Israelischer Pavillon schafft Raum für Begegnung

Auf der Frankfurter Buchmesse ist auch das Israelische Institut für Hebräische Literatur durch einen Pavillon vertreten. Neun Autoren aus Israel präsentieren ihre Werke.
Von Israelnetz
Israelische Autoren lesen aus ihren Werken

FRANKFURT (inn) – Das Israelische Institut für Hebräische Literatur war mit einem Stand auf der 77. Frankfurter Buchmesse vertreten. Die Einrichtung mit Sitz in Tel Aviv veranstaltete Autorenlesungen, Gesprächsrunden sowie eine kleine Ausstellung mit Bildern aus der Graphic Novel „The Day Everything Changed“ (Der Tag, der alles veränderte). Das Buch nähert sich dem 7. Oktober 2023 mit den Mitteln der Kunst an, die englische Übersetzung wurde in Kooperation mit dem Geiselforum veröffentlicht.

Die Buchmesse in der vergangenen Woche begann am Mittwoch und endete am Sonntag. Zum Empfang am Donnerstag luden Sigalit Gelfand, Geschäftsführerin des Instituts, und Talya Lador-Fresher, Generalkonsulin des Staates Israels für Süddeutschland.

Israelische Autoren lesen aus ihren Büchern

Neun israelische Autoren waren vor Ort. Sie vermittelten einen kleinen Einblick in die Vielfalt der israelischen Literatur. Im Rahmen der Reihe „Meet the Author“ (Treffen Sie den Autor) lasen sie aus ihren Büchern und standen für Gespräche zur Verfügung. Das Ganze fand im schönen Ambiente eines Pavillons statt, der Raum für ungezwungene Gespräche und Begegnungen bot. Eine kleine Bar mit israelischen Weinen lud Besucher zum Verweilen ein.

Israelische Literaturszene unter Druck

Geschäftsführerin Gelfand sagte im Gespräch mit Israelnetz: „Die letzten zwei Jahre waren schwierig“. Israelische Verlage hätten Probleme gehabt, an Buchrechte zu kommen; noch schwieriger sei es gewesen, Autoren aus Israel in den internationalen Buchmarkt zu vermitteln.

Boykottaufrufe gegen die Messe

Pro-palästinensische Aktivisten organisierten außerhalb des Messegeländes eine Gegenveranstaltung zur Buchmesse, meldete die „Hessenschau“ am 19. Oktober. Im Vorfeld hatten propalästinensische Gruppen zum Boykott der Frankfurter Buchmesse aufgerufen. Sie begründeten dies unter anderem mit Deutschlands Haltung zum Gazakrieg. Nach Meldung der „Saarbrücker Zeitung“ sagten einige Autoren ihre Teilnahme daraufhin ab.

Und doch gibt es gute Gründe zur Hoffnung, auch das sagt Gelfand. Im September habe sie internationale Verlage nach Tel Aviv eingeladen – und viele seien gekommen. Sie hätten großes Interesse an der israelischen Literatur gezeigt, erzählt sie. Auch wenn manche nach wie vor zögerlich seien, wenn es darum gehe, einen Vertrag abzuschließen – sie seien gekommen und wollten im Kontakt bleiben. „Ich glaube wirklich an persönlichen Kontakt. Es gibt so viele vielfältige israelische Stimmen und wir sollten ihnen zuhören.“

Freude über die Freilassung von Geiseln

Die Tage standen unter dem Eindruck der Ereignisse vom 13. Oktober: Generalkonsulin Talya Lador-Fresher sprach über die große Erleichterung, die mit Freilassung der letzten 20 lebenden Geiseln für die israelische Gesellschaft einhergeht. Auch Sigalit Gelfand kam darauf zu sprechen: „Dieser Moment ist sehr emotional für uns.“ (mw)

Neuerscheinungen in Israel

Im Jahr 2024 wurden in Israel 7.000 Bücher veröffentlicht, angesichts der Einwohnerzahl von knapp 10 Millionen eine verhältnismäßig hohe Zahl. Zum Vergleich: In Deutschland erschienen im selben Zeitraum etwa 65.000 Bücher bei 80 Millionen Einwohnern.

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10 Antworten

  1. Es ist schön, dass israelische Autoren auf der Buchmesse in Frankfurt aus ihren Büchern lesen. Hoffentlich gibt es keine Zwischenfälle und Störungen.

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  2. Israelischer Pavillon schafft Raum für Begegnung und hoffentlich keinen Anlass für Proteste. Wir sind gespannt.

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  3. Na bitte, geht doch ! Propalästinensische Kundgebungen, nu, die Hunde bellen, die Karavane zieht weiter. Wär‘ ja noch schöner, wenn diese Deppen darüber entscheiden, wer auf der Frankfurter Buchmesse ausstellt.
    Goethe würde sich im Grab herumdrehen. Ja, ich weiss, er ist in Weimar begraben, aber seine Mutter, in Frankfurt, die ihm, wie er es formulierte „die Lust am Fabulieren“ gab.

