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Verdeckter Ermittler ermöglicht Schlag gegen Schmuggel

Viereinhalb Jahre lang arbeitet ein verdeckter Ermittler am Hafen von Aschdod. Dabei kommt er Schmuggel im großen Stile auf die Spur.
Von Israelnetz

ASCHDOD (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben am Dienstag Dutzende Zollbeamte und Importeure festgenommen. Sie stehen im Verdacht des Schmuggels und der Geldwäsche. Dem Zugriff ging die bislang längste verdeckte Ermittlung der israelischen Polizei voraus. Daran beteiligte sich auch die Steuerbehörde.

Einsatzort war der Hafen von Aschdod, nördlich des Gazastreifens. Unter dem Decknamen „Jack Sparrow“ trat ein Agent 2020 seinen Dienst als Zollarbeiter an. Er gewann das Vertrauen von Importeuren und Zollagenten, berichtet das Wirtschaftsmagazin „Globes“ unter Berufung auf die Mitteilung der Polizei.

Nach einiger Zeit baten ihn Zollangestellte darum, sie beim Schmuggeln von Waren nach Israel zu unterstützen. Er sollte den Inhalt von Containern untersuchen, die am Hafen anlangten – und bestätigen, dass die Auflagen der Zollbehörden erfüllt seien. Als Gegenleistung boten sie ihm Bestechungsgeld an.

Waffen in Teppichrollen und gefährliche Drogen

Der Agent inspizierte Hunderte Container. Immer wieder wurde er dafür bezahlt, ein Auge zuzudrücken.

Da wurden Luxusmarkenklamotten in Containern mit angeblich billiger Kleidung transportiert. Fahrzeugteile, die keine Genehmigung vom Verkehrsministerium hatten, ließ er ebenso passieren wie Waffen und Munition in Teppichrollen. Kleine Waffenteile waren in Kisten verborgen, die angeblich Schrauben enthielten. Hinzu kamen große Mengen gefährlicher Drogen, Tabak und Kinderspielzeug ohne das Standardzertifikat.

Nach viereinhalb Jahren endete die verdeckte Ermittlung. Der Agent hatte genügend Beweise gesammelt. Hunderte Polizisten, Grenzschutzbeamte und Soldaten nahmen bei Razzien in verschiedenen Häusern Verdächtige fest. Bei Durchsuchungen beschlagnahmten sie unter anderem Dokumente, Laptops, mehr als 250.000 Euro Bargeld und Schecks.

Den Verdächtigen wird Geldwäsche, Bestechung eines Beamten und Schmuggel zur Last gelegt. Da sie noch nicht gestanden haben, gilt derzeit die Unschuldsvermutung. Der Hafenbetreiber von Aschdod betonte, dass kein Angestellter des Unternehmens festgenommen worden sei. Das bestätigte die Steuerbehörde. (eh)

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6 Antworten

  1. Ist davon auszugehen, dass die Verdächtigen Israelis sind (keine Arabischen)? Die Herkunft der Verdächtigen, scheint in der Nachricht, eine untergeordnete/keine Rolle einzunehmen.
    Bitte um weitere Infos.

    LG

    2
    1. Ludovico, die Verdächtigen sind Israelis. Ob es sich um Juden oder Araber handelt, geht aus den Quellen nicht hervor.

      4
  2. Viereinhalb Jahre lang lässt der Agent in Teppich gerollte Waffen und Drogen passieren? Das ist wirklich ein gutes Ergebnis für die Schmuggler! 🤔

    4

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