonomiebehörde einen jüdischen Staat eigentlich ablehnen und bereits vor dem 7.10. zu Terror anstachelten, ist
diese Bevölkerungsgruppe selbst dafür verantwortlich, dass man sie misstrauisch beäugt.
Die Palästinenser sind im allgemeinen auch sehr „beliebt“ bei ihren Nachbarn. Niemand will sie wirklich haben.
Wie heißt es doch so schön? Die Palästinenser lassen sich keine Chance entgehen, sich eine Chance entgehen zu lassen.
Man muss sich das mal vorstellen: Der Film selbst ist schon extrem antisemitisch, aber das reicht den Idioten aus dieser Narrentruppe nicht. Aber das ist der Geist Amaleks: Schon Arafat war nie zufrieden, 1947 wollten die Araber ihr zugewiesenes Land (obwohl größer als Israel) nicht haben, man kann es diesen Leuten nicht recht machen. Opferkult vom Feinsten. Idiotie vom Größten. Fanatismus von Mohammed, dem Judenschlächter und Pädophilen.
Und wir dürfen eines nicht vergessen: die Juden haben den größten Teil des Landes das sie bekamen nicht mal nutzen können, da es Wüste war, die erst urbar gemacht werden musste. Die Gebiete für die Araber, die waren fruchtbar.
Zur Erläuterung für Zionist und Koppenhöfer: es waren Araber, der Begriff Palästinenser galt für alle Bewohner des Landes: Araber und Juden. Vielleicht möchten Sie zwei sich ja mal damit auseinandersetzten, wie des unter den Vorzeichen ein Volk der Palästinenser dort gegeben haben soll.
Es macht Sinn, mit dem Ausgangspunkt eines Konfliktes zu beschäftigen:
Wenn Illegalbauten abgerissen werden, ist es unrecht? (dieser Dorf, um das es im Film geht, entstand übrigens erst in den 80-ern).
Wenn ein Araber nach 2 Jahren seines Aufenthaltes im ehemaligen britischen Gebiet automatisch Flüchtlingsstatus bekommt mit dem Recht auf Vererbung(aber nur väterlicherseits), ist es richtig und für einen gesunden Menschenverstand nachvollziehbar? – Ja, nur wenn man begreift, wieviele kleine und große Fische über Generationen über dieses System in ihrem Wunsch unterstützt werden, nichts sinnvolles aus ihrem Leben zu machen…
Solche Filme zielen ausschließlich auf Emotionen und lassen die Fakten fallen; dieselben Kunstwerke kann man über unzählige Konflikte produzieren: in Indien, Griechenland, Türkei, Ostpreußen, Böhmen, Russendeutschen in Volgagebiet, Sudeten usw… Oder warum nicht über arabischen Israelis und tatsächlichen Verlust deren Heimat Ende der 40-er Jahre?
Der Ansatz, einen Film oder eine öffentliche Äußerung aus dieser sauber und klar definierten Perspektive zu kritisieren, ist doch ein positiver. Zu einem Boykott aufzurufen, ist aus meiner Sicht überzogen.
Ich muss damit wie aber auch mit der Bewertung nicht überein stimmen. Ich kann mich aber damit auseinander setzen, weil die Bewertungsmaßstäbe nachvollziehbar offen gelegt werden. Das ist zu selten der Fall, zu oft reagieren wir nur moralisch wertend. Letzteres ist im deutschsprachigen Raum verbreiteter, als im angelsächsischen oder im postkolonialem Raum. Besonders ausgeprägt ist moralisches Bewerten bei religiösen Menschen, die sich selber und ihre religiöse Gruppe als moralisch überlegen oder als einzig richtig ansehen.
Und es ist doch diskussionswürdig, die israelischen Staatsbürger vorwiegend jüdischen Glaubens, die im Laufe der letzten Jahrzehnte von dem Land Besitz ergriffen haben, als Siedler zu bezeichnen und die von ihnen millionenfach vertriebenen Palistinenser, die dort seit Generationen lebten, als weitgehend entrechtete Autochtone oder Indigene zu bezeichnen.
Das die, wie wir alle ursprünglich als Afrika stammen, spricht doch nicht dagegen oder?
Der Film ist auf jeden Fall sehenswert und angesichts der Zerstörungen in Gaza und der grausamen Morde an etwa tausend Israelis und der nachfolgenden Morde an zehntausende (zivilen) Palästinensern sehr wichtig.
Stepdja, es kommt immer drauf an, was dejure als Mord gilt.
Es gibt zwischen den Morden der Hamas und den Toten durch unmittelbare, gegenwärtige Kriegseinwirkung,verursacht durch eben diese Morde einige sehr klar definierte Unterschiede. Schauen Sie dazu einfach in die entsprechenden
Völkerrechtsbestimmungen und die Haager Landkriegsordnung, aber nicht im Internet, sondern in Buchform. Der Grund,warum ?
