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Altertumsbehörde: Scherbe mit dem Namen Darius ist nicht echt

Nach der Mitteilung über einen ungewöhnlichen archäologischen Fund muss sich die Altertumsbehörde korrigieren. Bei der Tonscherbe handelt es sich um ein Stück aus einem Anschauungunterricht für Studenten.
Von Israelnetz
Ein Wanderer hat in Israel eine Tonscherbe gefunden, die den persischen König Darius I. erwähnt

JERUSALEM (inn) – Die Tonscherbe mit dem Namen des persischen Königs Darius I. hat sich als Fälschung erwiesen. Das teilte die Israelische Altertumsbehörde (IAI) am Freitag mit. Mittwoch hatte es geheißen, das Fundstück aus dem Nationalpark Tel Lachisch sei authentisch. Es hätte sich um den ersten Fund mit dem Namen gehandelt, der in Israel gemacht wurde.

Nun gestand die IAI ihren Irrtum ein. Demnach ist die Tonscherbe nicht 2.500 Jahre alt. Im Sommer habe eine ausländische Archäologin sie im Nationalpark hinterlassen. Diese leitete dort im August eine Ausgrabung. Sie schrieb den Vermerk „Jahr 24 des Darius“ in Originalschrift auf die Scherbe, um ihren Studenten die altaramäische Sprache zu demonstrieren.

Wie die „Jerusalem Post“ unter Berufung auf die IAI berichtet, ließ die Archäologin die Scherbe unabsichtlich in Tel Lachisch zurück. Ein Wanderer entdeckte sie im Dezember. Der Finder war der Internationale Medienberater von Staatspräsident Jitzchak Herzog, Ejlon Levy.

Darius I. regierte von 522 bis 486. Er war der Vater von Ahasveros, auch bekannt als Xerxes I., der in der biblischen Esther-Geschichte eine Rolle spielt. Juden erinnern mit dem Purim-Fest, das am Montagabend beginnt, an diese Geschichte.

Altertumsbehörde: Schwerwiegender Vorfall

Der Leitende Wissenschaftler der IAI, Gideon Avni, sagte am Freitagnachmittag, die Behörde übernehme die Verantwortung für die Fehleinschätzung. Der Vorfall sei aus ethisch-wissenschaftlicher Sicht sehr schwerwiegend. Es sei nachlässig gewesen, die eingeritzte Inschrift an der Stätte zurückzulassen. Dies habe Forscher irregeführt.

Die Israelische Altertumsbehörde zog Konsequenzen aus dem Vorfall. Nach eigenen Angaben will sie ihre Abläufe im Zusammenhang mit ausländischen Gruppen bei Ausgrabungen in Israel überdenken. (eh)

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5 Antworten

  1. „Die Israelische Altertumsbehörde zog Konsequenzen aus dem Vorfall. Nach eigenen Angaben will sie ihre Abläufe im Zusammenhang mit ausländischen Gruppen bei Ausgrabungen in Israel überdenken“

    Statt Ausländer zu diskriminieren sollte die Altertumsbehörde nicht so schlampig arbeiten. Das Alter des Artefakts lässt sich doch heutzutage ziemlich genau bestimmen. Natürlich nur, wenn einem die Wissenschaft wichtiger ist als ein vermeintlicher „Beweis“ für religiöse Schriften.

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  2. Offenbar hat man den Fehler ja zeitnah richtig gestellt, was zeigt, dass nicht schlampig gearbeitet wird. Schlampig war allerdings, dass es dazu kommen konnte. Derjenige, der so was mit nimmt, muss auch im Blick haben, dass es nicht irgendwo liegen bleibt. Und schlampig war die zu schnelle Veröffentlichung.

    Aber in der Alterstumbehörde haben wir hunderttausende Nachweise der Geschichte der Juden in dem Land. Was bislang fehlt, ist der Nachweis der pal. Geschichte oder ist im pal. Nationalmuseum inzwischen mehr vorhanden als eine dort verhungerte Maus? Vielleicht kann uns Rene ja aufklären. Eine Liste der Exponate wäre nicht schlecht.

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    1. Vielleicht wartet ja bald eine Zeitung in Israel mit „Arafat-Tagebüchern“ auf.
      Sowas soll es schon mal gegeben haben und nicht nur in Israel

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      1. Na die könnte man ja ausstellen in dem pal. Nationalmuseum. Warum findet man sie da noch nicht? Vielleicht findet sich bei der Suche nach ihnen auch die Angaben wo das Geld der Staatengemeinschaft geblieben ist und das er seinem Volk gestohlen hat.

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  3. Gut, daß das korrigiert wurde. Das war Schlamperei. Gibt es sowas eigtl. auch bei den Palästinenser-Orgas? Oder ist da Lug und Trug immanent und bedarf keiner weiteren Ausführungen? Wenn z.B. erklärt wird, Jesus sei Pälästinenser gewesen o.Ä.?

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