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Protest gegen Israels Teilnahme: Junioren-WM nicht in Indonesien

Nach Vorbehalten gegen Israels Teilnahme an der Fußball-WM der Junioren reagiert der Weltverband FIFA: Er entzieht Indonesien das Austragungsrecht für das Turnier.
Von Israelnetz

DOHA (inn) – Die U-20-Weltmeisterschaft im Herrenfußball wird nicht in Indonesien ausgetragen. Dies gab der Weltverband FIFA am Mittwoch bekannt. Zuvor hatte sich dessen Präsident Gianni Infantino in der katarischen Hauptstadt Doha mit dem Präsidenten des Indonesischen Fußballverbandes (PSSI), Erick Thohir, getroffen. Anlass waren indonesische Vorbehalte gegen die Teilnahme der israelischen Nationalmannschaft.

In der Mitteilung der FIFA hieß es, Indonesien werde das Austragungsrecht für die Junioren-WM 2023 „aufgrund der aktuellen Umstände“ entzogen. Ein neues Gastgeberland solle so bald wie möglich bekanntgegeben werden. Eine Verschiebung der Weltmeisterschaft, die vom 20. Mai bis 11. Juni geplant ist, stehe vorerst nicht zur Debatte.

Am Dienstag hatte der indonesische Staatspräsident Joko Widodo betont, sein Land unterstütze die palästinensische Sache, auch wenn Israel an der WM teilnehmen werde. Gegenwind kam aus der Provinz Bali, wo sich eines der sechs für das Turnier vorgesehenen Stadien befindet: Gouverneur Wayan Koster forderte ein Verbot von Spielen der israelischen Nationalmannschaft. Zudem gab es Proteste in der Bevölkerung. Die für Freitag angesetzte Auslosung wurde verschoben.

Entscheidung über Sanktionen im Raum

Aus der FIFA hieß es weiter, über mögliche Sanktionen gegen Indonesien könne in einer späteren Phase entschieden werden. Ein Ausschluss des nationalen Verbandes würde bedeuten, dass Indonesien nicht an der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2026 teilnehmen könnte. Die Gruppenspiele in Asien beginnen im Oktober. Bereits 2016 war Indonesien nach einem Jahr wieder in den Weltverband aufgenommen worden. Grund für den Ausschluss war eine Einmischung der Politik in sportliche Angelegenheiten.

Die FIFA betonte indes, sie werde den PSSI weiter aktiv bei seinem Veränderungsprozess unterstützen. Dieser begann nach einer Tragödie im Oktober 2022, als bei einer Massenpanik in einem Stadion in Ostjava 135 Zuschauer ums Leben kamen. Das Unglück trug zum Reputationsverlust des indonesischen Fußballes bei.

Die Entscheidung für Indonesien als Gastgeberland fiel 2019. Damals stimmten indonesische Funktionäre und Behörden den Regularien der FIFA zu. Die Junioren-WM war für 2021 angesetzt. Wegen der Corona-Pandemie wurde sie um zwei Jahre verschoben.

Erste israelische Teilnahme

Israel hat sich zum ersten Mal überhaupt für eine Junioren-Weltmeisterschaft qualifiziert. An der Endrunde nehmen 24 Mannschaften teil. Möglich wurde die israelische Qualifikation durch die Halbfinalteilnahme bei der U-19-Europameisterschaft im vergangenen Jahr. Bei dieser EM verloren die israelischen Fußballer im Finale gegen England.

Israel war bis in die 1970er Jahre Mitglied des asiatischen Verbandes. Weil die Vorbehalte von muslimisch geprägten Ländern wuchsen, trat es aus politischen und Sicherheitsgründen aus. Anfang der 1990er Jahre wurde der jüdische Staat in den europäischen Verband UEFA aufgenommen. (eh)

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8 Antworten

  1. Auf diese Veranstaltung des korrupten FIFA-Verbands kann Indonesien gut und gerne verzichten.

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    1. Die FIFA ist mir auch zuwider, bin aber in diesem Fall davon überzeugt, dass die FIFA auch mal was Richtiges getan hat. Es geschehen noch Zeichen und Wunder.

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    2. Die Welt kann auch gerne auf diese antisimitenbande auch verzichten. Gotseidank gibt es noch normadenkende Menschen und nicht nur haderfüllte Fanatiker.

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  2. Feindschaft gegen Israel sogar im Sport? Geht nicht!
    Die FIFA hat richtig entschieden.

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  3. Wenigstens bleibt der FIFA-Verband in dieser Frage sportlich und lässt sich nicht politisch vereinnahen. Bravo!

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  4. Wer erst alles FIFA-Bedingungen anerkennt, aber dann aufgrund von Rassismus im nationalen Verband umkippt, muss eben mit den Konsequenzen leben.
    Eine „Ruhepause“ von einem Jahr wäre das Mindeste was dem indonesischen Verband passieren müsste.

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