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Kulturveranstaltungen mit Hindernissen

Pro-palästinensische Mitarbeiter sorgen in den USA für Konzertabsagen. In Barcelona muss ein Filmfestival an einen geheimen Ort ausweichen.
Von Israelnetz
Zwei abgesagte Konzerte: Der Musiker Matisyahu wirft der pro-Palästina-Bewegung in den USA Scheinheiligkeit vor

TUCSON / BARCELONA (inn) – Der Gazakrieg führt schon länger auch bei Kulturveranstaltungen zu Spannungen. Neben der Forderung eines Israel-Boykotts beim ESC sind in dieser Woche weitere Fälle in den USA und in Spanien hinzugekommen: In den amerikanischen Städten Santa Fe und Tucson sagten Veranstalter Konzerte des amerikanisch-jüdischen Künstler Matisyahu ab. Auf der Plattform X schrieb dieser am Donnerstag, Angestellte hätten sich geweigert, zur Arbeit zu kommen.

Die Veranstalter haben laut Matisyahu „Sicherheitsbedenken“ als Grund für die Absage genannt. Dies sei aber nicht richtig, erklärte Matisyahu: Er habe Ersatz für die fehlenden Mitarbeiter angeboten, dies sei jedoch auf Ablehnung gestoßen. „Sie tun das, weil sie entweder antisemitisch sind oder weil sie ihre Empathie mit dem palästinensischen Volk verwechseln mit Hass auf jemanden wie mich, der Empathie mit Israelis und Palästinensern hat.“

Vorwurf der Scheinheiligkeit

Der 44-Jährige äußerte aus diesem Anlass auch grundsätzliche Kritik an der „Pro-Palästina-Bewegung“: Es nütze dem Frieden nicht, Poster von Entführten abzureißen oder zum Völkermord an Juden aufzurufen. Matisyahu meinte, dies sei scheinheilig: Es seien Amerikaner, die wirklich auf kolonisiertem Land lebten und tatsächlich Völkermorde an den Ureinwohnern verübt hätten. Wer nun gegen Juden oder Israel hetze, wolle diese Geschichte verdunkeln, mutmaßte Matisyahu.

Im Jahr 2015 musste sich der Künstler mit Boykottversuchen der BDS-Bewegung auseinandersetzen. Diese warf ihm vor, „zionistisch“ zu sein und den „Apartheidstaat“ Israel zu unterstützen. Sie forderte von ihm, eine Resolution zu unterzeichnen, die sich einseitig mit einem Palästinenserstaat solidarisiert. Als er dem nicht nachkam, lud ihn das Reggae-Festival Rototom Sunsplash in Ostspanien zunächst aus. Nach massiver Kritik an der Entscheidung durfte er doch auftreten.

Geheimer Ort für Filmfestival

Zu Hindernissen kam es auch beim israelischen Filmfestival „Seret International“ in Barcelona. Dieses läuft derzeit wegen Bedrohungen an einer geheim gehaltenen Örtlichkeit ab. Die Organisatoren teilten mit, dass sie in letzter Minute einen neuen Veranstaltungsort suchen mussten. Nur den Inhabern von Tickets ist der neue Ort bekannt.

Die Bedrohungen seien von „anti-israelischen Organisationen“ gekommen, schrieben die Organisatoren am Mittwoch auf der Plattform Instagram. Diese „können nicht die Tatsache akzeptieren, dass künstlerische Freiheit wichtiger ist als Politik. Wir wollen betonen, dass niemand die Meinungsfreiheit, Kunst und Kino zum Schweigen bringen kann und sollte“.

Das Filmfestival läuft von Donnerstag bis Sonntag. Es kommt Ende März in die Niederlande, Mitte Mai nach Großbritannien und im September nach Deutschland. Außerdem sind Filmvorführungen in Chile und Argentinien geplant.

Die Veranstaltung wurde 2012 in Großbritannien ins Leben gerufen. Ab 2015 wurde sie durch die Ausweitung in die genannten anderen Länder „international“. (df)

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15 Antworten

  1. Erschreckend wie propalästinensische Aktivisten zunehmend israelische Künstler bedrohen und an deutschen Unis jüdische Studenten. Da läuft was gewaltig schief in unseren westlichen Demokratien. Sind die Linken die neuen Rechten, die zusammen mit muslimischen Migranten nun gemeinsam ihre Verachtung und Hetze gegen Israel und Juden ausüben dürfen? Was kommt als Nächstes?

