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Umstrittene Podiumsdiskussion vorerst abgesagt

Von Israelnetz

Das Goethe-Institut und die Rosa-Luxemburg-Stiftung haben die in Tel Aviv geplante Veranstaltung „Den Schmerz der anderen begreifen“ erneut verschoben, diesmal auf einen unbestimmten Zeitpunkt. Sie war ursprünglich für den 9. November, den Jahrestag der Pogromnacht, angesetzt. Die Terminierung stieß in Israel auf Kritik. Die Veranstalter verschoben die Podiumsdiskussion zunächst auf den gestrigen Sonntag. Am Freitag teilten sie mit, im Vorfeld der Veranstaltung habe sich ein Diskussionsklima entwickelt, das eine sachgerechte Durchführung unmöglich mache. Sicherheit sei nicht gewährleistet. (eh)

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14 Antworten

  1. Die Lobby hat einen Etappensieg zu verbuchen. Meine KollegInnen vom GI Tel Aviv meldeten am 11.11.2022:

    „Die Erinnerung an die Shoah und das Gedenken der Opfer sind dem Goethe-Institut und der Rosa-Luxemburg-Stiftung ein großes Anliegen. Das Goethe-Institut widmet sich diesem Thema in zahlreichen Projekten in Israel und weltweit. Es steht für Verständigung und Dialog. Das Datum der ursprünglich für den 9. November in Tel Aviv geplanten Veranstaltung „Den Schmerz der anderen begreifen“ war sehr unglücklich gewählt und wurde korrigiert. Im Vorfeld der Veranstaltung hat sich in Deutschland und Israel zunehmend ein Diskussionsklima entwickelt, das deren sachgerechte Durchführung unmöglich macht. Es muss mit massiven Störungen gerechnet werden, die Sicherheit der Podiumsdiskussion ist vor diesem Hintergrund leider nicht zu gewährleisten. Das wichtige Thema der Erinnerungskultur kann so nicht in angemessener Weise behandelt werden.

    Das Goethe-Institut und die Rosa-Luxemburg-Stiftung haben deshalb gemeinsam entschieden, die für den 13. November geplante Veranstaltung auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Wir werden jetzt gemeinsam mit einer Vielzahl von Diskursbeteiligten über die Neukonzeptionierung nachdenken.
    Wir bedauern sehr, dass die von uns geplante Veranstaltung bereits vor ihrer Durchführung in einem Maße der öffentlichen Kritik ausgesetzt war, dass ihre erneute Verschiebung unumgänglich wurde. „

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    1. Man könnte diese Art von Veranstaltung für typisch deutsch halten. Dialog und Verständigung waren die Anliegen einer Podiumsdiskussion, die am Mittwochabend im Tel Aviver Goethe-Institut stattfinden sollte. Die Publizistin Charlotte Wiedemann war eingeladen worden, mit zwei renommierten israelischen Holocaustforschern über das Thema „Den Schmerz der Anderen begreifen“ und ihr gleichnamiges Buch zu sprechen. Der Untertitel der Veranstaltung lautete: „Holocaust, Nakba und deutsche Erinnerungskultur“. Die Nennung der Schoah und der Nakba – der Flucht und Vertreibung Hunderttausender Palästinenser im Jahr 1948 – in einem Satz sowie das Datum der Veranstaltung am 9. November reichten indes aus, dass Kritiker massive Vorwürfe gegen die Organisatoren erhoben. Dies führte dazu, dass das Goethe-Institut die Veranstaltung verschob. Manchen reicht das nicht: Die Podiumsdiskussion müsse ganz abgesagt werden, schrieb etwa Israels Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, auf Twitter.

