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Israel kürzt UN-Beiträge

Die UNESCO sieht keine Verbindung zwischen Hebron und dem jüdischen Volk. Israel nimmt das zum Anlass, Zahlungen an die Vereinten Nationen zu kürzen – und für einen anderen Zweck zu verwenden.
Netanjahu reagiert auf die UNESCO-Resolutionen zu Jerusalem und Hebron mit Beitragskürzungen (Archivbild)

JERUSALEM (inn) – Israel hat seine Zahlungen an die Vereinten Nationen einmal mehr gekürzt. Das gab Regierungschef Netanjahu am Sonntag in der Kabinettssitzung bekannt. Grund dafür ist eine am Freitag verabschiedete Resolution der Kultur-Organisation UNESCO. Diese erklärt Hebron zu einem palästinensischen Weltkulturerbe, während jüdische Verbindungen zu dem Ort keine Erwähnung finden.

Israel zahlt nun mit umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro etwa 880.000 Euro weniger als bislang an die UN. Seit Dezember 2016 hat der jüdische Staat in mehreren Schritten seine Jahresbeiträge um 8,8 Millionen Euro gekürzt, berichtet die Onlinezeitung „Times of Israel“. Anlass dafür war etwa die siedlungskritische Resolution des UN-Sicherheitsrats Ende Dezember 2016. Damals hatte Israel seine Beiträge um etwa 5,3 Millionen Euro gekürzt.

Zentren für jüdisches Erbe geplant

Netanjahu zitierte während der Kabinettssitzung einen Abschnitt aus dem biblischen Buch Genesis. Dort ist in Kapitel 23,16-19 vermerkt, wie Abraham, den Juden als Erzvater ansehen, die Höhle Machpela bei Hebron als Begräbnisstätte kauft. Diese Verbindung zwischen dem jüdischen Volk und Hebron sei in der Geschichte der Völker „ohne Parallele“, merkte Netanjahu an. Aus diesem Grund sei die UNESCO-Resolution, die diese Stätte den Palästinensern zuschreibt, „wirklichkeitsfremd“.

Netanjahu kündigte weiter an, die freigewordenen Gelder würden nun für ein neues Museum verwendet, das den Namen „Museum des Erbes des jüdischen Volkes in Kirijat Arba und Hebron“ trage. Kirijat Arba wird in der Bibel als ein Name für Hebron erwähnt und ist heute eine israelische Siedlung am Ostrand der Stadt.

Als weitere Maßnahme kündigte der israelische Premier ein Zentrum in der Stadt Davids südlich der Jerusalemer Altstadt an. Diese soll ebenfalls die Verbindung des jüdischen Volks zum alten Jerusalem aufzeigen. Damit reagiert die Regierung ebenfalls auf eine Resolution der UNESCO aus der vergangenen Woche. Diese spricht Israel sämtliche Aktivitäten in der Jerusalemer Altstadt ab.

Haley: Geschichtlicher Affront

Israel hat mit der amerikanischen UN-Botschafterin Nikki Haley einen prominenten Fürsprecher. Die Diplomatin bezeichnete die Hebron-Resolution als „geschichtlichen Affront“. Das Dokument „unterwandert das Vertrauen, das für einen erfolgreichen palästinensisch-israelischen Friedensprozess benötigt wird“. Zudem mache es eine ohnehin fragwürdige UN-Einrichtung unglaubwürdig.

Die USA würden derzeit ihr Engagement bei der UNESCO überdenken, heißt es in einer Mitteilung der amerikanischen UN-Botschaft. Bereits im Jahr 2011 haben die USA die Zahlungen eingestellt, nachdem die UNESCO „Palästina“ als Mitgliedsstaat aufgenommen hatte. Die USA sind weiterhin Mitglied im Exekutivausschuss, haben aber kein Stimmrecht mehr in der Generalkonferenz der Organisation.

Von: df

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