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Mehrheit bevorzugt „Zwei-Staaten-Lösung“ vor regionalem Krieg

Eine neue Umfrage zeigt: Über 60 Prozent der israelischen Juden und der Palästinenser bevorzugen die „Zwei-Staaten-Lösung“, sofern die Alternative ein regionaler Krieg sei.
Von Israelnetz

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Die „Zwei-Staaten-Lösung“ trifft bei israelischen Juden seit dem 7. Oktober auf immer weniger Unterstützung, während immer mehr Palästinenser sie befürworten. Auf beiden Seiten sind Unterstützer allerdings immer noch eine Minderheit.

Sofern die Alternative ein regionaler Krieg wäre, würden jedoch über 60 Prozent auf beiden Seiten regionalen Frieden auf Grundlage einer „Zwei-Staaten-Lösung“ bevorzugen. Dies ergab eine Umfrage, die das Palästinensische Zentrum für Politik- und Meinungsforschung in Ramallah und das Internationale Programm für Konfliktlösung und Mediation in Tel Aviv im Juli durchführte. Sie hat die Bezeichnung „Der palästinensisch-israelische Puls“.

Auffällig ist vor allem eines: Ansichten von israelischen Juden und von Palästinensern über den aktuellen Krieg spiegeln sich stark. Beide Parteien sollten im Zuge der Umfrage eine von vier Optionen auswählen, um die Absichten der jeweils anderen Partei zu beschreiben. 66 Prozent der jüdischen Israelis und 61 Prozent der Palästinenser betrachten die andere Seite als jemanden, der einen Völkermord begehen wolle. Jeweils 27 Prozent der Juden in Israel und der Palästinenser glauben, dass das Ziel der jeweils anderen Partei darin bestehe, Land zu erobern und den anderen zu vertreiben.

Dass die andere Partei ausschließlich Land erobern wolle, ohne jedoch Menschen zu vertreiben, glauben 4 Prozent der jüdischen  Israelis und 8 Prozent der Palästinenser. 3 Prozent der Juden und 2 Prozent der Palästinenser nehmen an, dass die jeweils andere Seite sich verteidige, um wieder Sicherheit zu erlangen.

Beide Stimmen etwa gleich laut

84 Prozent der israelischen Juden und 83 Prozent der Palästinenser stimmen der Aussage zu, dass sich niemals zuvor andere von Verfolgung und Ungerechtigkeit betroffene Menschen in einer schlimmeren Opferrolle befunden hätten, als sie selbst in der aktuellen Situation.

Israelis, darunter Araber und Juden, sowie Palästinenser glauben, dass es der jeweils anderen Seite an Menschlichkeit mangele. Israelis gaben den Palästinensern für das Maß an Menschlichkeit im Durchschnitt 14 von 100 Punkten; Palästinenser gaben den Israelis 6 Punkte.

Mehrheit für regionalen Frieden anstatt regionalen Krieg

Der Umfrage nach meint die Mehrheit der Israelis und der Palästinenser, dass sich der aktuelle Krieg ausweiten werde. Um dies zu vermeiden, würde die Mehrheit beider Seiten die „Zwei-Staaten-Lösung“ in Kauf nehmen.

62 Prozent der Juden und 41 Prozent der Araber in Israel sowie 53 Prozent der Palästinenser glauben, dass sich der Gazakrieg zu einem regionalen Krieg ausweiten werde. Im Gegensatz dazu nehmen 23 Prozent der Juden und 52 Prozent der Araber sowie 41 Prozent der Palästinenser an, dass der Krieg tatsächlich einen Durchbruch für den Frieden bedeuten könnte.

Bei der Wahl zwischen regionalem Frieden auf Grundlage einer „Zwei-Staaten-Lösung“ und regionalem Krieg würde sich der Großteil auf jeweils beiden Seiten für einen regionalen Frieden entscheiden. 38 Prozent der Israelis und 29 Prozent der Palästinenser bevorzugen allerdings den regionalen Krieg.

Neue Zahlen zur „Zwei-Staaten-Lösung“

Auch unabhängig von der Wahl zwischen regionalem Frieden und Krieg ergab die Umfrage neue Ergebnisse zur israelischen und palästinensischen Sicht auf die „Zwei-Staaten-Lösung“: 21 Prozent der israelischen Juden befürworten sie. Dies stellt einen Rückgang um 13 Prozent im Vergleich zu 2022 und den niedrigsten Wert seit Beginn der Erhebung vergleichbarer Umfragen dar. Auf palästinensischer Seite sind es 40 Prozent – ein Anstieg um 7 Prozent im Vergleich zu 2022.

42 Prozent der israelischen Juden und 33 Prozent der Palästinenser fordern einen einzigen jüdischen beziehungsweise palästinensischen Staat mit eingeschränkten Rechten für die jeweils andere Partei. Einen einzigen demokratischen Staat mit gleichen Rechten für beide Gruppen wünschen sich 14 Prozent der Juden und 25 Prozent der Palästinenser. Teilnehmer der Umfrage waren 1.270 Palästinenser sowie 900 Israelis, darunter 700 Juden und 200 Araber. Die Zahlen repräsentieren die verschiedenen Gruppen in der israelischen Bevölkerung. (vbr)

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20 Antworten

  1. Ich denke, nach 1 Jahr Krieg, scheinen beide Parteien, Israelis wie Palästinenser, kriegsmüde, kriegsgebeutelt und des Kriegs überdrüssig. Was ist es auch für ein Leben? Israelis müssen jeden Tag durch Raketen und dem eigenen Tod sowie der Söhne und Töchter als Soldaten rechnen. Israelis sowie Palästinenser sind auf der Flucht. Wie lange hält ein Mensch das aus? Aber solange die Geiseln nicht freikommen und die Feinde nicht aufhören, Israel vernichten zu wollen, gibt es keinen Frieden und erst Recht keine Zwei-Staaten-Lösung.