      Prosor hatte die öffentliche Debatte in Deutschland losgetreten. Der Diplomat, der seit August auf seinem Posten ist, hat Israels Botschaften einmal als „Kommandozentren an der Front“ eines „diplomatischen Kriegs“ bezeichnet. (FAZ)

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  2. Diese Podiumsdiskussion ist vorerst abgesagt, dennoch drückt sie die Haltung der Verantwortlichen sehr deutlich aus. So ist es nicht wirklich ein Grund zur Freude.
    L.G. Martin

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    1. @ Untertan
      “Diese Podiumsdiskussion ist vorerst abgesagt, dennoch drückt sie die Haltung der Verantwortlichen sehr deutlich aus. So ist es nicht wirklich ein Grund zur Freude.”
      Ich darf Sie an Ihre Aussagen zur Shoa erinnern, insbesondere zu“ Wahrheit die die Juden nicht hören wollen„?

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  3. Komisch, wenn in D Vorträge stattfinden, die von Palästinensern nahestehenden Personen gestört werden, ist für bestimmte Menschen kein Problem. Wenn bei ProPalästinenser Veranstaltungen Menschen aufstehen und die Gegenmeinung einbringen werden und niedergeschrien werden, ist dies kein Problem bei gewissen Personen. Aber jetzt beschweren, wenn es einen selbst trifft.

    Vor Jahren hat ein Deutscher in Syrien einen Film vorgeführt – während seiner Arbeit im Goethe-Institut. Er nennt es völkerverständigend. Aber es war widerlicher Hetzpropagandafilm. Seht, die Juden sind so böse. Hätte er Schindlers Liste oder das Tagebuch der Anne Frank vorgeführt, hätte man ja Juden zu Opfern gemacht und dies geht ja gar nicht. Das geht nicht bei persönlichen Denke noch als Mitarbeiter des Goethe-Institutes. Da braucht es schon eine gewisse judenfeindliche Grundhaltung. Leider!

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    1. All Ihre hier aufgelegten Platten haben einen Riss und wiederholen sich dauernd!
      Kennen Sie das Filmprogramm des Goethe-Instituts Damaskus und (von Dezember 2010 bis Sommer 2011) Aleppo aus der Zeit, in der ich dort Leiter war? Kleine Hilfe: es geht um die Jahre 1997-2002 und 2007-2011. Ich kann mich an keinen „Hetz-Film“ erinnern. Erstens mußten wir für jeden Film vorab das OK vom syrischen Kulturministerium (Zensurabteilung) einholen, was den Gepflogenheiten einer Diktatur entsprach. Zweitens widerspricht es meinem Wertesystem, „hetztende Filme“ zu zeigen. Der Zensor war übrigens der wichtigste syrische Literaturübersetzer aus dem Deutschen ins Arabische und ein guter Freund von mir.

      Der Verpflichtung, alle im Institut gezeigten Filme vorab der Zensur zu zeigen, handelte ich bewußt zuwider, als der hervorragende regimekritische Dokumentarfilmer Omar Amiralay im Februar 2011 plötzlich starb und zu seiner Beerdigung sich niemand aus dem syrischen Kulturministerium teilzunehmen wagte. Ich war so empört darüber, dass ich noch für den Abend eine spontane Filmvorführung des sehr kritischen und in Syrien verbotenen Films: „Flood in Baath country“ meines Freundes Amiralay per Mundpropaganda ankündigte. Der Saal war proppevoll und meine Einführung unmißverständlich. Schon am folgenden Tag erhielt ich ein geharnischtes Warnschreiben des Kulturministers persönlich, (dieser war ein guter Freund von mir, der mir durch die Blume signalisierte, dass der Brief nicht von ihm, sondern seinem Geheimdienstaufpasser stammte, mit dem ich eine gegenseitige Abneigung pflegte. Er war übrigens – vielleicht nicht uninteressant für die Leser von israelnetz – ein Christ!) Man drohte mir, das Institut zu schliessen und mich des Landes zu verweisen, wenn ich mich nicht an die Vorschriften hielte.
      Und Sie christin haben hier die Chuzpe, das Filmprogramm des Goethe-Instituts Damaskus zu kommentieren und zu behaupten, das Goethe-Institut beschäftige Leute, die „Hetze betreiben“??? Sind Sie sich bewußt, was für einen bodenlosen Unsinn Sie hier verbreiten in Ihrer grenzenlosen Voreingenommenheit und Verblendung?

