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Mörder eines Soldaten nach 40 Jahren aus Gefängnis entlassen

Nach 40 Jahren kommt ein verurteilter Mörder aus israelischer Haft frei. Der arabische Israeli verbüßte wegen Mordes eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Verkürzung verdankt er einem ehemaligen Staatspräsidenten.
Von Israelnetz

TEL AVIV (inn) – Einer der am längsten in Israel inhaftierten Gefangenen ist am frühen Donnerstagmorgen freigelassen worden. Er saß seit 40 Jahren wegen Mordes an einem Soldaten in Haft. Die palästinensische Führung würdigte den israelischen Araber als „Freiheitskämpfer gegen die Besatzung“.

Karim Junis wurde um 4 Uhr Ortszeit aus dem Hadarim-Gefängnis nördlich von Tel Aviv entlassen. Der israelische Sender „Kanal 13“ berichtet, Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir (Otzma Jehudit) habe den Termin vor Tagesanbruch angeordnet. Dadurch habe er Feiern außerhalb des Geländes verhindern wollen.

Die Familie kam zwar am frühen Morgen zu der Justizvollzugsanstalt. Aber Junis wurde in einem Wagen der Gefängnisbehörde weggebracht und an die Polizei übergeben. Diese ließ den 66-Jährigen an der Ra’anana-Kreuzung aussteigen. Dort nahmen ihn seine Angehörigen um 6 Uhr in Empfang, schreibt die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Soldat beim Trampen ermordet

Karim Junis stammt aus der Ortschaft Ara in Nordisrael. Mit seinem Cousin Maher hatte er 1980 dem Unteroffizier Avraham Bromberg eine Mitfahrgelegenheit angeboten. Dieser war auf dem Weg von einem Armeestützpunkt im Golan in seine Heimatstadt Sichron Ja’akov, die wenige Kilometer von Ara entfernt liegt.

Die arabischen Cousins überwältigten den Soldaten, schossen ihm in den Kopf und entwendeten seine Waffe. Dann ließen sie ihn schwerverwundet am Straßenrand liegen. Bromberg wurde gefunden und in ein Krankenhaus gebracht. Dort starb er mehrere Tage später.

Die beiden Mörder wurden wegen Terrors zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Karim trat sie am 6. Januar 1983 an. Im Jahr 2012 setzte der damalige Präsident Schimon Peres das Strafmaß auf 40 Jahre herab. Maher soll in zwei Wochen freikommen.

Schwester des Opfers entsetzt, palästinensischer Premier erfreut

Brombergs Schwester Adah sagte am Dienstag der Verteilzeitung „Israel Hajom“, sie sei fassungslos angesichts der bevorstehenden Freilassung. Ihre Familie habe geglaubt, die Terroristen würden den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbringen. „Es ist undenkbar, dass solche Menschen unter uns herumlaufen, lachen und Spaß haben sollen. Es ist eine Katastrophe. Wir wissen nicht, was wir tun sollen. Es versetzt mich zurück an den Tag, an dem Avi ermordet wurde.“

Der palästinensische Premierminister Mohammed Schtaje (Fatah) gratulierte dem „Fatah-Vertreter“ und „palästinensischen Freiheitskämpfer“ Karim Junis zur Freilassung. Laut der Nachrichtenseite WAFA bekräftigte er, dass letztlich alle palästinensischen Häftlinge in den „Strafanstalten der Besatzung“ freikommen würden. (eh)

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20 Antworten

  1. Warum wurde eigentlich Menachem Begin nie für den Terroranschlag auf das King-David-Hotel verurteilt, beim dem fast 100 Menschen ermordet wurden?

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    1. Sie können gerne der Israelischen Regierung schreiben.
      Die antworten sogar.
      Falls Sie kein Hebräisch können, Englisch bitte.
      Shalom

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    2. Vielleicht, weil nicht die Absicht bestand, Menschen umzubringen? Warum sonst hätte die Irgun sonst die Engländer warnen sollen?

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      1. Interessantens Rechtsverständnis: Wenn ein Terrorist vorher seine Tat ankündigt, sollte er also nicht bestraft werden? Selbst schuld, wenn man die Warnung ignoriert?

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        1. Nein, aber Sie können ihm nicht die 100 Toten zuschreiben. Sie stellen einen materiellen Schaden mit einem klaren Mord gleich. Also, verdrehen Sie die Fakten bitte nicht.

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        2. Hätte man geräumt, hätte es keinen Toten gegeben. Mal drüber nachgedacht.

          Aber wie oft haben die pal. Terroristen ihre Opfer gewarnt? Hat man die Familie Fogl vorher angerufen, bevor man sie in ihren Schlafzimmern abgeschlachtet hat?

