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Israelischer Minister verteilt in Riad Segen auf Arabisch

Bei einer UN-Postkonferenz im saudischen Riad hält der israelische Kommunikationsminister eine kurze Ansprache. Dabei geht er auch auf die Entwicklung von „blühenden Beziehungen“ zwischen Israel und Saudi-Arabien ein.
Von Israelnetz

RIAD (inn) – Der israelische Kommunikationsminister Schlomo Karhi hat sich am Mittwoch bei einer Versammlung der UN-Postunion UPU in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zu Wort gemeldet. Nach eigener Aussage ist der Likud-Politiker damit der „erste israelische Minister, der auf dem Boden Saudi-Arabiens eine Rede hält“. In seiner kurzen Ansprache von seinem Sitzplatz aus ging Karhi zunächst auf die Privatisierung der israelischen Post ein, wurde dann aber allgemeiner.

Er hielt ein Stück Glasfaserkabel in die Luft: Dieses verkörpere das „Versprechen einer verbundenen Zukunft“, indem es Asien und arabische Länder über Israel mit Europa verbinden könne, sagte der Minister. Dies sei „dieselbe Route, auf der Abraham, unser gemeinsamer Vorfahre, vor Tausenden Jahren wanderte“. Es gehe hier nicht nur um den Austausch von Daten, sondern um den Bau einer Brücke zwischen Ost und West.

„Blühende Beziehungen“ mit Saudi-Arabien

Dann ging Karhi auf die Abraham-Abkommen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten sowie die anhaltenden Verhandlungen zwischen Israel und Saudi-Arabien über eine Normalisierung der Beziehungen ein. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu (Likud) und Saudi-Arabiens Anführer Mohammed Bin Salman würden zur Zeit „blühende Beziehungen“ zwischen beiden Nationen entwickeln.

Zum Schluss bedankte sich Karhi bei „der Regierung und dem Volk Saudi-Arabiens“ für die „warme Gastfreundschaft“ für ihn während der Sukkot-Feiertage. Der Minister, der Wurzeln in Tunesien hat und als religiöser Jude eine Kippa trägt, beendete seine Ansprache auf Arabisch mit Segenswünschen: „Gott wird mit Euch sein und über Euch wachen, er wird Euch seinen Segen schicken, Euch Gesundheit, Frieden und Ruhe geben und Frieden zwischen uns und Euch bringen. Danke Euch und Frieden über Euch, Gottes Erbarmen und Barmherzigkeit über Euch.“

Pro-israelischer Saudi verhaftet?

Schlomo Karhi hält sich mit einer Delegation seit Montag in Saudi-Arabien auf. Es ist der zweite offizielle Besuch eines israelischen Ministers im Königreich. Nur wenige Tage zuvor war Tourismusminister Chaim Katz (Likud) zu einer Veranstaltung der UN-Tourismusorganisation nach Riad gekommen. Am Mittwoch hatte Karhi bei einer Gebetsversammlung in Riad das Laubhüttenfest gefeiert.

Für Verwirrung sorgt derweil das Verschwinden des pro-israelischen und Netanjahu-begeisterten saudischen Bloggers Mohammed Saud. Karhi hatte im Vorfeld erklärt, eine Einladung Sauds für ein Treffen womöglich wahrnehmen zu wollen.

Saudischer Blogger Saud: Spurlos verschwunden

Seit Mittwoch ist es auf Sauds X-Kanal (vormals Twitter) nun plötzlich ungewöhnlich leise und ein groß angekündigter Auftritt des Saudis beim israelischen Fernsehsender „Achschaw 14“, mit dem er schon länger in Kontakt steht, fiel aus. Israelische Medien spekulieren, dass Saud womöglich verhaftet wurde. (ser)

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4 Antworten

  1. Möge es dem Blogger gut gehen und er sich baldmöglichst unversehrt melden.

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  2. Ich wünsche beiden Ländern viel Erfolg zum Frieden. Dass es ein brüchiger Frieden sein wird, zeigt sich ja schon am Verschwinden eines pro-Israelischen Bloggers der Saudis. Saudi-Arabien ist leider noch nicht auf dem Weg zur Demokratie.

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  3. Miteinander reden ist allemal besser, als aufeinander schiessen.

    Trotzdem ist mir das Wahhabiten-Regime von Herzen unsympathisch. Auch wenn ihnen mittels dieses dubiosen „Schweizers“ jüngst der Weg zum Ausrichter einer Fussball-WM geebnet wurde.

    Schon, dass Frauen wie Tiere gehalten werden. Unglaublich. Wer es nicht weiss, einfach in der Suchmaschine Ihrer Wahl nach „Menschenrechte in Saudi-Arabien“ suchen.

    Aber gewiss : Satz Eins obig.

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  4. @S.Longus
    „Blühenden Beziehungen“ zwischen Israel und Saudi-Arabien. Ob die saudischen Frauen auch dieser Meinung sind, wissen wir noch nicht und wir werden es wahrscheinlich nie erfahren.

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