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Auf schwere Kämpfe in Nablus folgt Raketenalarm im Süden

Die Gewalt in Israel und den Palästinensergebieten hält an: Am Mittwoch geht die israelische Armee in einem tödlichen Einsatz zunächst gegen Terroristen vor. In der Nacht feuern Palästinenser dann Raketen auf den Süden Israels.
Von Israelnetz
Palästinenser haben erneut eine Rakete in Richtung Südisrael abgeschossen (Archivbild)

ASCHKELON / SDEROT / NABLUS (inn) – Zehntausende Israelis sind in der Nacht auf Donnerstag von Raketenalarm aus dem Schlaf gerissen worden: Um kurz vor 4 Uhr Ortszeit heulten die Sirenen nördlich und östlich des Gazastreifens. Armeeangaben zufolge hatten Palästinenser sechs Raketen auf die Zivilbevölkerung abgefeuert.

Vom Alarm betroffen waren Teile der Stadt Aschkelon, die rund 150.000 Einwohner hat, sowie die Stadt Sderot mit rund 30.000 Einwohnern, außerdem an Sderot angrenzende Ortschaften. Die Armee teilte mit, dass fünf der sechs Flugkörper abgefangen worden seien. Ein Geschoss sei auf freiem Feld eingeschlagen.

In israelischen Medien gab es am Donnerstagmorgen zunächst keine Berichte über Verletzungen oder größere Schäden. Für viele Anwohner ist aber jeder Raketenalarm mit psychischen Folgen verbunden.

Die Armee reagierte noch in der Nacht auf den Beschuss, indem sie Hamas-Ziele im Gazastreifen angriff. Dabei seien eine Waffenfabrik und ein militärisches Gelände der Terror-Organisation getroffen worden, hieß es wie üblich. Direkt neben der Anlage hätten sich unter anderem eine Moschee, ein Krankenhaus und eine Schule befunden, erklärte die Armee.

Tödliche Gefechte im Westjordanland

Der Raketenbeschuss war auf einen Anti-Terror-Einsatz israelischer Sicherheitskräfte in der Stadt Nablus im nördlichen Westjordanland gefolgt. Nach Angaben der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) sollen dabei elf Palästinenser getötet und über 100 verletzt worden sein. Was in der Zählung als Verletzung gewertet wurde, ist unklar.

Nach israelischen Angaben galt der mehrstündige Einsatz unter anderem Angehörigen der seit vergangenem Jahr aktiven Terrorgruppierung „Löwenhöhle“. Einer sei verdächtig gewesen, führend an dem Mord an dem 21-jährigen israelischen Soldaten Ido Baruch im Oktober vergangenen Jahres beteiligt gewesen zu sein, hieß es.

Bei dem Einsatz am Mittwoch, der – eher unüblich – am helllichten Tag stattfand, hätten die Sicherheitskräfte ein Gebäude umzingelt und die Gesuchten aufgefordert, sich zu ergeben, erklärte die Armee. Jene hätten jedoch das Feuer eröffnet. Einer sei dann auf der Flucht, die beiden anderen im Gefecht erschossen worden. Im Gebäude habe man Waffen und Munition gefunden. Zwei Soldaten wurden verletzt.

Terroristen verschiedener Gruppierungen getötet

Die PA erklärte am Mittwoch, unter den Getöteten seien unter anderem auch ein 72-Jähriger, ein 66-Jähriger und ein 16-Jähriger gewesen. Letzteren beschrieb die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA als „Kind“. Die Agentur schrieb auch, Anwohner hätten die Soldaten „konfrontiert“. Neben Schusswaffen hätten die Israelis auch Tränengas eingesetzt und damit Atembeschwerden verursacht.

Ob unter den Getöteten tatsächlich auch Palästinenser ohne terroristischen Hintergrund beziehungsweise Involvierung in die Kämpfe sind, ist nicht auszumachen. Neben Terroristen der „Löwenhöhle“ wurden auch Mitglieder des terroristischen Palästinensischen Islamischen Dschihad (PIJ) getötet. Die Al-Quds-Brigaden des PIJ teilten auf ihrer Website mit, der Kommandeur ihrer Nablus-Brigade und ein weiteres PIJ-Mitglied seien in einer „heldenhaften Schlacht“ zu „Märtyrern“ geworden.