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    1. An dieser Umfrage, die in Ramallah durchgeführt wurde, habe ich große Zweifel, was das Ergebnis angeht.
      Bisher war in allen Umfragen klar, dass die Israelis spätestens seit dem 7. Okt. 2023 keine Zwei-Staaten-Lösung mehr wollen, was mehr als nach vollziehbar ist.
      Während die Araber seit 100 Jahren (so. Balfour 1917) nie eine Zwei-Staaten-Lösung wollten. Seit dem 7. Okt. 2023 wollen sie plötzlich doch eine.
      Aber, es wird allen klar sein können, dass dies für die Araber nur vorübergehend gedacht ist, um das komplette Land einzunehmen, und die Juden zu vertreiben bzw. einen 7. Okt. zu wiederholen… an eine wirkliche Zwei -Staaten-Lösung kann spätestens seit dem 7. Okt. Niemand ernsthaft glauben, die jüdischen Israels sicherlich nicht, dass wäre mehr als illusorisch.
      Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Ramallah-Umfrage auf realen Daten basiert. Für jüdische Israelis kommt dies einem Selbstmord, einem anhaltenden Dauer-Terror gleich..

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  2. Über 60 Prozent der israelischen Juden und der Palästinenser bevorzugen die „Zwei-Staaten-Lösung“. Warum? Weil sie nicht wissen, was das bedeutet.

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      1. @Friedhelm Schneider
        Wird getan. Israel braucht uns, meine Ehefrau, die beste von allen, und mich selbst. Die Toscana kann warten.

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        1. Während andere hier aus sicherer Entfernung nur markige Sprüche klopfen, fliegen Sie und Ihre Ehefrau, die beste von allen, nach Israel.
          Respekt!!

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  3. Umfragen sind nicht immer das Beste. Wir brauchen dei WAHRHEIT. Ich sorge mich um die Sicherheit der Israelis und der Samariter, diese werden nämlich auch nicht gefragt bei einer Zwei-Staaten-Lösung.
    Jerusalem darf nicht geteilt werden, der Terror darf nicht gewinnen !
    Allen einen friedlichen Schabbat !

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  4. Israel und seine Bewohner müssen das selbst entscheiden. Ich persönlich halte die zwei Staaten Lösung schon seit langem für unrealistisch.

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  5. Nichts da, die Araber (Palästinenser) hatten ihre Chance mit Gaza. Meint noch irgendjemand das die Araber Frieden mit Israel wollen? Die Geschichte sagt mir, sie wollen Terror. Im Jahr 1948 hat man ihnen einen zweiten Staat innerhalb Israels angeboten, sie sagten NEIN. Entweder alles oder wir werden um das Land kämpfen. Es ist doch heute nicht anders.
    Ein gesegneten Schabbat.

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  6. Ganz gleich, was auch Völker denken. Hier ist ein Lernen aus der Geschichte und schärfstes Beachten der religiösen Motive des Konflikts notwendig. Einer Bevölkerung, die den größeren gastgebenden Teil der beheimateten Bevölkerung vernichten will, darf niemals staatlich Macht zur Durchsetzung dieses unwürdigen Zieles gegeben werden. Die Idee der Zweistaaten-Lösung ist deshalb zutiefst antiisraelisch und antijüdisch, auch wenn das auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist.

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  7. Islamanhänger werden keine Ruhe geben. Ich vergesse nicht, dass jeder Moslem gegenüber einem Nichtmoslem alles erzählen kann – Wahrheit oder Lüge – wichtig ist ausschliesslich, dass es dem Islam nützt! Die Aufforderung Unwahrheiten zu behaupten figurieren im Koran! Lügen gibt es nur zwischen Moslems aber nie zwischen Moslems und Nichtmoslems. Da ist es normal!

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  8. Die arabischen Faschisten und ihre Unterstützer werden ihre 2-Staatenlösung nie durchsetzen wollen. Sie wollen alles. Daher ist dieser 2-Staaten-Ansatz bereits tot und wird nicht funktionieren.

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  9. Israel ist ein multi-ethnischer Rechtsstaat mit freiheitlicher Demokratie.
    Ein Vorbild für islamische Besatzer und islamisch kolonialisierte Staaten.

    In islamischen Staaten wird dagegen Mono-Kultur erzwungen. Inklusive sharia-Versklavung von Mädchen und Frauen. In diktatorischen sharia-Staaten werden (von Iran bis Gaza) Minderheiten, Kritiker, Andersdenkende, Homosexuelle, „ungehorsame“ Frauen und Mädchen unterdrückt, verfolgt und ermordet.

    Mir bleibt schleierhaft, wie angesichts dieser Tatsachen und Realität irgend jemand für „Zwei-Staaten“ sein kann.
    Die Welt hat wahrhaftig schon mehr als genug sharia-Unterdrückerstaaten!
    Bitte keinen weiteren!

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