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Israelische Schüler schwächeln in Mathe und Naturwissenschaften

Israelische Schüler rutschen im internationalen Vergleich mit ihren mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten ab. Die kleine Schwester der PISA-Studie lässt Bildungsminister Bennett von einem „nationalen Ernstfall“ sprechen.
Israelische Schüler stellen sich im internationalen Vergleich der TIMSS-Studie

BOSTON / JERUSALEM (inn) – Israelische Achtklässler schwächeln in Mathematik und den Naturwissenschaften. Das besagt die internationale Schulstudie TIMSS (sinngemäß übersetzt: Trends im internationalen Vergleich bei Mathematik und Naturwissenschaften), die alle vier Jahre Ergebnisse von 42 Ländern miteinander vergleicht. Die kleine Schwester der PISA-Studie ist am Dienstag in Boston veröffentlicht worden.
Die israelischen Achtklässler rutschten demnach bei der Mathematik vom siebten auf den 16. Rang. Bei den Naturwissenschaften ging es von Platz 13 auf Platz 19 hinunter. Die Statistik differenziert die Ergebnisse auch nach Geschlechtern. Im Jahr 2011 hatten in Israel die Schülerinnen deutlich bessere Ergebnisse als die Jungen geholt. Laut der neuen Studie hat sich das auf einem Niveau angeglichen. Interessant ist auch, dass die israelischen Schüler im Durchschnitt ihre Leistungen von vor vier Jahren wiederholen konnten, dass aber andere Länder stärker zulegten. Insgesamt 18 Länder erzielten dieses Mal bessere Ergebnisse als zuvor.

Asiatische Länder dominieren

Für Deutschland wird im Vergleich für Achtklässler bei Mathematik keine Platzierung angegeben. Es liegen offenbar nur Ergebnisse der Viertklässler und ein allgemeiner Durchschnitt vor. In Mathematik landeten die deutschen Schüler auf Platz 24. Im Vergleich mit dem Jahr 2011 sind auch dort die Ergebnisse rückläufig. Bei den Achtklässlern schnitten die asiatischen Länder am besten ab: Singapur erreichte den höchsten Punktedurchschnitt, vor Südkorea, Taipeh, Hongkong und Japan.
In Israel fanden die dafür relevanten Prüfungen im März 2015 statt. Bildungsminister Naftali Bennett nahm erst zwei Monate danach seine Arbeit auf. Sein Amtsvorgänger Schai Piron hatte den Posten davor für eineinhalb Jahre inne. Piron beschwerte sich laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ wiederholt wegen der in seinen Augen „obsessiven Analyse“ von Schulnoten. Er war ein Verfechter eines Schulsystems, das moralische Werte höher als Schulnoten ansetzt.

Bennett: Nationaler Ernstfall

Der jetzige Bildungsminister Bennett sprach im Bezug auf die aktuellen Ergebnisse von einem „nationalen Ernstfall“. Der Staat müsse mehr Geld für die naturwissenschaftliche Ausbildung der Schüler ausgeben. Die TIMSS-Studie sei der endgültige Beweis, dass Israel sein Bildungssystem revolutionieren müsse.
„Im Gesamtdurchschnitt zeigt sich aber, dass die israelischen Schüler ihr Niveau aus dem Jahr 2011 gehalten haben“, teilte das Bildungsministerium mit. Außerdem zeigten die Daten das Land Israel oberhalb des internationalen Durchschnitts aller beteiligten Länder. Beim Blick auf alle Daten seit dem Beginn der Erhebungen im Jahr 1999 sei Israel sogar im Aufstieg begriffen. (mm)Bennett: Judentum wichtiger als Mathe (inn)
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