WASHINGTON (inn) – Israel und Bolivien haben die volle Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen vereinbart. Am Dienstag unterzeichneten die beiden Außenminister in Washington D.C. eine entsprechende Verlautbarung. Möglich wurde der Kurswechsel nach der Wahl des Christdemokraten Rodrigo Paz Pereira zum bolivianischen Staatspräsidenten.
Der israelische Außenminister Gideon Sa’ar (Neue Hoffnung) hatte Paz einen Tag nach dessen Wahlsieg im Oktober gratuliert. In dem Telefonat regte er an, die seit 2009 bis auf eine kurze Phase 2020 stagnierenden Beziehungen zu erneuern. Nach dem Terrorangriff der Hamas und dem Ausbruch des Gazakrieges im Oktober 2023 hatte Bolivien diese völlig ausgesetzt.
Bei der Unterzeichnung sagte Sa’ar laut einer Mitteilung seines Ministeriums: „Heute beenden wir das lange, unnötige Kapitel der Trennung zwischen unseren beiden Nationen.“ An der Amtseinführung des neuen Präsidenten am 8. November habe der Generaldirektor des israelischen Außenministeriums, Eden Bar-Tal, teilgenommen. Anfang Dezember hob das lateinamerikanische Land die Visumspflicht für israelische Besucher auf. Diese hatte der damalige Präsident Evo Morales (EVO Pueblo) 2014 eingeführt – er verunglimpfte Israel wegen seiner Aktionen gegen die Terrorinfrastruktur im Gazastreifen als „Terrorstaat“.
Sa’ar ergänzte, die beiden Länder verbinde eine lange Geschichte wahrer Freundschaft: „Bolivien öffnete seine Türen für jüdische Flüchtlinge während des Zweiten Weltkrieges, als ein großer Teil der Welt seine Tore verschloss. Bolivien unterstützte die Gründung des Staates Israel in der historischen UN-Abstimmung von 1947.“
Breitgefächerte Zusammenarbeit
Die Verlautbarung sieht vor, dass die beiden Länder in Kürze Botschafter ernennen. Besuche auf diplomatischer und privater Ebene werden ebenso gefördert wie der Dialog der beiden Außenministerien. Eine Zusammenarbeit ist auf verschiedenen Gebieten angestrebt. Dazu gehören Wissenschaft, Innovation, Ernährungssicherheit, Landwirtschaft, Tourismus, Technologie und kulturelle Diplomatie.
Der bolivianische Außenminister Fernando Hugo Aramayo Carrasco (unabhängig) sprach von einer „Rückkehr zum Vertrauen, zur intelligenten Zusammenarbeit und zu den Beziehungen, die immer existierten, aber die sich jetzt mit einer modernen Sicht wiederbeleben“. Die Nachrichtenseite „Latina-Press“ zitiert ihn mit den Worten: „Wir fühlen uns dem israelischen Volk sehr verbunden, weil wir viele Herausforderungen teilen.“ Auch Wirtschaftsminister José Gabriel Espinoza (Unidad) war bei der Unterzeichnung zugegen. (eh)
Eine Antwort
Der Judenhasser und Kommunist Evo Morales hatte die diplomatischen Beziehungen zu Israel abgebrochen.
Jetzt sagt der bolivianische Außenminister Fernando Hugo Aramayo Carrasco: „Wir fühlen uns dem israelischen Volk sehr verbunden“. Das wollen wir hören.