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Menschenrechtlerin macht sich ein Bild von Hamas-Gräueltaten

Bei einem Besuch in Israel informiert sich die Menschenrechtlerin Krasniqi Goodman über Hamas-Gräueltaten an Frauen. Die Kosovarin ist selbst Überlebende sexueller Gewalt.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Die Menschenrechtsaktivistin Vasfije Krasniqi Goodman hat Israel einen viertägigen Besuch abgestattet. Die Kosovo-Albanerin setzt sich für Überlebende sexueller Gewalt ein. In Israel machte sie sich ein Bild von Angriffen auf Frauen beim Terrormassaker der Hamas am 7. Oktober.

Krasniqi kam auf Einladung der Organisation „Schurat HaDin“, die unter anderem gegen Terror und Antisemitismus kämpft. Deren Vorsitzende Nitzana Darschan-Leitner sagte laut der „Jerusalem Post“: „Vasfijes Besuch in Israel ist eine mutige Tat von einer mutigen Frau.“ Die Kosovarin wurde mit 16 Jahren selbst Opfer sexueller Gewalt.

Darschan-Leitner kritisierte die internationale Gemeinschaft: Diese habe Monate gebraucht, um auch nur anzufangen, sich der „schrecklichen Wahrheit der Ereignisse vom 7. Oktober“ zu stellen. Und immer noch gebe es keine entschiedene Aktion von Regierungen, den Vereinten Nationen, Frauenrechtsgruppen oder dem Internationalen Roten Kreuz gegen die Hamas, die weiterhin Geiseln festhalte. Dass diese in der Gefangenschaft teilweise sexuelle Angriffe erlitten, sei mittlerweile bekannt.

Krasniqi besuchte in Jerusalem die Knesset. Dort traf sie die Vorsitzende des Ausschusses für Frauenrechte, Pnina Tamano-Schata (Staatslager), und weitere Abgeordnete. Konkrete Eindrücke erhielt sie bei einer Fahrt in Kibbutzim nahe der Grenze zum Gazastreifen und an die Stätte des Nova-Festivals. Sie hatte auch eine Begegnung mit der Schwester einer Geisel.

Entsetzt über Apathie der internationalen Organisationen

Die Delegation aus dem Kosovo sagte, die Gewalt der Hamas gegen Frauen sei etwas, das die Welt bis dahin nicht gesehen habe. Sie dürfe weder ignoriert noch vergessen werden. Der Besuch endete am Donnerstag.

Vor ihrer Reise hatte Krasniqi es als „völlig unfair“ bezeichnet, „dass die internationale Gemeinschaft den israelischen Frauen und Männern, die Opfer von so furchtbaren Verbrechen wurden, so lange den Rücken gekehrt hat“. Sie sei entsetzt gewesen über „diese Apathie, die Ignoranz und die mangelnde Sensibilität gegenüber diesen Verbrechen“.

Wer solche Taten begehe, sei ein Kriegsverbrecher und müsse vor Gericht gestellt werden, ergänzte die Aktivistin. Keine Organisation, die sexuelle Gewalt verübt oder sie zulässt, sollte nach ihrer Ansicht legitimiert sein oder Macht über eine Bevölkerung ausüben können. „Menschen, die zu solchen Gräueltaten fähig sind, bilden ein Risiko für ihre eigenen Mitbürger ebenso wie für andere.“

Von zwei Serben im Krieg vergewaltigt

Krasniqi selbst erlebte am 14. April 1999 den schwärzesten Tag ihres Lebens. Damals war Krieg im Kosovo. Ein serbischer Polizist nahm sie mit – angeblich, um von ihr im Revier eine Aussage über ihren Vater und den ältesten Bruder aufzunehmen, die nach Deutschland geflohen waren.

Doch er fuhr mit der damals 16-Jährigen zu einem verlassenen Haus und vergewaltigte sie mit vorgehaltener Waffe. Kurz darauf verging sich ein zweiter Serbe an ihr. Der Polizist brachte sie dann in ihr Dorf zurück.

