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Wie die Stiftung eines Scho‘ah-Überlebenden die Wissenschaft fördert

Mehr als 70 Israelis haben ihren Doktortitel einem Holocaustüberlebenden zu verdanken. Denn er ermöglichte ihnen ein Stipendium in den USA. Dieses ist allerdings an eine Bedingung geknüpft.
Im Hotel „Waldorf Astoria" gedachten die ehemaligen Stipendiaten ihres Wohltäters

JERUSALEM (inn) – Hochkarätiges Jubiläum: Ehemalige Stipendiaten von amerikanischen Universitäten haben am Donnerstag und Freitag gemeinsam in Jerusalem gefeiert. Anlass war das 20-jährige Bestehen des „E.-David-Fischman-Stipendiums“, das von einem Überlebenden der Scho‘ah gestiftet wurde.

Der aus Polen stammende Jude Edward David Fischman verlor im Holocaust seine Ehefrau und seine einzige Tochter. 1949 wanderte er in die USA aus. Im Raum St. Paul im Bundesstaat Minnesota baute er ein erfolgreiches Immobilienunternehmen auf. Vor seinem Tod im Jahr 1995 gründete er eine Stiftung, die Stipendien für israelische Doktoranden ermöglicht. Diese können ihren Titel an Universitäten in den Vereinigten Staaten erlangen. Voraussetzung für die finanzielle Unterstützung ist allerdings, dass sie anschließend für mindestens fünf Jahre nach Israel zurückkehren.

Der Direktor des Stipendiums, Dan Mogelson, sagte bei der Feier laut der Onlinezeitung „Times of Israel“: „Herr Fischman erlebte das Schlimmste, das ein Menschen einem Mitmenschen antun kann. Er wurde aus erster Hand Zeuge der Verheerung der europäischen Judenheit.“ Danach habe er sich still ein neues Leben aufgebaut. Er habe gewollt, dass sein Vermächtnis eingesetzt würde, um eine bessere Zukunft für den jüdischen Saat zu bauen. „Das hat dieses Programm erreicht.“

Abwanderung der akademischen Elite verhindern

In den vergangenen Jahren hat Israel viele führende Köpfe verloren, weil sie nach ihrem Auslandstudium nicht in die Heimat zurückkehrten. Dem will das Stipendium mit seiner Sonderregelung entgegenwirken. Die Doktoranden studieren unter anderem in Harvard, Yale, Berkeley und New York.

Bislang hat die Stiftung mehr als 3 Millionen Dollar an 71 Empfänger ausgeschüttet. Sie forschen vor allem in den Bereichen Politikwissenschaft, Jura und Wirtschaft. Israelische Richter, Rechtsberater für Ministerien und das Militär sowie Professoren an israelischen Universitäten sind daraus hervorgegangen. Zu den Feiernden gehörten der ehemalige Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, der frühere Generalstabschef Benny Gantz und der ehemalige Justizminister Amnon Rubinstein. Derzeit beträgt das Stiftungsvermögen etwa 9 Millionen Dollar, schreibt die Tageszeitung „Ma‘ariv“. (eh)

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