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Netanjahu zu Gast bei Freunden

Israels Premierminister Netanjahu und der australische Regierungschef Turnbull haben eine engere Kooperation beider Staaten angekündigt. Einig waren sie sich auch beim Thema Iran.
Gute Stimmung: Benjamin Netanjahu und Malcolm Turnbull beim Besuch einer jüdischen Schule.

SYDNEY (inn) – Der Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu in Australien ist der erste Besuch eines israelischen Regierungschefs auf dem Kontinent. Er sprach dort mit seinem australischen Amtskollegen Malcolm Turnbull über die „starken und freundschaftlichen“ Beziehungen beider Länder.

Schon kurz nach seiner Ankunft am Dienstag lobte Netanjahu einen Zeitungskommentar Turnbulls, in dem dieser die „Einseitigkeit“ der Vereinten Nationen im Nahostkonflikt kritisierte. Es sei „mutig“, dass Australien die „Heuchelei“ der UN anprangere, sagte Netanjahu laut dem australischen TV-Sender ABC.

In einer gemeinsamen Erklärung der Regierungschefs vom Mittwoch heißt es im Bezug auf den Nahostkonflikt: „Beide Staaten haben ihre Unterstützung für direkte Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern ausgedrückt. Australien hat seine Unterstützung für eine Zwei-Staaten-Lösung bekräftigt.“

Die beidenPolitiker waren sich darin einig, dass der Iran sich an die Vorgaben des UN-Sicherheitsrates halten müsse, und dass die Entwicklung iranischer Raketen ein Grund zur Besorgnis sei. Sowohl der Iran, als auch die Hisbollah gefährde die Sicherheit in der Region.

Besuch in jüdischer Schule

Netanjahu und Turnbull erklärten außerdem, ihre beiden Staaten planten, enger auf dem Feld der Cyber-Sicherheit zusammenzuarbeiten. Auch auf dem Feld technologischer Entwicklungen und der Forschung sei eine bilaterale Kooperation förderlich.

Beim gemeinsamen Besuch einer jüdischen Schule sagte Turnbull am Donnerstag: „Wir könnten uns Australien nicht vorstellen ohne die besonderen Dinge, die jüdische Australier dazu beigetragen haben.“ Netanjahu sprach über Juden in der Diaspora und appellierte an die Schüler, stolz auf ihre Herkunft zu sein: „Tut das in Sydney, tut das in Jerusalem, und kommt noch dieses Jahr nach Jerusalem.“ Die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“ kommentierte, Netanjahu habe sich aus Höflichkeit zurückgehalten, bei dem Auftritt zur Alijah aufzurufen.

Turnbull gehört der Liberalen Partei Australiens an und ist seit September 2015 im Amt. Mitglieder der Sozialdemokraten, darunter der ehemalige Premierminister Kevin Rudd, hatten vor Netanjahus Besuch gefordert, Australien müsse „Palästina“ als Staat anerkennen. Netanjahu griff dies in einer Pressekonferenz auf und fragte in Richtung der Politiker, was das für ein Staat sein solle – „Ein Staat, der Israel zerstören will? Ein Staat, auf dessen Boden sich der radikale Islam ausbreitet?“

Rudd reagierte laut ABC, indem er auf Facebook schrieb, er sei ein Unterstützer Israels. Dies bedeute aber nicht, mit jeder Politik Netanjahus einverstanden zu sein. Mit seinem Besuch in Down Under dürfte Israels Premier dennoch vollauf zufrieden sein.

Von: mb

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