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Jerusalemer Bürgermeister Lion deutlich im Amt bestätigt

Die Bürgermeister von Jerusalem und Tel Aviv können sich gegen die anderen Kandidaten behaupten. Eine Stichwahl gibt es unter anderem in Haifa und Holon.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Der Jerusalemer Bürgermeister Mosche Lion bleibt im Amt – und das mit deutlichem Vorsprung vor anderen Kandidaten. Bei den Kommunalwahlen am Dienstag erhielt er gemäß dem vorläufigen Endergebnis 81,5 Prozent der Stimmen. Jossi Havilio von der Jerusalemer Union kam auf 18,5 Prozent.

Allerdings erzielte Lions Liste „Jeruschalajim Achat“ (Ein Jerusalem) nur 2 Sitze im Stadtparlament. Die Jerusalemer Union kann 4 Mandate für sich verbuchen. Am erfolgreichsten waren ultra-orthodoxe Parteien, sie gewannen insgesamt 15 Sitze: „Degel HaTora“ und Schass je 6 sowie „Agudat Jisrael“ 3.

Lion sagte nach der Wiederwahl, seine Freude sei angesichts des Krieges gedämpft: „Ich gebe zu, dass es für mich schwierig ist, und in diesen Augenblicken denke ich zuerst an alle Geiseln, für deren möglichst baldige Rückkehr in den Staat Israel wir beten“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“. „Ich denke an die israelischen Soldaten und Sicherheitskräfte, die für uns kämpfen.“

Tel Aviv: Sechste Amtszeit für Huldai

Auch in Tel Aviv gewann der Amtsinhaber, aber deutlich knapper: Ron Huldai (Die Israelis) bekam 51 Prozent der Stimmen, die frühere Wirtschaftsministerin Orna Barbivai (Jesch Atid) 37 Prozent. Obwohl die Stimmen der Soldaten und Reservisten noch nicht ausgezählt sind, gratulierte Barbivai zum Wahlsieg. Für Huldai, der seit 1998 Bürgermeister der Küstenmetropole ist, wird es die sechste Amtszeit.

Die Bürgermeisterin von Netanja, Miriam Feierberg (Likud), hat es ebenfalls knapp geschafft. Mit 43,4 Prozent verteidigte sie ihr Amt gegen Avi Slama (Neuer Weg für Netanja), der 40,1 Prozent Zustimmung erhielt.

Dienstältester Bürgermeister abgewählt

In Israel benötigt ein Kandidat mindestens 40 Prozent der Wählerstimmen, um Bürgermeister werden zu können. In Haifa ist eine Stichwahl nötig: Der 2018 abgewählte frühere Bürgermeister Jona Jahav von der Arbeitspartei (Avoda) erhielt am Dienstag 36 Prozent, David Ezioni (Unser Heim) 21,9 Prozent. Amtsinhaberin Einat Kalisch-Rotem (Leben in Haifa / Avoda) hingegen erlitt mit 4,5 Prozent eine Wahlschlappe.

Der dienstälteste israelische Bürgermeister muss nach 30 Jahren den Hut nehmen: In Holon stimmten nur noch 18 Prozent für Moti Sasson (Avoda), der nach eigener Aussage über die Abwahl überrascht war. Sein Nachfolger wird Schai Kenan (Likud) mit 43 Prozent. Auch Moran Israel (unabhängig) lag mit 27 Prozent noch vor dem Veteranen Sasson.

Eine Stichwahl gibt es auch in Beit Schemesch und Rechovot. Die Bewohner der Siedlungen Efrat und Ariel müssen ebenfalls ein zweites Mal antreten.

Nur ein Kandidat in Be’er Scheva

Einen hohen Stimmenanteil erhielt Ruvik Danilovitsch (Neuer Weg) in Be’er Scheva. Für den Bürgermeister stimmten 96,6 Prozent der Wähler. Allerdings war er der einzige Kandidat.

In Zefat (Safed) besiegte der ultra-orthodoxe Kandidat Jossi Kakon (Schass) mit 52 Prozent Amtsinhaber Schuki Ohana (Likud), der auf 43 Prozent kam. Die Wahlen in Tiberias gewann Josef Nevea (Schass) mit 51,8 Prozent vor Aviv Jitzchak (unabhängig) mit 24 Prozent. Der bisherige Bürgermeister Ron Kobi (Rak) erhielt nur 22,9 Prozent.

Im ultra-orthodoxen Bnei Brak bei Tel Aviv kann der aschkenasische Kandidat Hanoch Seibert (Agudat Jisrael) mit 59 Prozent der Stimmen den Sieg für sich beanspruchen. Der sephardische Gesundheitsminister Uriel Busso (Schass) erhielt 36,6 Prozent.

Ursprünglicher Termin Ende Oktober

Die Kommunalwahlen waren ursprünglich für den 31. Oktober angesetzt. Wegen des Terrormassakers der Hamas und des dadurch ausgelösten Krieges wurden sie verschoben. In den evakuierten Kommunen an der Grenze zum Gazastreifen und zum Libanon wurde auch am Dienstag nicht abgestimmt. Dies ist nun für November geplant.

Die Wahlbeteiligung lag bei 49,5 Prozent. Im Jahr 2018 hatte sie 59,5 Prozent betragen.

Viele kriegsmüde Israelis nutzten den freien Wahltag, um Einkaufszentren, Restaurants und Parks aufzusuchen. Nach Angaben der Kreditkartenunternehmen wurden von 8 bis 14 Uhr Ortszeit umgerechnet über 160 Millionen Euro ausgegeben. Das waren 15 Prozent mehr als bei den Knessetwahlen am 1. November 2022. (eh)

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