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  4. Die unsensiblen Mitarbeiter des Goethe I. – na ja, ihre Gedanken bleiben in ihnen haften, trotz Verschiebung.
    Vielleicht holen sie sich noch ein paar Infos bei BDS und ziehen es dann durch. Ironie off.

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    1. Nochmal langsam und deutlich zum mitschreiben: Wer “vergleichen” nicht unterscheiden kann von “gleichsetzen”, dem muß man unterstellen, dass er andere Interessen verfolgt, die er aber nicht nennen möchte. Im vorliegenden Fall geht es in Wirklichkeit darum, dass bestimmte Kreise nicht daran interessiert sind, über die sogenannte “Nakba” zu sprechen, bzw. diese als Fiktion diskreditieren wollen.
      DARUM gehts, und um nichts anderes. Die primitiven Vorurteile gegenüber dem deutschen Goethe-Institut sind da nur Beiwerk, das das Niveau der Diskussion zeigt.

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  5. Die Israelnetz-Diskussion fand bereits am 9.11.2022 statt. Leider wurden meine Diskussionsbeiträge durch einen Elektronikfehler gelöscht. Israelnetz will sie aber einstellen. Dort stehen meine wesentlichen Positionen.
    Es ist für mich als Deutschen unerträglich, diese einseitige Themenstellung des Goethe-Instituts und dann auch noch deren Verteidigung zu erleben. Wenn das Goethe-Institut etwas vergleichen will, soll es Nakba und Vertreibung der Juden aus arabischen/israelischen Ländern als Beispiele nehmen. Das ist adäquater. Ich bin allerdings der Meinung, dass die vertriebenen Juden materiell sehr viel mehr zurückgelassen haben als die Palästinenser. Außerdem wurden sie alle mit direkter oder indirekter Gewalt zum Verlassen ihrer damaligen Heimatländer gezwungen, während fast alle Palästinenser aus Angst vor Kämpfen, Aufstachelung durch arabische Rundfunksender etc. geflüchtet sind.
    Dieses Erleben von Zwang und Gewalt in arabischen Ländern erklärt auch, warum diese Juden zu den entschiedensten Befürwortern von Netanyahus Mittelost-Politik gehören! Aber das wollen bestimmte Leute ja nicht einsehen, da es ihre Hetze gegen Israel stört.

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    1. Und sie flohen aus Angst vor Vergeltung durch ihren Mufti, der jeden als Kollaborateur ansehen und hinrichten würde, der Israel nicht verläßt.
      Das nur wenig über die Vertreibung der Juden aus den moslemischen Ländern berichtet wird liegt einfach daran, dass Israel diese Menschen alle aufgenommen und versorgt hat. Wenn auch nur sehr schlecht, da Israel zu dieser Zeit selber nicht viel hatte. Während die Nachbarländer ihre Grenzen vor den flüchtenden Arabern schlossen. Auch hat die arab. Liga, die diesen Krieg angezettelt hat nichts zu deren Unterhalt beigetragen, sondern dies der Staatengemeinschaft United Nothing bis heute aufgebürdet hat. Und man hält sie noch immer in Geiselhaft, damit die Gelder ja auch weiter munter fliessen.

      Dies mit dem Holocaust zu vergleichen ist eine Unverschämtheit ohne Gleichen. Oder weiß jemand was davon, dass die Juden Deutschland angegriffen haben?

