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Israel zieht Truppen vom Gazastreifen ab

Die Armee belässt nur noch eine Brigade im Gazastreifen, plant aber weiter die Offensive in Rafah. Unterdessen äußern sich Politiker zum Halbjahrestag des Terrormassakers.
Von Israelnetz
Die Armee hat sich nach eigenen Angaben zum Großteil aus dem Gazastreifen zurückgezogen, um weitere Einsätze vorzubereiten

JERUSALEM (inn) – Die israelische Armee hat am Sonntag den Rückzug fast aller Bodentruppen aus dem Gazastreifen angekündigt. In der Enklave soll nur die Nahal-Brigade verbleiben. Sie hat die Aufgabe, den Netzarim-Korridor abzusichern, der den Gazastreifen in einen Nord- und Südbereich unterteilt. Unter anderem will Israel mit der Abwehrlinie verhindern, dass Terroristen in den Norden zurückkehren.

Verteidigungsminister Joav Gallant (Likud) betonte, der Rückzug bedeute nicht das Ende der Bodenoffensive. Vielmehr bereite sich die Armee damit auf weitere Missionen wie die im Al-Schifa-Krankenhaus vor sowie auf die Offensive in Rafah. Gallant sagte weiter, die Terror-Organisation Hamas sei als Militärorganisation in weiten Teilen des Gazastreifens nicht mehr handlungsfähig.

Nach Armeeangaben sind 18 der ursprünglich 24 Hamas-Bataillone zerschlagen oder nur noch durch einzelne Zellen aktiv. Vier Bataillone befänden sich noch in Rafah und zwei im zentralen Gazastreifen.

Netanjahu: Einen Schritt vom Sieg entfernt

Armeechef Herzi Halevi betonte am Montag, der Rückzug der Truppen bedeute keineswegs das Ende des Krieges. Die Hamas-Führer versteckten sich weiter und die Geiseln seien noch nicht befreit. „Nirgendwo im Gazastreifen lassen wir eine Hamas-Brigade aktiv. Wir haben Pläne und wir werden handeln, wenn wir uns dazu entscheiden.“

Am Sonntag äußerten sich verschiedene Politiker zum Gazakrieg, der vor einem halben Jahr mit dem Terrormassaker der Hamas begann. Regierungschef Benjamin Netanjahu (Likud) erklärte, Israel sei „einen Schritt“ vom Sieg entfernt. Er bekräftigte einmal mehr die Kriegsziele: Die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung der Geiseln.

Kritisch äußerte er sich zu den Demonstranten auf israelischen Straßen, die unter anderem Neuwahlen fordern. Es handele sich um eine „extreme und gewaltbereite Minderheit“, die das Land spalten wolle. „Unsere Feinde sollten sich nicht täuschen: Die absolute Mehrheit hat Verständnis dafür, dass wir bis zum Sieg weiterkämpfen müssen.“

Die Armee veröffentlichte aus Anlass des Halbjahrestages Statistiken zum bisherigen Kriegsverlauf:

  • Israel beklagt 604 gefallene Soldaten
  • Die Armee tötete mehr 12.000 Terroristen im Gazastreifen, mehr als 330 bei Kämpfen an der Nordgrenze und etwa 420 im Westjordanland
  • Terroristen haben mehr als 12.000 Raketen auf Israel abgefeuert, davon 9.100 vom Gazastreifen
  • Die Armee nahm mehr als 32.000 Terrorziele ins Visier
  • Mehr als 300.000 Reservisten wurden mobilisiert
  • Die Zahl der Geiseln liegt bei 133

Guterres: Horror durch nichts zu rechtfertigen

Auch internationale Politiker äußerten sich zu dem Halbjahrestag des Krieges. UN-Generalsekretär António Guterres erklärte, der 7. Oktober sei ein „Tag des Schmerzes für Israel und die Welt“. „Nichts kann den Horror rechtfertigen, den die Hamas entfesselt hat.“ Der Portugiese verurteilte die sexuelle Gewalt, die Folter und die Entführung von Zivilisten. Er rief zur sofortigen und bedingungslosen Freilassung der Geiseln auf.

Mit der Stellungnahme scheint Guterres einen anderen Ton zu wählen als noch vor wenigen Monaten. Am 24. Oktober hatte er im UN-Sicherheitsrat gesagt, dass das Terrormassaker nicht in einem luftleeren Raum geschehen sei. Israel reagierte empört und forderte seinen Rücktritt.

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sprach am Sonntag mit Blick auf den 7. Oktober von einem „schwarzen Tag“. Die Hamas-Terroristen hätten „aus Hass auf Jüdinnen und Juden und aus Hass auf alle Menschen, die in Israel leben“, agiert. „Die Hamas hat unendliches Leid über Israelis und Palästinenser gebracht. Sie muss dieses Leid beenden, die Geiseln sofort freilassen und ihre Waffen niederlegen.“

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verurteilte das Terrormassaker ebenfalls. Die Brutalität sei durch nichts zu rechtfertigen. Die Hamas habe sich damit disqualifiziert, Palästinenser zu vertreten. Der Spanier bedauerte unter anderem den Tod von „mehr als 32.000 Palästinensern“, ohne dabei zwischen Terroristen und Zivilisten zu unterscheiden. (df)

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12 Antworten

  1. Wichtig ist, dass alle festhalten: Der 7.Oktober 2023 ist ein Tag des Grauens.
    Ich glaube daran, dass die IDF am Ende gewinnen wird gegen die HAMAS, es ist schwieriger als im Oktober erwartet wurde. Grund ist auch ein Eingreifen der HISBOLLAH, die für die IDF zusätzliche Einsätze verlangt.
    Gott wird Israel Kraft geben !

