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Prosor kritisiert Holocaust-Verharmlosung

Von Israelnetz

Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat eine Gedenkveranstaltung des Goethe-Instituts und der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Israel mit Bezug auf die Novemberpogrome 1938 kritisiert. Die Veranstaltung unter dem Titel „Holocaust, Nakba und deutsche Erinnerungskultur“ verharmlose die Erinnerung an den Holocaust, dies „ist inakzeptabel und respektlos“. Das israelische Außenministerium zeigte sich schockiert und forderte eine Absage der Veranstaltung. Mit dem arabischen Wort „Nakba“ bezeichnen Palästinenser die „Katastrophe“ der israelischen Staatsgründung 1948. (joh)

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10 Antworten

  1. Sehr geehrte Damen und Herren,
    nachdem wir die Stellungnahme des Goethe Institutes zur geplanten Diskusions-Veranstaltung und den Begleittext zum Buch von Frau Charlotte Wiedemann gelesen haben, kommen wir zu dem Ergebnis, das beides nicht akzeptabel ist und die Veranstaltung nicht stattfinden sollte.
    Es ist unwürdig, das unermessliche Unrecht und Leid der jüdischen Menschen während der Shoa gleich zu setzten mit der sogenannten Nakbar der Palästinenser. Diese wurde durch die Araber selbst verursacht und nicht durch Israel. Sie haben einen Vernichtungskrieg gegen das jüdische Volk begonnen der bis heute durch beständigen Terror andauert. Gerade das Goethe Institut sollte dem Rechnung tragen.

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    1. Ich habe gestern geschrieben, aber denke nicht, dass ich eine Antwort bekommen werde.

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  2. Die traurige Singularität der Shoa mit der gewiss kritisch zu hinterfragenden Vertreibung von (1948 war der Begriff eher unbekannt) „Palästinensern“ offenbar auf eine Stufe zu stellen. Und dies in Bezug auf dei Novemberpogrome. Das ist einfach nur geschmacklos, Tendenz hirnkrank.

    Ob dies Vorsatz oder schlicht Dummheit war, kann ich aus der Ferne nicht sicher beurteilen. Ich befürchte aber, Ersteres.

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    1. Ich kann nicht beurteilen, ob sich die Veranstaltung des Goethe Instituts wirklich dessen schuldig gemacht hat, was Herr Ron Prosor ihr vorwirft. Sollte sie aber tatsächlich beides verglichen haben, so gebe ich Ihnen vollkommen recht, jeder Vergleich verbietet sich unter allen Umständen. Die bloße Nennung von Holocaust und Nakba im Titel, stellt für mich aber nicht bereits einen solchen Vergleich dar. Und die pauschale Verurteilung von allem, was vom Goethe Institut kommt, empfinde ich als polemisch und unangemessen.

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  3. Was will man erwarten vom Goethe-Institut. Schließlich ist der, der für das Goethe-Institut in Syrien war, ja der Meinung, dass er zur Völkerverständigung beigetragen hat, indem er einen Film vorführte, der die Hetze weiter betrieb. Aber das Goethe-Institut beschäftigt genau solche Menschen. Dann ist es Vorsatz und keine Dummheit. Und das hier ist genau das gleiche.
    Die Schoah entsprang dem Hirn der Bösartigkeit. Die jüdischen Mitbürger hatten nichts getan, das eine solche Vorgehensweise auch nur annähernd legitimieren würde. Auch wenn manche Zeitgenossen dies versuchen. Die arabische Seite hat leider viel dazu beigetragen, dass die Flucht und Vertreibung (es gab beide) geschah. Man hatte die Möglichkeiten den Staat Palästina zu gründen und man verweigerte dies. Und schiebt diese Verweigerung den Israelis in die Schuhe. Man muss schon arg ideologisch verbrannt sein, um dies zu tun.

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    1. Der Verpflichtung, alle im Institut gezeigten Filme vorab der Zensur zu zeigen, handelte ich bewußt zuwider, als der hervorragende regimekritische Dokumentarfilmer Omar Amiralay im Februar 2011 plötzlich starb und zu seiner Beerdigung sich niemand aus dem syrischen Kulturministerium teilzunehmen wagte. Ich war so empört darüber, dass ich noch für den Abend eine spontane Filmvorführung des sehr kritischen und in Syrien verbotenen Films: „Flood in Baath country“ meines Freundes Amiralay per Mundpropaganda ankündigte. Der Saal war proppevoll und meine Einführung unmißverständlich. Schon am folgenden Tag erhielt ich ein geharnischtes Warnschreiben des Kulturministers persönlich, (dieser war ein guter Freund von mir, der mir durch die Blume signalisierte, dass der Brief nicht von ihm, sondern seinem Geheimdienstaufpasser stammte, mit dem ich eine gegenseitige Abneigung pflegte. Er war übrigens – vielleicht nicht uninteressant für die Leser von israelnetz – ein Christ!) Man drohte mir, das Institut zu schliessen und mich des Landes zu verweisen, wenn ich mich nicht an die Vorschriften hielte.
      Und Sie christin haben hier die Chuzpe, das Filmprogramm des Goethe-Instituts Damaskus zu kommentieren und zu behaupten, das Goethe-Institut beschäftige Leute, die „Hetze betreiben“??? Sind Sie sich bewußt, was für einen bodenlosen Unsinn Sie hier verbreiten in Ihrer grenzenlosen Voreingenommenheit und Verblendung?

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    2. @ christin

      Kennen Sie das Filmprogramm des Goethe-Instituts Damaskus und (von Dezember 2010 bis Sommer 2011) Aleppo aus der Zeit, in der ich dort Leiter war? Kleine Hilfe: es geht um die Jahre 1997-2002 und 2007-2011. Ich kann mich an keinen „Hetz-Film“ erinnern. Erstens mußten wir für jeden Film vorab das OK vom syrischen Kulturministerium (Zensurabteilung) einholen, was den Gepflogenheiten einer Diktatur entsprach. Zweitens widerspricht es meinem Wertesystem, „hetztende Filme“ zu zeigen. Der Zensor war übrigens der wichtigste syrische Literaturübersetzer aus dem Deutschen ins Arabische und ein guter Freund von mir.

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    3. Leider wurden die beiden Teile meines Kommentars auf den äußerst dümmlichen und vorurteilstriefenden Kommentar von „christin“ über das Goethe-Institut in verkehrter Reihenfolge positioniert. Diesen systemischen Fehler bitte ich zu entschuldigen, habe ihn allerdings nicht zu verantworten.

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  4. Lang lebe das Vorurteil und das Nichtwissen darüber, was zum Grundwerkzeug historischer Forschung gehört: nämlich vergleichen. Und vergleichen heißt nicht gleichsetzen!b

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