Nach dem Krieg zog sie mit ihrem damaligen Ehemann in die USA. Im Kosovo werden Überlebende sexueller Gewalt meist stigmatisiert. Deshalb schwieg sie wie alle anderen Frauen. Doch nach 19 Jahren machte sie ihr traumatisches Erlebnis öffentlich – als erstes Opfer aus dem Kosovokrieg. Die beiden Vergewaltiger wurden 2014 vor dem Kriegstribunal angeklagt, aber freigesprochen.

Dass Krasniqi ihr Schweigen brach, stieß in ihrer Heimat vor allem auf positive Reaktionen. Lob erhielt sie auch von Staatspräsidentin Vjosa Osmani. Diese erklärte 2021 den 14. April zum „Tag der Überlebenden sexueller Gewalt“. (eh)

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9 Antworten

  1. ‚Die Frauenrechtlerin Vasfije Krasniqi Goodman aus dem Kosovo informierte sich vor Ort über die Gewalttaten der Terrorgruppe Hamas‘. Eine Tolle Frau.

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  2. „Vasfijes Besuch in Israel ist eine mutige Tat von einer mutigen Frau.“

    Warum ist das mutig? Ist es in Israel wirklich so gefährlich, das man viel Mut braucht, um es zu besuchen?

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    1. @Uschi
      Nein, in Israel gab es bis heute noch nie Kriege, Hisbollah und Hamas sind Phantome, die gib es nicht wirklich…

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    2. Angesichts der gewalttätigen Demonstrationen für die Hamas ist es sehr wohl mutig, diese Gräueltaten öffentlich zu benennen. Ihre Wahrnehmung ist seltsam verschoben. Kein Wunder, wenn Ihre bisherigen antisemitischen Kommentare berücksichtigt werden. Das Massaker der Hamas blenden Sie vollkommen aus. Welche Ignoranz.

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  3. Endlich kommt mehr und mehr ans Licht, wie Israel mit zweierlei Maß gemessen wird, wie die Täter-Opfer-Umkehr Anwendung findet, leider ….. Danke für Eure Berichte!

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  4. Zitat: „Keine Organisation, die sexuelle Gewalt verübt oder sie zulässt, sollte nach ihrer Ansicht legitimiert sein oder Macht über eine Bevölkerung ausüben können. „Menschen, die zu solchen Gräueltaten fähig sind, bilden ein Risiko für ihre eigenen Mitbürger ebenso wie für andere.“ Zitat Ende
    Frau Goodman hat als Betroffen die richtigen Worte gefunden.
    Ihr Statement müsste in allen Tageszeitungen auf dem Cover und zur Hauptsendezeit in den Medien in Deutschland gebracht werden, damit auch noch dem letzten Fan der „Zwei-Staaten-Lösung“ klar wird, mit welcher Verbrecher-Dimension hamas, pij, hezbollah und Konsorten behaftet sind.
    Solange diese Terror-Kreaturen nicht, entweder zur Kapitulation gezwungen oder besiegt sind, darf kein zweites Mal Territorium an diese Verbrecher verschenkt werden.
    Gaza war die selbstlose Handreichung der Israelis „land-for-peace“ und die Gaza-Bevölkerung hat aus dem Land ein scharia-shithole gemacht, Terror-hamas an die Macht gewählt und deren Waffenhorten, Abschussrampen aus Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern, Moscheen etc., Tunnelbauten und sonstige Kriegstreibereien g-e-d-u-l-d-e-t
    „Zwei-Staaten-Lösung“ bedeutet ein weiterer Aufguss dieses Verbrechertreibens, denn weder Ägypten noch Jordanien will Gaza-Flüchtlinge aufnehmen, weil sonst Terror ins eigene Land geholt würde.

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    1. Liebe Gisele, danke für Ihr Kommentar, dem ich nur beipflichten kann. Solange die Hamas Terroristen in Gaza die Macht inne haben, wird es kein friedliches Miteinander in einer Zwei Staaten Lösung geben. Und erschreckend finde ich, wie selbst UNRWA schon von der Hamas unterwandert ist.

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