Deutschland ruft Israel zu „Verhältnismäßigkeit“ auf

Die Autonomiebehörde forderte den UN-Sicherheitsrat am Mittwoch auf, eine „Notfallsitzung“ einzuberufen. Für Donnerstag wurde ein „Generalstreik“ ausgerufen. Das palästinensische Außenministerium klagte, die internationalen Reaktionen auf das „Massaker“ seien „schüchtern und schwach“ gewesen.

Bereits am Mittwoch erklärte das Außenministerium der USA, in Nablus seien „sowohl Militante als auch Zivilisten“ ums Leben gekommen. „Wir anerkennen die tatsächlichen Sicherheitsinteressen Israels. Gleichzeitig sind wir tief besorgt angesichts der großen Zahl an Verletzten und des Verlustes zivilen Lebens.“

Das Auswärtige Amt in Berlin zeigte sich ebenfalls „sehr besorgt über die hohe Zahl an zivilen Opfern und Verletzten“. Auch beim Vorgehen gegen extremistische Kräfte müssten „die Verhältnismäßigkeit der eingesetzten Mittel und der unbedingte Schutz der Zivilbevölkerung immer gewahrt sein“. (ser)

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13 Antworten

  1. Liest man diese Mitteilungen von PA und PIJ, so ist klar, welches Ausmaß an Gewalt auf die Israelis einprasselte. Und es ist gleichzeitig DER Beleg, dass die israelische Seite im Recht war, diese Bewohner dieses Hauses gefangennehmen zu wollen.

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  2. „ Ob unter den Getöteten tatsächlich auch Palästinenser ohne terroristischen Hintergrund …“ – diese Umschreibung für „unschuldige Zivilisten“ sagt alles.

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  3. Israel kann den palästinensischen Befreiungskampf gegen die brutale Besatzung NIE gewinnen. Auch wenn es tausendmal bessere und intelligentere Waffen einsetzt. Auf die Dauer kann man ein Volk nicht entrechten, unterdrücken und entwürdigen. Im ureigensten Interesse sollte Israel das Besatzungsregime aufgeben.
    Da es das auf keinen Fall will, denn es will das ganze Land vom Jordan bis zum Meer, wird der Kampf der Palästinenser immer stärker und das internationale Ansehen sinkt und sinkt und sinkt…
    Selbst in den USA beginnt die Unterstützung für Israel nicht nur bei den jüdischen Lobby-Institutionen zu schwinden, auch in der Regierung werden die Stimmen immer lauter, die „Hilfen“ an Israel zu überdenken. Und vergessen wir nicht: Israel minus USA = Null!

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    1. Wenn die Araber „hier als Palästinenser bezeichnet“ ihre Waffen niederlegen, gibt es Frieden.
      Wenn die Israelis ihre Waffen niederlegen, gibt es kein Israel mehr!

      Die ganze Propaganda der arabischen Terroristen zielt auf Krieg und Tod ab.
      Wie kommen Sie darauf, dass diese je friedlich neben Israel leben wollen?
      Es steht sogar in der Verfassung dieser Terrorstaaten, dass sie Israel auslöschen wollen.

      Und nun noch zur Besatzung:
      Sie reklamieren, dass die Besatzung für die ganze Gewalt verantwortlich ist.
      Wenn dem so wäre, frage ich Sie, warum denn Deutschland nicht auch mit Terroranschlägen gegen die Besatzer der USA reagiert?
      Seit dem 2. Weltkrieg ist Deutschland faktisch von den USA besetzt und hat im ganzen Land Militärbasen.
      Die Deutschen leben friedlich mit den Amerikanern zusammen.
      Es geht also schon, mit Besatzern friedlich zusammen zu leben.

      Und wenn man dann noch auf die Geschichte blickt, weiss man, dass Israel gar nichts besetzt.
      Die Araber haben 2/3 von dem ehemaligen Palästina erhalten, dieses Land heisst heute Jordanien.
      Die Israeli haben 1/3 davon erhalten; doch die Araber wollen ihnen auch dieses Drittel noch wegnehmen, ja sie wollen Israel eliminieren.

      Und dann noch als Christ:
      Jesus Christus war Jude.

