Ausstellung im Bundesfinanzministerium porträtiert Scho’ah-Überlebende

BERLIN (inn) – Das Bundesfinanzministerium zeigt an diesem Wochenende eine Ausstellung mit Fotografien von 75 Überlebenden der Scho’ah. Anlass ist das 70-jährige Bestehen der Jerusalemer Gedenkstätte Yad Vashem. Deren Direktor Danny Dajan kam für die Eröffnung nach Berlin.

Dajan besuchte am Donnerstag zunächst die Gedenkstätte „Gleis 17“, die an die Deportationen der Berliner Juden in die Vernichtungslager erinnert. Dem israelischen Sender „Kan“ sagte er, es bewege ihn sehr, mit zwei Scho’ah-Überlebenden an den Gedenkort gekommen zu sein.

Bilder in Yad Vashem aufgenommen

Am Abend wurde die Ausstellung „Survivors. Faces of Life after the Holocaust“ (Überlebende. Gesichter des Lebens nach dem Holocaust) eröffnet. Die 75 Porträts hat der Fotograf Martin Schoeller in Yad Vashem aufgenommen.

Auf einem der Fotos ist Hannah Pick-Goslar abgebildet. Sie war eine Freundin von Anne Frank und überlebte das Konzentrationslager Bergen-Belsen. 2021 starb sie im Alter von fast 94 Jahren.

Die Ausstellung ist am Samstag und Sonntag im Rahmen des Tages des offenen Denkmals zu sehen. Das Bundesfinanzministerium hatte zum 70-jährigen Bestehen von Yad Vashem bereits eine Sonderbriefmarke herausgegeben.

Mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) unterzeichnete Dajan eine Kooperationserklärung. Diese bildet den Rahmen für eine Zusammenarbeit im Bereich der Aus- und Fortbildung der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes. Ziel sei es, noch stärker für das Themenfeld Antisemitismus in den beiden Polizeibehörden zu sensibilisieren. 

Israelischer Wirtschaftsminister: Als Enkel von Überlebenden in Berlin

Anlässlich des Jubiläums reiste auch der israelische Wirtschaftsminister Nir Barkat (Likud) nach Berlin. Er kam mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) zusammen. Zudem traf er Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Barkat schrieb am Freitag im Kurznachrichtendienst X (bisher Twitter): „Ich stehe hier heute in Berlin, an der Seite des Vizekanzlers und Wirtschaftsministers von Deutschland, als Repräsentant des Staates Israel, und als Minister in der Regierung Israels, des einzigen jüdischen und demokratischen Staates der Welt. Als Enkel von Überlebenden der Scho’ah und als jemand, dessen Familie 30 Angehörige in der Scho’ah verloren hat, bin ich bewegt und stolz wegen dieser Position.“ (eh)