Wenn niedergeschrieben,ist es nicht mehr fälschbar, Sie verstehen. Ich hab nämlich nicht die Zeit, Ihnen diese Bestimmungen aufzudröseln, das könnte Stunden dauern.
SHALOM ALEJCHEM
Ich kenne die Haager Landkriegsordnung. Und gedeckt ist durch diese unter anderem nicht die irrwitzige Zerstörung in Gaza, die nicht ohne massives, in Kauf genommenes Töten von Zivilisten möglich ist. Es handelt sich bei der Zerstörung nicht um eine “ unmittelbare, gegenwärtige Kriegseinwirkung. Ich muss bei den Bildern an die Zerstörung Warschaus und Dresdens denken, an die in Schutt und Asche gelegten Wohnviertels Berlins.
Für mich ist übrigens jede bewusst durchgeführte oder in Kauf genommene Tötung eines Menschen ein Mord. Das gilt auch für Autoraser, Damit will ich die Morde, das Massaker der Hamas nicht relativiere. Und mir ist auch klar, dass beide Gräuel einen historischen Hintergrund haben. Der aber Verstöße gegen die genannten internationalen Normen durch niemanden deckt.
@ SteDja
Sie erwähnen hier die Haager Landkriegsordnung
In Artikel 42 heißt es“Ein Gebiet gilt als besetzt, wenn es sich tatsächlich in der Gewalt des feindlichen Heeres befindet. Die Besetzung erstreckt sich nur auf die Gebiete, wo diese Gewalt hergestellt ist und ausgeübt werden kann.“
Ja, die Juden sind die neuen Nazis. Kennen wir schon. Macht den Unsinn nicht besser. Wann wurde nochmals der eigenständige Staat Palästina gegründet vor 1948?
Erklären Sie doch mal warum die Araber die Staatsgründung Palästina 1948 abgelehnt haben. Und erklären Sie, warum Jordanien das Gebiet gestohlen hat. Damit wir den historischen Hintergrund, den Sie sehen wollen, verstehen können.
@ Christin
„Ja, die Juden sind die neuen Nazis. Kennen wir schon. Macht den Unsinn nicht besser. Wann wurde nochmals der eigenständige Staat Palästina gegründet vor 1948?“
Sie haben noch nicht einmal ansatzweise verstanden was ich „ SteDja“ der die Haager Landkriegsordnung ins Spiel gebracht hat sagen wollte.
In Artikel 42 heißt es unter anderem „Die Besetzung erstreckt sich nur auf die Gebiete, wo diese Gewalt hergestellt ist und ausgeübt werden kann.“
Und jetzt frage ich Sie, wer hat die Gewalt in Gaza hergestellt und ausgeübt , die Hamas oder die IDF?
Da die Hamas bis zum 7 Oktober 2023 in Gaza die Gewalt hergestellt und ausgeübt hat, war Gaza logischerweise NICHT von der IDF besetzt.
Kurzum, die Haager Landkriegsordnung ist in diesem Fall irrelevant.
Ich wüsste nicht, dass es jetzt verboten ist, dass sich mehrere Personen auf einen Kommentar antworten und dies mit unterschiedlichen Ansätzen
@Redaktion
Kann es sein, dass diese Kommentare bereits als Spam gelten?
Klingt alles ziemlich gleich, wenn, nur wenig geändert. (Habe am Handy nicht so den Überblick)
@ Flügelpfeil
Warum sollten diese Kommentare als Spam gelten? Nur weil sie nicht mit Ihrem Weltbild übereinstimmen?
@ Friedhelm Schneider
Bitte erst mal nachlesen und nachdenken, denn es ist offensichtlich, dass hier zwei Texte mit -abgesehen von kurzen Ergänzungen – fast identischem Inhalt veröffentlicht wurden – was natürlich jedem mal passieren kann, aber zunächst etwas verwirrt, zumal wenn man am Handy alles nicht so übersichtlich nachprüfen kann.
Insofern ist die Frage von @ Flügelpfeil durchaus berechtigt und sollte nicht gleich wieder Anlass geben zu spitzen Unterstellungen.
@ Caja
Danke für den Hinweis.
Damit,das eben dieser Kommentator anderen hier empfiehlt sich ein „ Antisemitenforum“ zu suchen, haben Sie jetzt aber keine Probleme?
Wie definieren Sie „ spitze Unterstellungen“?
Beide, sehe ähnliche Kommentare stammen von mir. Der längere war fertig geschrieben und abgeschickt. Dann sah ich, dass nichts veröffentlicht worden war und dachte an einen Übertragungsfehler. Denn ich sah auf meinem tablet auch noch den fast identisch beginnenden Erstenwurf… Hab ihn leider noch einmal abgeschickt. Also kein Spam.
