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Ältestes Stadttor in Israel entdeckt

Der Städtebau in der Gegend von Israel setzte früher ein als gedacht. Das zeigt ein neu entdecktes Stadttor aus der Eisenzeit.
Von Israelnetz
Das Tor in Tel Erani gehört zu den ältesten in Israel bislang entdeckten Stadttoren

KIRIAT GAT (inn) – Forscher der Israelischen Altertumsbehörde (IAA) haben das älteste bekannte Stadttor des Landes freigelegt. Laut einer Mitteilung vom Dienstag ist es 5.500 Jahre alt und stammt damit aus der frühen Bronzezeit. Der Fund in Tel Erani nahe der zentral gelegenen Stadt Kiriat Gat hat auch Folgen für historische Einordnungen: Der Städtebau in der Gegend setzte wohl Jahrhunderte früher ein als bislang angenommen.

Botschaft an Besucher

Das Tor befindet sich am Nordeingang der damaligen Stadt. Es besteht aus großen Steinblöcken, die damals importiert wurden. Den Forschern gibt der Gesamtzusammenhang allerdings Rätsel auf, wie die Zeitung „Ha’aretz“ berichtet: Die gesamte Stadtmauer besteht nicht aus Stein, sondern aus bescheidenerem Lehmziegel. Dasselbe gilt für ein Tor im Süden, das zur gleichen Zeit wie das Nordtor in Verwendung war.

Der Zweck des beeindruckenden Steintores war es wohl, Eindruck zu schinden. Alle Durchreisenden, die in die Stadt wollten, mussten durch dieses Tor, vermutet der Archäologe Martin-David Pasternak. Es diente daher nicht nur dem Schutz der Ortschaft. Es sollte auch deren Stärke und Bedeutung zum Ausdruck bringen.

Aufwändiger Bau

Für die Archäologen steht weiter fest, dass der Bau eines derartigen Tores nur mit einem gewissen Maß an sozialer Organisation möglich war. „Steine mussten hergebracht, Lehmziegel angefertigt und die Befestigungsmauer gebaut werden“, sagte Emily Bischoff, die Ausgrabungsleiterin der IAA. Der Bau weise daher auf den Beginn der Urbanisierung in der Gegend.

Das bislang älteste bekannte Tor in Israel liegt in Tel Arad. Die Ausgrabungsstätte befindet sich auf halbem Weg zwischen Be’er Scheva und dem Toten Meer, rund 60 Kilometer südwestlich des neuen Funds. Es ist allerdings rund 300 Jahre jünger. Aus Jordanien sind Stadttore bekannt, die ebenfalls aus der Mitte des 4. Jahrtausends stammen.

Tel Erani gilt als eine der ersten Städte, die in der Gegend zu verzeichnen waren. Die ältesten Artefakte stammen aus der Zeit um 4.000 vor Christus. Die Ortschaft stand vermutlich in regem wirtschaftlichem Austausch mit Ägypten.

Auf das neu freigelegte Tor stießen die Archäologen im Rahmen von Ausgrabungsarbeiten, die sie vor dem geplanten Bau einer Wasserleitung durchführten. Die Wasserleitung soll die bereits bestehende Chipfabrik von Intel in Kiriat Gat versorgen, später auch die jüngst bewilligte neue Chipfabrik des amerikanischen Computerunternehmens. (df)

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5 Antworten

  1. „Die ältesten Artefakte stammen aus der Zeit um 4.000 vor Christus“

    Das kann doch gar nicht sein. Die Welt wurde doch erst 3761 vor Christus erschaffen. Sollte die Datierung doch korrekt sein, stimmt wohl die Schöpfungsgeschichte nicht.

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  2. Der Schöpfungsbericht stimmt. Er enthält kein Entstehungsjahr. Fehlerhaft ist aber die menschliche Erkenntnis. Zu klären wäre beispielsweise der Unterschied zwischen den verschiedenen zugrundeliegenden Kallendarien.

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  3. Ich spreche bei den sieben Schöpfungstagen auch gerne von „Welttagen“, die, jeder für sich genommen, auch Millionen von Jahren haben dauern können. Dies und unterschiedliche Kalendarein müssen bei der Interpretation des Schöpfungsberichtes mit einbezogen werden. Nach heutigen Maßstäben ist er nicht verständlich lesbar. Glaube und Wissenschaft sollten sich da ergänzen.

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    1. Richtig! Glaube und Wissenschaft ergänzen sich auf jeden Fall. Wie könnte es auch anders sein. Nur die Menschen machen so vieles unverständlich. Es sei mir gestattet, dies in Kürze etwas salopp darzustellen:
      Ursächlich sind diese Menschen, man nennt sie „Kirchenväter“ die lange nach dem Beginn der christlichen Zeitrechnung ca. 300-800 nach Chr.die Teile der heutigen Bibel zusammengestellt haben und dabei den vorhandenen riesengroßen Schatz an Schriften aus Israel zusammengetragen und geordnet haben. Unweigerlich kamen sie bei dieser Arbeit nicht an der bereits vorhandenen jüdischen Zeitrechnung vorbei, die 3761 vor Chr. begann, als man sich zuerst der ersten Schriftarten, der Keilschrift und ca. 1000 Jahre später der ägyptischen Hieroglyphen bediente. Und erst dann bei der Zusammenstellung der Bibel suchte man nach einem passenden Anfang und erkor die Worte in 1. Mose 1 Verse 1 und 2: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. – Und die Erde war wüst und leer. – Also war die Erde bereits vorhanden. Genau das ist der Zeitpunkt zwischen dem 1. und 2. Vers der Bibel, wo die von der Wissenschaft nachgewiesenen Jahrmilliarden zu suchen sind. Sollte doch niemand glauben, dass Gott seine Schöpfung wüst und leer geschaffen hat. Nein, Gott schuf Himmel und Erde mit allem Leben und allen Schönheiten, die sich bis heute fortlaufend erhalten und sich vor allem seit Milliarden von Jahren immer noch weiter entwickeln. Die von Kommentator Gerhard erwähnten 3761 Jahre beinhalten lediglich den kleinen Zeitraum der Geschichte Israels.

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  4. Glaube und Wissenschaft ergänzen sich stets.
    Das hebräische Wort Yom umreißt einen Tag von 24 Stunden. In die 6 Schöpfungstage Millionen von Jahren packen zu wollen ist lediglich ein Zugeständnis an die Evolutionstheorie.

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