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  4. Wunderbar, dass Israel dort vertreten ist, auch wenn ich von der eher links-lastigen Buchmesse allgemein nicht so viel halte.

    (Und auch hier sieht man wieder, dass es den Boykott-Schreiern um nichts Friedliches geht und auch nicht darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hassen, niederbrüllen und hetzen ist das Einzige, was sie können.)

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    1. @Chris (Chrissen)
      Hallöchen,ich denke genauso wie du. Aber gut das dadurch Israel vertreten wird. Es muss mehr Pro-Israel geben. Habe heute bei der Jüdischen Allgemeinen einen Artikel über Gene Simmons gelesen. Bandgründer und Sänger von ,,Kiss“. Kennste bestimmt noch. Das war auch so meine Mucke in jungen Jahren.🙈🙈 Sein Lebenslauf ist wahnsinnig interessant und wichtig . Seine Mutter,in verschiedenen Konzentrationslagern in D gewesen. Und so sehr diese Leute auch als Freaks dargestellt werden. Aber er ist total für Israel! Genau wie Ozzy Osborne. Diese Menschen sind wichtig,weil ich der Meinung bin,sie haben einen großen Einfluss auf andere Menschen. Sie stehen ja im Rampenlicht. Und sind ein Vorbild für andere.Und damit können sie aufmerksam machen auf Israel und das man vielleicht mal nachdenkt über das ganze Thema. Wenn du auch nicht gläubig bist,aber ich sehe da die Bestätigung,der Herr bedient sich auch solcher Menschen als Werkzeug. Denn Einfluss hat er. Auf jeden Fall.
      Liebe Grüße Manu 🙋🏻‍♀️

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      1. Huhu Manu!

        Voll schön, von dir zu lesen, denn in anderen Artikeln habe ich gar nichts von dir gesehen, was ich „besorgniserregend“ fand, normalerweise schreibst du immer voller Leidenschaft bei unterschiedlichen Themen – dachte schon, du bist im Urlaub oder was Schlimmes! 😞😦 (Ich selbst schreibe ja nicht so oft.)

        Vielen Dank für den Hinweis auf den Artikel in der JA – den werde ich total gerne lesen. Ich wusste nichts über seinen Hintergrund, und du hast völlig recht, ob Ozzy oder wie hier bei KISS, viele Menschen sehen, wie sie zu Israel stehen oder standen. Das kann nur gut sein.

        Dir liebe Grüße
        Chrissen

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        1. @Chris
          Na ich bin doch dabei. Besonders leidenschaftlich bei dem Bericht ,, Israel-Freundin mit Verbindungen zum Rechts-Außen-Milieu. Manchmal mehr,manchmal weniger. Aber ich bin dabei!!!😃😃
          Liebe Grüße Manu 🙋🏻‍♀️

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  5. Ich danke für den Bericht und bin froh, gute Nachrichten zu lesen. Die Frankfurter Buchmesse setzt Zeichen, und es wird in der Zukunft mehrere solcher Zeichen geben !
    Ich gebe nie auf, an eine Wende zu Gunsten einer Israel-freundlichen Welt zu glauben.

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  6. @Martin
    Ich denke, die Welt muss Buße tun und ihr Denken verändern. In Bezug auf Gott und in Bezug auf Israel. Ebenso viele Christen, die davon überzeugt sind, die Juden müssten erst noch Jesus annehmen. Das impliziert ein Denken. als Christ sei man den Juden irgendwie überlegen, ihnen voraus. Und das ist arrogant-dumm und falsch.
    Gott hat sich nicht plötzlich mit Gottes Menschwerdung in Jesus verändert. Er ist derselbe geblieben. Das müssen wir Christen begreifen, denke ich. Auch wenn wir die Bibel lesen. Sein Bund mit Israel wurde nie hinfällig, Seine Treue, Seine Liebe und Sein Sehnen nach Seinem Volk hat nie aufgehört.
    Es wird eine Zeit kommen, in der die Welt erkennt. Aber noch sind wir noch nicht da. Leider.

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    1. @Flügelpfeil
      Ich danke dir für deinen Kommentar! Das habe ich schon sooft versucht hier zu erklären. Aber außer Christin,Ella und noch ein paar anderen hat das noch niemand wirklich verstanden. Wir als Christen müssen mehr für Nichgläubige tun und nicht die Juden versuchen zu missionieren. Das ist der falsche Ansatz. Und natürlich müssen wir zu Israel und allen Juden auf der Welt fest stehen. Das ist denke ich ganz wichtig!!!
      Viele Grüße Manu 🙋🏻‍♀️

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