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Israel nicht mehr Top-Umzugsziel für Millionäre

Eine Studie zeigt, wie Wohlhabende angesichts des Krieges nach Alternativen für ihr Geld außerhalb Israels suchen. Die Experten sprechen von einem „seismischen Wandel“.
Von Israelnetz

JERUSALEM (inn) – Israel gehört erstmals seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr zu den beliebtesten Ansiedlungszielen für Millionäre. Das geht aus dem „Private Wealth Migration Report 2024“ vom 18. Juni der internationalen Wohnsitz- und Staatsbürgerschaftsberatung Henley & Partners aus London hervor.

Der Bericht veröffentlicht die neusten Zu- und Auszüge von Personen aus einem Land. Dazu listet das Unternehmen jedes Jahr 20 Länder auf, die die meisten wohlhabenden Menschen aufgenommen haben. Aus dem Bericht geht hervor, dass Israel es dieses Jahr nicht auf die Liste geschafft hat. Im vergangenen Jahr stand Israel mit 600 Millionären im Land auf Platz 12. Im Jahr 2022 belegte es Platz 8.

Wirtschaftliche Folgen des Krieges

Im Jahr 2022 hat Israel unterm Strich 1.100 Wohlhabende hinzugewonnen, in den Jahren seit 2013 insgesamt 10.500. Im Jahr 2023 verzeichnet der jüdische Staat hingegen einen Rückgang von 200 reichen Menschen. Die Zahlen deuten auf die wirtschaftlichen Folgen des Krieges hin: „Dieser seismische Wandel unterstreicht, wie schnell ein Konflikt die Attraktivität eines Landes für die wohlhabenden und globalen mobilen Menschen der Welt zerstören kann“, sagte Dan Marconi, der leitende Kundenberater bei Henley & Partners. „Der andauernde Krieg hat nicht nur Israels Image als sicherer Hafen erschüttert, sondern droht auch seine wirtschaftlichen Erfolge zu überschatten.“

Um eine sichere Zukunft zu haben, suchen Vermögende nach Alternativen: „Die meisten Israelis wollen das Land nicht verlassen. Sie sind einfach daran interessiert, mehr Optionen für die Zukunft zu haben“, erklärte Marconi.

Alternativen für den Schutz von Vermögen

Das Unternehmen bietet Wohlhabende Dienstleistungen an. Dabei können Einzelpersonen die Staatsbürgerschaft oder den Wohnsitz durch die Investition in die Wirtschaft des betreffenden Landes erwerben. Die Anfragen von israelis danach sind nach Angaben von Henley & Partners 2023 um 223 Prozent gestiegen.

Dass Wohlhabende nach mehr Optionen für ihre Investitionen suchen sei nach dem 7. Oktober ein steigender Trend geworden: „Es gibt ein globales Muster in diesen Zielgruppen, unabhängig davon, welchen Wohnsitz oder Staatsbürgerschaft sie haben, und das ist das Streben nach mehr Optionalität“, erklärt Marconi.

Weiter heißt es im Bericht: „Dieser Trend ist vergleichbar mit Trends, die auf andere bedeutende globale Ereignisse folgten. Wann immer es Spannungen in einer Region gibt, erregt es die Aufmerksamkeit von Menschen, die ein Interesse am Schutz ihres Vermögens haben.“

Henley & Partners ist das größte global integrierte Beratungsunternehmen für Aufenthalts- und Staatsbürgerschaftsanfragen weltweit. (pk)

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3 Antworten

  1. Ich habe leider viele Israelis getroffen die letzten Monate, die Heimweh haben, aber sich weigern nach Israel zum jetzigen Zeitpunkt zurückzukehren und sie kritisieren dabei zutiefst die israelische Demokratie. Zwei Drittel der Juden leben dort nicht. Für alle ist Israel wichtig, aber trotzdem gehen sie unterschiedlich damit um. Ich finde das Schade und hoffe alles wird wieder besser. Nebenbei bemerkt malte Marc Chagall immerzu die orthodoxen Juden und war zutiefst religiös, aber nicht militaristisch. * AM ISRAEL CHAI *SHALOM

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    1. Liebe Nicole, habe mir erst neulich wieder im Städl Museum Marc Chagalls Rabbi Gemälde angesehen.
      Und ja, im Moment in Israel alles schwierig.
      Shalom

      1

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