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Neuer UN-Gesandter für Nahost

Nickolay Mladenov tritt nach mehr als fünf Jahren als UN-Sondergesandter für Nahost ab. Ihm folgt Tor Wennesland nach. Der Norweger hat langjährige Erfahrungen in der Nahost-Diplomatie aufzuweisen.
Der neue UN-Gesandte Wennesland (l.), hier 2019 im Gespräch mit dem palästinensischen Premier Schtaje

NEW YORK (inn) – Der Norweger Tor Wennesland soll neuer Sonderkoordinator der Vereinten Nationen für den Nahost-Friedensprozess werden. Laut Agenturmeldungen wurde seine Ernennung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres vorgeschlagen und am Dienstag von den Mitgliedern des Sicherheitsrats gebilligt.

Der 68-jährige studierte Theologe hat langjährige diplomatische Erfahrungen, die ihn auch in den Nahen Osten führten. 1984 begann er seine Karriere im norwegischen Außenministerium. Zwischen 2007 und 2008 beriet er den ehemaligen britischen Premier Tony Blair in dessen Funktion als Gesandter des Nahost-Quartetts. Anschließend ging er an die norwegische Botschaft in Tel Aviv und wurde Leiter der norwegischen Repräsentanz bei den Palästinensern. Zwischen 2011 und 2015 war er Botschafter in Kairo. Zuletzt arbeitete er als Norwegens Sondergesandter für den Nahost-Friedensprozess.

Mladenov zieht zum nächsten Krisenherd weiter

Wennesland löst den Bulgaren Nickolay Mladenov ab, der das Amt des UN-Sondergesandten seit Anfang 2015 innehatte. Mladenov wird nun UN-Beauftragter für Libyen, wo seit Jahren ein Bürgerkrieg tobt. Der 48-Jährige hatte auf seinem bisherigen Posten stets eine Position der Äquidistanz eingenommen und etwa immer wieder den israelischen Siedlungsbau oder das Vorgehen israelischer Sicherheitskräfte, aber auch Terrorverherrlichung unter Palästinensern kritisiert. 2018 warf ihm ein Fatah-Funktionär vor, amerikanischen Interessen zu dienen.

Der bisherige UN-Sonderkoordinator Mladenov wird künftig für Libyen zuständig sein Foto: UN Photo/Rick Bajornas
Der bisherige UN-Sonderkoordinator Mladenov wird künftig für Libyen zuständig sein

Auch Wennesland dürfte die bekannten Standpunkte der UN vertreten. 2011 bezeichnete er die israelische Siedlungspolitik laut einem damaligen Bericht der norwegischen Zeitung „Fædrelandsvennen“ als „das wahrscheinlich größte Hindernis“ für eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses. Ob Wennesland diese Position auch heute noch vertreten würde, ist unklar.

Von: ser

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