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  4. Es ist unfassbar. Da bejubelen Zeitgenossen den Kampf der Palästinenser. Stimmen ein in die Aufforderung des Herrn Abbas und den Terrorgruppen, dass sich die Palästineser opfern sollen für einen Kampf den sie nie gewinnen können. Und nicht mal gewinnen müssten. Denn das Zauberwort heißt verhandeln. Da gibt es gewisse Zeitgenossen, die den Palästinensern sagen, wenn ihr nur noch mehr auf Kampf setzt, Bomben auf Tel Aviv feuert, dann werdet ihr siegen und wenn es noch 300 Jahre dauert. Und bis dahin müsst ihr halt sterben für den Kampf gegen die Juden. Wer dies fordert, hat das Blut der Palästinenser an seinen Händen. Und es geht nie wieder weg. Sie versündigen sich am pal. Volk und fühlen sich großartig dabei.

    Wer hat denn die Grenzen auf seinen Karten, in seinen Schulbüchern, auf seinen Terroremblemen vom Jordan bis zum Meer. Es ist nicht Israel, es sind die Palästinenser. Aber im Wahn zu manipulieren schiebt man dies den Israelis unter. Irgendjemand wird es schon glauben. Hat ja vor 80 Jahren auch funktioniert.

    Aber heute wie damals gilt die Formel. Mensch ohne Menschlichkeit = Null.

    Vor 80 Jahren hat es funktioniert, weil das Gute schwieg. Wir schweigen nicht.

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    1. Ich denke, da sind sie nicht richtig informiert, Christin.
      Israel kennt auf seinen Karten keine Westbank, kein Jordantal. In einigen Fällen fehlt sogar Gaza.

      Von der abendlichen Wetterkarte bis zu den Schulbüchern.

      Es ist Israel, was seit Jahrzehnten völkerrechtswidrig Gebiete erobert und seinem Staatsgebiet einverleibt – nicht die Palästinenser.

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      1. Geben Sie bitte das Schulbuch an.

        Was ihre Wetterkarte angeht, war ja nur eine Frage der Zeit bis dieses schon vor 10 Jahren dummes Geschwätz wieder ausgegraben wird.

        Soll das Wetter nur für das eigene Gebiet gezeigt werden, Hört das Wetter an irgendeiner Grenze auf und existiert dann nicht mehr? Falls es Ihnen nicht entgangen sein sollte, die Palästinenser und Israelis bewegen sich auf beiden Seiten und haben schlichtweg das Interesse zu erfahren wie das Wetter im gesamten Gebiet ist.
        Haben Sie keine andren Argumente als dieser alte dumme Schrott?

        Sie wissen was 1967 passierte: Nein zu Israel, nein zu Verhandlung, nein zu Frieden. Wäre die Aussage nicht gefallen, hätte man verhandelt, gäbe es heute keine Siedlung. Die entstanden nämlich aus dem Volk heraus aus genau diesem Grund. Und bis jetzt sind die Palästinenser nicht in der Lage um Land, um Grenzen zu verhandeln. Die einzige Verhandlungsmasse, die die Pal. interessiert ist die Freilassung ihrer Mörder aus israelischen Gefängnissen. Ein bisschen wenig für Frieden.

        Wer die Haltung der Pal. Führung unterstützt, treibt Menschen in den Tod. Allen voran die Palästinenser selbst. Die Unterstützen haben das Blut der Palästinenser an den Händen und sie bekommen es nicht mehr weg.

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        1. Sie können auf einer Wetterkarte auch das Wetter einzeichnen, wenn dort die Grenzen des eigenen Landes korrekt dargestellt sind. Klappt überall auf der Welt.

          Wenn aber staatliche Sender abendlich das eigene Staatsgebiet über die Gebiete der Nachbarn zeichnen und als Israel bezeichnen, ist das nicht nur eine politische Ansage, sondern eine klare Drohung.

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        1. Mann sollte eben bei dem Blick auf die Palästinenser nicht den Blick auf Israel vergessen. Oder wie man früher sagte: Kehre stets zuerst vor der eigenen Haustür…

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  5. Komich, auf meinen israelischen, staatlichen Autokarten waren Gaza-Streifen und Westbank STETS eingezeichnet. Das ist allein schon auf gründen der Sicherheit unerlässlich. Die Sache mit den Wetterkarten halte ich für ein Gerücht – zumindest ist mir nie etwas aufgefallen. Und in israelischen Büchern für den akademischen und allgemeinen Gebrauch sind Gaza-Streifen und Westbank ebenfalls eingezeichnet. Wenn man hier schon gegen Israel polemisiert, sollte man es nicht mir so leicht zu widerlegenden Anwürfen machen.

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