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    2. „Sich mit Geschichte zu befassen, hat nur einen Sinn: aus ihr zu lernen. Und das geht nur, indem man vergleicht. Und vergleichen heißt ja nicht: gleichsetzen. Beim vergleichen findet man ja immer auch Unterschiede.“ Dieter Nuhr

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  6. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie sehr an den eigentlichen Problemen vorbei geredet wird.
    Wie man als Mitglied des Goethe-Instituts auf die Idee kommen kann, eine solche Veranstaltung auf den 9.November zu legen und damit zu implizieren, dass erlittene Unrecht und Leid, dass Palästinenser*innen von allen umliegenden Staaten und UN-Organisationen (“ Palästinenser*innen als Kanonenfutter“ für Israelfeindlichkeit etlicher Mitarbeitenden) widerfährt, könne in irgendeiner Art mit der von einem großen Teil der Deutschen Bevölkerung und ihren Organisationen – „wachsame Nachbarn“, Spitzel, Verwaltung, Gremien in Medizin und Kultur, Lehrkörper an Schulen und Universitäten, Polizei, SS, Wehrmacht, am Anfang gewählte politische Führung – geplanten und durchgeführten Massenvernichtung der Jüdinnen und Juden in Europa verglichen werden, bleibt schleierhaft. Die R-L-Stiftung steht wahrscheinlich in der Tradition der Israelfeindlichkeit in Teilen der politischen Linken.
    Es wäre doch eine Herausforderung, wenn beide Vereine mal versuchen würden, uneinsichtigen Menschen mit palästinensischer Migrationsgeschichte begreiflich zu machen, dass es sich bei Juden und Jüdinnen tatsächlich um Menschen handelt, die die gleiche Würde und die gleichen Bedürfnisse haben, wie sie selbst. Ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung in sicheren Häusern, Straßen, Städten und Grenzen. Und es ist Pflicht des israelischen Militärs und der Polizei, diese Rechte zu verteidigen und durchzusetzen. Die Palästinenser*innen können sich bei ihren Führungen bedanken.

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  7. Shalom. Bedauerlicherweise hat der kurze Artikel den Hauptgrund des Skandals ausgelassen: Der Text des Titels beinhaltete nämlich gemeinerweise einen angedeuteten Vergleich zwischen der Shoa und des palästinensischen Begriffs „Nakhba“ für den israelischen Unabhängigkeitskrieg! Und dies ausgerechnet für den 9. Nov, dem Gedenktag der Pogromnacht von 1938, in der Juden gedemütigt, verschleppt und ermordet wurden und über 1200 Synagogen zerstört wurden.
    Schade, dass der Beitrag diese Kernproblematik unerwähnt ließ, nachdem Bundeslanzler Scholz auch nicht rechtzeitig die Gemeinheit des Vergleichs der Shoa mit palästinensischen Opfern durch Abbu Maazen (Mahmud Abbass) begriffen und nicht sofort als eine Lüge und Shoa-Leugnung und Verniedlichung zurückgewiesen hat.
    Die Leserschaft einer solch seriösen und zuverlässigen Quelle wie ISRAELNETZ und die Thematik hätten beim Beitrag eine deutlichere Erklärung des Skandalhintergrunds verdient. Die Linke und ihre mit Bundesmitteln mitfinanzierte pro palästinensische und antisemitische Hetze schaden dem Ruf Deutschlands in Israel und in der jüdischen Welt, weil deren Medien den Skandal deutlich erklären.
    Mit herzlichem Shalom und dem Wunsch nach etwas ausführlicherer Skandalerläuterung
    Ari Lipinski

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  8. Die sogenannte “Nakhba” ist meiner Meinung nach eine Täuschung und Lüge der sogenannten Palästinenser bzw. deren Führung (muslimisch jordanische Araberstämme, die vorwiegend die Auslöschung Israels bis heute im Sinn haben)!
    Die Führung damals versprach den Arabern, sie würden die Juden ins Meer werfen, danach könnten sie wieder in ihre Häuser zurückkehren!!!
    JAHWE – Gott, der Heilige Israels hat das verhindert, Muslime und deren Führer halten jedoch an der „Taqqia“, die im Koran gefordert(!) wird, fest! (Taqqia ist die Täuschung und Lüge gegen alle Ungläubigen bis hin zur Tötung Dieser! Ungläubige sind laut Koran aber alle Menschen, die nicht Allah als Gott anbeten! Das ist heute den Wenigsten im „Westen“ bewusst! Deshalb wird es meiner Meinung nach auch ein böses Erwachen geben!!!

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