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Abdallahs Sesamkringel

Mitten im Krieg arbeiten im Haus der israelischen Journalistin arabische Handwerker. Zunächst fühlt sie sich verunsichert. Aber es kommt zu überraschenden Begegnungen.
Von Gundula Madeleine Tegtmeyer

Meine Vermieterin Ma‘ajan hatte seit einigen Tagen Bauarbeiten in ihrem Haus. Auch ich bin unmittelbar davon betroffen. Der Auftrag für die aufwendigen Umbauten wird von israelisch-arabischen Arbeitern mit palästinensischen Wurzeln durchgeführt.

Ich gebe zu: Nach Tausenden von Hamas-Raketen binnen weniger Stunden, den Gewaltexzessen und Massakern an meinen Landsleuten durch Hamas-Terroristen im Süden Israels, der Schändung von Leichen, der Geiselnahme sowie Verschleppungen nach Gaza war ich verunsichert, wie ich mit dieser Situation, einer Begegnung mit Arabern in meiner Privatsphäre, umgehen soll. Auch in meinem Freundes-und Bekanntenkreis gibt es Opfer zu beklagen.

Meine Wohnung liegt Parterre. Nach dem ersten Tag der Renovierungen habe ich mich abends dabei erwischt, wie sich meine Gedanken verselbständigten und ich die Gitterstäbe vor meinen Fenstern sowie meine Haustür – sie führt direkt in einen Garten – inspizierte. Würden sie einem Überfall standhalten?

In arabischen Ländern gelebt

Israel ist mir seit 1982 vertraut. Vor meiner Alija habe ich viele Jahre in Kairo, Damaskus und Teheran gelebt und als freie Journalistin gearbeitet, zudem Sprachkurse in Arabisch und Persisch absolviert.

Weitere Länder der Region kenne ich gut. Die langen Aufenthalte, der Alltag und viele Begegnungen in Ägypten, mit Beduinen im Sinai, Syrien und Iran haben mir tiefe Einblicke erlaubt und mir die reiche arabische sowie iranische Kultur nähergebracht.

Trotz Entsetzen über die Gräueltaten der Hamas-Terroristen, tiefem Schmerz und Trauer um die Opfer, die Israel bereits beklagt, und die Opfer, die wir noch beklagen werden, ringe ich jeden Tag aufs Neue darum, meine Seele und Herz durch die bestialischen Gräueltaten der Hamas nicht mit Hass und Ablehnung gegen jeden Araber zu füllen. Ich habe Abdallah, den Vorarbeiter, sowie seine Kollegen auf Arabisch willkommen geheißen, ihnen Tee und Kaffee angeboten.

„Der Krieg, die Opfer, alles so schrecklich“

Wenig später stand Abdallah vor meiner Wohnungstür, drückte mir einen Sesam-Bagel und Falafel in die Hand mit den Worten: „Der Krieg, die Opfer, alles so schrecklich, und es tut mir Leid für den Baulärm und das Chaos, das wir bei dir anrichten.“ Ein berührender Moment.

Ma‘ajan, meine Vermieterin, erzählte mir später, sie hätte den Bauauftrag vor dem Angriff durch die Hamas an Abdallah vergeben und es nicht übers Herz gebracht, ihn zu stornieren. Er und seine Arbeiter hätten schließlich auch Familien, die sie ernähren müssen.

Wir beiden Frauen standen in ihrer Küche, sichtlich durchgerüttelt durch all die Ereignisse der letzten Tage, inklusive Raketenalarm in unserem Vorort von Jerusalem. Wir waren uns einig: Die Hamas muss mit aller Härte zerschlagen werden. Die Bombardierung des Gazastreifens und wahrscheinliche der Einsatz von Bodentruppen werden hohe Opferzahlen auch unter den palästinensischen Zivilisten kosten. Den Tod von Palästinensern in Kauf nehmen zu müssen, ist ein unauflösbares moralisches Dilemma im Kampf gegen die Terror-Organisation Hamas um unser Existenzrecht, um den Staat Israel.

Zum Feierabend hin verabschiedete sich ein anderer Araber mit den Worten „Schabbat Schalom“ von mir – und ließ mich verdutzt zurück.

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9 Antworten

  1. Das bestätigt mir nur das die palistineser in Gasa Geisel der Hamas sind und würden froh sein die los zu werden. Jedes Mal wenn sie was aufbauen wird das wegen Hamas zustort. Der Gasastreifen könnte sich gut entwickeln und Unterstützung aus der ganzen Welt hatte er gehabt. Somit Hamas zustort eigene Leute. Ich denke aber das ist denen egal.