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  2. „Es seien Amerikaner, die wirklich auf kolonisiertem Land lebten und tatsächlich Völkermorde an den Ureinwohnern verübt hätten.“

    Ganz schön antiamerikanisch diese Ansicht. Das werden die Amerikaner selbst wohl auch nicht so sehen. Keine Kolonialmacht gibt zu, selbst eine zu sein. Man verweist lieber auf andere, die ja „noch schlimmer“ waren als man selbst.

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    1. Netter Kommentar, Doris. Aber sagen Sie mal:
      wann wurde der eigenständige Staat Palästina auf dem Gebiet gegründet, das die Römer Palästina nannten?
      welche Grenzen hatte er denn?
      wer war Regierungschef?
      welche Währung gab es?

      Und wenn Sie schon dabei sind, es würde mich ja noch interessieren, warum Jordanien zwischen 1949 und 1967 das WJL besetzt und annektiert hatte, anstatt auf dem Gebiet einen Staat Palästina zu gründen, was ohne Not möglich gewesen wäre?

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        1. Sie haben es durchschaut. Ich stehe in direkter telepathischer Verbindung zu Putin.

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          1. Nur telepathisch mit Putin?
            Auch mit den Mullahs? Na ja, vermute eher auch BDS Anhänger.

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          2. Aber Antworten auf meine Fragen haben Sie keine? Oder haben Sie bei Putin, Ergogan, Rantisi oder Abbas angefragt und warten noch auf die Antworten? Ironie off.

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  3. @ Doris Es waren aber auch die Siedler aus Europa, die den indianischen Ureinwohnern in Amerika das Land raubten, sie ermordeten und ihre Büffelherden abgeschlachtet haben. So wie die Spanier und Portugiesen in Südamerika die Ureinwohner Mayas, Azteken und Inkas umbrachten und ihre Goldschätze raubten. Sie alle haben Schuld auf sich geladen und grausame Greueltaten verübt.

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    1. “ Es waren aber auch die Siedler aus Europa, die den indianischen Ureinwohnern in Amerika das Land raubten…“

      Tja, und die Einwanderer nach Israel waren ja eigentlich auch größtenteils Europärer. Dann haben wir wohl endlich den großen Sündenbock dingfest gemacht: die Europäer.

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  4. Es erfasst mich großer Bitterkeit, dass diese Welt immer mehr zu einer anti-israelischen Welt verkommt, auch kulturelle Veranstaltungen sind betroffen. Gibt es wirklich so wenig engagierte Politiker/innen in der freien Welt, die dagegen Strom laufen ? Ich meine, es müssten gerade die eingepfropften Zweige sein, die es wohl in West-Berlin mehr gab als heute unter den weltweiten Poltiker/innen. N.Haley ist noch eine Hoffnung auf die Wende. USA u. UK allgemein, aber es wird ansonsten immer schlimmer, in GER sowieso, Baerbock lässt grüßen…

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    1. @ Martin Sechtling Ich mag es auch kaum noch lesen: diesen zunehmenden Hass auf Israel und Juden. Weltweit nehmen die Autokratien zu, und die Demokratien sind in sich gespalten. Unsere mulitkulturelle Offenheit wird schamlos ausgenutzt von jenen, die mit unseren Werten gar nichts am Hut haben. Das wird auf Dauer nicht gut gehen und nur radikalen Bewegungen Vorschub leisten.
      Israel braucht unsere Unterstützung, denn sonst wird die letzte Demokratie im Nahen Osten auch noch fallen.

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  5. F: Hallo Antichrist, wie läuft’s denn so?
    A: Könnte nicht besser sein, bin bald am Ziel.

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  6. In Israel wurden in enem Terrorakt 1300 Menschen abgeschlachtet und ca. 240 Menschen als Geiseln verschleppt und seitdem täglich gefoltert, vergewaltigt, ausgehungert. Die Folge davon ist, dass Israel noch mehr wie bisher boykotiert und verurteilt wird. Was für eine verrückte Welt ist das?

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    1. Roland, wir hatten heute zu Shabbat Besuch.
      Sie wollten die Marc Chagall Fenster sehen. Am Faschingsbrunnen standen ca. 20 mit Pal Fahnen und schrien in Mikrofone gegen IL.
      Frauen trugen über die Schulter Hamas Tücher, verschleierte Frauen mit Kindern. Diese Kleinen, die in Freiheit in der BRD leben, werden mit importiertem Judenhass hier erzogen. Das wird nichts mit Integration. Und ja, eine weltweite, unverantwortliche Schande, wie Hamas Terror, bestialische Abschlachtung am 7.10., verherrlicht wird. Shalom

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