RAMALLAH (inn) – Bei einer Konfrontation mit Soldaten sind am Mittwoch drei Palästinenser getötet worden. Zuvor hatten dutzende Siedler in der Ortschaft Kfar Malik nordöstlich von Ramallah mehrere Häuser und Autos in Brand gesteckt. Zudem warfen sie Steine auf Einwohner und feuerten Schüsse ab.
Die Armee rückte an, um die Lage zu beruhigen. Nach deren Angabe schossen dann bewaffnete Palästinenser aus dem Zentrum der Ortschaft auf die Soldaten und warfen Steine. Die Truppen erwiderten das Feuer. Dabei seien mehrere Palästinenser verletzt und getötet worden.
Palästinenser: Regierung verantwortlich
Weiter teilte die Armee mit, dass sie fünf Siedler während des Vorfalls verhaftet habe. Sie seien der Polizei übergeben worden. Am Donnerstagmorgen seien sie aber wieder freigekommen, berichtet die israelische Zeitung „Ha’aretz“.
Die Palästinensische Autonomiebehörde verurteilte die Gewalt. Sie machte die israelische Regierung dafür verantwortlich. Der israelischen Armee warf sie Komplizenschaft vor. So hätten Soldaten die Krankenwagen daran gehindert, in das betroffene Gebiet hineinzufahren. (df)
16 Antworten
Siedlergewalt und palästinensischer Judenhass, zwei Seiten einer Medaille.
ARD/ ZDF haben somit wieder was gegen IL zu berichten.
Wobei- was bilden sich einige Siedler ein? Ich mag sie nicht, da sie IL verunglimpfen.
3 erschossene Pal, vorab bewaffnet. Mich wundert das nicht. Wenn mich Siedler angreifen würden, zumal Ramallah u. Umgebung PA Gebiet ist, würde ich mich auch bewaffnen. Siedler werden von Ben- Gvir, Smotrich gedeckt. Das WJL ist bibl. Kernland. Samaria/ Judäa, wobei dort Pals und ihre Familien leben. Ob das jemals in Frieden endet?
Sie legen den Finger auf die Wunde : wenn man einmal rein theoretisch von der Zwei-Staaten-Lösung ausgeht, wird ganz selbstverständlich akzeptiert, dass in dem palästinensischen Staat (Samaria/Judäa/Gaza) kein einziger Jude lebt. Hingegen werden in Israel rund 20% Araber leben (ebenso Drusen und Tscherkessen), von denen nicht einer in einem palästinensischen Staat leben will. Man erinnert sich an die Aufregung, als ein israelischer Minister einen Gebietsaustausch vorschlug, grob gesagt Maale Adumim gegen Oum-el-Fahm. Verstehe einer die Araber : sie wollen einen palästinensischen Staat, aber Gott behüte nicht darin leben. Übrigens : die den Arabern am misstrauischsten begegnen sind just die Juden, die aus arabischen Ländern vertrieben wurden. Es sind ihrer rund 850.000, von denen niemand spricht. Vielleicht, weil sie nie Flugzeuge entführt haben und auch sonst keine Terroranschläge begangen haben.
Liebe Antonia, eine Zweistaaten-Lösung existiert in den Köpfen der UNO, EU. Das kleine Israel müsste trotzdem noch mehr wachsam sein, denn ein Pal- Staat würde aufgerüstet. Die hätten eigenen Flughafen usw. Ausserdem sind viele dort nicht gewohnt zu arbeiten. Beruf: Terrorist, kriminell. Das wollen UNO/ EU nicht sehen.
Charta lesen Fehlanzeige.
Und ja, Juden hätten in Pal- Gebieten, obwohl bibl. Kernland, keinen Zugang. Es war ein Fehler 2005 Gaza zu verschenken. Es war ein Fehler 1967 den Tempelberg zur Verwaltung Jordanien zu geben. Liebe Grüsse. Shalom.
Der Abzug aus Gaza hätte für die Pals eine Chance sein können zu zeigen, dass sie fähig sind, einen Staat aufzubauen. Klein, aber fein. In Andorra, San Marino oder Monaco lebt es sich nicht schlecht. Allerdings gehen die Einwohner dieser putzigen Staaten mehrheitlich einer geregelten Arbeit nach und schiessen nicht auf ihre Nachbarn. Die Palästinenser, nicht nur die Hamas, wollen keinen Staat friedlich an der Seite Israels, sie wollen alles „from the river to the sea“. Natürlich ohne Juden.