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  2. Es ist sehr berührend, was Sie erfahren haben und bestätigt wieder einmal, daß l ä n g s t nicht alle Araber in Israel und Bewohner des Gazastreifens auf Seiten der HAMAS sind, ich denke vielmehr, daß sie auch in gewisser Weise Geiseln dieser Terroristen sind und in einem tödlichen Dilemma stecken.

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    1. Frau Rademaker, Ihrem letzten Satz stimme ich zu. Im Gazastreifen ist die freie Meinungsäußerung nicht möglich, daher kann man keine Befragungen durchführen. Aber wer als menschliches Schutzschild für Terroristen (egal welcher Terrororganisation) herhalten muss, wird selbige sehr gerne loswerden.

      Schabbat schalom allerseits!

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    2. Das ist zwar richtig, aber sie haben sie gewählt. Dass sie nachher gemerkt haben, was sie gewählt haben und nicht mehr los werden, ist das andere. Ich stimme mit Frau Neubert überein, dass die Bewohner schon selbst mithelfen müssen, die loszuwerden, die sie knechten.

      Wäre jetzt möglich zu zeigen, dass sie das wollen und nicht nur reden. Mit diesem Einsatz im Gazastreifen und der Zusammenarbeit zwischen der Armee und der leidenden Bevölkerung wäre dies möglich. Und würde die Opferzahlen auf beiden Seiten reduzieren.

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  3. Menschen mit wenig Macht setzen meißt die mächtigsten Zeichen und können mit praktischen Gesten Schmerzen lindern, die von machtgierigen Menschen verursacht werden. Ich wünsche Euch, meine lieben Freunde in Israel, viele soche heilenden Momente.

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  4. Ein schöner, berührender Artikel!
    Möge Israel das Terrorregime der Hamas mit Gottes Hilfe endgültig zerstören.
    Gut wäre es, wenn durch z.B. US- Vermittlung die ägyptische Grenze wenigstens für Frauen und Kinder geöffnet werden könnte, damit möglichst viele Zivilisten während der Bombardierungen in Sicherheit sein könnten. Nach dem Ende der Operation sollte u.a. unter internationaler Verwaltung und israelischer Kontrolle ein Neuanfang gemacht werden. Vielleicht erfährt man dann endlich, wie es der Zivilbevölkerung unter dem Terrorregime erging.

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  5. Das stimmt, vermutlich die Mehrheit der Palästinenser ist gegen Gewalt. Allerdings gibt es folgende Probleme: 1. Die Hamas ist tief verwurzelt in Gaza und hat entsprechend viele Sympatisanten – mit und ohne gewaltbereite Leute. 2. Wer sich im Gaza auf die Seite Israels stellt, lebt dort in Lebensgefahr. In der Vergangenheit sind immer wieder Menschen deswegen umgebracht worden. 3. Bereits Kleinkinder werden mit Hass gegen Israel erzogen, das zeigen die Schulbücher, die Ferienlager etc. 4. Es kommt immer wieder vor, dass bisher freundliche Nachbarn auf einmal Feinde sind und Juden angreifen. Das verwundert jedoch nicht, wenn man die Situation kennt.

    Trotz friedlicher Einstellung vieler Palästinenser bleibt Israel wohl nichts anders als der Einsatz der Bodentruppen, um die Hamas zu zuerschlagen, was jedoch unschuldige Opfer fordern wird. Das Problem ist damit zwar nicht gelöst, weil weiterhin etliche Länder arabische Terroristen unterstützen werden und sich weiterhin die Mehrheit der Presse weltweit auf deren Seite stellen wird aber hoffentlich wird sich danach die Lage für eine Weile wieder etwas beruhigen. Ein solches Massaker wäre schon lange passiert, wenn die Zweistaatenlösung umgesetzt worden wäre. Das ist keine Forderung für den Frieden sondern für den Krieg.

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  6. Friede auf Erden den Menschen guten Willens, heißt es in der Weihnachtsbotschaft. DANKE für diese Geschichte. Sie macht Mut und Hoffnung, daß das GUTE am Ende siegt und der teuflische Hass nicht das letzte Wort hat♡♡♡ JesusSeiDank

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    1. Selbst wenn die Hamas alle getötet würden bleiben doch die unschuldigen Kinder und Jugendlichen die von klein an in dem Hass gegen Israel erzogen wurden. Das bleibt in den Köpfen und es wird wieder und wieder Krieg geben. Wenn die jetzigen Hamas tot sind kommen morgen neue.
      Es ist wie mit der Hydra……

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