Sportliche Erfolge und unsportliche Übergriffe

Im Flag Football und im Rollstuhltennis läuft es am Wochenende gut für israelische Athleten. Keinen Sportsgeist zeigen hingegen pro-palästinensische Aktivisten in Spanien.
Von Israelnetz

INNSBRUCK / NEW YORK (inn) – Israel hat in Innsbruck bei der Junioren-Europameisterschaft im Flag Football die Silbermedaille gewonnen. Im Endspiel unterlagen die israelischen Jungen am Sonntag Spanien mit 14:34. Es war die dritte Finalteilnahme bei einer U-17-EM in Folge. Die beiden vorigen Male hatten die Israelis Gold geholt.

Beim diesjährigen Turnier lieferte Israel eine blitzsaubere Vorrunde ab: Die Mannschaft gewann ihre Gruppenspiele gegen die Schweiz, Deutschland, Finnland und Gastgeber Österreich. Im Halbfinale gelang ihr ein knapper 47:46-Sieg gegen Tschechien.

Cheftrainer Gideon Reiz sagte nach dem Endspiel: „Wir waren nicht in der Lage, das zu tun, was für einen Sieg nötig war. Aber wir hatten trotzdem eine großartige Zeit bei diesem Turnier und sind immerhin mit einer Silbermedaille heimgekehrt.“ Die israelischen Mädchen hatten sich nicht für die EM qualifiziert. Beim Mixed-Turnier der U-15-Teams belegte Israel Platz 6.

Flag Football ist schneller und strategischer als die bekannte Sportart American Football, es gibt keinen Körperkontakt. Im Sommer 2028 ist Flag Football in Los Angeles erstmals im olympischen Programm.

Verbandschef blickt auf Olympia

Der Vorsitzende des israelischen Verbandes für American Football, Steve Leibowitz, äußerte sich zuversichtlich: „Die U-17-Spieler von heute werden zu Los Angeles 2028 etwa 20 Jahre alt sein. Unsere Reise zu den Olympischen Spielen beginnt jetzt. Eine Silbermedaille in Europa, nach zwei goldenen hintereinander, ist ein beeindruckendes Ergebnis, und wir lernen aus jedem Spiel.“

Vom 25. bis 27. September tritt die israelische Herren-Seniorenmannschaft bei der Europameisterschaft in Paris an. „Dort wird eine Platzierung unter den Top 6 entscheidend sein, um unseren olympischen Traum am Leben zu erhalten“, sagte Leibowitz.

Israelischer Rollstuhltennisspieler siegt in New York

Einen Erfolg erlebte am Wochenende auch der israelische Rollstuhltennisspieler Guy Sasson: Gemeinsam mit dem Niederländer Niels Vink besiegte er im Doppel-Finale der US Open in New York den Chilenen Fransisco Cayulef und den Argentinier Gonzalo Enrique Lazarte mit 6:1 und 6:4.

Im Einzel war Sasson wenige Stunden zuvor seinem Partner Vink im Halbfinale unterlegen. Auf die Frage, wie herausfordernd es sei, gegen seinen Doppel-Partner anzutreten, sagte er: „Wir sind daran gewöhnt. Ich denke, in jedem großen Turnier und Grand Slam treffen wir normalerweise aufeinander. Dann gewinnt einer von uns, und wir müssen den Platz miteinander teilen.“

Der 45-jährige Israeli ist seit einem Snowboardunfall in den Alpen vor zehn Jahren unterhalb der Knie gelähmt. In diesem Jahr gewann er mit Vink bereits die French Open und das Grand-Slam-Turnier in Wimbledon. Bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris errang er eine Bronzemedaille.

Eurobasket: Israel gegen Griechenland ausgeschieden

Weniger erfolgreich waren die israelischen Basketball-Herren: Bei der Europameisterschaft verloren sie am Sonntag in der lettischen Hauptstadt Riga das Achtelfinale gegen Griechenland. In den ersten beiden Vierteln waren die Israelis ihren Gegnern unterlegen, im dritten und vierten Viertel holten sie auf. Das reichte allerdings nicht aus, um die 79:84-Niederlage zu verhindern.

In der Gruppenphase hatten die Israelis gegen Island, Frankreich und Belgien gewonnen. Niederlagen kassierten sie gegen Polen und Slowenien.

Übergriffe bei Spanienrundfahrt

Unsportliches Verhalten von pro-palästinensischen Zuschauern erleben die Radsportler des Teams „Israel Premier Tech“ in diesen Tagen bei der Vuelta a España. Dies führte dazu, dass die Verantwortlichen den Schriftzug „Israel“ für den Rest der Spanienrundfahrt vom Renndress entfernten.

Die Vuelta startete am 23. August im italienischen Turin und endet am 14. September in der spanischen Hauptstadt Madrid. Während der 5. von 21 Etappen in Figueres blockierten Demonstranten die Mannschaft beim Teamzeitfahren. Bei der 10. Etappe liefen Aktivisten ins Feld und verursachten einen Sturz.

Die 11. Etappe nach Bilbao musste 3 Kilometer vor dem Ziel enden und wurde neutralisiert, es gab also keinen Sieger. Nur die Zeiten wurden für das Gesamtergebnis gewertet. Anlass für die Entscheidung der Wettkampfleitung waren Sicherheitsbedenken, weil sich zahlreiche Aktivisten mit palästinensischen Flaggen im Zielbereich aufhielten. Viele Polizisten waren im Einsatz.

Einen weiteren Übergriff gab es am Freitag in Asturien: Aktivisten stoppten das Hauptfeld bei einem Anstieg. Das Rennen musste für 30 Sekunden unterbrochen werden.

„Israel“-Schriftzug von Trikots entfernt

Am Samstag teilte „Israel Premier Tech“ auf X mit, der „Israel“-Schriftzug werde „zur Sicherheit unserer Fahrer und des gesamten Feldes angesichts der gefährlichen Natur mancher Proteste“ entfernt. Das an den Davidstern angelehnte Logo bleibe hingegen, und der Name werde nicht geändert.

Der spanische Außenminister José Manuel Albares (Sozialistische Partei) hat einen Ausschluss der israelischen Mannschaft gefordert. Ein solcher Schritt solle eine „Botschaft“ an Israel senden, wie zuvor bei Russland, das wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine derzeit als Nation von den meisten internationalen Sportveranstaltungen ausgeschlossen ist.

Einst israelischer Fußballer sympathisiert mit Flottille

Ein ehemaliger israelischer U-21-Fußballnationalspieler bekundete indes Sympathie mit einer Flottille, die derzeit von Spanien aus auf dem Weg zum Gazastreifen ist. An Bord befindet sich auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg. Der Sportler, Ataa Dschaber, teilte auf Instagram einen Beitrag des katarischen Senders „Al-Dschasira“, wie die „Jerusalem Post“ berichtet.

Er stammt aus einer muslimischen israelischen Familie. Seine Karriere begann er bei der Jugendmannschaft von Maccabi Haifa. Er spielte auch für andere israelische Vereine, unter anderem für Bnei Sachnin und den FC Aschdod.

Im Sommer 2023 wechselte er zur palästinensischen Nationalmannschaft. Der 30-Jährige steht in Doha beim Sportclub Katar unter Vertrag. (eh)

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