Ich schäme mich für das sehr lasche Vorgehen staatlicher israelischer Stellen gegen die gewaltbereiten Siedler.
Eine General-Vorlage für alle, die den jüdischen Staat bekritteln wollen,
Das Gedöns mit den Siedlern geht einem ja auf den Wecker. Die machen Israel das Leben nur noch schwerer. Wem das Land Samaria und Judäa gehört, wird doch nicht mit Steinewerfen und Auto anzünden entschieden. Das war auch nicht eine kleine Gruppe, sondern über 100 Leute, kriminell.
Israel hat momentan genug Probleme, als dass es sich mit solch blödsinnigem Machtgehabe von durchgeknallten Siedlern herumärgern muss.
Im Leserkommentarbereich bei welt.de wird scheinheilig (und sinngemäß) gefragt, „ob es denn jetzt auch ‚antisemitisch‘ wäre“, weil man „ja endlich mal in einem großen Medium“ über die extremistischen Juden berichtet, gefolgt mit „Danksagung“ an „Welt“ und der Forderung, dass die Kirchen sich jetzt „ganz offiziell“ BDS abschließen müssen und der Kanzler sich endlich „zu Wort melden“ und gegen die israelische Regierung vorgehen sollte.
Tja, und da haben wir ihn – den Antisemitismus, oder anders: Feindseligkeit gegen Juden. Denn Israel und seine jüdische Bevölkerung haben im Denken dieser Leute immer die globale Pflicht, gänzlich von Integrität geleitet, reiner Nächstenliebe, purer Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Heiligkeit und völlig frei jeder menschlichen Fehlerhaftigkeit und jedes Fehlverhaltens zu sein, denn ansonsten wird der gesamte jüdische Staat, die gesamte jüdische Nation, das gesamte jüdische Land mit seinen Jüdinnen und Juden dämonisiert. Das fängt nicht erst bei ohne Frage widerlicher Gewalt mancher Siedler an, nein, jede noch so kleine Verfehlung wird als Beleg genommen, um mit dem Finger auf Israel zu zeigen. Da kommen manche dieser Siedler ja fast schon gerade recht. Das macht man im Grunde mit keinem anderen Land.
Ich kenne niemanden, der Israel liebt (einschließlich der Israelis selbst) und jemals behauptet hätte, in Israel gebe es keine Verbrechen wie Banküberfälle, Vergewaltigung, Mord, Steuerhinterziehung, Kindesmissbrauch oder eben Menschen, die Gewalt gegen Nicht-Juden verüben. Israel ist menschlich – mit allem Guten und allem Schlechten.
Noch ein Nachtrag: Wie schon beim Raketenbeschuss der Hamas auf Israel in all den Jahren wird auch bei Gewalt mancher Siedler viel zu oft erst dann vonseiten der Presse berichtet, wenn Israel bzw. Israelis etwas (was auch immer) machen. Dass das, was Israel bzw. Israelis tun, sehr häufig als Reaktion (!) erfolgte, wird entweder gar nicht oder nur in ’nem Nebensatz erwähnt. So ist es oft auch bei den jüdischen Siedlern. In israelischen Zeitungen kann man immer wieder lesen, wie „Palästinenser“ in Siedlergebieten Steine auf Autos werfen, mit Messern stechen oder jemanden mit dem Auto überfahren. Das trifft, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, übrigens auch „Nicht-Siedler“ – da liest und hört man nichts in der deutschen Presse. Das halbe Bild zu zeigen, ist manipulativ.
Das macht Gewalt natürlich nicht besser, erklärt sie aber.
Sie sprechen mir aus der Seele. Natürlich geht es nicht darum, Siedlergewalt zu rechtfertigen, aber der Doppelstandard, der an Israel angelegt wird, geht mir gewaltig auf den Senkel. Erst kürzlich wurde eine hochschwangere Frau auf dem Weg zum Krankenhaus von palästinensischen Snipern erschossen. Sie ist nicht de Erste und ich fürchte, auch nicht le Letzte. Irgenwie gehen die Medien wohl mehrheitlich davon aus, dass die Pals halt so sind und gut is‘. Dass die Juden sich wehren ist immer noch nicht so recht in die Köpfe gedrungen.
