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Blair tritt als Nahostgesandter zurück

LONDON (inn) – Tony Blair beendet nach acht Jahren sein Wirken als Sondergesandter des Nahostquartettes. Erste Berichte über einen geplanten Rücktritt gab es bereits im März.
Tony Blair bemühte sich als Nahostgesandter, Mauern zu überwinden.
Vor acht Jahren wurde er auf Antrag des damaligen US-Präsidenten George W. Bush zum Sondergesandten des Nahostquartetts – nun hat Tony Blair seinen Rücktritt angekündigt. In einem Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon bestätigte er am Mittwoch offiziell, dass er sein Amt niederlegen wolle, wenn er seine ausstehenden Verpflichtungen erfüllt hat. Dies werde im kommenden Monat der Fall sein. Dem Quartett gehören die UNO, die EU, die USA und Russland an. „Herr Blair bleibt der Aufgabe vollkommen verpflichtet, die internationale Gemeinschaft in ihrer Arbeit mit Israel und den Palästinensern zu unterstützen, um Fortschritte in der Zweistaatenlösung herbeizuführen“, heißt es auf der offiziellen Website des früheren britischen Premierministers. „Er wird in den Belangen der Region aktiv bleiben und weiter mit den regionalen Hauptakteuren, den USA und der EU arbeiten.“ Das Nahostquartett ließ infolge der Entscheidung verlauten: „Als Gesandter des Quartettes vor Ort während der letzten acht Jahre hat Herr Blair eine standhafte Verpflichtung für die Sache des israelisch-palästinensischen Friedens demonstriert. Er hat dauerhafte Beiträge für die Bemühung geleistet, das wirtschaftliche Wachstum im Westjordanland und in Gaza zu fördern und das tägliche Leben zu verbessern. Das Quartett dankt Herrn Blair für dessen bemerkenswerten Dienst. Es bekräftigt seine Verpflichtung, Frieden und Wohlstand für Israelis und Palästinenser voranzubringen.“

Netanjahu: Blair half, Brücken zu schlagen

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu würdigte den scheidenden Sondergesandten: „Tony Blair hat in den letzten Jahren viele Anstrengungen investiert, um Stabilität und Frieden in der Region zu fördern“, wird er in einer Mitteilung seines Büros zitiert. „Sein tiefes Verständnis für den Nahen Osten hat geholfen, ein zuverlässiges Beziehungssystem mit den Regierungschefs der Region zu eröffnen.“ Blair „war für die Förderung wichtiger wirtschaftlicher Projekte zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde aktiv“, ergänzte Netanjahu. „Mit seiner Vernunft half er viele Male, Brücken zwischen den Standpunkten der Seiten in der Region zu schlagen, auch in Krisenzeiten.“ Israel schätze das Wirken und die Entschlossenheit des britischen Politikers.

„Financial Times“: Diplomaten kritisierten Ineffizienz

Bereits im März hatte die „Financial Times“ über einen bevorstehenden Rücktritt Blairs berichtet. Dabei berief sie sich auf mehrere ranghohe Diplomaten, von denen sie einen mit den Worten zitierte: „Es ist lange überfällig. Er war ineffizient in seiner Aufgabe. Er hat in diesem Teil der Welt keine Glaubwürdigkeit.“ (eh)

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