Herzliche Grüße
Danke Caja, genau darum ging es mir.
@Friedhelm Schneider
Nö, sondern weil hier drei Beiträge fast wortgleich an drei verschiedenen Stellen im Strang auftauchen. Dad hat nix mit „Weltbild“ zu tun.
@ Christin
Wer hat hier wem irgendetwas verboten?
Wieso? Der Ansatz, einen Film oder eine öffentliche Äußerung aus dieser sauber und klar definierten Perspektive zu kritisieren, ist doch ein positiver. Ich muss damit ha nicht überein stimmen. Ich kann mich aber damit auseinander setzen, weil die Bewertungsmaßstäbe nachvollziehbar offen gelegt werden. Das ist zu selten der Fall, zu oft reagieren wir nur moralisch wertend. Letzteres ist im deutschsprachigen Raum verbreiteter, als im angelsächsischen oder im postkolonialem Raum. Und es ist doch diskussionswürdig, die israelischen Staatsbürger vorwiegend jüdischen Glaubens, die im Laufe der letzten Jahrzehnte von dem Land Besitz ergriffen haben, als Siedler zu bezeichnen und die von ihnen millionenfach vertriebenen Palistinenser als weitgehend entrechtete Autochtone oder Indigene zu bezeichnen. Das die, wie wir alle ursprünglich als Afrika stammen, spricht doch nicht dagegen oder?
@ Friedhelm Schneider
Lieber F., lass es gut sein. Ich empfinde allen Ernstes Mitleid mit deinem Diskussionspartner/deiner Diskussionspartnerin. Nicht zu glauben, wie manche hier „in das offene Messer laufen“.
@StepDja
„Millionenfach vertriebene Palästinenser“? Wo haben Sie das gelesen?
Ich korrigiere mich, das war nicht sauber, ich will es konkretisieren. In den vierziger Jahren verließen oder mussten knapp eine Million Palistinenser ihre Heimat verlassen. Die Zahlen schwanken zwischen700.000 und 940.000 registrierten Menschen. In den Folgejahren kamen nur noch verhältnismäßigwenige hinzu. Ich will darauf nichteingehen.
Es gibt heute, und das ist für das Verständnis der Dimension des problems napp 5,9 Mio registrierte palästinensische Flüchtlinge, die in besetzen Gebieten, in Nachbarstaaten Israels und in fast sechzig anerkannten Siedlungen oder Lagern leben. Das sind Uno-Zahlen. Auf die bezog ich mich.
@SteDja
Also weniger als eine Million und Sie verschweigen die Geburtenrate, mit der Israel nichts zu tun hat.
@ Alberto
…also doch weniger als 1 Million…
Ja, bei solchen Zahlenmengen mit den vielen Nullen, da muss man schon sehr gründlich bleiben; alles andere wäre höchst ungerecht.
Danke, Brigitte, wir stellen fest: Sie verstehen unsere Sichtweise.
Lieber Albert Nola, ich habe nichts verschwiegen, ich habe konkretisiert und dargelegt, auf welche Zahlen ich mich beziehe. Ich habe mich in diesem Sinne sogar korrigiert. Aber grundsätzlich möchte ich sagen, dass es mir völlig egal ist, ob mehr oder weniger als eine Millionen Menschen aktiv vertrieben worden sind. Das gilt auch für die Menschen der Sprach- und Kulturgruppe, der ich angehöre. Ob unter Stalin zwei oder acht Millionen vertrieben, entrechtet oder umgebracht wurden… die Wunden sitzen tief auch wenn das Narbengewebe darüber kaum noch erkennbar ist. Das gilt auch für die Palistinenser, das gilt für sie Armeniern und das gilt für Menschen jüdischen Glaubens und auch für die, die nicht glaubten, aber einer vermeintlichen Rasse zugeordnet wurden. Alle Narrative verfolgter Menschen und Gruppen sind gleichermaßen wichtig und müssen gehört werden.
@StepDja
Das Natrativ der Palästinenser wird seit Arafat ständig gehört und verbreitet. Deswegen muss es noch lange nicht wahr sein.
Ich frage mich ernsthaft, von wem die P. denn verfolgt werden?
Die einzigen, die ihnen außer sich selbst schaden, sind die Regierungen, die sie gewählt haben, die ihnen Lügen einreden und die sie immer wieder in Kriege mit Israel hineinziehen.
Ebenso wie die muslimischen Länder, in denen sie zum Teil leben und die UNWRA.
Dass Sie nicht spammen wollten, habe ich so verstanden. Tut mir Leid, wenn ich Sie da falsch verdächtigt habe.
Flüchtlingsdefinition der UN: Ein Flüchtling ist wer geflohen ist. Die UN sollte sich an ihre Aussagen halten und nicht dumme Ideologien übernehmen, die nur für eine einzige Bevölkerungsgruppe gilt. Schand-UN