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Intel baut Chip-Produktion in Israel massiv aus

Rund 23 Milliarden Euro investiert der Technologie-Hersteller Intel in einen neuen israelischen Standort. Premier Netanjahu nennt den Vorgang „beispielslos“.
Von Israelnetz
Intel will in Israel ein neues Werk eröffnen

KIRIAT GAT (inn) – Das US-Unternehmen Intel wird eine Produktionsanlage für Chips im israelischen Kiriat Gat bauen. Am Wochenende unterzeichnete das Unternehmen gemeinsam mit der israelischen Regierung eine Vereinbarung über die Anlage. Intel möchte insgesamt 23 Milliarden Euro investieren.

Das geplante Werk in Kiriat Gat soll bereits bis 2027 eröffnet werden. Die Vereinbarungen sehen vor, dass es bis mindestens 2035 in Betrieb bleiben soll. Tausende Arbeitsplätze entstehen. Intel sicherte zu, überdurchschnittliche Löhne zu zahlen, wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet.

Netanjahu: „Ausdruck des Vertrauens“

Israels Premier Benjamin Netanjahu (Likud) nannte die Investitionen von Intel in sein Land „beispiellos“. In der wöchentlichen Kabinettssitzung am Sonntag sagte er: „Dies ist die größte Investition, die der Staat Israel jemals erlebt hat“.

Bereits 2019 begannen die Gespräche über eine neue Anlage des Technologieriesen. Damals sei eine Investitionssumme von rund 9 Milliarden Euro angedacht worden. Die beschlossene Vereinbarung sei „ein Ausdruck des großen Vertrauens in die israelische Wirtschaft“, erklärte Netanjahu. Die freie und technologische Wirtschaft werde durch die Pläne gestärkt.

Höhere Steuern, doch auch staatliche Zuschüsse

Den konkreten Plänen seien grundsätzliche Einigungen zwischen Intel und dem israelischen Finanzministerium vorausgegangen. Hierzu gehört, dass der Chip-Hersteller höhere Steuern zahlen muss. Statt wie bisher 5 Prozent erhöht sich die Rate auf 7,5 Prozent.

Im Gegenzug sicherte Israels Regierung zu, einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 12,8 Prozent des Investitionsbetrags zu billigen. Umgerechnet lässt sich der jüdische Staat dies rund 3 Milliarden Euro kosten.

Wie die israelische Wirtschaftsseite „Globes“ berichtet, sieht der israelische Haushaltskommissar Jogev Gardos in den Investitionen von Intel „erhebliche wirtschaftliche Vorteile“. Sowohl der Hersteller als auch der jüdische Staat profitierten von dem Vorhaben.

Intel sieht in Israel ein „globales Zentrum“

Seit 1974 produziert und forscht der US-Konzern auch in Israel. Bisher investierte Intel rund 16 Milliarden Euro in ihre israelischen Werke. 11.700 Mitarbeiter sind in den drei Forschungs- und Entwicklungszentren in Haifa, Petach Tikva und Jerusalem, sowie in einer kleineren Produktionsstätte in Kiriat Gat beschäftigt. Letztere bezeichnet Intel als seine fortschrittlichste Produktionsstätte.

In einer Erklärung von Intel hieß es: „Israel ist ein globales Zentrum für technologische Talente und Innovationen.“ Für das Unternehmen selbst sei Israel „eines der bedeutendsten globalen Produktions- und Entwicklungszentren“.

Immer wieder kauft Intel auch israelische Technologieunternehmen auf, zuletzt etwa das Start-up „Granulate“ für angebliche 600 Millionen Euro. Im Jahr 2017 übernahm Intel den israelischen Autozulieferer Mobileye mit einer Rekordzahlung von 14,3 Milliarden Euro.

Vergangene Woche gab der israelische Zweig von Intel bekannt, dass sie im Jahr 2022 mit fast 8 Milliarden Euro einen Rekord bei den Exporten erzielten. Dies stellt rund 1,75 Prozent des gesamten israelischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) dar. (joh)

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3 Antworten

  1. Ein gute Entscheidung von Intel!
    Das kann BDS&Co sowie die Linken gar nicht gefallen, da man ja gerne die Hoffnung auf das wirtschftliche Ausbluten Israels gesetzt hat.

    7
    1. Die müssen gar damit leben, dass ihr Computer einen Chip aus Israel hat, oder Software von Microsoft aus Haifa. Dann übertragen sie vielleicht auch noch Daten mit USB-Sticks, die in Israel erfunden wurden. Wenn sie Pech haben gibt es dann noch eine PEG mit einer Ernährungspumpe aus Israel.

      0
  2. INTEL will auch in Magdeburg bauen, die genannten Investitionen liegen zwischen 20 bis 30 Mrd. € und Deutschland will 10 Mrd. € Subventionen zahlen, wahrscheinlich auch noch x-Jahre Gewerbesteuerbefreiung, aber die EU muss das noch genehmigen!

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