          Oder hat man an Bushaltestellen Zettel angebracht, dass in zwei Stunden ein Selbstmordattentäter sich in die Luft sprengt? Wäre nett, wenn Sie hierfür Belege hätten.

          Begin wollte keine Toten. Arafat, der die zweite Intifada anzettelte – was seine Frau im arabischen Fernsehen zur besten Sendezeit mehrfach bestätigte – leider schon. Je mehr tote Juden um so besser. Es gibt Zeitgenossen, die dies bis heute noch wundervoll finden und die zielgenaue Bombardierung von Tel Aviv fordern.

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          1. „Hätte man geräumt, hätte es keinen Toten gegeben“

            Warum räumen die Israelis dann eigentlich nicht die besetzten Gebiete? Damit wäre der Konflikt doch beendet.

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          2. @ Dieter.
            Es geht nicht um die umstrittenen Gebiet. Da gesamte Mandatsgebiet muss judenrein sein, so steht es in der PLO-Carta und der Hamas-Carta.

            Und solange der letzte Jude nicht verschwunden ist, ist dieser Konflikt nicht zu Ende.
            Ach ne, stimmt ja nicht. Die Hamas hat vor ein paar Wochen mitgeteilt, man könne nach der Übernahme von Israel für das palästinensische Staatswesen „nützliche Juden“ wie Ärzte oder Krankenschwestern im Land belassen. Aber natürlich nur vorübergehend.

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    3. 3x wurden die Briten (vergeblich) aufgefordert, das Hotel zu räumen.

      Wenn Sie einleitend darauf hinweisen, wird die Regierung Ihre Anfrage
      bestimmt besonders wohlwollend bearbeiten, lieber Dieter.

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      1. „3x wurden die Briten (vergeblich) aufgefordert, das Hotel zu räumen.“

        Würden Sie Ihr Haus räumen, wenn ich Sie dazu auffordern würde?

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        1. Richtig, wenn man in einem öffentlichen Gebäude wegen Feuerarlarm aufruft, das Büro zu verlassen, bleiben alle natürlich sitzen.

          Und im Ahrtal sind auch alle in den Häusern geblieben als die Flut kam.

          Meine Zeit, warum denken manche Zeitgenossen nicht nach, bevor sie schreiben.

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          1. @ Dieter: egal ob Feuerarlarm oder Bombenalarm: wer sitzen bleibt bringt sich in Gefahr das Leben zu verlieren. Was ist an dieser Aussage nicht zu verstehen?

            Und haben Sie jetzt ein Bild von der Warnung an Bushaltestellen, dass hier in Kürze ein Selbstmordattentat stattfindet und man sich in Sicherheit bringen soll. Oder ist den Palästinensern das jüdische Leben egal?

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        2. Wenn Sie mich im Namen einer als eher militant bekannten Untergrundbewegung dazu auffordern, Dieter.

          Dann würde ich die Meinen und mich umgehend in Sicherheit bringen.

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    4. Was hat dies mit der vorzeitige und ungerechten Freilassung einer Terroristen zu tun?

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  2. Wundervoll. In den letzten Jahrzehnten bekam er von der PA ein Häftlingsgehalt. Und nun einen Job bei der PA. Und die Anbetung im Volk.

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  3. „Job“? Wohl eher von uns mitfinanziertes „Versorgungsgehalt“ und dann wird bestimmt noch irgendwas wichtiges nach ihm benannt.
    Viele solcher Gehaltsempfänger wurden noch nie an ihrem vorgeblichen „Arbeitsplatz“ gesehen

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    1. Richtig, malo, gesehen wurden die nie bei der Arbeit. Aber das stört die PA ja nicht. Macht der PA aber nichts, schließlich zahlt ja die Weltgemeinschaft das „Gehalt“.

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  4. An Dieter Dein Satz zur Erinnerung: Warum räumen die Israelis dann eigentlich nicht die besetzten Gebiete? Damit wäre der Konflikt doch beendet. Zuerst die menschlichen Gedanken. Entweder Träumen Sie oder Sie haben keine Ahnung von diesem Konflikt. Ich sage Ihnen eines, eher würde in kurzer Zeit ein Krieg ausbrechen. Land für Frieden, das hat nun wirklich noch nie funktioniert.
    Dann gibt es zu Israel, das ist eine Ausnahme auch klare göttliche Gedanken. ER führte wie die Bibel mehrfach bestätigt sein Volk aus allen Völkern zurück in sein Land. Und wenn es heisst, dass die Völker um Jerusalem kämpfen werden, dann ist auch klar, dass Jerusalem in jüdischer Hand sein wird, denn sonst müsste man ja nicht um diese Stadt kämpfen. Die Bibel ist schon alt, aber auch gewaltig in seinen prophetischen Worten, die sich heute 2000 bis 3000 Jahre später, vor unseren Augen erfüllen.

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