Israelische Siedler greifen Mitarbeiter der „Deutschen Welle“ an

Siedler bewerfen im Westjordanland ein Team der Deutschen Welle mit Steinen. Der Sender verurteilt den Vorfall scharf. Der Deutsche Journalisten-Verband fordert juristische Konsequenzen.
Von Israelnetz
Deutsche Welle

JERUSALEM (inn) – Am Freitag haben israelische Siedler zwei Mitarbeiter der „Deutschen Welle“ (DW) angegriffen. Der Vorfall ereignete sich während eines Angriffs der Siedler auf das Dorf Sindschil bei Ramallah im Westjordanland. Nach Angaben der DW konnten sich die beiden Mitarbeiter, eine Korrespondentin aus dem Jerusalemer Büro und ein Kameramann, in Sicherheit bringen. Sie wurden mit Steinen beworfen und verfolgt, konnten aber unverletzt fliehen.

Das Auto des Kameramannes sei dabei allerdings „stark beschädigt“ worden. Unter anderem zerbrach eine Scheibe des Fahrzeugs.

Nach Angaben der „Deutschen Welle“ waren auch Journalisten der „New York Times“ oder der „Washington Post“ vor Ort. Alle Medienschaffenden seien klar als solche erkennbar gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Aufklärung gefordert

DW-Intendant Peter Limbourg verurteilte den Angriff auf seine Mitarbeiter und erklärte: „Wir sind erleichtert, dass sie bei dem Angriff nicht körperlich verletzt wurden und sich in Sicherheit bringen konnten.“ Der Angriff sei durch nichts zu rechtfertigen. Die DW fordere die israelische Regierung auf, die Sicherheit aller Journalisten im Westjordanland zu gewährleisten

Die Regierung äußerte sich bisher nicht zu dem Angriff, die Armee kündigte eine Untersuchung an.

Deutschlands Botschafter in Israel, Steffen Seibert, reagierte auf X und nannte den Angriff „äußerst beunruhigend.“ Und auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zeigte sich besorgt. „Es kann nicht sein, dass radikale Siedler ungestraft Jagd auf Medienschaffende machen. Das darf nicht ohne Folgen bleiben“, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. Die israelische Regierung sei in der Pflicht, den Angriff aufzuklären und juristisch zu verfolgen. (mas)

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9 Antworten

  1. Was macht Deutsche Welle im Bibl. Kernland?
    Bestimmt nicht pro IL berichten oder?
    Wobei, diese Siedler, ein radikaler Teil, verachte ich.

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  2. Deutsche Journalisten-Verband (DJV) zeigte sich besorgt. Wir nicht so. DW-Intendant Peter Limbourg:
    die israelische Regierung muss die Sicherheit „aller“ Journalisten im Westjordanland garantieren. Wie soll das gehen? Indem sie „alle“ nach Hause, nach Deutschland, oder in die Toscana fahren.

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  3. Es ist einfach unfassbar wie kann man nur so naiv sein ins Grezgebiet zu gehen.Nichtmal ich währe dahin.Sie meinten ein TV Schild hält sie von allen Gefahren raus.Israel befindet sich an vielen Fronten im Krieg und kann nicht jeden Storischreiber in Watte packen. Übrigens Sie hätten nur mit einer Israelfahne auf den Ölberg (Arabisch) fahren können da fliegen auch Steine allerdings von Arabern (manche müßen ins Krankenhaus wenns Blut vom Kopf runterläuft) das kommt natürlich in westlichen Medien nicht so gut an .Wer mit dem Feuer spielt kann sich leicht verbrennen. Nun gut Sie haben Ihre Stori und alles geht seinen Gang ..die bösen Juden sind schuld. Lg Siegfried Israelhandwerker

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  4. Von faschistoiden Siedlern war kaum etwas anderes zu erwarten. Leider erfahren wir nicht, ob diese Siedler zur Rechenschaft gezogen wurden… (und etwa der Schaden den Reportern ersetzt wurde).

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  5. Warum vermeldet man das? Da die demokratischen, der Seriosität, Unabhängigkeit, Überparteilichkeit und Integrität verpflichteten, deutschen Journalisten so oder so manipulativ oder zumindest ziemlich schlecht und einseitig über die Siedler berichtet hätten, ist es doch eigentlich völlig egal, ob man jetzt noch einen weiteren Grund hat, sich empört zu geben. Bei deutschen Journalisten herrscht Dauerempörung, wenn es um Israel geht.

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  6. Herr Seibert findet es „äußerst beunruhigend“.
    Die oftmals grenzwertige israelkritische, gar antisemitische, Berichterstattung der DW, des staatlichen deutschen Senders, hat er bisher noch nicht als „äußerst beunruhigend“ kritisiert. Oder habe ich da was übersehen?

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  7. Ob Presse, Aktivisten, polit.Delegierte, das hatten wir alles schon, selbst Schuld und für sich selbst verantwortlich, wenn man ins Grenzgebiet geht. Aber ja, schon wieder etwas, was man Israel vorwerfen kann, Israel garantiert keine Sicherheit.
    Die Siedler? Völlig deppert! Merken nicht, dass sie sich selbst immer weiter ins schlechte Licht rücken und damit auch ihr Land.

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  8. Also, ich finde es ein Unding, Pressevertreter anzugreifen – wenn sie denn als solche klar erkennbar sind.
    So etwas darf nicht sein, meine ich. Das sollte die israelische Regierung nicht durchgehen lassen.

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