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Netanjahu wirbt in Singapur für Zusammenarbeit

Israels Regierungschef Netanjahu sieht Singapur als „Eingangstor nach Asien“. Dies hat er beim ersten offiziellen Besuch eines israelischen Premiers in dem Stadtstaat geäußert.
Diese Orchidee wurde nach Benjamin und Sarah Netanjahu benannt – rechts der Premier von Singapur, Lee Hsien Loong mit seiner Ehefrau Ho Ching



SINGAPUR (inn) – Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat die „außergewöhnlichen Errungenschaften Singapurs“ gelobt. Am Montag nahm er mit Premierminister Lee Hsien Loong an einem feierlichen Abendessen in dem südostasiatischen Stadtstaat teil.

„Dass wir in Wirtschaft, Handel, Technologie, Medizin, in jedem Bereich zusammenarbeiten, das stärkt unsere beiden Länder“, ergänzte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. Er äußerte die Ansicht, dass Israel und Singapur in vielen Ländern in Afrika und im Pazifik gemeinsam Entwicklungshilfe leisten sollten. „Als Eingangstor nach Asien ist Singapur ein perfekter Partner.“ Zu Ehren der Gäste wurde eine Orchideenart nach den Netanjahus benannt.

Der israelische Regierungschef lobte die Kultur der Vielfalt und Toleranz in seinem eigenen Land: „Sie ist das Gegenteil von dem, was wir in vielen Teilen des Nahen Ostens sehen, und leider in anderen Teilen der Welt – kulturelle Intoleranz, kulturelle Tyrannei, kulturelle Gewalt. Ich denke, gerade jetzt am Anfang des 21. Jahrhunderts findet ein großer Kampf in der Welt statt. Wir alle haben Anteil daran, zu gewährleisten, dass Toleranz, Vielfalt und Fortschritt den Sieg davontragen, dass Modernität den Sieg gegen barbarische Mittelalterlichkeit davonträgt.“

Präsident sieht Parallelen zwischen Ländern

Zuvor hatte bereits Präsident Tony Tan Keng Yam die israelische Delegation empfangen. Er sagte, beide Nationen hätten als kleine Länder ohne natürliche Rohstoffe begonnen und Technologien entwickelt, die zum nationalen Wachstum und Wohlstand beitrugen. Netanjahu warf die Möglichkeit einer direkten Flugverbindung als Thema auf. Er lud das Staatsoberhaupt nach Israel ein.

Premierminister Lee indes betonte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem israelischen Amtskollegen, Singapur glaube an eine Zweistaatenlösung. Auch wenn der Weg dahin voller Hindernisse sein werde, sei sie der einzige Weg zum Frieden, sagte er gemäß der israelischen Onlinezeitung „Times of Israel“.

Netanjahu traf sich auch mit Vertretern der jüdischen Gemeinde. Es war der erste offizielle Besuch eines israelischen Regierungschefs in Singapur. Jitzhak Rabin hatte dem Stadtstaat 1993 einen inoffiziellen Besuch abgestattet. Im vergangenen Jahr reiste Lee als erster Regierungschef von Singapur nach Israel. Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin nahm 2015 an der Beisetzung des ersten Premierministers, Lee Kuan Yew, teil. Die diplomatischen Beziehungen bestehen seit 1969. Bereits 1965 hatten israelische Militärberater dem Stadtstaat nach dessen Unabhängigkeitserklärung im Untergrund geholfen.

Ablehnung vor Australienbesuch

Netanjahu indes fliegt am Dienstag weiter nach Australien. Dort haben 60 Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion ihren Widerstand gegen den geplanten Besuch bekundet. In einem offenen Brief kritisieren sie die Politik des israelischen Regierungschefs.

Von: eh

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