Liebe Antonia, vielen Dank, dass Sie an mich schreiben – und ich kann dem, was Sie schreiben, auch wiederum nur zustimmen. Allerdings – vielleicht bin ich da schwarzmalerischer als Sie – befürchte ich, dass solche „Palästinenser“ für die meisten westlichen Medien nicht „halt so sind“, sondern im Gegenteil, dass man es insgeheim versteht (!), denn immerhin „kämpfen“ sie ja gegen „Unterdrückung“, „Benachteiligung“, „Besatzung“ und „Apartheid“ … Dieser Gedanke gefällt mir zwar nicht, aber wenn ich bestimmte Medien in der EU so höre, dann kann ich diese Befürchtung nicht einfach so ab- oder wegtun.
Übrigens, und ich drücke es mal sehr überspitzt aus, wie das alles auf mich als Nicht-Jude wirkt: man mag „den Juden“, der ein betroffenes Gesicht macht und den man still und stumm für Gedenk- und Mahnveranstaltungen* herumreichen kann und der sich nicht wehrt. Man mag es hingegen gar nicht, wenn „der Jude“ sich wehrt und für sich und seine Leute einsteht – das stört nur und macht ja auch zuweilen unschöne Bilder, während man sich selbst in den bequemen Polittalk-Sessel drückt und die Welt belehren möchte, was richtig, falsch, verhältnismäßig und unverhältnismäßig ist.
Ich würde gerne lesen, was die Meinung von Jüdinnen und Juden außerhalb Israels hierzu ist. Was Israelis so meinen und denken, lese ich ja immer in den Kommentarbereichen. Ich glaube aber, dass die Sicht der Jüdinnen und Juden in Europa und Nordamerika noch mal anders sein könnte. Ich mutmaße ja nur.
* Diese Veranstaltungen sind absolut wichtig und richtig. Dabei sollte es aber nicht bleiben.
Ihnen alles Gute!
@ Chris Chrissen
Das ist genau auf den Punkt gebracht! Vielen Dank. Klar,Verbrechen sind nie gut,aber wo gibt es ein Land,wo es nicht passiert? Und ich denke auch,alles hat eine Ursache warum einige Siedler so reagieren. Ja, es ist schlecht für Israel. Aber wieviel Ungerechtigkeit widerfährt Israel??? Für alles verantwortlich und Schuld an allem. Bei allen anderen wird alles relativiert. Das ärgert mich ungemein. Sie haben das sehr gut formuliert!👍👍
Viele Grüße Manu
Hallo liebe Manu!
Sind Sie/bist Du die Manu, die mal einen netten, kurzen Austausch mit mir hier hatte wegen meines Schwulseins mit einem klitzekleinen Einblick in die eigene Familie (Stichwort „Vater“)? Damals ging es, wenn ich mich richtig erinnere, in einem Artikel auch um „Queers for Palestine“. Wenn ja, dann erinnere ich mich im Guten an Sie/Dich.
Zum Thema: genau das ist eben Antisemitismus, wobei ich das Wort zu enzyklopädie-mäßig finde, es klingt immer so fern, so akademisch – für mich ist es einfach Judenfeindschaft bis Judenhass. Wenn ein Franzose geldgeil ist und Leute betrügt, ist eben nur DIESER EINE Mann, der ZUFÄLLIG Franzose ist, böse. Das hat nichts mit seinem Französischsein zu tun. Wenn ein Deutscher, Kanadier, Däne oder Argentinier das Gleiche wie der Franzose macht, aber zufällig Jude ist, dann nimmt man das als Beleg dafür, dass ja „DIE Juden“ nur an Geld denken. So kann man das eigentlich auf alles, was Menschen als schlecht oder böse empfinden, übertragen. Bei Jüdinnen und Juden und eben auch bei Israel wird im Vergleich zu allen anderen viel zu oft mit zweierlei Maß gemessen und bewertet und als „jüdische Eigenschaft“ verunglimpft.