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  2. Netanjahu: Einen Schritt vom Sieg entfernt. Und dann? Hisbollah musss auch weg!
    Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell: „Mehr als 32.000 Palästinenser tot“. Alles Kinder…

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  3. Weder Guterres noch Borrell haben in den vergangenen 6 Monaten etwas anderes auf dem Schirm gehabt als die pal. Zivilisten, einschl. Terroristen, denn diese Terroristen stecken ja auch in den Zahlen des Gesundheitsministerium der Hamas drin. Und die Zahlen glaubt man ja gerne bei der UN und der EU. Die Zahlen hat man ohne Wenn und Aber übernommen. Die zwei Herren waren sich nicht zu schade in den letzten 6 Monaten in jede Israelhetze einzustimmen, die es gab.

    Was soll man von den jetzigen Aussagen halten? Solange keine Taten folgen, sind sie nur gelogen. Wie seither auch. Solange sich beide nicht dafür einsetzen, dass ALLE Geiseln freigelassen werden und zwar in den nächsten Tagen, sind sie einfach nur Lügner. Solange sie sich nicht von der UNRWA trennen und die Finanzierung dieser Terrorgruppe einsetzen, sind sie nur Lügner. Und es ist eine Terrorgruppe, denn sie hat Mitarbeiter, die auf Dachböden Geiseln festhält, die in Schulen den Slogan „from the river to the sea“ unterrichten und in Sommercamps schon vierjährige zu Kindersoldaten ausbilden. Guterres schaut zu, Borrell schaut zu und füttern sie mit Geld.

    Und D ist auch nicht besser. Auch wir zahlen für die UNRWA. Wann hat Baerbock die Hamas aufgefordert die Geiseln freizulassen. Wann haben sie, die UN und die EU Ägypten aufgefordert, die Flüchtlinge in den Sinai zu lassen.

    Gestern las ich, dass nach Monaten auch mal wieder durch die Lebensmittel in den Sudan kommen. Sind die Sudanesen weniger wert als die Palästinenser? Auch dort herrscht Krieg. Scheint Guterres egal zu sein. Schande.

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    1. An Christin.
      Im Prinzip gebe ich ihnen Recht. Aber meine Frage sei erlaubt; Woher weiß man das Überhaupt noch die Geiseln leben?

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      1. Die Israelis haben da sicher ihre Quellen, die mit Sicherheit aber nicht vollständig sind. Ja, die Befürchtung habe ich auch, dass von den Geiseln viele nicht mehr leben. Aber nichts desto trotz, der Westen tut zu wenig in dieser Frage. Jetzt geht es um 40 Geiseln und die andern? Die kommen dann in die Verhandlungsmasse im Jahr 2030? Reicht ja immer noch, sagt die Hamas.
        Das kann es nicht sein.

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    2. @christin Alles richtig. Wenn Israel ins den Fokus gerät ist alles andere unwichtig. Wie viele Sitzungen hat der, als Kriegsverbrecher gesuchte Putin schon zu Israel gefordert obwohl er in der Ukraine vor allem Zivilisten im Visier hat. Uno: wo? wie? was?

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  4. So ist es, weder UN Guterres, noch EU Borrell haben etwas Gutes im Sinn mit Israel oder den verbleibenden Geiseln. Schande über solche Menschen.
    U n t e r Rafah könnten noch 4 Battalione der Hamas sein. 17 hat IDF ausgeschaltet. Sinwar muss noch“ weg“. Hanije ist sicher in Katar. Schande über den Emir.
    Die BRD ist teils pro Pal. OT: Heute hatte ich Kontakt mit Kids aus Ruanda. So schön. Die Eltern haben vor 30 J. viel Leid erfahren. Shalom

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  5. Mir wäre es langsam auch lieber die IDF würde den halben Libanon für sich beanspruchen wie im 6 Tage Krieg, da sich die dortige Regierung nicht für ihre Terroristen verantwortlich fühlt. Ich gebe aber zu für die Geiseln hätte ich jeden Preis bezahlt – warum soll ISRAEL Massenmördern Kost und Logis bezahlen – und wenn das nicht klappt, sieht die Welt, dass es nicht an Israel liegt?! … Die UN nervt sie schickt keine Truppen um den Genozid in Rwanda zu beenden und verschweigt dass ihre Truppe die Monusco weder französisch noch Swahili beherrscht und wahllos auf Afrikaner schießt. Ergebnis tote Kongolesen im Osten, die die sie eigentlich beschützen sollte? … Ich antworte jetzt den Muslimen im eigenen Land, warum sie nicht vorschlagen, dass Palästina wieder britisch wird, zu der Zeit hätten sie den Juden geholfen im Land zu wohnen und es herrschte Frieden???

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  6. UNO, EU, Baerbock – was ist denn mit denen los? Das kommt davon wenn der Satan einmal nicht auf diese Leute aufpasst, dann sind sie plötzlich ganz anders!

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  7. Wir hoffen, dass die Nachrichten nicht der Realität entsprechen.
    In Wirklichkeit ist dem Übel der Garaus zu machen, damit Frieden entsteht.
    Und der entsteht nicht, wenn man das Ruder aus der Hand gibt und es den Üblen überlässt.
    Dann füllen Sie das Boot mit Üblem und holen zum neuen Rundumschlag aus.
    Wenn die Üblen noch üble Unterstützer haben, füllt sich das Boot noch schneller. Und das haben sie nicht nur im Iran, sondern auch im Russland und China. Seht nur, wie sie schon mit den Hufen scharren.

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