Ein Kommentator hatte, glaube ich, sinngemäß bei Welt-TV im Studio mal gesagt, dass allein die „Existenz des Juden“ für Antisemiten schon eine unerhörte Zumutung ist – da kann er sich noch so auf den Kopf stellen und es allen rechtmachen wollen.
Wie krank diese Welt doch ist!
Alles Liebe und Gute!
Chris
Die Großschreibung dient der Verdeutlichung. Es ist nicht „schreiend“ gemeint.
@Chris Chrissen
Oh sorry,den Kommentar von dir hatte ich erst jetzt gelesen.
Ja,ich bin die Manu und wir können ruhig „Du“sagen.😃
Irgendwie hatte ich deinen Namen nicht mehr auf dem Schirm. Aber du hast es wirklich sehr gut ausgedrückt. Langsam nervt es mich auch. Israel hat,Israel soll,Israel ist schuld,wenn der Mond auf die Erde fällt.😩😩
Leider geht alles immer mehr Bergab. Vielleicht kommt es mir auch nur so vor,weil ich in dem „wunderschönen Berlin“ lebe 😬😬(ironisch gemeint). Hier ist dauernd etwas. Irgendwelche Demos mit Ausschreitungen.
Nein,manchmal verstehe ich die Siedler auch. Auch wenn das Israel mehr schadet als nutzt. Ich denke manchmal,darf den Siedlern nicht auch mal die Hutschnur reißen? Genauso wie ich denke,eine 2Staatenlösung wird nicht funktionieren.
So,jetzl muss ich zur Arbeit springen.
Ich wünsche dir eine wunderschöne Woche und Mittwoch gut eincremen. Ich weiß nicht, wie es bei euch wird,aber hier sollen 38 Grad werden.🥵🥵
Gruß Manu 🙋🏻♀️
Huhu! Super, dann duze ich jetzt … 😃
Glaub mir, Manu, ich wurde ’78 in Frankfurt am Main geboren und lebe hier immer noch. Damals war Frankfurt ja schon „assi“ (wie wir das immer gesagt haben), aber spätestens nach 2010 konnte man Jahr um Jahr sehen, wie die Stadt immer verrohter, krimineller und verwahrloster wurde. Schon 2014, glaube ich, war es so, dass anti-israelische Aufkleber an einigen Bushaltestellen klebten (Kind, das von einer „israelischen Hand“ den Mund zugedrückt bekommt.) Das war, als die Hamas einen größeren Raketenangriff startete. Aber seit dem 7. Oktober ’23 sieht man immer mehr Aufkleber mit „Palästina“-Flaggen sogar auf diesen Strom- oder Internetkästen an Bürgersteigen sowie vollgeschmierte Wände mit „Free Palestine“ und Ähnlichem … Das Gesamtbild der Stadt hat sich sehr verändert, und das nicht zum Guten …
Ich bin von Natur aus leider schon immer etwas pessimistisch gewesen, aber man muss schon naiv sein, wenn man glaubt, diese Zustände würden sich wieder ändern – der Zug ist abgefahren; daran wird auch die CDU mit ihrer Kosmetik nichts Grundlegendes ändern, denn es bleibt halt nur Kosmetik …
Dennoch, liebe Manu, Dir eine gute Zeit!
Chrissen
@Chris
Ja,ähnlich ist bei uns auch. Bin 1965 geboren. Aber richtig schlimm wurde es mit dem Fall der Mauer. Und inzwischen? Selbst das berüchtigte Kreuzberg ist nicht mehr das,was es mal war. 1978 konnte man dort auf dem Hinterhof noch frische Milch kaufen. Da gab es echt Kühe! Und dann so um 1980, kamen ja die Hausbesetzer. Mit Claudia Roth,Rio Reiser und sogar Marianne Rosenberg. Und nach dem Mauerfall? Da wurde alles anders. Jetzt wird alles zu Luxuxwohnungen umgebaut. Weil Leute aus dem Rest der Republik dieses „Flair“ von damals erleben will. Was natürlich nicht funktioniert!
Und bei der CDU würde ich sagen,wer weiß, ob sie wirklich das auch umsetzt,was sie verspricht. Sehen wir ja schon bei der Strompreissteuer!!!
Lass es dir gut gehen! Wenn du mal in Berlin bist,dann melde dich ruhig! Das würde mich freuen!😃🙋🏻♀️👍
Manu